DE973351C - Verfahren und Vorrichtung zum Messen einer Stroemungsgeschwindigkeit, insbesondere zum Messen der Geschwindigkeit eines Flugzeuges - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Messen einer Stroemungsgeschwindigkeit, insbesondere zum Messen der Geschwindigkeit eines FlugzeugesInfo
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Description
Es ist bekannt, die Geschwindigkeit einer Strömung zu messen, insbesondere zur Bestimmung
der Luftgeschwindigkeit eines Flugzeuges, in dem die Laufzeit von Ionengruppen in der Strömung
zwischen zwei im bekannten Abstand voneinander angeordneten Stellen gemessen wird, wobei die
Ionen periodisch an der einen Stelle erzeugt und an der zweiten, hinter und stromabwärts von der
ersten Stelle liegenden Stelle aufgenommen werden.
Zur Erzeugung und Aufnahme der Ionen können entweder Funkenstrecken oder Elektroden oder
beides verwendet werden.
Bei bekannten Anordnungen wird eine periodische Spannungsimpulsreihe der Ionisierungsvorrichtung (der Elektrode oder der Funkenstrecke)
zugeführt, und die dahinter stromabwärts angeordnete Ionenaufnahmevorrichtung sendet jedesmal
einen Spannungsimpuls aus, wenn sie durch eine Ionengruppe der Ionisierungsvorrichtung erregt
wird. Die Laufzeit der Ionen zwischen den beiden ao Vorrichtungen kann dann durch Bestimmung der
Phasenverschiebung zwischen der auf die Ionenerzeugungsvorrichtung geleiteten Impulsreihe und
der von der Ionenaufnahmevorrichtung ausgesandten Impulsreihe gemessen werden, beispielsweise
mit Hilfe eines Phasenvergleichskreises oder einer Kathodenstrahlröhre.
Es ist auch schon bekannt, in anderem Zusammenhang Entfernungen durch Aussenden von
Wellenenergieimpulsen an einer Stelle und Empfang
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der von einem Gegenstand oder einer anderen, unbekannt entfernten Stelle reflektierten Echoimpulse zu messen, wobei die Aussendung der
Impulse durch den Empfang des "Echos des vorhergehenden Impulses bestimmt wird, so daß die
- - Impulsfolgefrequenz ein Maß für den Abstand zwischen den beiden Punkten ist.
Die Erfindung bezieht sich auf eine neue Methode zur Messung einer Strömungsgeschwindigkeit unter
ίο Verwendung der Laufzeit von Ionen, wobei das Meßprinzip dem eben erwähnten entspricht.
Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß der Empfang der Ionengruppe an der zweiten
Stelle durch die Ionenempfangsvorrichtung die Bildung der nächsten Ionengruppe an der ersten
Stelle durch die Ionenerzeugungsvorrichtung bestimmt, so daß die Frequenz der Erzeugung der
Ionengruppen ein Maß für die Laufzeit und infolgedessen
der zu messenden Geschwindigkeit ist. Vorzugsweise erzeugt der Empfang der Ionengruppen
Spannungsimpulse an der zweiten Stelle, die verstärkt zur Erzeugung aufeinanderfolgender
Ionengruppen an der ersten Stelle wieder verwendet werden. Auf diese Weise arbeitet das ge-.samte
Gerät nach Art eines Rückkoppelungsgenerators, dessen Frequenz eine Funktion der
Laufzeit der Ionen zwischen der Ionenerzeugungs- und der lonenempfangsvorrichtung ist.
Die Geschwindigkeitsablesung kann dann sehr einfach mit Hilfe eines Frequenzmessers erfolgen,
und bei Bedarf kann vor allem die Menge des strömenden-Mediums oder, wenn das Gerät als
Luftgeschwindigkeitsanzeiger verwendet wird, die von dem Flugzeug zurückgelegte Entfernung während
einer gegebenen Zeit durch einen Periodenzähler angegeben werden.
