DE965169C

DE965169C - Waage mit einer Vorrichtung zum Sperren der Lastausgleichs- und Anzeige- bzw. Druckvorrichtung bei Erreichen der Gleichgewichtslage

Info

Publication number: DE965169C
Application number: DET8583A
Authority: DE
Inventors: Kurt Dannehl; Hans Houweling
Original assignee: TOLEDO WERK DIPL ING TH PRUEMM
Current assignee: TOLEDO WERK DIPL ING TH PRUEMM
Priority date: 1953-10-31
Filing date: 1953-10-31
Publication date: 1957-06-06

Description

AUSGEGEBEN AM 6. JUNI 1957

T 8583IX/42 f

Bei der Verwiegung von Gütern mit Eigenbewegung, vornehmlich Lebendvieh, ist es schwierig, das Gewicht genau zu erfassen, da die durch die Lastbewegung entstehenden Stoßkräfte von der Brücke zum Anzeige- bzw. Druckmechanismus der Waage weitergeleitet werden und abweichende Werte vom korrekten Ruhegewicht ergeben können.

Es sind zwar schon lichtelektrische und magnetelektrische Vorrichtungen an Waagen bekannt, mit welchen zeitweilige Ruhezustände des Wiegegutes im Wiegemechanismus abgetastet und für die Anzeige bzw. den Druck festgehalten werden. Hierbei wird der Wiegemechanismus mechanisch blockiert, so daß eventuell wieder eintretende Bewegungen des Wiegegutes keinen Einfluß mehr auf den Anzeige- bzw. Druckvorgang haben können. Es treten jedoch hierbei Schwierigkeiten in der Bemessung der Überbrückungszeitkonstanten für alle Kehrwerte bei langsamen Pendelungen auf, da der Kehrwert für das Tastsystem auch ein Ruhepunkt ist, aber vom Ruhewert, also dem korrekten Gewichtswert, erheblich abweichen kann. Wird diese Zeitkonstante zu groß gewählt, so kann es sehr lange dauern, bis das System eine hinreichend lange Ruhe am tatsächlichen Ruhewert gefunden hat, um den Druckvorgang auszulösen (z. B. bei

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dauernd unruhigem Vieh). Daher haben derartige Einrichtungen bisher nicht den gestellten Anforderungen entsprochen.

Gemäß der Erfindung werden an einer Waage mit einer Vorrichtung zur Sperrung der Lastausgleichs- und Anzeige- bzw. Druckvorrichtung bei Erreichung der Gleichgewichtslage beim Wiegen unruhiger Lasten diese Nachteile dadurch beseitigt, daß bei an sich bekannter Anordnung einer mit

ίο dem Wiegehebelsystem verbundenen Dämpfungsemrichtung mit regelbarer Dämpfung diese durch eine beim Einspielen der Waage eingeleitete allmähliche zeitproportionale Verstärkung der Dämpfung zur gleichmäßigen Einengung der Waagependelungen um den Ruhewert von der Plus- und Minusseite her bis zur Ein- und Feststellung der Waage auf den genauen Ruhewert dient.

Es sind zwar schon Flüssigkeits-Dämpfungseinrichtungen für Waagen bekannt, bei denen beim Wägevorgang die Dämpfungswirkung geändert wird. Dabei erfolgt jedoch entweder durch in Bohrungen des Kolbens ragende konische Stifte bei größeren Kolbenwegen eine Vergrößerung der Dämpfungswirkung oder durch beiderseits des mit Durchbrechungen versehenen Kolbens federnd gelagerte Platten bei größeren Kolbengeschwindigkeiten ebenfalls eine Vergrößerung der Dämpfungswirkung, während bei den Waagependelungen um den Ruhewert hierbei mit den Annäherungen an diesen die Dämpfungswirkung geringer wird.

Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert:

Bei der einen Ausführungsform wird die Verstärkung der Dämpfung durch Verengung des Durchflußquerschnittes eines Flüssigkeitsdämpfers erreicht. An einem Punkt relativ großer Bewegungsamplitude, beispielsweise am Tarabalken der Waage, wird eineDämpfung vorgesehen, welche während der Wägung eine Verengung des Durchlaufquerschnittes gestattet. Dieser Querschnitt wird von seinem Größtwert, welcher der normalen Einspieldämpfung der Waage entspricht, bis auf Null geändert, so daß dem Dämpfungsmittel nur noch der kleine, für einen losen Gleitsitz erforderliehe Spielraum zwischen Festgehäuse und Bewegungsteil zum Druckausgleich verbleibt. Die Wirkung der Dämpfung steigt hierbei derart an, daß Lastschwankungen am Anzeige- bzw. Drucksystem nur noch minimale Bruchteile der ursprüngliehen Ausschläge bewirken und praktisch bedeutungslos werden. Kurzseitige Lastschwankungen werden dabei im Anzeige- bzw. Druckmechanismus überhaupt nicht mehr wirksam.

Bei einer anderen Ausführungsform wird die Verstärkung der Dämpfung durch Änderung der Viskosität des Dämpfungsmittels bewirkt. Dies wird erreicht durch Verwendung von magnetisierbaren Dämpfungsmitteln, wobei mit steigender Feldstärke die Viskosität des Dämpfungsmittels erhöht wird. Der Widerstand am Ausgleichsquerschnitt steigt dabei fast bis zur Starre des Systems.

Es wird also die gleiche Wirkung erzielt, wie bei der ersten Ausführungsform. Mit der Einleitung der Dämpfungsverstärkung können elektromagnetische Sperren für den Brückenzugang sowie Signaleinrichtungen eingeschaltet werden.

Eine besondere Anordnung der Erfindung ist, daß der zeitliche Ablauf der Verstärkung der Dämpfung auf die Größe der Lastschwankungen einstellbar ist, derart, daß bei großen Schwankungen eine langsame Verstärkung erfolgt und umgekehrt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Waage mit einer Vorrichtung zum Sperren der Lastausgleichs- und Anzeige- bzw. Druckvorrichtung bei Erreichen der Gleichgewichtslage beim Wiegen unruhiger Lasten (z. B. von lebendem Vieh), dadurch gekennzeichnet, daß bei an sich bekannter Anordnung einer mit dem Wiegehebelsystem verbundenen Dämpfungseinrichtung mit regelbarer Dämpfung diese durch eine beim Einspielen der Waage eingeleitete allmähliche zeitproportionale Verstärkung der Dämpfung zur gleichmäßigen Einengung der Waagependelungen um den Ruhewert von der Plus- und Minusseite her bis zur Ein- und Feststellung der Waage auf den genauen Ruhewert dient.

2. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitproportionale Dämpfungszunahme in an sich bekannter Weise durch eine Verengung des Ausgleichsquerschnittes für das Dämpfungsmittel herbeigeführt wird.

3. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitproportionale Dämpfungszunahme durch Viskositätserhöhung des Dämpfungsmittels erfolgt.

4. Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zeitliche Ablauf der Verstärkung der Dämpfung auf die Größe der Lastschwankungen einstellbar ist, derart, daß bei großen Schwankungen eine langsame Verstärkung erfolgt und umgekehrt.

5. Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach Einleitung der Dämpfungsverstärkung gleichzeitig automatisch durch elektromagnetische Sperren usw. der Brückenzugang gesperrt und dadurch das Aufbringen weiterer Lasten unmöglich gemacht, sowie ferner durch Aufleuchten eines optischen Signals die Einleitung des Wiegevorgangs und dessen Beendigung angezeigt wird.

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In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 441 427, 491 908, 581876,665605..

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