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Verfahren und Vorrichtung zum Uberführen von Schüttgut aus einem Behälter
in eine mit Druckluft fördernde Leitung
Die Erfindung bezieht sich auf das Fördern
von pulverförmigem oder feinverteiltem, natürlichem oder durch Vermahlen oder in
anderer Weise erzeugtem Gut. Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einem neuen
Verfahren, pulverförmiges Gut pneumatisch, das ist unter Verwendung von Gas unter.
Druck zu fördern, und mit einer Vorrichtung, mit welcher das neue Verfahren in wirkungsvoller
Weise ausgeführt werden kann. Das neue Verfahren bietet verschiedene Vorteile über
die bisher bekannten Verfahren der Förderung pulverförmigen Guts und erfordert eine
verhältnismäßig einfache Vorrichtung, welche unter verhältnismäßig geringen Kosten
pro Gewichtseinheit geförderten Guts gebaut und betrieben werden kann.
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Pulverförmiges Gut wird jetzt in pneumatischer Weise nach verschiedenen
Verfahren gefördert. Ein solches Verfahren besitzt ein geschlossenes Gefäß, Blasbehälter
genannt, mit einem Auslaß, welcher mit einer zu dem Bestimmungsort führenden Leitung
verbunden ist. Bei Anwendung dieses Verfahrens wird der Auslaß geschlossen und das
Gut
dem Behälter zugeführt, bis der letztere teilweise gefüllt ist.
Luft unter Druck wird dann in den Behälter oberhalb des Guts eingeführt, bis der
notwendige Druck gebildet ist, worauf der Auslaß geöffnet, das Material aus dem
Behälter gedrückt und durch die Leitung von dem Luftstrom mitgerissen wird. Solche
Blasbehälterverfahreff können benutzt werden, um Gut, welches durch Lüftung fließbar
gemacht werden kann, über große Strecken zu' fördern, aber sie können nur absatzweise
durchgeführt werden, und einer kontinuierlichen Förderung kann nur durch Verwendung
von zwei Behältern nahegekommen werden, welche sich abwechselnd in die Förderleitung
entleeren. Auch benutzen Blasbehälterverfahren hohe Luftdrucke und erfordern einen
großen Reserveluftbehälter wegen der starken Druckschwankungen.
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Bei einem zweiten, weitverwendeten Verfahren zum Fördern pulverförmigen
Guts wird das Gut in das Gehäuse einer Förderschnecke gespeist, welche so gebaut
ist, daß sie das Gut beim Vorrücken zum Gehäuseauslaß unter stetiger Bildung eines
Abdichtungsgutpfropfens von gleichmäßiger Dichte zusammendrückt, welcher das Rückwärtsströmen
der hinter dem Pfropfen eingeführten Druckluft zum Fließbarmachen und zum Drücken
des Guts durch die Leitung verhütet. Der Druck der zugeführten Luft ist ein solcher,
wie er notwendig ist, um den durch die Länge und den Durchmesser der Leitung und
die Menge und das spezifische Gewicht des Förderguts bestimmten Rückdruck in der
Förderleitung zif überwinden.
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Der Zuführdruck schwankt selbsttätig, wenn diese Bedingungen sich
ändern, d. h., wenn das Gut zu einer anderen Stelle in dem Transportsystem gefördert
wird. Das Gut wird durch stetige Gutverdrängung in der Förderleitung durch die Schnecke
und den Druck der sich ausdehnenden Luft gefördert.
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Die Anwendbarkeit dieses Verfahrens ist daher auf verhältnismäßig
feines Gut, welches fließfähig gemacht werden kann, beschränkt, und es wird normalerweise
nicht für das Fördern schwerer Güter, wie z. B. Zement, über etwa I000 m hinaus
benutzt, weil die notwendige Dichte des Abdichtungsgutpfropfens eine übermäßige
Antriebskraft für die Förderschnecke erfprdert, was zu einem vorzeitigen Abnutzen
der Endgänge der Schnecke führt.
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Dieses Verfahren ist auch in bezug auf die Fördern strecken bei empfindlichen
Stoffen beschränkt, so z. B. bei Mehl, welches infolge der Reibungswärme zum Verbrennen
neigt, oder iln bezug auf kalizinierte Soda, deren Kristalle bei zu hoher Pfropfendichte
zerbrechen.
