DE964421C

DE964421C - Feuerfester Isolierschlauch

Info

Publication number: DE964421C
Application number: DEP6268A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Peter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-10-03
Filing date: 1951-10-03
Publication date: 1957-05-23

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 23. MAI 1957

P 6268 FIIId/2i c

In den letzten Jahren häufen sich die Hausbrände durch Einwirkung· der Elektrizität, insbesondere bei ungesicherten wie auch bei über io Amp. abgesicherten Hausanschlußleitungen. Es handelt sich vornehmlich um Hausanschlüßleitungen, die. über io bis 30 Jahre alt sind und bei welchen die Isolation der Leitungsdrähte nicht mehr der Betriebsspannung entspricht bzw. die Isolation durch Alterung, Witterungs- und chemische Einflüsse im Laufe der Zeit verrottet und brüchig geworden ist. Es ist bekannt, daß durch Blitz, Atmosphäre und Schaltvorgänge Überspannungen in einem Leitungsnetz verursacht werden, die die vorgenannten schwachen Isolationsstellen mit einem Lichtbogen überschlagen. Über diese eingeleitete Lichtbogenbahn, d. h. sogenannte unvollkommene Kurzschlüsse bzw. Widerstandskurzschlüsse, fließt der Maschinenstrom, auch Netzstrom genannt. Je nach dem Lichtbogenwiderstand und dem Leitungsquerschnitt fließt dabei ein Strom bei 380/220 Volt von etwa 10 bis 60 Amp. Da normalerweise bei solchen schwankenden Stromstärken die vorgeschalteten Sicherungen nicht ansprechen, bleibt das Kurzschlußfeuer so lange bestehen, bis das Leitungsmaterial restlos aufgezehrt (verdampft) ist. Kurzschlußlichtbogen erzeugen eine Temperatur von etwa 2000 bis 3000⁰ C und zünden in der Umgebung alle brennbaren Gegenstände an. Der Lichtbogen schweißt auch alle metallenen Schutzrohre auf, SO' daß auch durch die Schweißsprühmetallfunken eine große Brandgefahr besteht, d. h., die weißglühenden Metallfunken zünden am Boden oder dort, wo sie auftreffen, alles Brennbare an. Es gibt bereits einen Brand- bzw. Lichtbogen-

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schutz, bei welchem lose, aus feuerfestem Material bestehende Perlen einzeln auf die Leiter gefädelt werden. Bei diesem Verfahren hat man aber nicht die Gewähr, daß die Leiter, besonders bei Leitungen, die durch Dachständer in die Gebäude eingeführt werden, diese auch restlos mit Perlen geschützt sind. Bei dem Auffädeln einzelner Perlen auf isolierte Leiter ist man von der Zuverlässigkeit des Montagependels abhängig. Es ist auch bereits

ίο eine Kabelisolierung bekannt, bei welcher die Leiter des Kabels zunächst durch feuerfeste Isolierperlen und dann noch durch eine die Perlen" mit Abstand umhüllende Schutzschicht aus leitendem oder nichtleitendem Material isoliert sind. Abgesehen davon aber, daß die bekannte Kabelisolierung kein Isolierschlauch ist und auch nicht als solcher ohne weiteres verwendet werden kann, hätte die bekannte Anordnung, wenn sie trotzdem als Isolierschlauch für bereits verlegte Leitungen verwendet werden sollte, auch den Nachteil, daß die Perlen nicht unbedingt dicht aneinanderliegen, sei es, daß einige Perlen fehlen, sei es, daß der Monteur beim Aufziehen der Perlen einige verliert, so daß kein voller Lichtbogenschutz gewährleistet wäre.

Die Erfindung bezieht sich nun auf einen feuerfesten Isolierschlauch zum zusätzlichen Überziehen auf isolierte elektrische Leiter. Sie besteht darin, daß ein Isolierstoffmantel, beispielsweise aus einem an sich bekannten aufspritzbaren Polyvinylchlorid zum Zwecke des Fest- und Zusammenhaltens von in an sich bekannter Weise lose aneinandergereihten und aus feuerfestem Isolierstoff bestehenden und dabei bekanntlich als Lichtbogenschutz den Leiter umgebenden Isolierperlen dient.

Der Isolierstoffmantel wird dabei vorteilhaft im Schrumpfverfahren über die Isolierperlen gezogen. Ferner können die Isolierperlen auch innerhalb ihrer Bohrungen mit Isoliermasse schlauchartig ausgekleidet sein.

Mit dem erfindungsgemäßen feuerfesten Isolierschlauch werden also· alle vorgenannten Nachteile restlos beseitigt, und es besteht die Möglichkeit, die oben beschriebenen Gefahren, besonders bei Dachständereinführungen und Mauerdurchführungen, schnell und billig zu beseitigen bzw. solche Anlagen feuer- und unfallsicher und kurzschlußfest zu erstellen oder bestehende Anlagen umzuändern.

An Hand der Zeichnung wird der Erfindungsgegenstand im Aufbau und der Wirkung näher be- schrieben:

Über in an sich bekannter Weise auf dem Leiter aneinandergereihten Steatit- oder aus sonstigem feuerfestem Isolierstoff bestehende Isolierperlen ι (Abb. ι), die als Brand- und Lichtbogenschutz dienen, wird ein dicht anliegender Isolierstoffmantel 2, beispielsweise Polyvinylchlorid, aufgespritzt oder im Schrumpfverfahren überzogen, wodurch die Perlen nach außen abgedichtet und fest- und zusammengehalten werden. Wie bereits erwähnt, übernehmen die Perlen ι lediglich den Brand- bzw. Lichtbogenschutz, während der Isoliermantel 2 auch die Isolierung mit zu übernehmen hat. An Einbaustellen, bei welchen mit Verschmutzung und Feuchtigkeitsbildung innerhalb des feuerfesten Isolierschlauches gerechnet werden muß, können die Bohrungen 4 der Isolierperlen 1 ebenfalls mit einer Isoliermasse 3 (Abb. 2) ausgekleidet werden, damit kein Schmutz und keine Feuchtigkeit in die Zwischenräume 5 der aneinandergereihten Isolierperlen 1 eindringen können. Die Elastizität und die gute Biegsamkeit des feuerfesten Isolierschlauches wird die Montage wesentlich erleichtern gegenüber der bekannten Rohrmontage, so daß auch hierdurch eine wesentliche Verbilligung erzielt wird. Der hohe Brand- und Lichtbogenschutz besteht bekanntlich darin, daß beim Auftreten eines unvollkommenen Kurz- oder Körperschlusses das Kurzschlußfeuer bzw. der Lichtbogen in dem Augenblick gelöscht wird, sobald der Lichtbogen die Isolierperlen erreicht.

Claims

Patentansprüche:

1. Feuerfester Isolierschlauch zum zusätzlichen Überziehen auf isolierte elektrische Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß ein Isolierstoffmantel (2), beispielsweise aus einem an sich bekannten aufspritzbaren Mantel aus Polyvinylchlorid, zum Zwecke des Fest- und Zusammenhaltens von in an sich bekannter Weise lose aneinandergereihten und aus feuerfestem Isolierstoff bestehenden und dabei bekanntlich als Lichtbogenschutz den Leiter umgebenden Isolierperlen (1) dient.

2. Feuerfester Isolierschlauch nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierstoffmantel (2) im Schrumpfverfahren über die Isolierperlen (1) gezogen ist.

3. Feuerfester Isolierschlauch nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierperlen (1) auch innerhalb ihrer Bohrungen (4) mit einer Isoliermasse (3) schlauchartig ausgekleidet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 26 759.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen