DE963510C - Verfahren zur Abtrennung von Antibiotika von Gaermaischeverunreinigungen - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung von Antibiotika von Gaermaischeverunreinigungen

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DE963510C
DE963510C DEA23246A DEA0023246A DE963510C DE 963510 C DE963510 C DE 963510C DE A23246 A DEA23246 A DE A23246A DE A0023246 A DEA0023246 A DE A0023246A DE 963510 C DE963510 C DE 963510C
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antibiotics
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DEA23246A
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Victor Louis King
Robert Winterbottom
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American Cyanamid Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 9. MAI 1957
A 23246 IVb 112 ο
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung und Reinigung von Antibiotika der Tetracyclingruppe, wie Chlortetracyclin, Tetracyclin, OxytetracycHn und/ oder Bromtetracyclin, die Gärmaischeverunreinigungen enthalten. Insbesondere betrifft sie die Abtrennung dieser Antibiotika mit einem organischen Fällungsmittel aus ihren wäßrigen Lösungen oder Suspensionen.
In den Gärmaischen sowie in den ersten Reinigungsstufen, die mit den Gärmaischen durchgeführt werden, ist eine unbestimmte und unbekannte Gruppe von Verunreinigungen vorhanden, die untereinander und mit .den Antibiotika in ziemlich unbestimmter Weise reagieren und bei der Phasentrennung oft Schwierigkeiten hervorrufen. Es ist in Gegenwart von Gärmaischeverunreinigungen häufig schwierig, einen Antibiotikaniederschlag von der wäßrigen Phase abzutrennen. Es war bisher nötig, zu zentrifugieren oder große Mengen Filterhilfe anzuwenden, um eine Trennung zu erzielen. Beim Arbeiten im Laboratorium werden Filtrieren und Zentrifugieren häufig als austauschbare Maßnahme angesehen. Bei technischen Verfahren in großem Maßstab ist es jedoch im allgemeinen günstiger, wenn man eine Suspension filtrieren kann, als wenn sie zentrifugiert werden muß.
709513/352
Unglücklicherweise ist bei der Reinherstellung von Antibiotika eine leichte Abtrennung eher die Ausnahme als die Regel.
Es wurde nun gefunden, daß- durch Zugabe einer geringen Menge eines synthetischen polymeren PoIyelektrolyts zu einer ein unlösliches, amorphes, organisch ausfallendes Salz des Antibiotikums enthaltenden Suspension die Agglomeration der feinverteilten festen Phase bewirkt wird. Demzufolge ίο wird die Geschwindigkeit des Absetzens der Feststoffe sehr stark erhöht, wodurch es möglich wird, die Trennung der flüssigen und festen Phase mittels im Handel erhältlicher Zentrifugen mit hoher Kapazität und geringer Geschwindigkeit oder mittels Filtrieren durchzuführen. Diese Agglomerationswirkung ist so ausgeprägt und die physikalische Beschaffenheit der festen Phase derart verändert, daß die Abtrennung durch Filtrieren dem Zentrifugieren mit hoher Schwerkraft vorzuziehen ist. Diese Wirkungen sind vom wirtschaftlichen Standpunkt aus von Bedeutung, da dadurch Verfahren möglich werden, die bisher als schwer durchführbar angesehen wurden und die bedeutende Einsparungen mit sich bringen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignete synthetische polymere Polyelektrolytausflockungsmittel wurden bereits in Düngemittelzusammensetzungen, als Bodenverbesserungsmittel, Bohrschlammzusätze und für andere Zwecke verwendet. Eine Gruppe derartiger synthetischer polymerer Polyelektrolyte ist in der USA.-Patentschrift 2 625 471 beschrieben, worin verschiedene dieser synthetischen polymeren Polyelektrolytausflockungsmittel, die sich zur Verwendung als Hilfsmittel bei der Phasentrennung von Antibiotika aus einer wäßrigen Suspension eignen, ausführlich erwähnt sind. Dazu gehören synthetische polymere Verbindungen, wie die Polymeren der Acrylsäure, die Salze von Acrylsäurepolymere^ die Salze von hydrolysierten Acrylnitrilpolymeren, hydrolysierte Acrylnitrilpolymeren, Polymeren der Methacrylsäure, Salze vonMethacrylsäurepolymeren, Salze von hydrolysierten Methacrylnitrilpolymeren, hydrolysierte Methacrylnitrilpolymeren, Salze von Kopolymeren ungesättigter Polycarbonsäuren mit wenigstens einem anderen monoolefinischen Monomeren, Kopolymeren ungesättigter Polycarbonsäuren mit wenigstens einem anderen monoolefinischen Monomeren, Salze hydrolysierter Kopolymerer aus ungesättigten Polycarbonsäureanhydriden und wenigstens einem anderen monoolefinischen Monomeren, hydrolysierte Kopolynieren aus ungesättigten Polycarbonsäureanhydriden und wenigstens einem anderen monoolefinischen Monomeren, Salze von Kopolymeren teilweise mit Alkanolen veresterter ungesättigter Polycarbonsäuren mit wenigstens einem anderen monoolefinischen Monomeren, Kopolymeren aus ungesättigten Dicarbonsäureanhydriden und wenigstens -einem anderen monoolefinischen Monomeren, Kopolymeren aus teilweise mit Alkanolen veresterten ungesättigten Polycarbonsäuren und wenigstens einem anderen monoolefinischen Monomeren, Salze sulfonierter Polymerer aliphatisch ungesättigter Kohlenwasserstoffe, sulfonierte Polymeren aliphatisch ungesättigter Kohlenwasserstoffe, Polymeren von aliphatisch ungesättigten Aminen und Polymeren von aliphatisch ungesättigten Amiden; diese polymeren Verbindungen werden praktisch ausschließlich durch Olefinpolymerisation erhalten. Das durchschnittliche Molekulargewicht dieser Verbindungen soll vorzugsweise wenigstens 10 000 und vorzugsweise nicht mehr als etwa 250 000 betragen. Diese synthetischen polymeren Polyelektrolytausflockungsmittel lösen sich oft verhältnismäßig langsam in Wasser und können Stoffe, wie Diatomeenerde, als Zusatz enthalten, damit die synthetischen polymeren Polyelektrolytausflockungsmittel in trockener Form bessere Fließeigenschaften aufweisen und in Form von Flocken gehandhabt werden können. Die hier beschriebenen Ausflockungsmittel können in der Säureform (sauren Form) jedoch zweckmäßiger in Form ihrer Reaktionsprodukte mit Basen zugegeben werden, Polyoxyalkylenester von Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Fettsäureteil können ebenfalls zugegeben werden, um die Löslichkeit und leichte Handhabung der synthetischen polymeren PoIyelektrolytausflockungsmittel zu erhöhen.
Derartige Mittel sind im allgemeinen in Wasser nur langsam löslich und erfordern, wenn sie nicht in Flockenform mit einem geeigneten Dispergiermittel, wie Diatomeenerde oder Ton, vorliegen, beträchtliche Zeit bis zur Lösung. Aus diesem Grund wird, obgleich die synthetischen polymeren Polyelektrolytausflockungsmittel als feste Substanzen zu der wäßrigen Suspension des Antibiotikums zugesetzt werden können, dieses Mittel im allgemeinen vorzugsweise in wäßriger Lösung zugegeben. Eine 0,5 %ige Lösung ist für die Verwendung eine zweckmäßige Konzentration. Die Konzentration kann von etwa einem Zehntel dieses Wertes bis zur Löslichkeitsgrenze des synthetischen polymeren PoIyelektrolytausflockungsmittels variieren, das synthetische polymere Polyelektrolytausflockungsmittel kann aber auch teilweise in Suspension vorliegen. Eine noch verdünntere Lösung des synthetischen polymeren Polyelektrolytausflockungsmittels erhöht das Volumen der wäßrigen Phase unnötig, und konzentrierte Suspensionen des synthetischen polymeren Polyelektrolytausflockungsmittels führen zu mechanischen Schwierigkeiten bei der Handhabung.
Andere Ausflockungsmittel, beispielsweise Carboxymethylcellulose oder Naturprodukte, wie Pektin, Gelatine, Algenextrakt oder Irischmoos, sind brauchbar, doch ist die Phasentrennung in Gegenwart von synthetischen polymeren Polyelektrolytausflockungsmitteln zweckmäßiger und wirtschaftlicher.
