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Vorrichtung zum serienmäßigen Magnetisieren von Dauermagnetkörpern
Für das Magnetisieren von Dauermagnetkörpern ist die Verwendung eines Stoßtransformators
bekannt. Die Werkstücke in Form von Stäben, Hufeisen od. dgl. werden in eine Spule
eingesetzt oder auf einem Leiter aufgehängt, und Spule oder Leiter werden vom Stoßtransformator
erregt.- Es sind auch. Magnetisiervorrichtungen bekanntgeworden, bei denen die zu
magnetisierenden Dauermagnetkörper nach erfolgter Magnetisierung mechanisch aus
dem Bereich der magnetischen Erregung entfernt werden.
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Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird das Ziel verfolgt, einerseits
die serienmäßige Magnetisierung von Dauermagnetkörpern zu erleichtern und andererseits
dafür Sorge zu tragen, daß die Magnete aus dem geschlossenen bzw. teilweise geschlossenen
Zustand heraus gemessen werden können. Für eine versuchsmäßige Prüfung ist schon
vorgeschlagen worden, die Werkstücke aus dem geschlossenen Zustand heraus im Anschluß
an die Magnetisierung zu messen. Serienmäßig war dies bisher jedoch nicht möglich.
Es mußte vielmehr das Werkstück nach dem Magnetisieren aus dem bei der Magnetisierung
benutzten Eisenschluß entfernt und in eine Meßeinrichtung gebracht werden.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei der Vorrichtung
zum serienmäßigen Magnetisieren von Dauermagnetkörpern, insbesondere von Stab- oder
Hufeisenform, mittels eines Stoßtransformators nach der Erfindung ein schwenkbarer
Eisenschluß und eine auf diesem aufgebrachte
Meßwicklung vorgesehen
ist. Beim Herausschwenken - des Eisenschlusses aus dem Bereich der Magnetisierungsspule
und damit aus dem Kraft Linienbereich des magnetisierten Körpers ist ohne weiteres
die Messung möglich, und zwar aus dem geschlossenen Zustand des Dauermagnets heraus.
Dabei wird die Fließfertigung in keiner Weise beeinträchtigt, im Gegenteil, es wird
die an sich fertigungsmäßig besonders praktische Schwenkbewegung des Eisenrückschlusses
für den Meßvorgang ausgenutzt.
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In den Abb. i bis 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Sie wird im nachfolgenden näher erläutert, wobei weitere erfinderische
Merkmale aufgezeigt werden.
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Abb. i ist eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht und Abb.
3 eine Aufsicht der Vorrichtung zum serienmäßigen Magnetisieren.
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An einem Stoßtransformator bekannter Bauart sind die Anschlußklemmen
2 vorgesehen, in die auswechselbar die Anschlußschienen 3 (Abb. i) einer Magnetisierungsspule
q. (Abb. 2) eingeklemmt werden. In die Magnetisierungsspule q. wird der Dauermagnet
zum Zwecke des Magnetisierens eingeführt. Die Spule kann selbstverständlich auch
andere Form aufweisen und kann auch beispielsweise, wenn es sich darum handelt,
hufeisenförmige Magnete zu magnetisieren, ein gestreckter Leiter sein. Gemäß der
Erfindung ist nun ein schwenkbarer Eisenrückschluß vorgesehen. Der Eisenrückschlußkörper
ist in seiner Form besonders deutlich erkennbar bei 5 in Abb.3. Er besitzt Hufeisenform.
Gelegentlich kann an Stelle der Hufeisenform auch eine Platte 6 verwendet werden,
die im vorliegenden Falle die beiden Schenkel des U-förmigen Magnets verbindet.
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Der Eisenrückschlußkörper 5, 6 sitzt in einer Wippe 7, die um den
Drehpunkt 8 schwenkbar ist. Die Wippe hat, wie aus Abb. 3 ersichtlich, vorzugsweise
gabelförmige Gestalt, und aan vorderem. Ende ist zwischen den Gabelenden der U-förmige
Rückschlußk5rper eingesetzt. Die Wippe steht unter der Wirkung einer Feder 9, die
die Wippe 7 bei Freigabe in die Stellung schwenken läßt, die in Abb. 2 dargestellt
ist. Um die Wippe während des Magnetisierens in niedergedrückter Stellung festzuhalten,
ist eine federnde Verriegelung io, i i vorgesehen. Um das Niederdrücken zu erleichtern,
können seitlich abstehende Betätigungsflächen 12 vorgesehen werden.
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Es ist zweckmäßig, die durch die Feder 9 bewirkte Schwenkbewegung
der Wippe 7 zu dämpfen, so daß die Wippe bei der Öffnungsbewegung in der in Abb.