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Bei einem noch anderen Verfahren zum Fördern pulverförmiger Stoffe
wird Luft mit hoher Geschwindigkeit durch eine Förderleitung geblasen oder gesaugt
und das Gut in den Strom durch einen geeigneten luftdichten Speiser eingeführt.
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Bei solchen Verfahren werden die einzelnen Stoffe in Suspension in
einen Luftstrom hoher Geschwindigkeit getragen, und diese Art der Förderung erfordert
verhältnismäßig große Mengen Luft geringen Drucks. Es ist aber nicht auf die Förderung
von Gütern, welche durch Lüftung fließbar gemacht werden können, beschränkt.
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Das Verfahren der Förderung gemäß der Erfindung hat gemeinsame Merkmale
mit den bekannten Verfahren, aber es ist ihnen in wesentlichen Punkten überlegen.
Obwohl die Vorrichtung nicht auf das Fördern von Stoffen beschränkt ist, welche
bei geeigneter Lüftung leicht fließbar werden, ist das Verfahren auf Gut dieser
Art gerichtet. Eine einzelne Vorrichtung wird verwendet, um einen im wesentlichen
gleichförmigen und stetigen Gutflußi durch die Leitung oder die Förderrohre zu bewirken.
Unähnlich dem Verfahren mit Förderschnecke wird das Gut gelüftet, um es fließbar
zu machen, bevor es bewegt oder in die Leitung gebracht wird, und das fließbar gemachte
Gut wird nicht in einer Schnecke zusammengedrückt. Das Verfahren ist daher für die
Förderung von empfindlichen Stoffen, welche beim Zusammendrücken beschädigt werden,
geeignet. Die Beseitigung der Gutpfropfendichtung verringert den Kraftbedarf und
die Abnutzung der arbeitenden Teile. Das neue Verfahren kann mit höherem Luftdruck
als die bisher bekannten stetigen Verfahren ausgeübt werden, und als ein Ergebnis
hiervon ist das Luft-Gut-Verhältnis geringer, die Geschwindigkeit in der Förderleitung
ist geringer, es wird weniger Luft verbraucht, und eine Förderleitung geringeren
Durchmessers kann für eine gegebene Fördermenge benutzt werden.
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Nach der Erfindung werden die bekannten Zellenradschleusen und das
bekannte Fließbarmachen von Gut durch Belüftung kombiniert, wodurch bedeutende Vorteile
erzielt werden. Die Erfindung besteht demgemäß in einem Verfahren zum Überführen
von Schüttgut aus einem Behälter in eine mit Druckluft fördernde Leitung und ist
dadurch gekennzeichnet, daß das Gut zunächst in an sich bekannter Weise in dem Behälter
mittels in diesen Behälter eingeführter Luft fließbar gemacht wird, dann den Kammern
eines innerhalb des Behälters angeordnleten und vom Gut allseitig umgebenen Zu teilapparates
(Zellenrades) zugeführt und schlließloch aus den Kammern des Zutellapparates in
an sich bekannter - Weise in unlunterbrochener Folge mittels einer koaxial an diese
Kammern angeschlossenen D ruokluftdüse in die Förderleitung eingebracht wird.
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Weiterhin betrifft die Erfindung auch eine zur Ausführung dieses
Verfahrens geeignete Vorrichtung. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellenradschleuse offene Kammern aufweist und im unteren Teil des Behälters,
allseitig vom aufgelockerten Gut umgeben, angeordnet ist und in an sich bekannter
Weise mit der Druckluftförderleitung und der Düse in Verbindung steht, wobei das
Zellenrad außer Berührung mit den Behälterwänden ist und die Förderleitung sowie
die Düse sich in den Behälter hinein erstrecken.
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Die Erfindung ermöglicht in erster Linie ein im wesentlichen stetiges
Fördern.
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Weitere Einzelheiten der Vorrichtung werden sich noch aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung und den Unteransprüchen ergeben.
