DE969197C - Steuervorrichtung fuer programmgesteuerte Rechenmaschinen - Google Patents
Steuervorrichtung fuer programmgesteuerte RechenmaschinenInfo
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- G—PHYSICS
- G06—COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
- G06F—ELECTRIC DIGITAL DATA PROCESSING
- G06F9/00—Arrangements for program control, e.g. control units
- G06F9/06—Arrangements for program control, e.g. control units using stored programs, i.e. using an internal store of processing equipment to receive or retain programs
- G06F9/44—Arrangements for executing specific programs
- G06F9/448—Execution paradigms, e.g. implementations of programming paradigms
- G06F9/4482—Procedural
- G06F9/4484—Executing subprograms
Description
AUSGEGEBEN AM 8. MAI 1958
M 19495IX /42 m
Göttingen
Bei programmgesteuerten Rechenmaschinen besteht das Programm zur Durchführung einer Rechnung
immer aus einer Vielzahl von Befehlen, die nacheinander von der Maschine ausgeführt werden
müssen. Jeder Befehl enthält einerseits die Angabe einer von der Maschine auszuführenden Operation
und andererseits die Bezeichnung einer Speicherzelle, eines Rechenwerkes oder eines sonstigen Teiles
der Maschine, dessen Inhalt für die- angegebene Operation in Beteacht kommt. Sämtliche das Programm
bildenden Befehle müssen in der Maschine gespeichert werden, damit sie während des Arbeitens
der Maschine schnell nacheinander zur Verfügung stehen.
Da die Speichermöglichkeiten für Befehle begrenzt sind, ist es notwendig, jedes Programm so
zu gestalten, daß im Laufe der Rechnung Teile des Programms, die eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden
Befehlen enthalten, gegebenenfalls unter schwacher Abänderung der die Speicherinhalte
betreffenden Teile der Befehle, zu wiederholten Malen verwendet werden. Zwischen den einzelnen
Wiederholungen der Programmteile werden dann die für den weiteren Verlauf der Rechnung notwendigen
Abänderungen getroffen, so daß die Rechnung mit jeder Wiederholung Schritt für Schritt fortschreitet. Die zwischen solchen Rechenschritten
durchzuführenden Abänderungen können entweder durch eine Abänderung der z. B. die
Speicherzellen oder Rechenwerke angebenden Befehlsteile oder aber durch eine Verschiebung
der Inhalte von Speicherzellen in andere,
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vorzugsweise benachbarte Speicherzellen erreicht werden.
Bei einer gewöhnlichen Differentialgleichung ergibt sich nach dem Gesetz der Differentialgleichung
eine Beziehung, die es z. B. gestattet, aus drei bereits errechneten Lösungspunkten die Lösung der
Differentialgleichung für einen vierten Punkt zu errechnen. Sollen nach diesem Prinzip weitere
Lösungen der Gleichung auf einer programmgesteuerten Rechenmaschine errechnet werden, so
werden die drei bereits bekannten Lösungen in drei benachbarten Speicherzellen untergebracht. Aus
diesen drei Werten wird von der Maschine der vierte Lösungswert errechnet und in die nächste
Speicherzelle übertragen. Sodann muß die Maschine mit zwei von den Ausgangswerten und dem neu
errechneten Wert einen weiteren Lösungswert errechnen. Hierbei sind genau die gleichen Rechenoperationen
wie vorher durchzuführen, jedoch
ao müssen statt der drei ursprünglich benutzten Werte
jetzt die erwähnten anderen Zahlen berücksichtigt werden. Nach Errechnung auch dieses neuen Wertes
müssen wiederum die gleichen Rechenoperationen durchgeführt werden, wobei jedoch nur noch ein
Ausgangswert und die beiden neu errechneten Werte einzusetzen sind usf. Der jeweils neu errechnete
Wert wird immer in der nächstfolgenden Speicherzelle untergebracht. Es ergibt sich daher, daß bei
den mit den gleichen Befehlen durchzuführenden Rechenschritten jeweils Speicherzellen aufgerufen
werden müssen, die für jeden Rechenschritt eine um eine Einheit höhere Zellennummer haben als die
im vorhergegangenen Schritt der Rechnung aufgerufenen Speicherzellen.