Zu den im Handel erhältlichen Materialien gehören unter anderem die unter dem Handelsnamen »Vama«· bekannten Kopolymeren aus Vinylacetat und Maleinsäureanhydrid; ein Rohprodukt, das ein Calciumsalz eines Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Kopolymeren enthält (Handelsname »Krilium«); diese beiden Produkte besitzen ein Molkulargewicht von etwa 50 000, und das zuletzt genannte enthält ein Vermischungsmittel, das die Dispergierung des Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Kopolymeren fördert, ein Natriumpolyacrylat mit einem Molekulargewicht von etwa 75 000, bei dem etwa 70 % der Nitrilgruppen verseift sind und das Diatomeenerde als Füllstoff enthält (Handelsname »AerotüV). Die genaue Zusammensetzung dieser
Handelsprodukte ist nicht unbedingt konstant, doch sind die im Handel erhältlichen Formen für die Verwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet.
Weitere Hilfsmittel, wie Erwärmen der Suspension oder Veränderung des pH-Wertes, können in Verbindung mit den polymeren Polyelektrolytausnockungsmitteln angewandt werden, um sie in ihrer Wirkung zu unterstützen.
ίο Die Form des synthetischen polymeren Polyelektrolytausflockungsmittels, d. h. das Ausmaß, bis zu
welchem die saure Zusammensetzung des Polyelektrolyts mit einer löslichen Alkalibase, wie die des Natriums,
Kaliums, Calciums, Ammoniums usw., neutralisiert wird, ist unwichtig, da der pH-Wert der Lösung zum
• Zeitpunkt der Phasentrennung normalerweise auf einen
vorbestimmten optimalen Wert eingestellt ist und bei der pH-Werteinstellung die Wirkung des synthetischen
polymeren Polyelektrolytausflockungsmittels auf den
pH-Wert der Antibiotikasuspension in geeigneter Weise kompensiert wird.
Das synthetische polymere Polyelektrolytausflokkungsmittel fördert die Trennung bei den unlöslichen Formen des Antibiotikums aus einer wäßrigen Phase, doch wurde gefunden, daß die Ausflockungsmittel besonders brauchbar bei der Abtrennung von Antibiotika der Tetracyclingruppe in Form ihrer Salze, die mit einem Sulfat oder Sulfonat gefällt wurden, sind. Die Reinheit des Antibiotikums wird durch Abtrennung in Gegenwart eines Schwefmetallchelate bildenden Mittels, dessen pK-Wert für Calcium wenigstens etwa 7 beträgt, erhöht.
Das oberflächenaktive Fällungsmittel kann ein organisches Sulfonsäurederivat oder organisches Sulfat vom Typ ROn — SO2OH sein, worin η ο oder 1 und R eine hydrophobe Gruppe bedeutet. Die hydrophobe Gruppe kann zweckmäßig so definiert werden, daß sie eine Gruppe darstellt, die, wenn sie unter Bildung des Moleküls RH an Wasserstoff gebunden ist, in Wasser eine Löslichkeit von weniger als etwa 2 % und vorzugsweise weniger als etwa 1Z4 0Z0 besitzt. Das Molekulargewicht dieser Derivate beträgt im allgemeinen nicht weniger als 200 und ist so klein, daß das Derivat wenigstens teilweise wasserlöslich ist. Die anionischen organischen Schwefelsäurederivate sind häufig in Form ihrer Natriumsalze im Handel. Andere Alkali-, Ammonium- oder Aminsalze können ebenso wie die Säureform verwendet werden, je nachdem, wie sie im Handel erhältlich sind. Diese Formen werden in Lösung in Ionen gespalten, so daß die Wirkung je nach dem pH-Wert der Lösung die gleiche ist. Die pH-Werteinstellung kann während der Aufarbeitung so abgeändert werden, daß die Form, in der der Träger zugegeben wird, ohne Bedeutung