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Zentrifuge zum Abscheiden von Feststoffen aus ölhaltigen Flüssigkeiten
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zentrifuge zum Abscheiden von Festsfoffen aus
ölhaltigen Flüssigkeiten mit einer einen Stauraum und einen Trockenraum aufweisenden
Vollmanteltrommel so-* einer die Feststoffe entgegen der Richtung des miLsigkeitsablaufes
durch den Trockenraum fördernden Austragschnecke auf einem mit Düsen versehenen
und die Flüssigkeitskammer aufweisenden Schneckentragkörper.
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Bei diesen Zentrifugen ist die im hohlen Sch-neckentragkGrper vorgesehene
Flüssigkeitskammer im Bereich des Trockenraumes der Schleudertrommel angeordnet
und mit einem in der hohlen Schneckenwelle verlegten Zuführungsrahr für eine Waschflüssigkeit
versehen. Im Mantel dieser Kammer sitzen radial gerichtete Düsen, die in spiralförmiger
Anordnung den Schneckengängen folgend, im geringen Abstand in Förderrichtung vor
diesen angeordnet sind und sich vom Ende des Stauraumes in Förderrichtung über den
gesamten Trockenraum odet ei nen Teil desselben erstrecken.
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Die aus den Düsen in kegelförmiger Verteilung ausgesprü,hte Waschflüssigkeit
beaufschlagt den durch die Förderschnecke aus dem Stauraum geschobenen Schleudergutfeststoff
während des Förderns durch den Trockenraum und befreit ihn hierbei von der anhaftenden
Flüssigkeit bzw. Mutterlauge und von tropfenförmigen ölres#ten.
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Es hat sich indessen heraus'gestellt, daß der sich beim Hindurchfördern
des Schleudergutfeststoffes durch die auf dem Flüssigkeitsspiegel schwimmende Ölschicht
an diesem ansetzende und mit großer Adhäsion anhaftende ölfilm nicht entfernt werden
kann, weil hierzu, der Druck der Waschflüssigkeit
nicht ausreicht.
Zum Abspülen dieses Films müßte die Waschflüssigkeit in einem sehr scharfen Strahl
auf die Feststoffpartikeln auftreffen. Das Anstrahlen der Waschflüssigkeit in einer
einen möglichst großen Teil des Schlendergutfeststoffes erfassenden kegelförmigen
Verteilung durch jede Düse wäre jedoch wegen des großen Waschflüssigkeitsverbrauches
unwirtschaftlich und würde zu einer starken Vordünnung der Flüssigkeit bzw. Mutterlauge
führen.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugTunde, die Zentrifuge
nach dem eingangs genannten Gattungsbegriff so weiterzubilden, daß sich der Schleudergutfeststoff
beim Austragen aus dem Stauraum der Vollmanteltrommel nicht wieder mit
Öl anzureichern vermag.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß
die Düsen im Bereich des Feststoffaustrittes aus dem Flüssigkeitsspiegel, zu diesem
entgegen der Austragrichtung des Feststoffes geneigt, als Verd.rängerdüsen für das
Öl im Schneckentragkörper derart angeordnet sind, daß sie einen Kranz und
ihre Mittellinien einen Kegel bilden, dessen Spitze auf der Trommclachse liegt.
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In vorheilhafter Weise wird hierbei als Verdrängermedium eine Flüssigkeit,
ein Dampf oder ein Heißgas vorgesehen.
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Durch diese Maßnahmen wird nicht nur die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe in günstiger Weise gelöst, sondern es werden darüber hinaus wirtschaftliche
Vorteile erzielt, da der Verbrauch an Waschflüssigkeit infolge Fernhaltens des Öls
und der Verwendung lediglich zum Abspülen der Flüssigkeit bzw. Mutterlauge vom Schleudergutfeststoff
wesentlich verringert wird. Außerdem sind zum Verdrängen des öls verhältnismäßig
ge,-ringe Mengen des Verdrängermediums erforderlich.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsheispiel einer nach der Erfindung
ausgebildeten Vollmantelzentrifuge schematisch in einem Längsschnitt dargestellt.
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Die zum Klären der nus dem durch Pressen von gekochtem Fischfleisch
in Schneckenpressen gewonnenen. ölhaltigen Preßflüssigkeit verwendete Zentrifuge
ist mit einer im Schleudergehäuse 1
waagerecht gelagerten kegelförmigen Vollmanteltrommel
:2 versehen. Diese ist am weiten Ende durch eine Überlauföffnungen 3 für
die Flüssigkeit aufweisende Stirnwand 4 abgeschlossen, wodurch ein Stauraum
5 für das Einlaufgut gebildet ist, in dem sich die Feststoffe unter derWirkung
der Zentrifugalkraft an der tiefsten Stelle absetzen, während das abgeschiedene
01 als spezifisch leichtere Schicht innen auf der Flüssigkeit schwimmt. Zum
Austragen des abgeschiedenen Feststoffes ist im Schleuderraum der Vollmanteltrommel
2 eine- Austragschnecke 6 vorgesehen, die den Feststoff aus der Flüssigkeit
heraus über einen als Trockenraum 7 dienendenfliieesigkeitsfreien Teil des
Trommelmantels 8 fördert und am engen Ende der Vollmanteltrommel 2.
