DE970803C - Verfahren zum Aushaerten von metallischen Werkstuecken - Google Patents

Verfahren zum Aushaerten von metallischen Werkstuecken

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DE970803C
DE970803C DEN2478D DEN0002478D DE970803C DE 970803 C DE970803 C DE 970803C DE N2478 D DEN2478 D DE N2478D DE N0002478 D DEN0002478 D DE N0002478D DE 970803 C DE970803 C DE 970803C
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DE
Germany
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oxygen
alloy
hardening
oxide
hardness
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DEN2478D
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English (en)
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Mari Johan Druyvesteyn
Jan Lourens Meyering
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Koninklijke Philips NV
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Philips Gloeilampenfabrieken NV
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22FCHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
    • C22F1/00Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working

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Description

  • Verfahren zum Aushärten von metallischen Werkstücken Es ist bekannt, ein Metall, das eine geringe Menge eines beilegierten Elements enthält, durch sogenannte Ausscheidungs- oder Fällungshärtung zu härten und zu veredeln. Dabei wird z. B. die zu härtende Legierung zunächst derart erhitzt, daß das beilegierte Metall sich ganz oder größtenteils im Hauptbestandteil der Legierung löst; danach wird die Legierung schnell abgekühlt oder abgeschreckt, so daß sich eine übersättigte feste Lösung des beilegierten Elementes im Hauptbestandteil bildet, und darauf wird derart erhitzt, daß sich das beilegierte Metall oder eine Verbindung desselben in einer äußerst feinen Verteilung ausscheidet, die in einem mit sichtbarem Licht arbeitenden Mikroskop nicht mehr wahrnehmbar ist. Diese Ausscheidung wird von einer wesentlichen Steigerung der Härte der Legierung begleitet. Die Feinheit der ausgeschiedenen Phase ist von großem Einfluß auf die erzielte Härtesteigerung. Je gröber die ausgeschiedenen Teilchen sind, um so geringer ist der erreichte Härtegrad.
  • Gemäß einem anderen Härtungsverfahren, das vielfach bei Eisen und seinen Legierungen angewendet wird, läßt man in ein zu härtendes Metall bei erhöhter Temperatur ein Metalloid, wie Kohlenstoff und Stickstoff, diffundieren, z. B. durch Erhitzung in einer Atmosphäre, die eine Verbindung des Kohlenstoffes oder Stickstoffes enthält. Durch Reaktion des in das.. Metall diffundierten Kohlenstoffes oder Stickstoffes mit einem oder mehreren Bestandteilen des zu härtenden Metalls entstehen Karbide oder Nitride und wird eine Härtung herbeigeführt. Dieses Härtungsverfahren dient besonders zur Erzielung einer gehärteten Oberflächenlage bei einem Metall. Neben Kohlenstoff und Stickstoff hat man auch vorgeschlagen, Phosphor, Silicium oder Bor zu verwenden.
  • Schließlich ist noch ein Härtungsverfahren bekannt. bei welchem ein schwer schmelzbares Metall, beispielsweise Tantal, bei vermindertem Luftdruck auf I2oo bis r4oo° C erhitzt wird. Bei diesen Temperaturen dringen härtende Bestandteile der Luft in das Metall ein und härten dieses somit. Dieses Verfahren gestattet jedoch nur die Härtung schwer schmelzbarer Metalle. auf ein Erfindung hingegen bezieht sich auf ein Verfahren zur Härtung von Legierungen mit unter gleichen Bedingungen schwer oxydierbarer Hauptlegierungskomponente und leicht oxydierbarer Nebenkomponente.
  • Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, in einer Legierung sehr fein dispergierte Oxydteilchen in der Weise zu bilden, daß in die Legierung diffundierter Sauerstoff einen oder mehrere Bestandteile der Legierung oxydiert, ohne die Hauptmasse derLegierung nennenswert anzugreifen. Diese feindispergierten Teilchen müßten dann eine Härtungswirkung herbeiführen, wie bei Fällungshärtung die gefällten Teilchen.
  • Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zum Aushärten von metallischen Werkstücken durch Sauerstoffabsorption, wobei das Werkstück unter einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei etwa goo bis rooo° C bis zur durchgreifenden Sättigung mit Sauerstoff geglüht wird, gekennzeichnet durch die Verwendung von Werkstücken aus Ag, Cu, Ni, wobei Al, Mg, Be, Mn oder Ti in fester Lösung im Grundstoff enthalten ist.
  • Unter Härte wird hier die in kg/mm2 auSgedrückte, durch das Vickersverfahren gemessene Härte verstanden. Eine 30 o/oige Zunahme in der Vickershärte entspricht bei Härten unterhalb 40o kg/mm2 praktisch einer 30 o/oigen Zunahme in der Brinellhärte. Die erfindungsgemäß erzielte Härtensteigerung ist in Prozenten der Härte der nicht mit Sauerstoff behandelten Legierungen in weich geglühtem. Zustand ausgedrückt.
  • Die erfindungsgemäß erzielten neuen Erzeugnisse mit gesteigerter Härte haben den Vorteil, daß die Härte bei hoher Temperatur auch sehr bedeutend größer bleibt als die der nicht mit Sauerstoff gehärteten Legierungen; sie haben ferner eine gesteigerte Abnutzungsfestigkeit, und bei hoher Temperatur treten meist bedeutend weniger Kriecherscheinungen auf als bei den unbehandelten Legierungen. Ein anderer Vorteil ist der, daß eine erfindungsgemäß gehärtete Legierung während geraumer Zeit einer hohen Temperatur ausgesetzt werden kann, ohne daß dadurch die -Härte bei Zimmertemperatur nennenswert abnimmt. DieOxydationshärtung nach der Erfindung kann durchgeführt werden, nachdem die Formgebung der Legierung und der Bau eines aus der Legierung hergestellten Gegenstandes vor sich gegangen ist, so daß letzere Handlungen bei noch ungehärtetem, leichter bearbeitbarem Zustand der Legierung erfolgen können.
  • Das Verfahren nach der Erfindung wird nachstehend an Hand der Härtung einer binären Legierung näher erläutert, wobei zu bemerken ist, daß die Erfindung keineswegs auf solche Legierungen beschränkt ist. Es ist gefunden worden, daß bei einer binären Legierung eine Härtesteigerung durch Eindiffundieren von Sauerstoff erzielt werden kann, wenn die Legierung aus einem Hauptmetall besteht, zu dem in einer Menge von höchstens 2o Atomprozent ein Element zugesetzt ist, das eine wesentlich größere Affinität zu Sauerstoff besitzt als das Hauptmetall. Das Vorhandensein eines solchen Elements in einer Legierung hat sich für die Möglichkeit zur Sauerstoffhärtung nach der Erfindung als wesentlich erwiesen.
  • Als Hauptmetall wird zweckmäßig ein Metall mit solcher Affinität zu Sauerstoff verwendet, daß die Bildungswärme seines Oxyds (bei einem Hauptmetall, das verschiedene Oxyde bilden kann, des bei Oxydierung des Metalls zuerst entstandenen Oxyds) nicht mehr als 75 kcal je Grammatom Sauerstoff beträgt.
  • Besonders guteErgebnisse werden beispielsweise bei der Verwendung des Silbers, Kupfers oder Nickels als Hauptmetall erzielt, indem sich Sauerstoff gut löst und in das er sich leicht diffundiert. Als beilegiertes, die Sauerstoffhärtung ermöglichendes Element kommen dabei unter anderem Aluminium, Magnesium, Beryllium, Mangan, Titan in Frage, soweit sich diese bei der Härtungstemperatur hinreichend, z. B. zu wenigstens o,o5 Atomprozent, in dem erwähnten Hauptmetall lösen und soweit ihre Sauerstoffaffinität genügend größer als die des Hauptmetalls ist. Als beilegiertes Element mit hinreichend größerer Affinität ist im allgemeinen ein Element brauchbar, für das die Bildungswärme seines bei den Härtungsbedingungen stabilsten Oxyds um mehr als 45 bis 85 kcal je Grammatom Sauerstoff größer ist als die des Oxyds des Hauptmetalls, gegebenenfalls des bei Oxydierung des Hauptmetalls zunächst entstandenen Oxyds.