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Zwecks besseren Verständnisses der Erfindung soll sie an Hand der
Zeichnungen erläutert werden, welche in Fig. 1 eine Ansicht teilweise in senkrechtem
Schnitt und teilweise im Aufriß von einer Ausführungsform der neuen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Schnittansicht nach Linie2 von Fig. I, Fig. 3 eine Schnittansicht nach
Linie 3-3 von Fig. 2, Fig. 4 eine Teilansicht im Schnitt einer bei der Vorrichtung
verwendeten Dichtungsplatte oder Schuhs, Fig. 5 eine Ansicht teilweise im Aufriß
und teilweise im Schnitt einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung, Fig. 6 eine
senkrechte Teilansicht im Schnitt einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung
mit einigen schematisch dargestellten Teilen, Fig. 7 eine Schnittansicht nach Linie
7-7 von Fig. 6, Fig. 8 eine senkrechte Schnittansicht mit einer abgeänderten Auslführungsform
der Dicbtungsplatte, Fig. g eine Teilaufsicht von der Dichtungsplatte nach Fig.
8, Fig. 10 eine Ansicht teilweise im senkrechten Schnitt und teilweise im Aufriß
einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung darstellen.
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Bei der Fördervorrichtung nach den Fig. I bis 5 wird das zu fördernde
pulverförmige Gut nach Wunsch entweder stetig oder mit Unterbrechungen in einen
Trichter 10 durch eine Rutsche 1 1 oder ein anderes geeignetes Mittel geleitet.
Der Trichter 10 ist oben auf einem Gehäuse 12 mittels durch Flansche 10a und 12a
an Trichter und Gehäuse hindurchgehender Bolzen I3 angebracht. Der Trichter ist
oben geschlossen und hat eine Lüftung I4, welche zur Atmosphäre offen oder mit einem
Staubsammler verbunden sein kann. Zutrittsöffnungen auf gegenüberliegenden Seiten
sind vorhanden, welche normalerweise durch Platten 15 geschlossen sind, welche durch
Schrauben I6 in Lage gehalten werden. Das Gehäuse 12 ruht auf einer Grundplatte
I7 und ist in Lage mittels durch Flansche I2b und 17a an dem Gehäuse und der Grundplatte
hindurchgehender Bolzen 18 gesichert. Die Grundplatte ist mit einer Wand 19 versehen,
welche als Boden des Gehäuses dient.
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Ein poröses Lüftungselement 20 ist zwischen den Flanschen I2b und
I7a befestigt und dient als Boden für das Gehäuse. Luft wird in das Gehäuse hinein
unter dem Element 20 durch ein Zuleitungsrohr 21 geführt und geht aufwärts durch
das Element 20 und in das pulverförmige Gut hinein, um dieses zu lüften und fließbar
zu machen.
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Eine waagerechte Welle 22 erstreckt sich durch das Gehäuse und ist
zu ihrer Drehung in Lagern in Fußgestellen 23 an der Außenseite des Gehäuses angeordnet.
Die Welle wird mittels beliebiger geeigneter Mittel, z. B. mittels einer auf einem
Ende der Welle fest angebrachten Scheibe 24, gedreht.
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Leckage entlang der Welle durch die Wände des Gehäuses wird durch
Stopfbuchsen verhindert, von welchen je eine die Welle an einer Öffnung in der Wand
umgebende Packung 25 besitzt und durch einen Ring 26 gegen ihre Packung mittels
Schrauben 27 angedrückt wird, welche Schrauben in einen verdickten Teil der Wand
um die Öffnung herum eingeschraubt sind.
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Eine Zellenradschleuse 28 ist auf der Welle innerhalb des Gehäuses
befestigt und besitzt ein Paar Endplatten 29, welche an der Welle befestigt und
durch einen Zylinder 30 verbunden sind. Die Platten 29 besitzen ausgerichtete, in
kreisförmiger Reihe konzentrisch mit Welle 22 angeordnete Offnungen, und offen endende
Kammern 3I haben ihre Enden in den ausgerichteten Öffnungen in den zwei Platten.
Ringförmige Verschleißplatten 32 mit harten Oberflächen und mit Öffnungen, welche
mit den Öffnungen in den Endplatten übereinstimmen, sind an den Endplatten befestigt.