Bei bekannten programmgesteuerten Rechenmaschinen hat man, um das Aufrufen der richtigen
Speicherzellen bei jedem Schritt zu erreichen, bereits zwischen den einzelnen Abschnitten
der Rechnung ein Schrittregister um jeweils eine Einheit weitergeschaltet und bei der
Übernahme derjenigen Befehle, deren Speicherzellennummern geändert werden müssen, in das
Befehlsgerät der Maschine jeweils den Inhalt des Schrittregisters zu der Zellennummer des aufzurufenden
Speichers hinzugefügt, so daß von dem Befehlsgerät während des ganzen Schrittes bzw.
Abschnittes der Rechnung die richtigen Speicherzellen aufgerufen werden. Diese Art der Maschinensteuerung hat aber noch den Nachteil, daß die
Zellennummern der aufgerufenen Speicher mit jedem Abschnitt der Rechnung höher werden, so
daß bei einer Rechnung mit sehr vielen Rechenschritten schon bald die höchste Zellennummer der
verfügbaren Speicher erreicht wird und damit der Weiterführung der Rechnung eine Grenze gesetzt
ist.
Hier setzt nun die Erfindung ein. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, die Steuerung der Maschine
so abzuändern, daß die Weiterschaltung der Zellennummern nur bis zu einer von der Anzahl der für
einen Rechenschritt erforderlichen Speicherzellen abhängigen Grenze durchgeführt wird und dann
als nächste bei der Weiterschaltung erfaßte Speicherzellen die infolge der Weiterschaltung
sonst nicht mehr benutzten Speicherzellen wieder benutzt werden.
Es ist bereits eine elektronische Rechenmaschine bekannt, bei der für das Anrufen einer bestimmten
Anzahl von Speicherzellen Drehwähler vorgesehen sind, durch die bei der Weiterschaltung selbsttätig
die vorher bereits benutzten und dann freigewordenen Speicher wieder aufgerufen werden. Durch
die Drehwähler ist bei der kekannten Maschine nur eine bestimmte, nicht veränderbare Anzahl
von Speichern für das Aufrufen durch schrittweise Weiterschaltung verfügbar. Demgegenüber kommt
es bei der Erfindung darauf an, je nach der Anzahl der für einen Rechenschritt erforderlichen Speicherzellen
eine gleich große oder nur wenig größere Anzahl von Speichern für die Rechnung zur Verfügung
zu stellen und dabei die Weiterschaltung innerhalb der so begrenzten Anzahl von Speicherzellen
so durchzuführen, daß das Aufrufen der Speicherzellen in einem in sich geschlossenen
Zyklus erfolgt. g5
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Steuervorrichtung für programmgesteuerte Rechenmaschinen,
bei denen jeweils nach einer Serie von Rechenoperationen mittels eines Schrittregisters in Befehlen
enthaltene Zellennummern von Speicherzellen um eine oder mehrere Einheiten verändert werden.
Gemäß der Erfindung wird eine zyklische Vertauschung der Speicherzellennummern dadurch erreicht,
daß bei der Veränderung durch Addition des Schrittregisterinhalts zu den Zellennummern die
Ziffern dieser" Zellennummern über einer gewählten Ziffernposition unverändert gehalten werden. Dabei
können die Ziffern der Zellennummern über einer gewählten Ziffernposition vorteilhaft dadurch unverändert
gehalten werden, daß nur die bis zur gewählten Position liegenden Ziffern des Schrittregisters
addiert werden und ein dabei eventuell entstehender Übertrag in die nächsthöhere Position
in bekannter Weise unterdrückt wird. Bei Maschinen, bei denen Additionen, stellenwertweise mit
der niedrigsten Stelle beginnend, vorgenommen werden, wird die Erfindung vorteilhaft in der
Weise durchgeführt, daß dieAddenden bis zu der gewählten Position über ein Addierwerk und die
höheren Stellen der Zellennummern unmittelbar dem Befehlswerk zugeführt werden. Dadurch, daß
beim Übergang von der gewählten Ziffernposition zur nächsthöheren Stelle eine Umschaltung erfolgt,
durch die das Addierwerk von dem Befehlswerk getrennt wird, unterbleibt in diesem Falle die
Übertragung eines bei der Addition eventuell entstehenden Übertrages.
Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, näher erläutert. lao·
Fig. ι zeigt das Schema eines bei einer mit einer
Steuervorrichtung nach der Erfindung ausgerüsteten Rechenmaschine benutzten Befehls;
Fig. 2 gibt das Schaltbild einer Steuervorrichtung nach der Erfindung wieder, bei der die Wahl
der Ziffernposition, über der die Zellennummern
unverändert bleiben sollen, durch einen Handschalter vorgenommen wird;
Fig. 3 zeigt eine Änderung zu Fig. 2, durch die es möglich wird, die Wahl der Ziffernposition vom
Befehlswerk der Maschine aus zu steuern.
Bei einer Rechenmaschine, die mit einer Steuervorrichtung nach der Erfindung ausgerüstet ist,
können die Befehle aus drei Teilen bestehen, die vorzugsweise zeitlich nacheinander abgelesen werden.
Wenn für jeden Befehl beispielsweise achtzehn Impulsstellen vorgesehen sind, so ist die zuerst abgelesene
Impulsstelle »i«dazu bestimmt, anzugeben, ob die in dem Befehl enthaltene Speicherzellennummer
eine Änderung erfahren soll oder nicht.
Ein Impuls an dieser Stelle, der sogenannte Schrittimpuls, bestimmt, daß die Speicherzellennummer
geändert werden soll. Von den weiteren Impulsstellen sind beispielsweise fünf Stellen vorgesehen,
um die von der gesteuerten Rechen-
ao maschine auszuführende Operation anzugeben. Bei dem Schema nach Fig. ι sind die Impulsstellen »2«
bis »6« hierfür bestimmt. Die weiteren Impulsstellen »7« bis »i8« dienen dazu, die Zellennummer
des aufzurufenden Speichers in Form einer zwölfstelligen Dualzahl anzugeben.
Die einzelnen Befehle werden in bekannter Weise aus dem Befehlsspeicher der Maschine in
das Befehlsgerät der Maschine übertragen. Während aber bei vorbekannten Maschinen bei dieser
Übertragung ein Addierwerk zwischengeschaltet ist, das die im Schrittregister enthaltene Zahl zu
der Zellennummer des Befehls hinzuzählt, erfolgt die Übertragung bei der Steuervorrichtung nach
der Erfindung über die in Fig. 2 dargestellte Steuervorrichtung, bei der zwar auch ein den Inhalt
des Schrittregisters übernehmendes Addierwerk vorhanden ist, die aber noch weitere Einzelteile
enthält, durch die erreicht wird, daß die .Zellennummer über einer gewählten Ziffernposition unverändert
bleibt.
In Fig. 2 ist das Addierwerk mit ADD bezeichnet. Über eine Leitung α übernimmt das
Addierwerk ADD die vom Schrittregister kommenden Impulse des Schrittregisterinhalts. Über Leitungen
b und c wird die Impulsfolge der Befehle vom Ausgang des Leseverstärkers, der die Befehle
aus dem Speicher abliest, dem Addierwerk ADD zugeführt. Eine Leitung d führt zum Befehlsgerät.
Diese Leitung ist nicht unmittelbar mit dem Ausgang des Addierwerks ADD verbunden, sondern
erhält Impulse vom Ausgang des Addierwerks ADD über einen Röhrenschalter (gate) G 2. Dieser Schalter
wird durch ein elektronisches Schaltelement FFO gesteuert, das aus einer Doppel triode besteht,
bei der über einen Spannungsteiler jeweils eine Anode in derartiger Weise mit dem Gitter der
anderen Röhrenhälfte verbunden ist, daß bei Stromdurchgang durch die eine Hälfte der Doppeltriode
die andere Hälfte der Röhre gesperrt ist, und umgekehrt. In dieser Schaltung betriebene Doppeltrioden
sind unter der Bezeichnung Flip-Flop in der Literatur bekannt; sie werden auch vielfach
elektrische Wippen genannt.
Parallel zu dem Addierwerk ADD, dessen Ausgang durch den Röhrenschalter G 2 überwacht wird,
ist ein Verzögerungsglied Vz geschaltet, dessen Ausgang durch einen Röhrenschalter G1 überwacht
wird, der gleichfalls von der Doppeltriode FF O gesteuert
ist. Das Verzögerungsglied Vz dient dazu, den über den Schalter G1 geleiteten Impulsen eine
gleiche Verzögerung zu erteilen, wie sie die durch das Addierwerk und den Schalter G 2 hindurchgehenden
Impulse erfahren. Die Steuerung der beiden Röhrenschalter G1 und G 2 erfolgt so, daß
jeweils der eine Schalter geöffnet und der andere geschlossen ist. Die Doppeltriode FF O hält dabei
normalerweise den Schalter G 2 geschlossen. Die entsprechende Einstellung der Doppel triode FFO
erfolgt dabei über einen durch die Leitung e zugeführten Impuls. Die Leitung e ist mit einem als
Kurbelschalter / dargestellten Handschalter verbunden, durch den die Leitung e auf eine von zwölf
Leitungen g geschaltet werden kann. Diese Leitungen stehen mit einem nicht dargestellten Impulsgeber
der Maschine so in Verbindung, daß sie nacheinander Impulse mit den Zeitwerten »7V2« bis
»18V2« erhalten.