ist. Im Handel sind mehrere Typen geeigneter anionischer organischer Schwefelsäurederivate erhältlich. Eine derartige Gruppe stellen die langkettigen Dialkylester der Sulfobernsteinsäure dar. Die Natriumsalze von Sulfobernsteinsäuredi-2-äthylhexylester, SuIfobernstemsäuredi-(2-p-tertiäres-butylphenoxyäthyl) ester und Sulfobernsteinsäuredialkylester mit etwa 13 Kohlenstoffatomen in jeder Alkylgruppe und eine Mischung aus verzweigtkettigen Isomeren sind im Handel erhältlich. Einen weiteren Typ stellen die langkettigen Alkylschwefelsäureester dar. Natriumheptadecylsulfat, Natriumlaurylsulfat und Natrium-(2-äthylheptyl)-sulfat sind ebenfalls im Handel erhältlich. Weitere derartige Verbindungen sind die Alkylsulfate mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen und Mischungen daraus sowie Aryl-, Aralkyl- oder Alkylarylsulfonsäuren mit 10 bis 25 Kohlenstoffatomen einschließlich ihrer Erdalkali-, Ammonium- und Aminsalze sowie Mischungen derselben. Substituierte Alkylsulfonate, wie 2, 5-Dichlorbenzolsulfonsäure, p-Xylolsulfonsäure, 4-Oxyazobenzolsulfonsäure-(4'), 2, 4-Dinitronaphtholsulfonsäure-(7), 5-Sulfosalicylsäure, 2,4-Dichlorphenolsulfonsäure-(6), 2-Chlortoluolsulfonsäure-(5), 4-Nitrochlorbenzolsulfonsäure-(2), Naphtalinsulfonsäure-(2). 2,4-Dioxyazobenzolsulfonsäure-(4') sowie die Salze dieser Säuren und Türkischrotöl gehören weiterhin zu den verwendbaren Substanzen.
Zu den Schwermetallchelate bildenden Mitteln, deren p^-Wert für Calcium wenigstens etwa 7 beträgt, gehören Verbindungen, wie Äthylendiamintetraessigsäure, Trimethylendiamintetraessigsäure, Trinitrilotriessigsäure,N'-(2-0xyäthyl)-äthylendiamin-N,N,N'-triessigsäure, 1, 2-Diaminocyclohexan-N, N, N', N'-tetraessigsäure, Dipropylen-i, 2-triaminpentaessigsäure, ι, 3 -Diaminopropanol- (2)-tetraessigsäure, 2-[bis- (Carboxymethyl)-amino]-äthyläther, bis [2-(N, N-Carboxymethyl)-aminoäthoxy]-äthan, 2-Aminoäthylphosphonsäure-N, N-diessigsäure, Aminobarbitursäure-N, N-diessigsäure, i, 2-Propylendiamintetraessigsäure und Diäthylentriaminpentaessigsäure sowie deren Alkali-, Amin- und Ammoniumsalze.
Die Ausflockungsgeschwindigkeit und die Leichtigkeit der Abtrennung der Antibiotikasalze mit dem Fällungsmittel in Gegenwart des chelatbildenden Mittels wird durch Zugabe der synthetischen polymeren PoIyelektrolytausfLockungsmittel bedeutend verbessert.
Der pij-Bereich, worin die Abtrennung durchgeführt werden kann, ist ziemlich groß und liegt zwischen weniger als 2 bis über 10. Der jeweils bevorzugte Bereich hängt von dem Antibiotikum, dem Träger und dem chelatbildenden Mittel ab. Ein pH-Bereich von etwa 5 bis 8 stellt einen zweckmäßigen Arbeitsbereich dar. Die Menge an Sulfat- oder Sulfonatfällungsmittel wird vorzugsweise so bemessen, daß sie zur Umsetzung mit der Gesamtmenge an Antibiotikum in stöchiometrischem Verhältnis ausreicht. Ein hinreichend großer Überschuß zur Umsetzung mit etwa vorhandenen Verunreinigungen ist erwünscht. Die angewandte Menge an chelatbildendem Mittel wird vorzugsweise so bemessen, daß sie zur Umsetzung mit etwa vorhandenen Verunreinigungen ausreicht, um sie von dem Antibiotikum zu entfernen, so daß das Antibiotikum zur Umsetzung mit dem Fällungsmittel frei ist. Die bevorzugte Menge hängt von der Menge der vorhandenen Verunreinigungen in höherem Maße ab als von der Menge an Antibiotikum.