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Eine Förderleitung 33 führt von der Fördervorrichtung zu einem. Bestimmungsort
und ist mit einer Mündung mit einem Abschnitt 34 versehen, welcher an der Leitung
33 mittels durch Flansche 33a und 34a an der Leitung und dem Abschnitt hindurchgehender
Bolzen 35 befestigt ist. Der Abschnitt34 erstreckt sich parallel zur Welle 22 durch
eine Öffnung in dem anstoßenden Fußgestell 23 und durch eine Öffnung in der Wand
des Gehäuses I2. Diese Öffnung in der Gehäusewand ist durch eine Stopfbuchse mit
Packung 36 abgedichtet, durch einen Ring 37 zusammengedrückt, auf welchen in einen
verdickten Teil der Wand eingeschraubte Schrauben 38 einwirken. Das innere Ende
von Abschnitt 34 besitzt einen Teil 34b von vergrößertem innerem Durchmesser, innerhalb
dessen sich ein Einlaßrohr 39 befindet, dessen innerer Durchmesser der gleiche wie
der der Kammern 3I ist. Das Einlaßrohr 39 ist gleitbar innerhalb des vergrößerten
Teils 34b des Mündungsabschnitts, und eine Abdichtung wird zwischen dem Mündungsabschnitt
und dem Rohr durch einen O-Ring 40 aufrechterhalten, welcher in einer kreisförmigen,
in den vergrößerten Teil 34b eingeschnittenen Nut 34c festgehalten wird.
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Eine Dichtungsplatte oder Schuh 41 von nierenförmiger Gestalt und
aus einem verschleißfesten Material ist an einem Flansch 39a auf dem Ende des Einlaßrohrs
39 mittels Nieten 42 befestigt. Die Dichtungspiatte 41 ist mit einer mit dem Rohr
39 ausgerichteten Öffnung von dem gleichen Durchmesser wie der innere Durchmesser
des Rohrs versehen. Die flache äußere Fläche der Dichtungsplatte stützt sich gegen
die anstoßende Verschleißplatte 32 auf dem Ende der Schleuse ab. Beim Drehen der
Schleuse kommen die Kammern 31 nacheinander in Ausrichtung mit der Öffnung in der
Dichtungsplatte. Die Dichtungsplatte ist von ausreichender Größe, um die Enden von
drei Kammern zu bedecken, und schließt somit eine Kammer auf jeder Seite derjenigen
Kammer, welche zu irgendeiner Zeit mit der Öffnung in der Platte ausgerichtet ist.
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Die Dichtungsplatte 41 wird nachgiebig gegen die Verschleißplatte
32 durch ein Paar Spiralfedern
43 gehalten, welche sich an einem
Ende gegen die Rückfläche der Platte auf jeder Seite des Rohrs 39 abstützen. Die
äußeren Enden der Federn 43 werden von den Enden der Führungen 44 aufgenommen, welche
mit Gewinde versehene und sich durch Öffnungen in der Wand des Gehäuses I2 erstreckende
Stangen 45 besitzen. Die Führungen sind einstellbar, um den Druck der Federn 43
zu verändern, und werden in eingestellter Lage durch Verriegelungsmuttern 46 auf
den Stangen festgehalten. Die Federn können außerhalb des Gehäuses gewünschtenfalls
gelegen sein und Druck auf die Dichtungsplatte durch sich durch das Gehäuse erstreckende
Stangen ausüben, oder die Dichtungsplatte kann gegen die Verschleißplatte durch
hydraulische, pneumatische oder ähnliche Mittel angedrückt werden.
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Wenn jede Kammer 3I in Achsrichtung mit der Mündung der Förderleitung
bewegt wird, wird Luft oder ein anderes Gas unter Druck in das von der Mündung entfernte
Ende der Kammer durch eine axial mit der Mündung 34 ausgerichtete Düse 47 geleitet.