  • Das Angeben der erwähnten Bildungswärmen stellt nur eine Annäherung dar, da z. B. auch Löswärmen, obgleich erheblich geringer, eine Rolle spielen dürften und ferner bei thermodynamisch richtigen Betrachtungen über Affinitäten die freie Energie an Stelle der Energie maßgebend ist.
  • Es ist zum Gelingen der Erfindung naturgemäß erforderlich, daß Sauerstoff bei erhöhter Temperatur sich in der Legierung löst und durch sie hindurchdiffundieren kann. Eine Legierung, die sich bei der Einwirkung des Sauerstoffs mit einer nahezu abschließenden Haut überzieht, die für Sauerstoff so schlecht durchlässig ist, daß so gut wie kein Sauerstoff nach dem Innern der Legierung diffundiert, z. B. eine sogenannte oxydationstandhaltende Legierung, eignet sich nicht so gut für Oxydationshärtung. Solch eine abschließende Haut kann entstehen, wenn das beilegierte Element leicht durch die Legierung hindurchdiffundiert, so daß es bei der Sauerstoffbehandlung sich an der Metalloherfläche anreichert und dort durch Oxydation eine abschließende Oxydhaut bildet, oder wenn das Element in hoher Konzentration vorhanden ist. Ein Beispiel letzteren Falls ist unter anderem eine Legierung, die aus Kupfer mit 2,1 Gewichtsprozent Aluminium besteht, in die Sauerstoff nur wenig eindringt.
  • Man kann Sauerstoff in die Legierung hineindiffundieren lassen, indem man sie in einer Atmosphäre erhitzt, die Sauerstoff oder eine sauerstoffabgebende Verbindung enthält, gegebenenfalls bei erhöhtem Druck, wobei die Temperatur und Zeit der Erhitzung entsprechend der Tiefe eingestellt werden können, bis zu welcher der Sauerstoff in die Legierung eindringen soll, entsprechend der Stärke der zu härtenden Oberflächenzone also und entsprechend der Geschwindigkeit, mit welcher die Härtung vor sich gehen soll; zweckmäßig wird eine 500° C übersteigende Temperatur angewendet.
  • Es kommt vor, daß bei der Sauerstoffbehandlung nach der Erfindung eine Schicht aus einem Oxyd des Hauptmetalls sich auf der Oberfläche der Legierung bildet. Besonders im Anfang kann diese Oxydation stark sein. In gewissen Fällen, z. B. bei Kupfer als Hauptmetall, wird das Hineindiffundieren .des Sauerstoffs in die Legierung sogar durch die Bildung einer solchen Schicht begünstigt. Je tiefer bei länger dauernder Sauerstoffbehandlung der Sauerstoff in die Legierung hineindiffundiert, um so stärker wird diese Oxydschicht. Obgleich die Geschwindigkeit, mit der die oberflächliche Oxydschicht stärker wird, bedeutend hinter der Geschwindigkeit zurückbleibt, mit .der die durch Diffusion gehärtete Zone in der Stärke zunimmt, empfiehlt es sich, die -Sauerstoffbehandlung nicht länger fortzusetzen, als erforderlich ist, um die Härtung bis zur gewünschten Tiefe durchdringen zu lassen. Auf diese Weise wird die Bildung einer unnötig starken Oxydschicht vermieden, die meist nach der Härtung beseitigt werden muß.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird im Falle einer Legierung, .die bei der für die Härtung erforderlichen Sauerstoffbehandlung oberflächlich oxydiert wird, die Legierung zunächst, z. B. durch eine verhältnismäßig kurzzeitige Erhitzung in einer oxydierenden Atmosphäre, mit einer Schicht aus dem Oxyd des Hauptmetalls überzogen. Darauf wird in einer nichtoxydierenden Atmosphäre erhitzt, wobei Sauerstoff aus der anfangs gebildeten Oxydschicht nach dem Innern der Legierung diffundiert und dort härtend wirkt, wobei die Oxydschicht in der Stärke abnimmt. Bei passender Wahl der Stärke .der erstgenannten Oxydschicht bleibt nach Ablauf der Härtung keine ungewünschte Oxydschicht auf der gehärteten Legierung zurück.