Etwa 25 ml 0,5 %ige Lösung des synthetischen'polymeren Polyelektrolytausflockungsmittels je Liter raffinierter Maische hefern sehr gute Ergebnisse, obgleich ι ml ausreicht, um bereits eine Verbesserung in der Absetzgeschwindigkeit hervorzurufen; eine Menge bis U 250 ml unterstützt die Abtrennung.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Abtrennung eines beliebigen Antibiotikums der Tetracyclingruppe aus Gärmaischen und ist besonders gut anwendbar beim Raffinieren der von dem Organismus Streptomyces aureofaciens erzeugten Antibiotika, z. B. Chlortetracyclin, Tetracyclin und Bromtetracyclin.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie zu beschränken.
Beispiel ι
Der pH-Wert von 31 bei der Fermentation von
Streptomyces aureofaciens erhaltener Maische, die Chlortetracyclin enthält, wird mit Schwefelsäure auf 1,5 eingestellt. Nach Zugabe von 60 g Diatomeenerde
; wird die Mischung gerührt und abfiltriert. Der Kuchen wird mit 3 1 Wasser aufgeschlämmt und der pH-Wert erneut mit 25%iger Schwefelsäure auf 1,5 eingestellt; dann wird erneut filtriert, und beide Filtrate werden vereinigt. Die vereinigten Filtrate enthalten 15207 Chlortetracyclin/ml.
5 1 der vereinigten Filtrate werden mit 15 g technisch reinem Natriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure versetzt. Der pH-Wert wird mit 10 n-Natriumhydroxyd auf 3,5 eingestellt, was etwa 20 ml erfordert. Nach Zugabe von 18 ml technisch reinem Natriumsalz des Sulfobernsteinsäuredi-2-äthylhexylesters (»Aerosol-OTff) wird die Mischung 20 Minuten gerührt und mit 10 n-Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von 7 gebracht, wozu etwa 25 ml erforderlich sind. Dann werden 100 ml einer 0,5 %igen Lösung eines durch Polymerisation gleicher molarer Mengen erhaltenen Vinylacetat - Maleinsäureanhydrid - Kopolymeren mit einem Molekulargewicht von etwa 50 000 zugegeben und die Mischung absetzen gelassen.
Nach 2 Stunden werden 41 der überstehenden Flüssigkeit abgehebert. Zu dem Rückstand werden 5 g Diatomeenerde gegeben, dann wird die Mischung 10 Minuten und anschließend durch eine vorher mit 5 g Diatomeenerde bedeckte Nutsche filtriert. Der so erhaltene Filterkuchen wird gerührt und mit 6 n-Salzsäure versetzt, bis das Pn = 2 ist> was etwa 5 ml erfordert. Die Mischung wird erneut filtriert und der angesäuerte Filterkuchen in 48 ml 2-Äthoxyäthanol gelöst. Die 2-Äthoxyäthanollösung wird abgenutscht und der Kuchen mit 12 ml 2-Äthoxyäthanol gewaschen. Die vereinigten Filtrate werden bis zu einem pH von 0,5 mit konzentrierter Salzsäure versetzt, wozu etwa 3 ml benötigt werden. Die Lösung wird mit 0,8 g Natriumchlorid versetzt und die Mischung 36 Stunden geschüttelt, um vollständige Kristallisation zu erreichen.' Die gebildete Chlortetracyclinhydrochloridkristallmasse wird abfiltriert, nacheinander mit 2-Äthoxyäthanol, Wasser und Äthanol gewaschen und getrocknet. Das erhaltene Produkt hat eine Aktivität von 9Öoy/mg und einen Extinktionskoeffizienten von 0,334 bei 460 τημ. Die Gesamtausbeute beträgt 66 %> bezogen auf die Gärmaische.
Beispiel 2
3 aliquote Anteile von je 500 ml des mit dem Waschwasser vereinigten sauren Gärmaischefiltrats, das wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellt wurde und 1520/ig Chlortetracyclin je ml enthält, werden mit je 1,5 g technisch reinem Natriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure behandelt. Der pH-Wert wird mit 10 n-Natriumhydroxyd in allen Fällen auf 3,5 eingestellt, und zu jedem Teil werden 3 ml technisch reines Natriumsalz des Sulfobernsteinsäuredi-2-äthylhexylesters gegeben. Die Mischungen werden 20 Minuten gerührt und mit Natriumhydroxyd auf pH 7 gebracht.