Die Düse 47 erstreckt sich durch eine Öffnung in der Wand des Gehäuses 12 und ist
in der Öffnung durch eine Stopfbüchse mit Packung 48, durch einen Ring 49 zusammengedrückt,
abgedichtet, wobei auf den Ring durch in einen verdickten Teil der Gehäusewand eingeschraubte
Schrauben 50 eingewirkt wird. Der Endteil 47a der Düse ist von vergrößertem innerem
Durchmesser und enthält ein in der Düse gleitbares Düsenrohr 5'. Eine Abdichtung
wird zwischen der Düse und dem Rohr durch einen O-Ring 52 hergestellt, welcher in
einer kreisförmigen, in den Endteil 47a der Düse eingeschnittenen Nut 47b festgehalten
ist.
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Eine nierenförmige Dichtungsplatte oder Schuh 53 aus verschleißfestem
Material und gleich der Dichtungsplatte 41 ist auf FlanschsIa an dem Ende des Rohrs
5I mittels Nieten 54 angebracht und besitzt eine mit dem Rohren ausgerichtete Öffnung
von derselben Größe. Die flache äußere Fläche der Dichtungsplatte 53 liegt in Berührung
mit der anstoßenden Verschleißplatte auf der Schleuse, und die Dichtungsplatte wird
gegen die Verschleißplatte durch ein Paar Spiralfedern 55 gedrückt, welche sich
gegen die Rückfläche der Platte auf jeder Seite des Rohrs 51 abstützen. Die äußeren
Enden der Federn 55 werden von Führungen 56 aufgenommen, welche mit Gewinde versehene
und sich durch Öffnungen in der Wand des Gehäuses 12 erstreckende Stangen 57 besitzen.
Die Führungen sind einstellbar, um den Druck der Federn 55 zu verändern, und werden
in eingestellter Lage durch Muttern 58 auf den Stangen festgehalten.
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Bei der Betätigung der beschriebenen Vorrichtugg macht der Zutritt
von Luft durch den porösen Boden des Gehäuses das pulverförmige Gut fließbar, und
da die Schleuse sich unter dem Niveau des Guts innerhalb des Gehäuses dreht, tritt
das Gut in die Schleusenkammern 3I ein und füllt diese. Da die Kammern nacheinander
zwischen der Luftdüse und der Mündung der Förderleitung hindurchgehen, drückt die
Luft die Säule aus fließbar gemachtem Gut aus jeder Kammer heraus und in die Leitung
hinein und durch sie hindurch. Entweichen der Förderluft zwischen der Düse und der
Schleuse und zwischen der Schleuse und der Mündung wird durch die Dichtungsplatten
41 und 53 verhindert, welche auf der Mündung und der Düse angebracht sind. Da wenig
Reibung zwischen der glatten Außenfläche der Schleuse und der fließbaren Gutmasse
vorhanden ist und keine unausgeglichenen auf die Schleuse einwirkenden Kräfte vorhanden
sind, erfordert die Drehung der Schleuse nur die Kraft, um die Reibung in den Wellenlagern
und die Reibung zwischen den Dichtungsplatten und den Verschleißplatten zu überwinden.
Der Kraftverbrauch der Vorrichtung zum Drehen der Schleuse ist daher verhältnismäßig
gering.
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Die abgeänderte Vorrichtung nach Fig. 5 ist in allen wesentlichen
Punkten gleich der der Fig. I bis 4, ausgenommen, daß die Düse 47', welcher Luft
durch eine Luftleitung 59 zugeführt wird, so angeordnet ist, daß ihr Düsenrohr in
Linie mit einer Schleusenkammer 3I' ist, welche in einer waagerechten Ebene durch
die Welle 22' der Schleuse liegt. Die Leitungsmündung ist in Linie mit dem Düsenrohr,
und die Dichtungsplatten, wie z. B. Platte 4I' auf dem Düsenrohr, erstrecken sich
in einer im allgemeinen senkrechten Richtung. Mit der abgeänderten Konstruktion
ist es möglich, die Verwendung scharfer Biegungen in dem Luftzuführungsrohr und
der Förderleitung dicht an der Schleuse zu vermeiden, ohne Rohr und Leitung durch
Öffnungen ii; den tragenden Fußgestellen für die Welle der Schleuse hindurchzuleiten
oder einen weiteren Spielraum zwischen den Wellenlagern zu benutzen.