  • Diese Ausführungsform ist z. B. von Belang, wenn der Hauptbestandteil der zu härtenden Legierung aus Kupfer oder Nickel besteht; bei diesen Metallen bilden sich bei der Erhitzung in Sauerstoff oder Luft leicht Oxvdschichten auf der Oberfläche. Bei Silber als Hauptmetall tritt eine solche Oberflächenoxydation nicht auf. Man kann auch die zu härtende Legierung mit einer Schicht aus einer festen, vom Oxyd des Hauptmetalls verschiedenen Sauerstoffverbindung, die bei erhöhter Temperatur Sauerstoff abspaltet, überziehen und darauf erhitzen.
  • Obgleich im vorstehenden das Verfahren nach der Erfindung hauptsächlich für den Fall einer binären Legierung auseinandergesetzt wurde, ist die Oxydationshärtung gemäß der Erfindung keineswegs auf solche Legierungen beschränkt. Es kann z. B. von einer Legierung mit mehr als einem Hauptmetall, z. B. Kupfer und Nickel, ausgegangen werden; eine solche Legierung kann in gewissen Fällen in unbehandeltem Zustande schon eine -erhebliche Härte aufweisen, so daß sich nach Oxydationshärtung ein besonders hoher Endwert der Härte ergibt.
  • Man kann auch zum Hauptmetall einen Bestandteil zusetzen, der fähig ist, eine Fällungshärtung herbeizuführen, und dann auf die Sauerstoffhärtung nach der Erfindung eine Fällungshärtung folgen lassen. In anderen Fällen kann sowohl bei einem aus einem einzigen als auch aus mehreren Metallen bestehenden Hauptbestandteil eine besonders gute Beschaffenheit durch Anwendung einer Legierung mit mehr als einem beilegierten Element erzielt werden. In bezug auf die Affinität gelten für .die hier in Frage kommenden Legierungen die gleichen Grundsätze wie für binäre Legierungen.
  • Zur Erläuterung der bei Anwendung der Erfindung auftretenden Härtung wird angenommen, daß bei der Sauerstoffdiffusion ins Innere der gehärteten Legierung feindispergierte submikroskopische Oxydteilchen, bestehend aus Oxyd eines beilegierten Elements mit großer Sauerstoffaffinität, entstehen, wobei der Hauptbestandteil der Legierung, abgesehen von etwaiger Oxydierung an der Oberfläche, nicht nennenswert oxydiert wird. Diese feindispergierten Oxydteilchen können in diesem Fall für die erzielte Härte verantwortlich gemacht werden, ähnlich wie bei der Fällungshärtung angenommen wird, daß in der Legierung gefällte submikroskopische Teilchen die Härtung herbeiführen. Die Analogie erstreckt sich auch auf den Einfluß der Größe der Teilchen. Es ergibt sich z. B. bei Bedingungen der Oxydationshärtung, die dem Entstehen gröberer Teilchen förderlich sind, eine geringere Härte als für den Fall kleinerer Teilchen. Sind die entstandenen Oxydteilchen z. B. unter einem mit sichtbarem Licht arbeitenden Mikroskop wohl d. r Mehrzahl nach sichtbar, so ergibt sich mir eine geringe oder überhaupt keine Härtung. Dies ist z. B. bei einer Kupfer-Zink-Legierung der Fall, die einige Prozent Zink enthält. wobei man gebildete Zinkoxydteilchen unter dem Mikroskop beobachten kann. In Übergangsfällen, in denen ein Teil der Oxydteilchen submikroskopisch und ein anderer Teil größer als submikroskopisch ist, kann sich noch eine angemessene Härtung ergeben.
  • Der Erfindung liegt die Arbeitshypotliese zugrunde, daß der Unterschied der Sauerstoffaffinität zwischen den verschiedenen Bestandteilen einer durch Sauerstoffdiffusion liärtbaren Legierung die Bildung härtender submikroskopischer Oxydteilchen beeinflußt, ohne daß der Hauptbestandteil der Legierung anders als oberflächlich oxydiert wird. Auch beeinflußt gemäß dieser Erklärung die Affinität die Größe der entstandenen Teilchen, denn wenn der Unterschied der Sauerstoffaffinität zwischen dem beilegiertem Element und dem Hauptmetall einer binären Legierung ungenügend groß ist, besteht die Möglichkeit, daß anfangs gebildete submikroskopische Oxydteilchen bei einer längeren Dauer der Sauerstoffbehandlung oder bei einer späteren Erhitzung dissoziiert werden und in dissoziierter Form, in der sie leichter diffundieren als in undissoziierter Form, gegeneinander diffundieren und sich zu so großen Teilchen vereinigen, daß dies für die Härte von Nachteil ist.