Die erste Probe wird als Kontrolle verwendet.
Die zweite Probe wird mit 12,5 ml einer 0,5 %igen Lösung eines unter dem Handelsnamen »Kriliüm<? bekannten Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Kopolymeren mit einem Molekulargewicht von etwa 50 000, das einen inerten Füllstoff vom Tontypus enthält, versetzt.
Zu der dritten Probe werden 12, 5 ml einer 0,5 °/oigen Lösung eines unter dem Handelsnamen »Aerotil« erhältlichen, zu 70% hydrolysierten Acrylnitrilpolymeren mit einem Molekulargewicht von etwa 75 000, das Diatomeenerde als Füllstoff enthält, gegeben. Jede Probe wird gerührt und gleichzeitig zum Absetzen in 500-ml-Meßzylinder gegeben. Das Absetzen wird wie folgt festgestellt:
Absetzzeit Volumen des abgesetzten Niederschlags
in Minuten Probe 1 Probe 3
ml ml
2 500 375
5 465 210
IO 405 155
20 325 I25
30 230 HO
60 150 90
120 115 80
Probe 2
• .ml
260
175
130
105
95
80
70
Beispiel 3
2 1 einer Chlortetracyclinmaische mit einer Aktivität von 3300 y/ml werden mit etwa 32,6 ml 25 %iger Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 1,35 eingestellt. Die angesäuerte Maische wird 30 Minuten gerührt und mit Hilfe von 40 g Diatomeenerde filtriert. Der Kuchen wird bei 55° 20 Minuten in 41 Wasser auf geschlämmt und abfiltriert. Die vereinigten Filtrate werden erneut filtriert, und das so erhalteneFiltrat (5600 ml,ii2oy/ml) wird in 2 aliquote Anteile A und B geteilt. Beide Proben werden mit 16 ml 10 n-Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von 3,5 eingestellt und mit 8,4 g technisch reinem Natriumsak der Äthylendiamintetraessigsäure versetzt. Die Lösungen werden 15 Minuten gerührt. Nach Zugabe von 9 ml einer 75%igen wäßrigen Lösung von Natriumsulfobernsteinsäuredi-2-äthylhexylester wird die Mischung 30 Minuten gerührt und das pH mit 8 ml 10 n-Natriumhydroxyd auf 7,1 gebracht.
Die Probe A wird mit 0,28 g eines technischen Kopolymeren aus Methylvinyläther und Maleinsäureanhydrid (PVM/MA) versetzt; die Mischung wird 30 Minuten gerührt und 2 Stunden absetzen gelassen.
Die Probe B wird mit 0,28 g eines technischen Kopolymeren aus Methylvinyläther und dem Ammoniumsalz des Halbamids der Maleinsäure versetzt.
Die Mischung wird 30 Minuten gerührt und 2 Stunden absetzen gelassen.
Die überstehende Flüssigkeit jeder Probe wird abdekantiert und der abgesetzte Niederschlag zentriiugiert. Der pH-Wert des zentrifugierten Niederschlags wird mit 2,1 ml konzentrierter Salzsäure auf 2 eingestellt, dann wird 30 Minuten gerührt und zentrifugiert. Zu dem vom Wasser befreiten Niederschlag wird 2-Äthoxyäthanol bis zu einem Volumen von 28 ml gegeben und die Mischung zur vollständigen Lösung gerührt. Nach Zugabe von 0,61 g Natriumchlorid wird die Lösung 15 Minuten gerührt, mit 2,4 ml konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von 0,4 gebracht und 24 Stunden gealtert. Die Kristalle werden abnitriert und nacheinander mit 3-ml-Volumina von 2-Äthoxyäthanol, Wasser und Äthanol gewaschen. Die gewaschene Kristallmasse wird 4 Stunden im Vakuum bei 400 getrocknet.
Die Probe A ergibt eine Ausbeute von 2,11 g Chlortetracyclinhydrochlorid mit einer Aktivität von 935 r/mg und Ei™46om/i, = 0,477.
Die Probe B ergibt eine Ausbeute von 1,98 g Chlortetracyclinhydrochlorid mit einer Aktivität von 946y/mg und Ej;™46omtlj= 0,517.