2 dargestellten Lage unbedingt zur Ruhe kommt. Dies wird erreicht durch eine im
Bereich der Bewegungsbahn des rückwärtigen Endes 13 der Wippe vorgesehene Führung.
Diese Führung besteht vorzugsweise aus einem Federbügel 1q., der mit einem Filzstreifen
15 belegt ist.
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Die Magnetisierung wird bei niedergedrückter Wippe 7 durchgeführt.
Nach Beendigung der Magnetisierung wird die Verriegelung io gelöst, so daß die Wippe
7 hochfährt und in der Stellung gemäß Abb. 2 zur Ruhe kommt. Die Vorrichtung ist
damit für das Auswechseln des Magnetwerkstückes bereit.
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Um die Schwenkbewegung auch für das Messen der magnetisierten Körper
auszunutzen, ist nach der Erfindung um den Eisen- ückschlußteil 6 herum eine Meßspule
16 angebracht, die über einen Schalter 17 an ein Meßinstrument 18 (z. B. Fluxmeter)
angeschlossen ist. Bei der Schwenkbewegung werden aus dem geschlossenen. Zustand
des. Magnets heraus die Kraftlinien geschnitten. Es ist daher nicht nur der Vorteil
erreicht, daß die an sich notwendige Entfernung des Magnetjoches zur Messung ausgenutzt
wird, sondern auch, daß die Messung erfolgt, ehe der Magnet aus dem geschlossenen
Zustand zuvor schon einmal herausgenommen worden ist.
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Die Dämpfung der Schwenkbewegung der Wippe durch die Führung 1q.,
15 stellt sicher, daß sich genau abzulesende Werte ergeben, weil bei Erschütterungen
der Wippe Fehlausschläge eintreten könnten, hervorgerufen durch noch vorhandene
magnetische Streufelder.
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Selbstverständlich ist mit der Vorrichtung derart zu arbeiten, daß
das -Meßinstrument durch den Schalter 17 nur dann betätigt wird, wenn die Magnetisierungsschiene
bzw. -spule des Transformators nicht unter Spannung stehen. Es ist zweckmäßig, daß
das Meßgerät und der Stoßtransformator elektrisch gegeneinander verriegelt werden,
damit nicht bei eingeschaltetem Transformator ein unbeabsichtigtes Einschalten des
Meßinstrumentes erfolgt, weil dieses dadurch beschädigt oder ganz zerstört würde.
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Die Vorrichtung gemäß der dargestellten Ausführungsform ist gedacht
für das serienmäßige Magnetisieren und Messen stabförmiger Dauermagnetkörper ganz
bestimmter Abmessungen, die in großer Serie zu fertigen sind. Infolgedessen sind
die Teile des Eisenjoches 5, 6 fest zueinander angeordnet. Um die Vorrichtung auch
für andere Abmessungen geeignet zu machen, können die Schenkel des Joches einstellbar
gestaltet werden. Es ist ferner möglich, bei Verwendung des stabförmigen Rückschlusses
6 (ohne Schenkel) den Abstand von den Polen der Dauermagnetkörper verschiedener
Größe durch Verschieben einzustellen.
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Es ist außerdem wesentlich, die Magnetisierung und Messung über einen
wohl definierten Luftspalt hinweg vorzunehmen. Um dies zu erreichen, können zwischen
den Polen des Dauermagnets und den Polen des Eisenjoches Zwischenscheiben aus nicht
ferromagnetischem Werkstoff eingesetzt werden, welche die gewünschte Spaltbreite
festlegen. Naturgemäß ist auch die Einhaltung eines entsprechenden Luftspaltes ohne
Zwischenfügung festen Werkstoffes möglich. Es kann auf diese Weise unter Einstellung
eines definierten Luftspaltes zwischen Eisenjoch und Magnetkörper im gewünschten
Arbeitspunkt des Magnets, vorzugsweise im oberen Teil der Entmagnetisierungskurve,
gemessen werden.
Die obige Beschreibung der Magnetisier- und Meßanordnung
ist zunächst darauf abgestellt, daß die einzelnen Arbeitsgänge rein mechanisch nacheinander
von Hand ausgeführt werden. Das schliefst nicht aus, daß es ohne weiteres möglich
ist, durch geeignete Maßnahmen alle Vorgänge in der beschriebenen Reihenfolge auch
vollautomatisch ablaufen zu lassen. So ist es beispielsweise möglich, beim Einschalten
des Stoßtransformators eine Steuerwalze in Betrieb zu setzen; die nach einer gewissen
Zeit den Transformator ausschaltet und die Verriegelung der Bügels freigibt, so
daß dieser hochschnellend den. Meßwert liefert. Die Magnetkörper können selbsttätig
in die Vorrichtung eingelegt und aus dieser entfernt werden.