Durch entsprechende Einstellung des Handschalters / kann gewählt werden, welcher von den
zur Verfügung stehenden Impulsen dazu benutzt werden soll, die Doppeltriode FF O wieder zurückzusetzen,
falls sie vorher aus ihrer normalen Ruhelage in die andere Ruhelage umgeschaltet worden
war. Eine solche Umschaltung, das sogenannte Setzen, der Doppeltriode FF O kann durch einen
über eine Leitung h zugeleiteten Impuls bewirkt werden. Die Leitung h steht über einen Röhrenschalter
G 3 mit der Leitung & in Verbindung. Der Schalter G3 kann durch einen über eine Leitung!
seinem Gitter zugeführten Impuls für die Dauer des Impulses geöffnet werden und ist normalerweise
gesperrt. Der Leitung i wird bei der dargestellten Vorrichtung jeweils ein Impuls zum
Zeitpunkt »1« zugeführt, so daß der Schalter G 3 jeweils zum Zeitpunkt »1« geöffnet ist.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Steuervorrichtung ist folgende: Beim Ablesen des Befehls
wird zuerst der Schrittimpuls des Befehls über die Leitung b auf die in Fig. 2 dargestellte Schaltungsanordnung
übertragen. Ist ein Schrittimpuls in dem Befehl nicht enthalten, so bleibt der Schalter Gi
geöffnet und der Schalter G 2 geschlossen. Infolgedessen gelangen alle Impulse des Befehls von der
Leitung b aus über die Verzögerungsvorrichtung Vz und den Schalter G1 auf die Leitung d und somit
zum Befehlsgerät der Maschine. Die Zellennummer des Befehls wird also überhaupt nicht verändert.
Enthält der Befehl jedoch einen Schrittimpuls, so wird durch diesen Impuls, der von dem Schalter iao
G 3, da er im Zeitpunkt »1« auftritt, durchgelassen wird, die Doppel triode FFO gesetzt, so daß der
Schalter Gi gesperrt und der Schalter G 2 geöffnet wird. Die weiteren Impulse des Befehls lauf en daher
durch das Addierwerk ADD und den Schalter G 2 und weiter über die Leitung d zum Befehls-
gerät der Maschine. Vom Zeitpunkt »7« ab gelangen über die Leitung α auch die Impulse des
Schrittregisterinhalts zum Addierwerk ADD, so daß hier die Ziffern der unteren Wertstellen der
Zellennummer und die Ziffern der unteren Wertstellen des Registerinhalts addiert werden. Die sich
bei der Addition ergebenden Impulse laufen über den Schalter Gz und die Leitung d zum Befehlsgerät.
Bei dem dargestellten Beispiel ist der Handschalter f auf die dritte Leitung von links eingestellt,
so daß der Doppel triode FFO ein Impuls »9V2« zugeführt wird und diese daher unmittelbar
nach dem Zeitpunkt »9« zurückgesetzt wird. Durch das Zurücksetzen von FFO wird der Schalter G 2
gesperrt und zugleich der Schalter G1 wieder geöffnet.
Falls sich im Addierwerk ADD bei der Addition im Zeitpunkt »9« ein Übertrag als notwendig
ergab, so wird der Übertragsimpuls, der im Zeitpunkt »10« vom Addierwerk ADD weitergegeben
wird, durch den Schalter G 2. bereits gesperrt. Über der durch die Einstellung des Handschalters
f gewählten Ziffernposition bleiben daher die nunmehr über das Verzögerungsglied Vz und
den Schalter Gi auf das Befehlsgerät gegebenen höheren Ziffern der Speicherzellennummern unverändert.