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Die Fördervorrichtung nach den Fig. I bis 5 kann zum Fördern von
frei fließendem Gut verwendet werden, - welches, wenn fließbar gemacht, die Kammern
in der Schleuse bei deren Drehung anfüllt. Wenn das zu fördernde Gut nicht ganz
frei fließend ist, wird die abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung nach den
Fig. 6 und 7 vorzugsweise angewendet.
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Die Vorrichtung nach Fig. 6 besitzt ein Grhäuse 60 mit einem Unterteil
60a und einem Oberteil 60t,; welcher sich über den Unterteil 60a an beiden Enden
hinaus erstreckt. Der Unterteil ist mit einem porösen falschen Boden 6I versehen,
durch welchen mittels Rohr 62 zugeführte Luft in das Gut innerhalb des Gehäuses
fein verteilt wird.
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Eine Schleuse 63 von gleicher Konstruktion wie die Schleuse 28 ist
auf der sich durch die Wände des Unterteils 60a des Gehäuses erstreckenden Welle
64 angeordnet und ragt nach oben in den Oberteil des Gehäuses hervor.
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Der Oberteil 60 ist mit einem Paar nach unten zusammenlaufender,
eine Rinne bildender Trennwände65 versehen, in welcher ein Paar Förderschnecken
66 gelagert sind, von welchen jede Schneckenflügel 67, 68 entgegengesetzter Steigung
trägt. Die Wellen erstrecken sich durch die Endwände des Gehäuseteils und sind in
geeigneten, von der Wand getragenen Lagern angeordnet.
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Jede Welle ist mit einer Scheibe 69 oder einem anderen Mittel ausgerüstet,
wodurch sie getrieben werden kann. Am Boden der von den Trennwänden 65 gebildeten
Rinne befinden sich ein Paar Trennwände 7I, welche getrennt von den Endwänden des
Gehäuseteils 60b liegen und sich parallel zu ihnen erstrecken. Ein Paar Rohre 72
erstrecken sich nach innen von jeder Endwand des Gehäuses durch die benachbarte
Trennwand 71, und entsprechende, von den zwei Trennwänden getragene Rohre befinden
sich damit in Ausrichtung. Die Rohre besitzen obere Öffnungen zwischen der Endwand
und der Trennwand 7I, und die Rohre schließen Förderwellen 73 mit Schneckenflügeln
74 ein. Die Wellen erstrecken sich durch die Endwände des Oberteils 60b heraus und
sind mit Mitteln, wie z. B. Scheiben 75, für ihre Drehung ausgerüstet. Die Rohre
72 sind von etwa dem gleichen Durchmesser wie die Kammern 63a der Schleuse, und
die Rohre durch jede Endwand sind so angeordnet, daß beim Drehen der Schleuse jede
ihrer Kammern nacheinander mit ausgerichteten Rohren an ihren gegenüberliegenden
Enden in Übereinstimmung gelangt.
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Die Schneckenflügel auf den Förderschnecken 66 sind von solcher Ausbildung,
und die Wellen werden so angetrieben, daß die Flügel 67, 68 Gut aus der Mitte des
Oberteils 60b nach den Endwänden dieses Gehäuseteiles zu bewegen, und so wird Gut
in stetiger Weise den Rohren 72 zugeführt. Die Flügel 74 auf den Wellen 73 innerhalb
der Rohre drücken das Gut zu der Schleuse hin, so daß, wenn jede Schleusenkammer
zwischen ausgerichteten Rohren 72 vorbeigeht, das Gut aus den Rohren in die Kammer
gedrückt wird. Die Rohre endigen kurz vor der Schleuse, und überschüssiges Gut aus
den Rohren fällt nach unten in den Gehäuseunterteil 60a in die Zwischenräume zwischen
den Enden der Schleuse und den Enden der Rohre. Wenn die gefüllten Kammern von der
Schleuse weitergetragen werden, werden sie nacheinander in Ubereinstimmung mit einer
Luftdüse 76 und einer Förderleitungsmündung 77 gebracht, welche von der bei den
anderen Vorrichtungsformen benutzten und bereits beschriebenen Konstruktion sind.
Der aus den Düsen 76 gelieferte Luftstrom drückt das Gut aus den Kammern heraus
und in die Förderleitungsmündung und in die Leitung selbst hinein.