Beispiel 4
21 einer Chlortetracyclinmaische mit einer Aktivität von 4250 y/ml werden mit 41,5 ml 25 °/oiger Schwefelsäure auf pH 1,4 gebracht und 30 Minuten gerührt.
Die Maische wird unter Verwendung von 40 g Filterhilfe abfiltriert. Der Kuchen wird bei 55° mit 4I Wasser 20 Minuten ausgeschlämmt und abfiltriert. Die 5625 ml ausmachenden vereinigten Filtrate mit einer Aktivität von 1400 y/ml werden in zwei aliquote Anteile A und B geteilt. Beide werden mit 8,4 g Natriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure versetzt und mit 18 ml gn-Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von 3,5 gebracht. Nach Zugabe von 11,3 ml einer 75%igen wäßrigen Lösung Natriumsulfobernsteinsäuredi-2-äthylhexylester werden beide Mischungen 30 Minuten gerührt. Bei beiden wird der pH-Wert mit 11,3 ml 9n-Natriumhydroxyd auf 7,2 eingestellt. Die Probe A wird mit 42 ml einer 0,5 °/oigen Lösung eines Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Kopolymeren versetzt, 10 Minuten gerührt und 2 Stunden absetzen gelassen.
Die Probe B wird mit 42 ml einer 0,5 %igen Lösung eines zu 70% hydrolysierten Polyacrylnitrils vom Molekulargewicht 75 000 (»Aerotil«) versetzt, 10 Minuten gerührt und 2 Stunden absetzen gelassen.
Die überstehenden Flüssigkeiten werdenabdekantiert und die abgesetzten Niederschläge zentrifugiert. Der Pjj-Wer4· wird mit 2,4 ml konzentrierter Salzsäure jeweils auf 2 eingestellt, und nach 30 Minuten langem Rühren wird zentrifugiert. Das Volumen des Niederschlags wird nach dem Abdekantieren mit 2-Äthoxyäthanol auf 35 ml gebracht, 'und die Mischungen werden zur vollständigen Lösung gerührt. Nach Zugabe von 0,7 g Natriumchlorid wird die so erhaltene Lösung 15 Minuten gerührt. Der pH-Wert wird mit 2,7 ml konzentrierter Salzsäure auf 0,4 eingestellt und die Mischung 30 Stunden stehengelassen. Die Kristallmasse wird abfiltriert und nacheinander mit je 5 ml 2-Äthoxyäthanol, Wasser und Äthanol gewaschen.
Die Probe A liefert eine Ausbeute von 2,71 g Chlortetracyclinhydrochlorid mit einer Aktivität von 9Ö2y/mg und EJj" 460m.it = 0,494.
Die Probe B liefert eine Ausbeute von 2,63 g Chlortetracyclinhydrochlorid mit einer Aktivität von 97iy/mg und EJ™, 460 «m = 0,478.
Beispiel 5
21 Chlortetracyclinmaische mit einer Aktivität von 5100 ,wg/ml werden mit 46,5 ml 25 °/oiger Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 1,5 gebracht. Die Maische wird 30 Minuten gerührt und unter Verwendung von 40 g Diatomeenerdefilterhilfe abfiltriert. Der Kuchen wird bei 550 mit 41 Wasser vermischt, 20 Minuten gerührt und abfiltriert. Die 5,921 betragenden vereinigten Filtrate mit einer Aktivität von 1550 y/ml werden in zwei aliquote Anteile A und B geteilt. Jeder Probe werden 9 g Natriumsalz der N'-(2-0xyäthyl)-äthylendiamin-N, N, N'-triessigsäure zugesetzt und die Lösungen 10 Minuten gerührt. Der pH-Wert der Probe A wird mit 6,5 ml 9n-Nätriumhydroxyd auf 2,5 und das der Probe B mit 15,2 ml 9n-Natriumhydroxyd auf 3,5 gebracht. Jeder Probe werden 9,88 g Natriumsalz des Sulfobernsteinsäuredi-2-äthylhexylester's zugesetzt und die Mischungen 30 Minuten gerührt. Nach Zugabe von 15 ml einer 0,5 °/oigen wäßrigen Lösung des Kopolymeren aus Methylvinyläther und Maleinsäureanhydrid wird das Rühren noch 15 Minuten fortgesetzt. Die Probe A wird 2 Stunden absetzen gelassen. Die Probe B wird mit 