Da die höheren Ziffern des Registerinhalts bei der Addition unberücksichtigt bleiben und ein
eventuell entstehender Übertrag in eine höhere Ziffernposition unterdrückt wird, ergibt sich, daß
die durch die niedrigen Ziffernpositionen des Registers dargestellten Zahlen im Laufe der Rechnung
ständig wiederholt zu den Zellennummern der Befehle addiert werden, so daß mit gleicher
Wiederholung immer wieder die gleichen Speicherzellen aufgerufen werden. Bei dem Beispiel werden
nur drei Stellen der Zellennummern bei der Addition des Registerinhalts verändert. Im Dualzahlensystem
sind durch drei' Ziffernpositionen die Zahlen wer te »0« bis »7« dargestellt, so daß also
acht Speicherzellen mit entsprechenden Endziffern in der Zellennummer in ständiger Wiederholung
zyklisch vertauscht werden.
Durch die Einstellung des Schalters f auf einen anderen Impuls, beispielsweise auf den Impuls
»12V2«, kann erreicht werden, daß nur die über der sechsten Ziffernposition liegenden Ziffern der
Zellennummer unverändert bleiben, daß also die zyklische Vertauschung bei einer Gruppe von vierundsechzig
Speicherzellen durchgeführt wird. Der Schalter f bietet also die Möglichkeit, eine wählbar
große Gruppe von Speicherzellen zyklisch zu vertauschen.
Bei längeren Rechenprogrammen kann es vorkommen, daß im Laufe der Rechnung verschiedene
Gruppen von Speicherzellen benutzt werden, die je verschiedene Anzahlen von Speicherzellen umfassen.
In solchen Fällen ist es dann erforderlich, So während des Ablaufs des ganzen Programms entsprechend
der verschiedenen Z.ahl der jeweils benutzten Speicherzellen von Zeit zu Zeit eine Verstellung
des Schalters f vorzunehmen. Da der Schalter f von Hand bedient werden muß, ist es
dann erforderlich, die Maschine jeweils vor Beginn eines neuen Abschnittes des Programms, der eine
Umstellung erfordert, stillzusetzen bzw. die Rechnung zu unterbrechen, bis der Schalter f entsprechend
verstellt worden ist.
Fig. 3 zeigt eine Schaltungsanordnung, die es v>
ermöglicht, die erforderliche Umschaltung auf den jeweils erforderlichen Zurücksetzimpuls für FFO
vom Befehlswerk der Maschine aus zu steuern, so daß dann eine zeitraubende Unterbrechung der
Rechnung nicht erforderlich ist.
Die Wahl des Impulses für das Zurücksetzen der Doppeltriode FFO erfolgt in diesem Falle mittels
einer Gruppe von Doppeltrioden, die gleichfalls als Flip-Flop geschaltet sind und vom Befehlswerk aus
gesetzt werden. Diese Doppeltrioden sind in Fig. 3 8» mit FFi bis FFn bezeichnet. Beim Setzen einer
dieser Doppeltrioden wird jeweils eine vorher gesetzte Doppeltriode wieder zurückgesetzt, so daß
immer höchstens eine Doppeltriode gesetzt sein kann. Die einzelnen Doppeltrioden FF1 bis FF11
steuern je einen Röhrenschalter G. Jeder der Schalter G dient dazu, einen der Impulse »7V2« bis
»17V2« durchzulassen oder zu sperren, während der Impuls »18V2« unmittelbar zu der Leitung e
gelangt, über die der Impuls zum Zurücksetzen der Doppeltriode FFO geleitet wird.
Wird beispielsweise die DoppeltriodeFFio vom
Befehlswerk aus gesetzt, so gelangt jeweils der Impuls »16V2« über die Leitung e zur Doppeltriode
FFO und bewirkt das Zurücksetzen. Anschließend
gelangt auch noch der Impuls »18V2« nach FFO; da jedoch die Doppel triode bereits zurückgesetzt
wurde, bleibt dieser Impuls ohne Wirkung. Die Wirkungsweise dieser Schaltung ist im
übrigen die gleiche wie beim Beispiel nach Fig. 2 bei Benutzung des Handschalters /, so daß sich eine
nähere Erläuterung erübrigt.