  • Wenn auch die angenommenen Oxydteilchen nicht direkt dargetan worden sind, gibt es mehrere, Anzeichen, daß sie tatsächlich bestehen. Wird z. B. ein Streifen, bestehend aus Silber, in dem 0,36 Gewichtsprozent Magnesium beilegiert worden ist, durch Oxydationshärtung völlig durchgehärtet, so zeigt sich, daß die Gewichtszunahme infolge der Aufnahme des Sauerstoffs 0,23 % beträgt, was praktisch der Gewichtszunahme- von 0,24% entspricht, die bei vollständiger Oydation allen im Silber enthaltenden Magnesiums zu erwarten ist. Dies weist darauf hin, daß, obgleich dies unter dem Mikroskop nicht sichtbar ist, so gut wie ausschließlich Magnesium in Oxyd übergegangen ist.
  • ,Beim Messen des Identitätsabstandes des Kristallgitters der gehärteten Silbermagnesiumlegierung zeigt sich, daß dieser von 4,0788 A für die im Vakuum geglühte, ungehärtete Legierung bei der Härtung bis auf 4,0834 ± 0,0005 A gestiegen ist, so daß sich das Kristallgitter bei der Härtung ausgedehnt hat. Zum Vergleich diene, daß der Identitätsabstand unlegierten Silbers 4,0775 ± 0,0005 A beträgt. Diese Ausdehnung des Kristallgitters läßt sich nun mit der Bildung submikroskopischer, vielleicht molekularer Oxydteilchen erklären.
  • Die genannten und sonstigen Beobachtungen ergeben stets Anzeigen für die Richtigkeit der Annahme--des Entstehens submikroskopischer, möglicherweise sogar molekularer Oxydteilchen bei der Oxydationshärtung nach der Erfindung.
  • Die erfindungsgemäße Regel zum technischen Handeln ist jedoch nicht von der Richtigkeit bzw. Unrichtigkeit dieser Erklärung abhängig. Diese soll vielmehr als eine Arbeitshypothese betrachtet werden, die beim Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung und bei der Feststellung der vorteilhaftesten Bedingungen für die Oxydationshärtung als Leitfaden dienen kann. Beispiel i Ein i mm starker Streifen, bestehend aus Silber, das 0,4 Gewichtsprozent Magnesium als beilegiertes Element enthielt, wurde während 11/2 Stunden auf 80o° C in Sauerstoff erhitzt, wodurch die Vickershärte, die ursprünglich annähernd So kg/mm2 betrug, bis zu annähernd 2o5 lg/mm2 zunahm. Der gehärtete Streifen wurde durchbrochen, und es zeigte sich, daß die Oberflächenzone des Streifens eine brüchige Bruchfläche aufwies, während die Mittelzone in der Stärke von annähernd 0,2 mm eine zähe Bruchfläche aufwiest, was darauf hinweist, daß diese Mittelzone infolge der Sauerstoffbehandlung noch nicht gehärtet worden war. Beispiel 2 Bei einem Blöckchen aus Silber, dem o, i Gewichtsprozent Magnesium als Legierungselement zugesetzt worden war, stieg, infolge einer Behandlung während 4 Stunden auf 8oo° C in der Luft, die Vickershärte von annähernd 45 kg/mm2 auf annähernd i2o kg/mm2. Bei einer Glühung während 375 Stunden auf 8oo° C in Luft sank dieser Härtewert praktisch nicht.