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Bei den beschriebenen Ausführungsformen haben die Verschleiß schuhe
an der Mündung der Transportleitung und an der Luftdüse, z. B. die Schuhe 4I und
53, eine solche Länge, daß sie die Enden von drei Kammern in der Schleuse überspannen.
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Wenn jede gefüllte Schleusenkammer zwischen die Schuhe vorgerückt
wird, ist sie anfänglich ganz von den Schuhen verschlossen, und dann beginnt die
Kammer sich quer über die ausgerichtete Luftdüse und die Mündung der Transportleitung
zu bewegen. Bei dieser Bewegung entlädt der aus der Düse kommende Luftstrom das
Gut aus der Kammer und füllt die Kammer mit Luft von Düsendruck. Wenn die Kammer
sich aus dem Raum zwischen den Verschleiß schuhen herausbewegt, wird die Luft innerhalb.
der Kammer entspannt und tritt in die Masse des fließbar gemachten Guts ein.
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Diese Wirkung führt zu einem Verlust an Luft höheren Drucks, als er
für das Fließbarmachen verwendet wird, und ein solcher Verlust von Hochdruckluft
kann durch Benutzung der in Fig. 8 gezeigten Konstruktion verringert werden.
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Die von gleicher Abänderung nach Fig. 8 besitzt eine Schleuse 78
von gleicher Konstruktion wie die Schleuse 28, ausgerüstet mit einer Reihe offen
endender Kammern 78a. Jede Schleusenwand ist mit einer ringförmigen Verschleißplatte
79 (gleich den Platten 32) mit in die Kammern 78, führenden Öffnungen versehen.
Diese Verschleißplatten sind in Berührung mit Dichtungsplatten oder Schuhen 8o,
welche auf einem Luftdüsenrohr und einem Leitungsmündungsteil angeordnet und von
einer solchen Länge sind, daß sie fünf Kammern 78a überspannen. Jeder Schuh besitzt
eine Verlängerung8I an jedem Ende, welche gleich in Eingriff mit einer Feder 82
kommen, welche gleich in Wirkung und Anordnung den Federn 43 und 55 (Fig. 1 bis
3) ist. Jeder Dichtungsschuh besitzt ein Paar voneinander getrennter, mit einem
Rohr 84 verbundener Öffnungen 83. Die Öffnungen sind so voneinander getrennt angeordnet,
daß, wenn eine Kammer 78a in der Schleuse in Ausrichtung mit dem Luftdüsenrohr und
dem Leitungsmündungsstück ist, die Öffnungen zwischen den zwei äußeren, von dem
Schuh geschlossenen Kammern 78a und den zwei davon am nächsten nach innen gerichteten
Schleusenkammern liegen.
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Wenn die in Fig. 8 dargestellten Dichtungsschuhe benutzt werden und
die Schleuse sich in der Pfeilrichtung dreht, wird die Kammer 78b, aus welcher das
Gut gerade entladen wurde, mit Luft hohen Drucks gefüllt. Wenn diese Kammer in Ubereinstimmung
mit ausgerichteten Öffnungen 83 in den zwei Schuhen weitergeht, bewegt sich die
mit Gut gefüllte Kammer 78C in Übereinstimmung mit dem anderen Paar Offnungen 83
in den zwei Schuhen. Die Hochdruckluft in Kammer 78b geht dann unmittelbar durch
die Verbindungsrohre 84 in Kammer 78C hinein, und der Luftdruck in den Kammern 78b
und 78, ist annähernd ausgeglichen.
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Wenn sich Kammer 78b aus der Lage zwischen den Schuhen 80 herausbewegt,
geht die darin enthaltene Druckluft in die Hauptmasse des Guts innerhalb des Gehäuses
hinein, aber der Druck der Luft ist nur der halbe des Düsendrucks. Wenn die Kammer
78c sich in Übereinstimmung zur Luftdüse und der Förderleitungsmündung bewegt, führt
die Anwesenheit von Luft von etwa dem halben Düsendruck in der Kammer zu einer Wirtschaftlichkeit
in bezug auf die für das Fördern erforderliche Luftmenge.