Zu erwähnen ist nur noch, daß bei Anwendung der Schaltung nach Fig. 3 für die einzelnen Gruppen
von Speicherzellen, die in verschiedenen Unterzyklen benutzt werden, je ein besonderes Schrittregister
vorgesehen werden kann. Jedes dieser Schrittregister wird dabei durch einen besonderen
Schrittimpuls in der üblichen Weise aufgerufen, so daß in einem solchen Falle statt einer einzigen
Stelle für einen Schrittimpuls, wie sie in Fig. 1 angegeben ist, mehrere Stellen für das Aufrufen
des jeweils richtigen Schrittregisters zur Verfügung stehen müssen. Ferner kann man, falls
mehrere verschiedene Schrittimpulse verwendet werden, mit diesen eine Schaltung nach Fig. 3
steuern, so daß dann ein besonderer Befehl zur Änderung der Länge der Unterzyklen nicht mehr
nötig ist.
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen ist «o
das Dualzahlensystem zugrunde gelegt. Natürlich kann die Erfindung auch bei auf dem Dezimalsystem
aufgebauten Maschinen Anwendung finden. Beim Dezimalsystem können aber nur Gruppen
von zehn, hundert oder tausend Speicherzellen für i«5
einen Unterzyklus benutzt werden. Demgegenüber
bietet das Dualsystem den Vorteil, daß die Staffelung in der Länge der hergestellten Unterzyklen
besonders eng ist. Beim Dualsystem lassen sich Zyklen der Länge zwei, vier, acht, sechzehn usw.
herstellen.
Bei den Ausführungsbeispielen ist ferner angenommen, daß die einzelnen Ziffernwerte einer
Zahl mit der niedrigsten Stejle beginnend nacheinander abgelesen bzw. übertragen und addiert werden.
Für die Benutzung der Erfindung ist dies jedoch keineswegs Voraussetzung. Vielmehr kann die
Erfindung auch bei Maschinen Anwendung finden, bei denen sämtliche Ziffernstellen einer Zahl gleichzeitig
abgelesen und verrechnet werden. Bei solchen sogenannten Parallelmaschinen besteht auf technisch
einfache Weise die Möglichkeit, eine weitere Vorrichtung anzubringen, die die Unterteilung in
Zyklen wieder aufhebt, sobald die vom Befehlsspeicher einlaufende Zellennummer in einem ge-
ao wissen Zahlenbereich liegt, z. B. eine bestimmte Stellenzahl übersteigt. Eine solche Vorrichtung
kann auch bei Dualmaschinen vorgesehen werden. Bei einer Dualmaschine könnte z. B. die höchste
Stelle der vom Befehlsspeicher einlaufenden Zellennummer auf *0« oder »i« abgefragt und im Falle
einer »i« die Abschaltung des Übertragungsimpulses und der obersten Ziffern des Schrittregisters
wieder aufgehoben werden. Auf diese Weise wäre dann die obere Hälfte des Zahlen
speichers von der Unterteilung in Unterzyklen aus- 30 geschlossen.
Claims (3)
1. Steuervorrichtung für programmgesteuerte Rechenmaschinen, bei denen jeweils nach einer
Serie von Rechenoperationen mittels eines Schrittregisters in Befehlen enthaltene Nummern
von Speicherzellen um eine oder mehrere Einheiten verändert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Veränderung durch Addition des Schrittregisterinhalts zu den Zellennummern
die Ziffern dieser Zellennummern über einer gewählten Ziffernposition unverändert
gehalten werden.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur die bis zur gewählten
Position liegenden Ziffern des Sehrittregisters addiert werden und ein dabei eventuell
entstehender Übertrag in die nächsthöhere Position unterdrückt wird.
3. Steuervorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2 für Maschinen, bei denen Additionen
stellenwertweise mit der niedrigsten Stelle beginnend vorgenommen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Addenden bis zu der gewählten Position über ein Addierwerk und die höheren Stellen der Zellennummern unmittelbar
dem Befehlswerk zugeführt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 509554/134 9.55 («β 504/2* 4.58)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM19495A DE969197C (de) | 1953-07-26 | 1953-07-26 | Steuervorrichtung fuer programmgesteuerte Rechenmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
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DEM19495A DE969197C (de) | 1953-07-26 | 1953-07-26 | Steuervorrichtung fuer programmgesteuerte Rechenmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE969197C true DE969197C (de) | 1958-05-08 |
Family
ID=7297983
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM19495A Expired DE969197C (de) | 1953-07-26 | 1953-07-26 | Steuervorrichtung fuer programmgesteuerte Rechenmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE969197C (de) |
-
1953
- 1953-07-26 DE DEM19495A patent/DE969197C/de not_active Expired
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