21,8 ml 9n-Natriumhydroxyd auf pH 10,1 gebracht und die Mischung 2 Stunden absetzen gelassen. Nach Abdekantieren der überstehenden Flüssigkeiten werden die abgesetzten Niederschläge zentrifugiert und danach der pH-Wert mit Salzsäure auf 2 eingestellt. Nach dem Zentrifugieren werden die mit Säure gewaschenen Niederschläge in 2-Äthoxyäthanol gelöst und mit 2-Äthoxyäthanol auf Volumina von 41 ml gebracht. Jeder Probe werden 1,23 g Natriumchlorid zugefügt und die Lösungen 10 Minuten gerührt. Nach Einstellung des pH-Wertes mit 2,8 ml 12 η-Salzsäure auf 0,4 läßt man das Gemisch 30 Minuten stehen. Die Kristallmasse wird abfiltriert, nacheinander mit je 5 ml 2-Äthoxyäthanol, Wasser und Äthanol gewaschen und im Vakuum bei 400 getrocknet. 110'
Die Probe A liefert eine Ausbeute von 2,52 g Chlortetracyclinhydrochlori'd mit einer Aktivität von 9ioy/mg und E};m 46omitj = 0,471.
Die Probe B liefert eine Ausbeute von 3,61 g Chlortetracyclinhydrochlorid mit einer Aktivität von 890 /ig/mg und Ei™ 46omtl, = 0,718.
Beispiel 6
600 ml einer Tetracyclinmaische werden mit 18 n-Schwefelsäure auf pH 1,5 eingestellt, 1Z2 Stunde gerührt, mit 12 g Diatomeenerde vermischt, auf 55° erwärmt und sofort abfiltriert. Der Kuchen wird mit 120 ml Wasser gewaschen; die vereinigten Filtrate werden nach Stehenlassen über Nacht im Eisschrank erneut filtriert. Nach Einstellung des pH-Wertes auf 2,9 werden unter Rühren 16 g Natriumäthylendiamin-
tetraacetat und dann 7 g Natriumsalz von roher Dodecylbenzolsulfonsäure zugegeben. Nach istündigem Rühren wird der pH-Wert auf 6,5 gebracht, und nach Zugabe von 50 g Natriumchlorid und 14 ml einer o,5°/0igen wäßrigen Lösung eines Kopolymeren aus Vinylacetat und Maleinsäureanhydrid (technisch reines »Krilium«) wird eine weitere Stunde gerührt'. Die Aufschlämmung wird zentrifugiert, die Feststoffe werden abgetrennt und im Vakuum getrocknet. Man erhält das dodecylbenzolsulfonsaure Salz des Tetracyclins. Die im Vakuum getrockneten Feststoffe stellen 70% der Aktivität der Maische dar und ergeben bei mikrobiologischer Gehaltsbestimmung eine Reinheit von 28%.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Abtrennung der Antibiotika Chlortetracyclin, Tetracyclin, Oxytetracyclin und/ oder Bromtetracyclin von Gärmaischeverunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Phase von der wäßrigen Phase einer wäßrigen Suspension einer unlöslichen Form dieser Antibiotika in Gegenwart eines wasserlöslichen synthetischen polymeren Polyelektrolytausflockungsmittels mit einem mittleren Molekulargewicht von wenigstens 10 000 und einer Struktur, wie sie durch Linearpolymerisation von wenigstens einer monoolefmischen Verbindung über die aliphatisch ungesättigte Gruppe erzielt wird, abgetrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antibiotikum in Gegenwart des Ausflockungsmittels als feste Substanz mit einem Träger, der aus einem oberflächenaktiven Sulfat oder einer oberflächenaktiven Sulfonsäure besteht, in Gegenwart eines Schwermetallchelate bildenden Mittels, dessen pK-Wert für Calcium wenigstens etwa 7 beträgt, abgetrennt wird.
  3. 3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Antibiotikum aus der wäßrigen Lösung in einem pH-Bereich von etwa 3,5 bis 7 abgetrennt wird.
    ©609 708/365 11.56 709513/352 5.57
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