DE973179C - Verfahren zum Betrieb von Konvertierungsanlagen unter hoeheren Drucken - Google Patents
Verfahren zum Betrieb von Konvertierungsanlagen unter hoeheren DruckenInfo
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Description
Die Umwandlung von Kohlenoxyd mit Wasserdampf in Kohlendioxyd und Wasserstoff, die sogenannte
Konvertierung, beginnt bei Verwendung der üblichen, in mehr als einer Schicht angeordneten
Katalysatoren mit einer Temperatur von etwa 4000 C und erreicht je nach dem Kohlenoxydgehalt
des zu konvertierenden Gases Temperaturen bis zu 6oo° C in der ersten Katalysatorschicht. Vor Auftreffen
auf die jeweils nächste Katalysatorschicht wird das Gas wieder auf 400 bis 4400 C gekühlt,
und es wird durch diese Zwischenkühlung erreicht, daß das konvertierte Gas den Reaktionsofen mit einer zwischen 400 und 4400 C liegenden
Temperatur verläßt. Die Übertragung des Wärmeinhaltes des konvertierten bzw. teilkonvertierten
Gases, im folgenden Kontaktgas genannt, an das zu konvertierende Frischgas erfolgt mittels Wärmetauschern
und meistens mit einem sogenannten Kühler-Sättigersystem, in welchem das Kontaktgas
einen Teil seines Wärme- und Wasserdampfgehaltes an Wasser abgibt, mit dem das Kontaktgas
in einem sogenannten Rieselkühler in unmittelbare Berührung gebracht wird; ferner gehört zu
diesem System ein sogenannter Sättiger, in dem das Frischgas mit dem vom Kühler kommenden
heißen Kreislaufwasser berieselt und dadurch aufgeheizt und mit Wasserdampf beladen wird.
In Abb. ι ist schematisch eine solche Konvertierungsanlage
dargestellt. Das Frischgas wird im Sättiger ι gesättigt. Bei 2 wird Frischdampf zu-
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gegeben, im Wärmetauscher 3 tritt das Frischgas in Wärmetausch mit dem ' Kontaktgas, und im
Zwischen wärmetauscher 4 wird die Reaktionswärme oder ein Teil derselben an das Frischgas abgeführt,
das dann mit etwa 4000 C auf die erste Katalysatorschicht des Reaktionsofens 5 gelangt. Der Übersichtlichkeit
wegen ist dieser Ofen mit nur zwei Katalysatorschichten dargestellt.
Das den Reaktionsofen verlassende Kontaktgas gibt einen Teil seiner Wärme im bereits erwähnten
Wärmetauscher 3 an das Frischgas ab und gelangt anschließend in den mit Kreislaufwasser berieselten
Rieselkühler 7. Über einen nicht gezeichneten Schlußkühler wird das Kontaktgas der Weiterverarbeitung
zugeführt. Das vom Rieselkühler 7 fließende Kreislaufwasser wird auf den Sättiger 1
und das vom Sättiger 1 abfließende Wasser auf den Kühler 7 gepumpt. Der Druck des bei 2 zugegebenen
Frischdampfes muß höher sein als der, mit der die Konvertierungsanlage betrieben wird.
In ähnlichem Zusammenhang ist es auch bekannt, eine Konvertierungsanlage mit einem Syntheseverfahren ofenseitig und wärmetauscherseitig derart
wechselweise zusammenzuschalten, daß das konvertierte Gas mit im wesentlichen der Reakt-ionstemperatur
der Syntheseanlage zugeführt und andererseits die Reaktionswärme des Syntheseverfahrens
in direktem oder indirektem Wärmetausch wieder an das zu konvertierende Gas übertragen
wird. Es ist ferner schon vorgeschlagen worden, das Kreislaufwasser der Konvertierung durch Abwärme
aufzuheizen, die aus Syntheseverfahren anfällt, welche sich mittel- oder unmittelbar an eine
Konvertierungsanlage anschließen. Schließlich ist es bekannt, die aus exothermen Verfahren anfallende
Abwärme in der Weise zu verwenden, daß ein Teil der anfallenden Abwärme zur Aufheizung
der dem gleichen Verfahren zuzuführenden Reaktionsteilnehmer dient, während der andere Teil beliebiger
anderer Abwärmeverwertung zugeführt wird.
