beispielsweise zwischen die eigentliche Kokillen-■ wandung und die Wandung des Domes — zu leiten
und nach diesen Wandungen zu gerichtete Spritzer od. dgl. zu vermeiden, wobei gleichzeitig noch eine
möglichst einfache und sicher wirkende Zuführung von Schmiermitteln zu den Formhohlraumwandungen
ermöglicht werden muß.
Um hierfür nun ganz besonders günstige Bedingungen zu schaffen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
die Querschnittserstreckung des aus der Ausnußöffnung oder aus den Ausflußöffnungen
der Ausflußvorrichtung austretenden Gießstrahles mindestens nach einer, vorzugsweise nach zwei einander
gegenüberliegenden Seiten größer zu bemessen als die Weite des den Metallspiegel enthaltenden
eigentlichen Formhohlraumes,' wobei letzterer an seinem oberen Ende entsprechend erweitert
ausgebildet oder mit einem erweiterten Aufsatz versehen ist. Dabei soll vorzugsweise die
Querschnittserstreckung des Gießstrahles quer zur Weite des Formhohlraumes das 1,2- bis 2-fache
seiner Querschnittserstreckung in Richtung der Weite des Formhohlraumes betragen.
Demgemäß sollen beispielsweise beim Gießen von Hohlkörpern die Ausfluß öffnungen der Ausfluß
vor richtung in radialer Richtung einen größeren Querschnitt haben als die Wandstärke der zu
gießenden Hohlkörper und in tangentialer Richtung eine Querschnittserstreckung, welche etwa
dem 1,2- bis 2fachen ihrer radialen Erstreckung entspricht. Die obere Erweiterung oder der
erweiterte Aufsatz des Formhohlraumes dient dazu, den Gießstrahl dem Formhohlraum zuzuleiten
und das Auftreffen von Gießwerkstoff auf das obere Ende der Kokille und des Domes zu vermeiden.
Zweckmäßig wird die Einrichtung derart getroffen,,
daß die Ausflußöffnungen der Ausflußvorrichtung in den erweiterten Teil des Formhohlraumes
hineinragen.
In ähnlicher Weise, wie dies bereits im Patent 959 753 beschrieben worden ist, kann der Ausfluß
zur Bewegungsrichtung der Ausflußvorrichtung derart geneigt vorgesehen Werden, daß sich der Gießstrahl
auf den Gießspiegel im Formhohlraum möglichst flach und ruhig auflegt.
Durch die neue Einrichtung wird ein völliges Ausfüllen des Gießspaltes durch den auftreffenden
Gießstrahl gewährleistet, ohne daß ein Spritzen des Gießwerkstoffes eintreten kann und ohne daß sich
an den Formhohlraumwandungen voreilend erstarrende Ansätze bilden können. Die verhältnismäßig
große Ausdehnung der Ausflußöffnung quer zur Weite des Gießspaltes wirkt im gleichen Sinne;
da der Gießstrahl infolge seiner Oberflächenspannung bestrebt sein wird, sich zusammenzuziehen
und eine Kreisform anzunehmen, wird durch die neue Einrichtung die Füllung des ganzen Gießspaltes
begünstigt. Infolge der vollständigen Füllung des Gießspaltes bei der Bewegung der Ausflußvorrichtung
spielt die genaue Zentrierung des Gießstrahles auf den Mittelpunkt des Gießspiegels
keine erhebliche Rolle mehr.
Der schräge Auslauf des Gießstrahles wirkt verlangsamend auf die Fallgeschwindigkeit des 65'
Strahles, was durch Erhöhung der Geschwindigkeit der Bewegung der Ausflußvorrichtung weiter
begünstigt werden kann. Durch die Erhöhung der Geschwindigkeit dieser Bewegung wird weiterhin
eine gleichmäßige Temperaturverteilung über den 7» ganzen Strangquerschnitt begünstigt, so daß man
mit nur wenigen Ausfluß öffnungen bzw. nur einer einzigen auskommen kann. Andererseits wiederum
erfordert die Anordnung nur einer oder weniger Ausfluß öffnungen zur gleichmäßigen Temperaturverteilung
über den Querschnitt des Gießspaltes eine relativ hohe Geschwindigkeit der Bewegung
der Ausflußvorrichtung, wobei dieser Forderung der große Durchflußquerschnitt der Ausflußöffnung
entgegenkommt.
Die Hauptvorteile der neuen Einrichtungen bestehen in der hohen Gießgeschwindigkeit, der geringen
Anzahl von Ausfluß öffnungen, der geringen Abhängigkeit des Gießstrahles von außermittigen
Abweichungen der Ausflußvorrichtung, vereinfachter Herstellung der Ausflußvorrichtung, Vermeidung
des Überlaufes vo.n Gießwerkstoff auf die Kokille und den Dorn, guter Einblicksmöglichkeit
in den Gießspalt, guter Schmierungsmöglichkeit des Gießspaltes und Verringerung der Schwierigkeiten
bei der Herstellung von Hohlkörpern mit geringem Durchmesser und geringer Wandstärke.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zum Gießen von Hohlkörpern mittels
einer Drehrinne dargestellt, und zwar zeigt Abb. ι die Draufsicht,
Abb. 2 in vergrößertem Maßstabe einen Schnitt nach der Linie H-II durch Abb. 1 und
Abb. 3 ebenfalls in vergrößertem Maßstabe einen Schnitt nach der Linie III-III durch Abb. 1.
Der sich in der Pfeilrichtung drehenden Drehrinne ι wird der flüssige Gießwerkstoff zu ihrem
zentralen Ringkanal zugeleitet. Die Auslauföffnung 2 der Drehrinne (welche einen, zwei oder
auch drei und mehr Arme besitzen kann) befindet sich über dem durch die Kokille 3 und den Dorn 4
gebildeten ' ringförmigen Formhohlraum 5, in welcher der Metallspiegel 6 in etwa gleichbleibender
Höhe aufrechterhalten werden soll.
Wie aus den Abbildungen ersichtlich, ist der Querschnitt der Ausflußöffnung 5 derart bemessen,
daß seine radiale Erstreckung größer ist als die Weite des Ringspaltes 5, wobei seine tangentiale
Erstreckung etwa das 1,2- bis 2fache seiner radialen
Erstreckung beträgt.
Das obere Ende des Formhohlraumes ist mit einem erweiterten feuerfesten Aufsatz 7 ausgerüstet,
durch welchen hindurch Schmiermittel zu dem Formhohlraum zugeführt werden können.
lao PATENTANSPRÜCHE:
i. Vorrichtung zum Zuführen des flüssigen Metalls beim Stranggießen von dünnwandigen
Rohren od. dgl., wobei das unmittelbar über dem engen Schmelzespiegel der Gießform anangeordnete
ringförmige Verteilergefäß, das
vorzugsweise mehrere Ausflußöffnungen besitzt, längs dieses engen Schmelzespiegels, beweglich
ist, nach Patent 959 753, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittserstr.eckung
des aus der Ausflußöffnung der Ausflußvorrichtung austretenden Gießstrahles mindestens
nach einer, vorzugsweise nach zwei einander gegenüberliegenden Seiten größer ist als die
Weite des den Metallspiegel enthaltenden eigentlichen Formhohlraume's, wobei letzterer
an seinem oberen Ende entsprechend erweitert ausgebildet oder mit einem erweiterten Aufsatz
versehen ist.