in das Auffanggehäuse 9 für die Feststoffe austrägt. Die am =deren Trommelende
durch die Überlauföffnungen 3 abfließende ölhaltige Flüssigkeit wird in einem
hierfür bestimmten Auffangraum io aufgefangen. Der Flüssigkeitsspiegel in der Vollmanteltrommel
:2 kann durch in der -Zeichnung nicht dargestellte Schieber, Drehschei# ben mit
spiralartig angeordneten Durchtrittöffnungen od. dgl. auf den gewünschten Stand
eingestellt werden. Der Antrieb der Vollmanteltrommel.2 und der Austrtagschnecke
6 erfolgt in bekannter Weise mit unterschiedlicher Drehzahl, wozu die hohl
ausgebildete Trommelwelle i i und die in ihr gelagerte Schneckenwelle 1:2 an ein
die Differenzdrehzahl bewirkendes Getriebe 13 angeschlossen sind, das durch
einen in der Zeichnung nicht dargestellten Motor angetrieben wird. Der dem Antrieb
gegenüberliegende Wellenteil der Austragschnecke 6 ist als Hohlwelle ausgebildet
und in ihr ein Einlaufrohr 14 drehbar gelagert. Der Schneckentragkörper 16 ist ebenfalls
als Hohlkörper iausgebildet. Im Bereich des Stauraumes 5 der Vollmanteltrommel
2 weist der in die Schneckenwelle 12 übergehende Schneckentragkörper 16 eine trommelartige,
mit gleichmäßig am Umfang verteilten Austrittöffnungen 15 für das Einlaufgut versehene
Erweiterung auf, in die'das Einlaufrohr 14 mündet. Durch diese Ausbildung des Schneckentragkörpers
16 wird eine gleichmäßige Verteilung des Einlaufgutes über den Umfang des Stauraumes
5 erzielt. Insoweit ist die Zentrifuge bekannt. Um nunmehr eine Anreicherung
des abgesetzten Feststoffes mit dem von ihm durch das Schleudern getrennten
01 bei dem Hindurchfördern des Feststoffes durch die auf der Flüssigkeit
schwimmende Ölschicht zu vermeiden, sind nach der Erfindung im Bereich des Feststoffaustrittes
-aus der Flüssigkeit des Stauraumes ein oder mehrere aus Einzeldüsen gebildete
Düsenkränze 17 vorgesehen, durch die ein Verdrängermedium, beispielsweise
eine Flüssigkeit, Dampf oder Heißluft, auf den Flüssigkeitsspiegel im Austrittbereich
der Feststoffe gestrahlt -wird. Hierdurch wird das Öl, den Gangwindunüen
der Aus,-tragschnecke 6 folgend, in den. dem Trockenraum 7
entgegengesetzten
Teil des Stauraumes 5 gedrängt, so daß der Feststoff durch Fernhalten des
Öles sich mit diesem nicht neuerlich anreichern kann. Die Düsen sitzen kranzartig
im Mantel 18 des trommelförmigen Schneckentragkörpers 16 und sind in einer zur Trommelwelle
i i entsprechend gerichteten Richtung angeordnet. Zum Zuführen des Verdrängermediums
in die Düsen ist der diese enthaltende Teil des Schneckentragkörpers 16 durch eine
Zwischenwand ig von dem Verteilerraum 20, für das Schlendergut abgetrennt und in
die hierdurch entstandene Verteilerkammer 2o ein im Einlaufrohr 14 angeordnetes
Zuführungsrohr 21 für die Verdrängerflüssigkeit eingeführt. Die Verdrängungs-wirkung
kann gegebenenfalls noch dadurch verstärkt werden, daß der hohleTeil des Schneckentragkörpers
16 in Richtung der Schneckenwelle 12 über den Trockenraum 7 ausgedehnt wird
und erforderlichenfalls mit weiteren DÜSen 22 für das Verdrängermedium versehen
ist. Wenn dieser Raum der Verteilerkammer 2o durch eine Zwischenwand nocbmals unterteilt
wird und ein weiteres
im Einlaufrohr 14 angeordnetes und in den
abgeteilten Raum mündendes Zuführungsrohr für ein Behandlungsmedium vorgesehen wird,
können die diesem Raum zugeordneten Düsen 2:2 auch als Waschdüsen verwendet werden.
Die Erfindung ist weder auf die vorbeschriebene Ausführung noch auf das hierfür
vorgesehene Schleudergut beschränkt. Die Erfindung hat nicht nur für das Klären
von Fischmehlpreßflüssigkeit, sondern auch für das Schleudern anderer ölhaltiger,
beispielsweise aus Ölfrüchten gewonnenen Preßflüissigkeiten Bedeutung.