Sehr wichtig für die Wirtschaftlichkeit der Herstellung von Wasserstoff für Hochdrucksynthesen
sind die Kompressionskosten und die Dampfkosten für die Konvertierung. Man konvertiert
hierbei vorteilhaft unter Druck, was gegenüber der sogenannten Niederdruckkonvertierung den Vorzug
hat, daß man anschließend zur Entfernung des die Synthese störenden Kohlendioxyds eine Druckwasserwäsche
anordnen kann. Bei der Niederdruckkonvertierung muß dagegen das Kontaktgas erst auf den Druck gebracht werden, unter dem die
Wasserwäsche arbeitet.
Die Druckkonvertierung benötigt allerdings teuren Dampf zur Deckung der für die Konvertierung
erforderlichen Zusatzwärme, dessen Druck höher ist als der, mit dem die Konvertierung betrieben
wird. Wenn für die Aufheizung des Kreislaufwassers der Konvertierung aus der mittel- oder
unmittelbar verbundenen Syntheseanlage Abwärme geringeren Temperaturniveaus anfällt, bedarf es
einer besonderen Schaltung bzw. Anordnung der Orte des Wärmetausches der aus der Synthese zuzuführenden
Abwärme einerseits und der auszunutzenden Wärme des abziehenden Kontaktgases andererseits mit dem Kreislaufwasser, um die
nach wärmewirtschaftlichen Gesichtspunkten beste Ausnutzung der dem Kreislaufwasser zuzuführenden
Wärmemengen unterschiedlichen Temperaturniveaus zu erzielen.
Es wurde nun gefunden, daß man bei der Konvertierung unter Drucken von mehr als 2 at unter
Verwendung von Wärmetauschern zur Aufheizung des Frischgases durch konvertiertes Gas und unter
Benutzung von im Kreislauf geführtem Wasser als Wärmeträger zwischen Kontaktgas und Frischgas
sowie Zuführung der bei der Weiterverarbeitung der Kontaktgase in Drucksynthesen anfallende überschüssige
Reaktionswärme an das Kreislaufwasser dann zu einer besonders günstigen Bilanz des
Wärmebedarfs kommt, wenn dem Kreislaufwasser die aus einer anschließenden Drucksynthese der
Kontaktgase anfallende Zusatzwärme über einen Wärmetauscher zugeführt wird, der in Kreislaufrichtung
des Wassers dem Ort des weiteren Wärmetausches mit dem abziehenden Kontaktgas in einem Röhrenkühler 6 vorgeschaltet ist, und
wenn dieser Röhrenkühler 6 dem dem Wärmetausch des Kontaktgases mit dem Frischgas von höherem
Temperaturniveau dienenden Wärmetauscher 3 gasseitig nachgeschaltet ist.
Diese Maßnahme hat große Vorteile für die Konvertierung selbst, da es erst hierdurch möglich wird.
Wärme von höherem Niveau zuzuführen, so daß das Frischgas entsprechend höher mit Wasserdampf
gesättigt werden kann. Hierdurch werden überraschenderweise erhebliche Energiemengen zur Erzeugung
von Wasserdampf eingespart. Als Wärmequellen stehen beispielsweise Syntheseanlagen für
die Ammoniakerzeugung, die Methanolerzeugung, die Erzeugung anderer Syntheseprodukte, z. B.
höherer Alkohole oder Kohlenwasserstoffe, aus Kohlenoxyd und Wasserstoff oder die Druckhydrierung
von Kohlen, Teeren und Mineralölen oder deren Fraktionen u. dgl. zur Verfügung.
Je nach dem Druck, mit dem die Konvertierung betrieben wird, und der Menge der benötigten Zusatzwärme,
die vom Gesamtdampfbedarf der Konvertierung abhängt, ist die Temperatur, mit der das
Kreislaufwasser zur Wärmequelle geführt wird, verschieden. Hiernach richtet es sich auch, wie
man die Wärme der Reaktionen der obenerwähnten Art zur Kreislauferhitzung heranzieht. Vorteilhaft
wird bei den Drucksynthesen die Wärme der aus der Synthese kommenden Reaktionsstoffe zum Teil
zur Aufheizung der zur Synthese strömenden Reaktionsstoffe und zum Teil zur Erhitzung des Kreislaufwassers
benutzt.