Die bekannten Zeitmeßmethoden der Impulsabstandsmessung und der Phasenmessung haben
den Nachteil, daß bei ihnen eine einfache zusätzliehe Wegmessung" nicht möglich ist. Denn bei
diesen bekannten, mit Wellen arbeitenden Meßverfahren ist die erfindungsgemäß vorgenommene
einfache Wegmessung mit Hilfe eines Periodenzählers nicht durchführbar, da diese bekannten
Verfahren mit Wellen arbeiten und aus der Zeit vielmehr den Weg messen. Die erfindungsgemäß
vorgenommene Anwendung der Impulsfolgefrequenzmethode auf die Ionenmethode ermöglicht die
einfache Wegmessung mit Hilfe eines Periodenzählers.
Durch die Impulsfolgefrequenzmethode kann in einfacher Weise der Flugweg bzw. die Strömungsmenge
bestimmt werden, indem aus der der Zeit proportionalen Frequenz auch die Periodenzahl
durch einen einfachen Periodenzähler gemessen werden kann, die ein Maß für den zurückgelegten
Weg, also für die Entfernung ist.
Ein Beispiel für die Ausführung der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Die Bezugszeichen 1 und 2 zeigen schematisch eine Ionisierungselektrode und eine Ionenempfangselektrode
an. Diese Elektroden können irgendwelche geeignete Elektroden sein, und die Ionisierungselektrode
kanu beispielsweise so wie dargestellt ausgeführt werden. Die Empfangselektrode
hat eine Nadelspitze "und ist gegen ihren Halter isoliert. Beide Elektroden befinden sich in der
Strömung, und zwar die Elektrode 2 hinter oder stromabwärts von der Elektrode 1.
Es wurde gefunden, daß sich die Ionisierungselektrode ι nicht direkt in den Strom zu befinden
braucht, sondern neben dem Strom angeordnet werden kann, um die notwendige Ionisierung zu
erzeugen.
Im Falle eines Luftgeschwindigkeitsanzeigers wird die Ionisierungselektrode in einer Vertiefung
eines Bauteiles, wie z. B. einer Strebe, oder Rumpfes des Flugzeuges angeordnet. Die Form der Elektrode
ι und ihrer Isolierung ist so beschaffen, daß ein enger Ionenstrahl in dem Luftstrom senkrecht
zur Strebe oder Flugzeughaut entsteht. Die Empfangselektrode 2 kann in einer ähnlichen Vertiefung
angeordnet werden, die entweder offen oder abgedeckt ist. Die Ladung der Elektrode erfolgt durch
Induktion und nicht durch "Sammlung und Induktion wie in dem Falle, in dem die Empfangselektrode als Sonde in den Luftstrom hineinragt.
Die Empfängerelektrode 2 speist einen Begrenzerkreis 3, der an seinem Ausgang eine periodische
Spannung konstanter Amplitude ergibt, die von der gesammelten elektrischen oder auf der Empfangselektrode 2 induzierten Ladung herrührt, da jede
nachfolgende Ionengruppe, die an der Elektrode 1 austritt,- die Elektrode 2 erreicht. -
Die veränderliche Spannung wird in einem Verstärker 5 verstärkt, der durch einen Drehtransformator
für hohe Spannung die Ionisierungselektrode einspeist.
Auf diese Weise entsteht ein Schwingkreis, dessen Schwingfrequenz von der gesamten Zeitverzögerung
abhängt, die durch die Summe der Zeit gebildet wird, die für die Wanderung der Ionen von der Elektrode 1 zur Elektrode 2 benötigt
wird, plus der Verzögerung, die durch die Eigenschaften des elektrischen Kreises bestimmt
wird. Diese Verzögerung ist im wesentlichen konstant und kann durch geeignete Abmessung in
Rechnung gezogen werden, während die Verzögerung infolge der Ionenlaufzeit von der
Strömungsgeschwindigkeit abhängt.
Sobald der Apparat unter Strom gesetzt wird, entstehen Schwingungen, deren Frequenz von der
zu messenden Geschwindigkeit abhängt. Diese Geschwindigkeit kann daher durch einen an die
Rückkoppelungsleitungen 4 angeschlossenen Frequenzmesser 6 angezeigt werden. Die gesamte
Strömungsmenge oder die zurückgelegte Entfernung im Falle eines Luftgeschwindigkeitsanzeigers
kann durch einen Periodenzähler 7 angezeigt werden.
