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Einrichtung zum Abläutern mittels Läuterbottichen Viele Brauereien
arbeiten mit Läuterbottichen, bei denen die durch Läuter- oder Senkboden tretende
Würze und die Nachgüsse durch zahlreiche offene Läuterrohre, deren Anstiche im Bottichboden
gewöhnlich gleichmäßig und symmetrisch, etwa in einem Kreise, verteilt sind, in
eine Mulde - Läutergrant genannt - abgeleitet werden, oberhalb deren
entsprechende Hähne in den Läuterrohren vorgesehen sind. Diese Anordnung hat den
Nachteil, daß der starke Sog in den offenen Rohren eine Wirbelbildung und damit
das Mitreißen übermäßig vieler Teigteile bewirkt. Außerdem wird dabei eine Vielzahl
von Rohren und Hähnen, die besondere Sammelmulde usw., benötigt.
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Um diesen letzteren Übelstand zu vermeiden, hat man bereits versucht,
die Ableitung mittels eines einzigen, von der Bottichbodenmitte ausgehenden, entsprechend
größeren Läuterrohres vorzunehmen. Dabei hat sich jedoch gezeigt, daß außer verstärkter
Wirbelbildung, insbesondere bei Läuterbottichen mit Schneidemessern, die Nachgüsse
aus
dem über dem Abflußrohr liegenden Bereich, also aus der Bottichinitte mit wesentlich
geringerer extrahierender Wirkung ausfließen als aus den Randteilen des Bottichs.
Dadurch leidet naturgemäß die Ausbeute, so daß man von dieser Art der Würzeableitung
wieder abgekommen ist.
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Es sind weitere Einrichtungen bekannt, bei denen unterhalb des Senkhodens
eine Abschirmung des Flüssigkeitsablaufes mittels kleiner Abdeckhauben erfolgt,
die oberhalb der um die Bottichmitte angeordneten Ablaufrohre angeordnet sind. Die
Praxis hat gezeigt, daß diese * Anordnung wohl eine unmittelbare Saugwirkung
auf den Läuterboden an der jeweiligen Stelle der einzelnen Ablaufrohre vermeidet,
daß sie aber nicht geeignet ist, die Wirbelbildung zu vermeiden und eine gleichmäßige
Extraktion über den ganzen Bereich des Bottichs zu bewirken. Bei dieser Anordnung
stören sich nämlich die verschiedenen Ab-
läufe gegenseitig, indem sie verschieden
gerichtete Teilströme mit verschiedenen Weglängen und Geschwindigkeiten und damit
eine verstärkte Wirbelbildung bewirken. Außerdem sind die Abdeckhauben so klein,
daß sie den Weg der Flüssigkeit über der Haube nur wenig gegenüber einem offenen
Ablaufrohr verlängern, im Vergleich mit der vom Bottithrand kommenden Flüssigkeit.
Weiters ist der Weg der Flüssigkeit von der Bottichmitte zu den nahe um diese herum
angeordneten Abläufen an sich wesentlich kürzer als vom Bottichrand her, so daß
schon aus diesem Grund eine ungleiche Extraktion anftritt. Schließlich lagern sich
die Spelzen bekanntlich im Kern des Bottichs ab. Durch diese Spelzen aber laufen
die Würzen, insbesondere die wäßrigen Nachgüsse, rascher ab, so daß einerseits die
Extraktion un-: gleichmäßig wird, andererseits die Gesamtkonzentration der Würze
nachteilig beeinflußt wird. Das führt entweder zu Ausbeuteverlusten oder es muß,
um die nötige Konzentration zu erzielen, in der Pfanne eine bedeutend größere M&tige
Wasser verdampft werden. Dies erfordert wiederum einen erhöhten Kohlenverbrauch,
und der ganze Sudprozeß muß wesentlich verlängert werden.
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Gemäß der Erfindung Wird dagegen eine Einrichtun- zum Abläutern mittels
Läuterbottichen mit unterhalb des Senkbodens abgeschirmtem Flüssigkeitsa.blauf vorgeschlagen,
deren wesentliches Merkmal darin besteht, daß die Eintrittsöffnung des einzigen
im Bereich der Mitte des Bottichbodens angeordneten Läuterrohres durch eine vorgeschaltete
Verteilerfläche abgeschirmt ist, deren Durchmesser so bemessen ist, daß die Flüssigkeit
von der Mitte des Bottichs und vom Rande desselben etwa gleich lange Wege zurückzulegen
hat.
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Bei dieser Ausbildung werden die über dem Mittelteil des Bottichs
befindlichen Würzen nach außen an den Rand des Schirmes geleitet, während die außerhalb
des Schirmes befindlichen Würzen von außen nach innen, also den erstgenannten Würzen
entgegen, zum Schirmrand geführt werden. Die Abflußmenge am Schirmrand ist also
wesentlich größer, fast doppelt so groß wie der Ab-
fluß von der Mitte allein.
Der Ablauf aus dem Kern wird deshalb gewissermaßen gestaut, wodurch die Wirkung
noch wesentlich verbessert wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind am Rand der Verteilerfläche
öffnungen oder Schlitze für den Abfluß der Würze zu dem Läuterrohr vorgesehen. Die
Verteilerfläche ist dabei in Form einer ebenen oder konischen Platte mit geeignetem
Abstand vom Bottichboden fest oder lösbar und gegebenenfalls einstellbar angeordnet.