Ist die Temperatur des aus der Konvertierung kommenden Kreislaufwassers niedrig, so kann man
die aus dem Wärmetauscher, der die zur Synthese hinströmenden Reaktionsstoffe aufheizt, kommenden
Reaktionserzeugnisse in Wärmetausch mit dem Kreislaufwasser der Konvertierung bringen. Ist die
Temperatur des Kreislaufwassers höher, so ist es zweckmäßig, einen Teilstrom der aus der Synthese
kommenden Reaktionsstoffe entweder vor dem Wärmetauscher oder aus dem Wärmetauscher zur
Wasserbeheizung abzuzweigen, damit die notwendige Temperaturdifferenz zwischen den Reaktionsstoffen
und dem Kreislaufwasser vorhanden ist und eine möglichst große Wärmemenge zur Kreislaufwasserbeheizung
gewonnen wird. Zur Regelung des Teilstromes ist es vorteilhaft, das Regelorgan im
Teilstrom hinter der Aufheizeinrichtung für das
ίο Kreislaufwasser anzuordnen.
In Abb. 2 ist schematisch eine solche Kreislaufwasserbeheizung in Verbindung mit einem Schachtofen
der Ammoniaksynthese dargestellt. Der Temperaturverlauf der Ammoniakreaktion im Schachtofen
8 wird durch Einführung von Kaltgas geregelt. Die Menge des zur Synthese hinströmenden
Gases ist infolge der nachträglichen Kaltgaszuführung geringer als die des aus ihr abgeführten Gases.
Es kann deshalb der obenerwähnte Teilstrom zur Kreislaufwasserbeheizung abgezweigt werden.
Das zur Synthese fließende Gas tritt bei 9 in den Ammoniakofen 8 ein, umströmt die Rohre der
Wärmetauscher 10 und ir, die durch den Sammelraum 12 miteinander verbunden sind, gelangt über
die Katalysatörschichten 13, 14 und 15 wieder zu
den Wärmetauschern zurück und fließt jetzt durch die Rohre zum Ausgang 16. Ein Teilstrom des
Gases wird aus dem Sammelraum 12 abgezweigt, bei 17 aus dem Ofen heraus zum Kühler 18 geleitet,
in dem er einen Teil seiner fühlbaren Wärme an das Kreislaufwasser der Konvertierung abgibt.
Zusammen mit dem übrigen Gas, das den Ofen
bei 16 verläßt, wird die weitere Kühlung im Kühler 19, der die zur Synthese strömenden Gase aufheizt,
durchgeführt. Die Einstallung der Teilstrommenge erfolgt durch das Regelventil 20, das im Teilstrom
der Reaktionsgase hinter dem Kühler 18 angeordnet ist.
Im folgenden sei an Hand eines weiteren Beispiels beschrieben, wie man die Temperatur des aus
der Konvertierung fließenden Kreislaufwassers erniedrigen kann, damit eine möglichst große
Wärmemenge von der fremden Wärmequelle an das Kreislaufwasser abgegeben wird.
Eine Konvertierung, die nach Abb. 1 arbeitet, ergibt z. B. eine Gasvolumenvermehrung von
ι : 1,445, wobei ein Frischgasdruck von 28 at, ein
Kontaktgasdruck von 26 at und ein Gesamtdampfbedarf für Umsetzung und Einstellung des Wassergasgleichgewichtes
von 1,018 kg je Nm3 Frischgas herrscht. Der Zusatzdampfbedarf beträgt 0,289 kg
je Nm3 Frischgas bei 725 kcal je kg Dampf. Vom Rieselkühler 7 strömt 6,522 kg Wasser je Nm3
Frischgas ab mit einer Temperatur von 176,8° C.
Im Röhrenkühler 6 wird das Kreislaufwasser auf 2oo° C aufgeheizt. Anschließend wird der Frischdampf
zugegeben.
Ersetzt man nun erfmdungsgemäß den Frischdampf durch überschüssige Reaktionswärme in der
oben beschriebenen Art, z. B. solche aus einer Ammoniaksyntheseanlage, so kann man durch das Teilstromverfahren
diese überschüssige Wärme für die Druckkonvertierung gewinnen, da die den Wärmetauscher
des Ammoniakofens verlassenden Reaktionsstoffe eine zwischen 160 und 2200 C liegende
Temperatur haben. Zweigt man nun aus dem Wärmetauscher bei 300° C einen Teilstrom ab
und kühlt ihn bis auf eine Temperatur, die um 15° C über der Temperatur des mit 2000 C aus der
Konvertierung vom Röhrenkühler kommenden Kreislaufwassers liegt, so wird der Teilstrom der
Reaktionsgase von 300 auf 2150 C abgekühlt.