Es ist in vielen Fällen erwünscht, die der Elektrode ι zugeführte Ionisierungsspannung auf einen
Wert dicht unterhalb des Mindestwertes, an dem die Koronabildung auftritt, zu halten. Da dieser
Mindestkoronawert abnimmt, wenn der Druck ab-
nimmt, beispielsweise wenn die Flugzeughöhe zunimmt, sind vorzugsweise selbsttätige Einrichtungen
zur Aufrechterhaltung der der Elektrode ι zugeführten Spannung vorgesehen, um die der
Elektrode ι zugeführte Spannung auf einem optimalen Wert zu halten. Zu diesem Zweck kann der
Transformator 16 ein veränderlicher Transformator sein und seine drehbare Sekundärwicklung durch
ein Gestänge 8 mit beispielsweise einem Zahnrad,
ίο einem Zahnsegment und einem Hebel mit einer
manometrischen Einrichtung g, wie z. B. einer Aneroiddose, verbunden sein, wobei die Anordnung
so getroffen ist, daß, wenn sich die Dose g infolge Sinkens des Umgebungsdruckes ausdehnt, die
Sekundärwicklung des Transformators 16 so gedreht wird, daß der Kopplungsfaktor abnimmt und
auf diese Weise die der Elektrode 1 zugeführte Spannung sinkt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Messen der Geschwindigkeit eines strömenden Mediums, insbesondere
zur Bestimmung der Luftgeschwindigkeit eines Flugzeuges durch Messen der Laufzeit von von
der Strömung mitgenommenen Ionengruppen zwischen zwei in bekannter Entfernung voneinander
befindlichen Stellen, wobei die Ionen periodisch an einer Stelle erzeugt und an einer
zweiten, stromabwärts von der ersten gelegenen Stelle aufgenommen werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufnahme der Ionengruppen an der zweiten Stelle die Bildung der nächsten
Ionengruppe an der ersten Stelle bestimmt, so daß die Frequenz der Erzeugung von Ionengruppen
ein Maß für die relative Strömungsgeschwindigkeit ist.
2. Vorrichtung zum Messen der Strömungsgeschwindigkeit nach Anspruch 1 unter Verwendung
einer Ionisierungseinrichtung und einer Ionenaufnahmeeinrichtung, die stromabwärts
von der Ionisierungseinrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Einrichtung (5, 16) zur pulsierenden Speisung
der Ionisierungseinrichtung (1) mit einem verstärkten
Spannungsimpuls aufweist, der durch die Aufnahmeeinrichtung (2) bei der Aufnahme
einer Ionengruppe entsteht, wodurch ein Schwinggenerator entsteht, dessen Frequenz
von der zu messenden Strömungsgeschwindigkeit abhängt, wobei eine Einrichtung (6) zur
Messung dieser Frequenz vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Amplitudenbegrenzerkreis
(3), durch den die durch die Ionenempfangseinrichtung (2) erzeugten Impulse laufen, bevor
sie einem Verstärker (5) zugeführt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine druckempfindliche oder
höhenempfindliche Einrichtung (9) zur selbsttätigen Einstellung des Verstärkerausganges,
um die der Ionisierungseinrichtung (1) zugeführte Spannung unter dem Koronawert zu
halten.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Periodenzählers
(7) zur Anzeige der gesamten Strömungsmenge oder der gesamten überflogenen
Entfernung innerhalb einer gegebenen Zeit.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisierungseinrichtung
aus einer einzigen Elektrode (1) mit Spitze besteht, der die Hochspannungsimpulse
des Verstärkers (5) vorzugsweise durch einen Transformator (16) zugeführt werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ioilenempfangseinrichtung
aus einer einzigen Elektrode besteht, in der eine Spannung induziert wird, wenn eine Ionengruppe daran vorbeistreicht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nn 545 168;
Electronics, Mai 1948, S. 76 bis 80;
CADO Technical Data Digest, 1. 3. 1948, S. 7 bis 12.
Deutsche Patentschrift Nn 545 168;
Electronics, Mai 1948, S. 76 bis 80;
CADO Technical Data Digest, 1. 3. 1948, S. 7 bis 12.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Publications (1)
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