  • Die Brinellhärte des gehärteten Blöckchens betrug bei 6oo° C annähernd 25 kg/mm2; für das ungehärtete Blöckchen war dieser Wert bei 6oo° C annähernd 8 kg/mm2. Beispiel 3 Ein Streifen, bestehend aus Silber, dem 0,4 Gewichtsprozent Aluminium beilegiert war, wurde während drei Viertelstunden auf 8oo° C in Sauerstoff erhitzt. Die Vickershärte, die ursprünglich annähernd 4o kg/mm2 betrug, stieg infolge dieser Oxydationshärtung auf annähernd 17o kg/mm2. Beispiel 4 Ein Streifen, bestehend aus Silber, dem o,7 Gewichtsprozent Mangan zugesetzt war, wurde einer Oxydationshärtung unter den im Beispiel 3 beschriebenen Bedingungen unterworfen. Hierbei stieg die Vickershärte von annähernd So auf an-. nähernd i50 kg/M1,12. Beispiel 5 Ein Streifen, bestehend aus Silber, dem o,2 Gewichtsprozent Magnesium und o,2 Gewichtsprozent Aluminium als legierende Bestandteile zugesetzt waren, wurde während 6 Stunden auf 80o° C in der Luft geglüht. Die Vickershärte, die ursprünglich annähernd So kg/mm2 betrug, stieg infolge dieser Behandlung auf annähernd 14o kg/mm2.
  • Zur Erläuterung vorstehender Beispiele ist noch zu erwähnen, daß die Bildungswärme des Silberoxyds (Ag20) 6,5 kcal beträgt, so daß bei der Einwirkung des Sauerstoffs unter den in den Beispielen erwähnten ,Bedingungen keine Bildung einer Oberflächenanlage aus Silberoxyd auftritt. Die Bildungswärmen des Magnesiumoxyds (Mg0), Aluminiumoxyds (A1203) und Manganoxyds (Mn02) betragen annähernd 146 bzw. 131 und 8o kcal, alles je Grammatom Sauerstoff. Der Unterschied der Bildungswärme zwischen Silberoxyd und dem Oxyd des beilegierten. Elements ist in diesen Fällen somit annähernd i40, 125 und 74 kcal. Cadmium, dessen Oxyd (Cd0) eine Bildungswärme von 62 kcal je Grammatom Sauerstoff aufweist, ist als beilegiertes Element bei Oxydationshärtung des Silbers ungeeignet. Die Härte eines Streifens, bestehend aus Silber mit i,o Gewichtsprozent Cadmium, wird durch Glühüng während i bis io Stunden auf 80o° C in Sauerstoff oder Luft praktisch nicht geändert.
  • Die in vorstehenden Beispielen beschriebenen gehärteten Silberlegierungen eignen sich unter anderem sehr gut zur Herstellung elektrischer Silberkontakte, da sie einen niedrigen. elektrischen Widerstand mit einer angemessenen Härte vereinigen. Der spezifische elektrische Widerstand der im Beispiel i beschriebenen gehärteten Silberlegierung beträgt beispielsweise nur 2 - 1o-6 Ohm - cm. Bezüglich des elektrischen Widerstandes ist noch zu bemerken, daß er sich infolge der Oxydationshärtung ändert und dabei meist etwas abnimmt.
  • Nachstehend folgen einige Beispiele über die Oxydationshärtung von Legierungen, deren Hauptbestandteil Cu oder Ni enthält. Die Bildungswärmen des Cuproxyds (Cu20) und des Nickeloxyds (N i0) betragen 41 bzw. 56 kcal/Graminatom Sauerstoff.
  • Gemäß der Erfindung gehärtete Kupferlegierungen sind unter anderem von Belang für die Anwendung in Hochvakuumröhren, z. B. Radioröhren. Da solche Röhren bei der Herstellung oder während des Gebrauches oft eine hohe Temperatur annehmen, ist Anwendung von Kupferteilen, die mit Rücksicht auf die hohe elektrische Leitungsfähigkeit des Kupfers erwünscht wäre, schwierig, weil Kupfer bei erhöhter Temperatur erweicht und starke Kriecherscheinungen aufweist. Erfindungsgemäß gehärteten Kupferlegierungen haftet dieser Nachteil nicht an, und sie haben sich als zur Herstellung von Einzelteilen in Hochvakuumröhren sehr geeignet erwiesen, besonders Kupfer-Beryllium-Legierungen, wie unter anderem im Beispiel 6 beschrieben. Beispiel 6 Ein Streifen. bestehend aus Kupfer, das o,2 Gewichtsprozent Beryllium enthält, wurde während 5 Stunden auf 95o° C in der Luft erhitzt. Das Kupfer überzieht sich während dieser Erhitzung mit einer Oxydschicht; durch Abschrecken in Wasser nach der Oxydationshärtung kann man diese Oxydschicht vom Metall absprengen. Die gehärtete Kupferlegierung wies eine Vickershärte von 170 kg/mm2 auf, während diese vor dem Härten annähernd d.o kg/mm2 betrug. Beispiel 7 Ein Streifen, bestehend aus Kupfer, dem o,6 Gewichtsprozent Aluminium zugesetzt war, wurde während 5 Minuten auf 95o° C in einem Sauerstoffstrom erhitzt, wobei der Streifen sich oberflächlich mit einer Oxydschicht überzog, und sodann ohne zwischenzeitliche Abkühlung während .h/2 Stunden auf c950° C in Kohlensäure erhitzt: An Stelle der Kohlensäure eignet sich Stickstoff auch gut. Bei letzterer Erhitzung zersetzt sich die zuerst gebildete Oxydschicht, wobei der gebildete Sauerstoff in das Innere der Legierung hineindiffundiert und dort härtend wirkt. Die Vickershärte der Legierung, die anfangs annähernd 40 kg/mm2 betrug, war nach der Härtung auf annähernd i 1o kg/mm2 gestiegen. Soll die zu behandelnde Legierung bis auf große Tiefe gehärtet werden, so kann .die abwechselnde Erhitzung in oxydierender und nichtoxydierender Atmosphäre einige Male wiederholt werden. Es ist nicht erforderlich, daß wie in dem hier gegebenen Beispiel die Temperatur während des Oxydierens die gleiche ist wie während der darauf erfolgenden Erhitzung. Es empfiehlt sich, um Zeit zu ersparen, die zuletzt in Frage kommende Erhitzungstemperatur so hoch zu wählen, wie mit Rücksicht auf ein Schmelzen der Legierung zulässig ist. Der Vollständigkeit halber ist zu bemerken, daß Kupferlegierungen mit Aluminium als legierendes Element bei einem hohen Gehalt an Aluminium nicht durch Oxydationshärtung gehärtet werden können, weil die Legierung in diesem Falle etwas oxydationsfest wird und Sauerstoff nicht genügend in das Innere der Legierung eindringt. Beispielsweise bleibt eine Legierung, bestehend aus Kupfer mit 2,1 Gewichtsprozent Aluminium, nach 21/2 Stunden Glühen bei 95o° C in der Luft bezüglich der Härte praktisch ungeändert. Beispiel 8 Eine Legierung, bestehend aus Kupfer mit io Gewichtsprozent Titan, die anfangs eine Vickershärte von annähernd 5o kg/mm2 besaß, wurde während 31/2 Stunden auf 95o° C in der Luft erhitzt, wodurch die Härte auf annähernd 125 kg/mm2 stieg. Beispiel 9 Ein Streifen, bestehend aus Nickel mit 3,7 Gewichtsprozent Aluminium als legierendes Element, wurde während ,4 Stunden auf 120o° C in der Luft geglüht. Die Vickershärte, die anfangs annähernd ioo kg/mm2 betrug, stieg infolge dieser Behandlung auf annähernd 25o kg/mm2.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Aushärten von metallischen Werkstücken durch Sauerstoffabsorption, wobei das Werkstück unter einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei etwa 90o bis iooo° C bis zur durchgreifenden Sättigung mit Sauerstoff geglüht wird, gekennzeichnet durch die Verwendung von Werkstücken aus Ag, Cu, Ni, wobei Al, Mg, Be, Mn oder Ti in fester Lösung im Grundstoff enthalten ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Sauerstoffabsorptionsglühen in Wasser abgeschreckt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Werkstück zunächst eine Oxydschicht erzeugt und anschließend in neutraler Atmosphäre geglüht wird. In Betracht gezogene Druckschriften USA.-Patentschrift Nr. 2 015 509; The Journal of the Institute of Metals, 1931, S. 49 bis 51.
DEN2478D 1943-02-27 1944-02-25 Verfahren zum Aushaerten von metallischen Werkstuecken Expired DE970803C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2015509A (en) * 1931-02-28 1935-09-24 Fansteel Prod Co Inc Hard tantalum and method of hardening

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