Sehr günstig wirkt sich nun die Gewinnung der überschüssigen Reaktionswärme der Synthesen dadurch
aus, daß das Kreislaufwasser nach dem Rieselkühler, im Beispiel also mit 176,8° C, zunächst
zur Wärmequelle und dann erst zum Röhrenkühler fließt. Durch diese Maßnahme kann man den
Teilstrom von 300° C auf 1920 C abkühlen, \vobei
man 27% mehr Wärme gewinnt.
Ohne das Teil strom verfahr en kommt man aus, wenn der Druck, mit dem die Konvertierung betrieben
wird, und der Gesamtdampf verbrauch geringer sind, z. B. bei einer Konvertierung bis zu 13 at und
einem Gesamtdampfbedarf bis zu 0,800 kg je Nm3.
Claims (3)
1. Verfahren zum Betrieb von Konvertierungsanlagen unter Drücken von mehr als 2 at unter
Verwendung von Wärmetauschern zur Aufheizung des Frischgases durch konvertiertes
Gas und unter Benutzung von im Kreislauf geführtem Wasser als Wärmeträger zwischen
Kontaktgas und Frischgas, wobei dieses Kreislaufwasser bei der Weiterverarbeitung der
Kontaktgase in Drucksynthesen anfallende überschüssige Reaktionswärme als notwendige Zusatzwärme
aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kreislaufwasser die aus einer anschließenden
Drucksyntbese des Kontaktgases anfallende Zusatzwärme über einen Wärmetauscher
(18) zugeführt wird, der dem Ort eines weiteren Wärmetauschers mit dem abziehenden
Kontaktgas in Kreislaufrichtung des Wassers vorgeschaltet ist, und daß der den letztgenannten
Wärmetausch bewirkende Röhrenkühler (6) dem dem Wärmetausch des Kontaktgases mit
dem Frischgas von höherem Temperaturniveau dienenden Wärmetauscher (3) gasseitig nachgeschaltet
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der Verwendung der Kontaktgase in Drucksynthesen anfallende Wärme dem Kreislaufwasser der Konvertierung
nur teilweise zugeführt wird, während der andere Teil zur Aufheizung der zur Synthese
strömenden Reaktionsstoffe dient, wobei der zur Aufheizung des Kreislauf wassers dienende Teilstrom
vor, zwischen oder nach den beiden zur Aufheizung der zur Synthese strömenden Reaktionsstoffe
dienenden Wärmetauschern (10, 11) abgezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Temperatür
des aus der Drucksynthese herausgeführten
Teilstromes durch ein im Strom der Reaktionsgase hinter dem zur Aufheizung des Kreislaufwassers
dienenden Kühler (i8) angeordnetes Regelorgan erfolgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentanmeldungen U5ooIVb/i2g (bekanntgemacht am 21.6. 1951), Sch 5227 IVd/ (bekanntgemacht am 13. 12. 1951);
Deutsche Patentanmeldungen U5ooIVb/i2g (bekanntgemacht am 21.6. 1951), Sch 5227 IVd/ (bekanntgemacht am 13. 12. 1951);
französische Patentschrift Nr. 672 288;
Auszüge Deutseiher Patentanmeldungen, Bd. II,
Chemie, S. 248, B 194396;
Chemisches Zentralblatt, 1935, I, S. 1431, letzter
Absatz, und S. 1432, erster Absatz.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsche Patente Nr. 874 297, 879 384, 892 745, 044.
Deutsche Patente Nr. 874 297, 879 384, 892 745, 044.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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DEB18669A DE973179C (de) | 1952-01-15 | 1952-01-16 | Verfahren zum Betrieb von Konvertierungsanlagen unter hoeheren Drucken |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
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Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR672288A (fr) * | 1929-03-29 | 1929-12-26 | Procédé de fabrication de gaz combustible | |
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DE892745C (de) * | 1951-12-21 | 1953-10-19 | Basf Ag | Verfahren zum Betrieb von Konvertierungsanlagen |
-
1952
- 1952-01-16 DE DEB18669A patent/DE973179C/de not_active Expired
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