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Die bisher beschriebenen Ausbildungsformen der Vorrichtung sind in
erster Linie für das Fördern von Gut durch eine sich im allgemeinen waagerecht erstreckende
Leitung bestimmt. Wenn die Vorrichtung zum Heben von Gut verwendet werden soll,
kann die Konstruktion nach Fig. 10 benutzt werden.
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Die Vorrichtung nach Fig. 10 ist im wesentlichen die gleiche wie
die der Fig. I bis 3 mit der Ausnahme, daß das Gehäuse 85 im wesentlichen zylindrische
Form besitzt und die Welle 86 für die Schleuse 87 sich senkrecht erstreckt und an
ihrem unteren Ende in einem Spurlager 88 angebracht ist.
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An ihrem bberen Ende läuft die Welle in einem oben an dem Gehäuse
angeordneten Lager 89, und ein Motor M oberhalb des Lagers treibt die Welle.
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Die Schleuse 87 ist gleich der Schleuse 28 und enthält eine Mehrzahl
von Kammern 87aJ welche oben und unten offen sind und beim Drehen des Rotors in
Übereinstimmung mit einer durch Rohr gI mit Luft versorgten Düse go und mit der
Mündung2 einer senkrechten Steigleitung gebracht werden.
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Das Gehäuse 85 ist, wie bei der vorhergehenden Konstruktion, mit einem
Boden 85aJ durch welchen mittels einer Leitung 94 zugeführte Luft, in der Gut innerhalb
des Gehäuses fein verteilt eingeleitet wird, ausgerüstet. Das Gut wird dem Gehäuse
durch eine oben in das Gehäuse führende Leitung 95 zugeführt.
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Bei der Betätigung der neuen Fördervorrichtung wird die Schleuse
mit verhältnismäßig kleiner Geschwindigkeit, z. B. fünfzehn bis zwanzig Umdrehungen
pro Minute, gedreht. Da die äußeren Oberflächen der Schleuse glatt und ohne Taschen
oder Vorsprünge sind, kann sie innerhalb der Masse fließbar gemachten Guts mit geringem
Kraftverbrauch gedreht werden. Das Gut wird vor der Förderung nicht zusammengedrückt,
sondern tritt in die Kammern der Schleuse ein und wird darauf in die Förderleitung
in fließbarem Zustand mit sich daraus ergebender Wirtschaftlichkeit in bezug auf
Kraftverbrauch und für die Förderung erforderliche Luftmenge entleert.
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Mit der neuen Vorrichtung ist es möglich, einen viel höheren Luftdruck
als bisher anzuwenden. Die Verwendung höheren Luftdrucks erlaubt ein geringeres
Luft-Gut-Verhältnis und geringere Geschwindigkeiten in der Förderleitung mit einer
sich daraus ergebenden Verringerung im Verbrauch an Druckluft. Auch ist es mit der
Verwendung höherer Luftdrucke möglich, Förderleitungen geringeren Durchmessers für
eine gegebene Fördermenge zu benutzen. Da die Schleuse mit kleiner Geschwindigkeit
betrieben wird und von verhältnismäßig kleinem Gewicht und leicht zugänglich ist,
sind die Kosten für Betrieb und Reparatur verhältnismäßig gering.
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Da es bei der neuen Vorrichtung nicht notwendig ist, das zu fördernde
Gut zur Bildung einer Abdichtung zusammenzudrücken, kann die Vorrichtung für die
Förderung aller Arten von Gut einschließlich solcher benutzt werden, welche den
für die Schaffung einer solchen Abdichtung erforderlichen Drücken und den sich dabei
ergebenden Temperaturen- nicht widerstehen können. Die Vorrichtung arbeitet in ähnlicher
Weise wie ein Blasbehälter. Das Fördern ist kontinuierlich, und die Förderleitung
enthält stets belüftetes Gut. Dies verringert die für das Fördern erforderliche
Luftmenge und auch den Kraftverbrauch. Da die Vorrichtung einen stetigen Luftstrom
bei einem annähernd konstanten Druck benutzt, kann die Förderluft unmittelbar von
einem Kompressor geliefert werden, ohne daß die Benutzung eines Luftbehälters zum
Ausgleich von Druckschwankungen notwendig ist.