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Durch die Wahl des Durchmessers der Verteilerfläche bzw. ihrer Randabflußöffnungen
und -schlitze kann die Durchflußmenge weitgehend geregelt werden. Gleichzeitig wird
natürlich ein größeres. Läuterrohr als bisher üblich verwendet werden können.
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Außerdem ermöglicht die Bauweise mit einem einzigen Läuterrohr die
gut zugängliche Anordnung des Abschlußorgans des letzteren dicht an der Anschlußstelle
am Bottichboden, was den weiteren Vorteil erbringt, daß nicht mehr das ganze Läuterrohr
bis zu dem am anderen Ende sitzenden Abschlußorgan voll Teig und Trübwürze ist,
welche zurückgepumpt werden mußte, sondern die Trübwürzemenge verringert und der
Abfluß der Teigansammlung sehr beschleunigt wird.
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Bei Verwendung einer konischen Verteilerfläche wird der Teig aus der
Mitte leichter zur Abflußöffnung geführt. Außerdem wirkt die Strömung vom äußeren
Bottichumfang her beschleunigend auf den Abfluß.
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Die Zeichnung veranschaulicht in den Fig. i bis 7 einige Ausführungsbeispiele
des Gegenstandes der Erfindung.
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Der Läuterbottich i enthält den üblichen Senk-oder Läuterboden 2,
der oberhalb des eigentlichen Bottichbodens angebracht ist.
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In der Mitte des Bottichbodens ist ein Läuterrohr3 angeschlossen,
wobei ein geeignetes Abschlußorgan 4 dicht bei dieser Anschlußstelle an dem Rohr
3 angebracht ist.
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Gemäß Fig. i ist der Bottichboden eben, und über der Rohra-nschlußstelle
ist als Verteilerfläche eine leicht konische Platte 6 angeordnet. Der Rand
der Plalte 6 hat einen geeigneten Abstand von dem Bottichboden und schließt
mit diesem einen Schlitz 7 gemäß Fig. 4 ein, der nur durch die Befestigungsstellen
der Verteilerfläche unterbrochen ist. Dabei kann die Verteilerfläche fest oder lösbar
bzw. auswechselhar und gegebenenfalls in ihrem Abstand vom Boden einstellbar angebracht
sein.
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Der Schlitz 7 kann auch durch weitere Unterbrechungen in öffnungen
von länglicher oder runder Form umgewandelt sein.
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Die Verteilerfläche nimmt bei dem einzigen Läuterrohr nur einen mittleren
Teil des Bottichbodeiis ein, wobei ihr Durchmesser etwa dem halben Bottichdurchmesser
entspricht. So z. B. hal sich bei Bottichen von 4 in Durchmesser eine Verteilerfläche
von 2,5 in Durchmesser bestens bewährt.
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Die Wirkungsweise ist klar. Während die Flüssigkeit vom Rand des Bottichs
unmittelbaren Zutritt
zu den Randabflußöffnungen oder -schlitzen
hat, muß sich die Flüssigkeit aus der Bottichmitte um die Verteilerfläche herum
zu diesen öffnungen bewegen, wobei durch die Öffnungen gleichzeitig auch eine Aufteilung
des Stromes erzielt wird.
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In Fig. 2 ist bei gleicher Anordnung der übrigen Teile der Bottichboden
5 im Bereich der Verteilerfläche6 konisch vertieft, so daß er eine Mulde
bildet, an deren tiefster Stelle das Läuterrohr anschließt. Der Abfluß wird damit
beschleunigt und Teigansammlungen verhindert.
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Fig. 3 zeigt eine Verteilerfläche 8, die an ihrer Unterseite
mit einer Leitflächeg zu einem ge-
schlossenen Verteilerkörper verbunden ist.
Der Bottichboden fällt in seinem Randteil io leicht konisch nach innen ab, während
im Bereich des Verteilerkörpers 8, 9 seine Neigung größer gehalten ist.
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Die erwähnte Leitflächeg ist konisch geformt und verläuft parallel
zu dem entsprechenden Bottichbodenteil, so daß ein beschleunigend wirkender Ringspalt
i i für den Abfluß gebildet wird.
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In Fig. 5 hat der Bottichboden in seiner ganzen Fläche eine
einheitliche Neigung nach der Mitte hin, während alle übrigen Teile nach Fig. i
oder 2, ausgebildet sind.
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Fig. 6 unterscheidet sich von Fig. 5 dadurch, daß der
Bottichboden nur in seinem Randteil 12 Gefälle besitzt, während er im Bereich der
Verteilerfläche eben ist.
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Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform mit einer ebenen Verteilerfläche
13. Dabei ist der Bottichboden im Bereich der Verteilerfläche konisch vertieft
und ein aus der Verteilerfläche 13 und gegebenenfalls einer Leitfläche i-t gemäß
Fig. 3 zusammengesetzter Verteilerkörper in diese Vertiefung eingesetzt.
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Die den Leitkörper aufnehmende Bodenvertiefung oder Mulde kann statt
glatt zu sein auch vom Rande der Verteilerfläche ausgehende Verbindungskanäle, z.
B. Nuten in der Muldenwand od. dgl. zur Verbindung mit dem Läuterrohr besitzen.
Im übrigen kann die Leitfläche in jedem Fall nach Mantellinien verlaufende Rillen
oder Nuten erhalten, die dann entsprechende Abflußkanäle bilden.
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Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung noch andere Abwandlungen
und Kombinationen als die hier beispielsweise dargestellten möglich. Für alle gelten
jedoch hinsichtlich der Wirkungsweise, Bemessung und Ausbildung die bei der Beschreibung
der Fig. i näher erläuterten Bedinzunzen.