DE962695C - An einem Seil haengendes, elektrisch angetriebenes Drehbohrgeraet zur Herstellung von Bohrloechern, insbesondere zur Durchfuehrung von Tiefbohrungen - Google Patents
An einem Seil haengendes, elektrisch angetriebenes Drehbohrgeraet zur Herstellung von Bohrloechern, insbesondere zur Durchfuehrung von TiefbohrungenInfo
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
AUSGEGEBEN AM 25. APRIL 1957
A 232/3 VI/5a
Essen
von Tiefbohrungen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein an einem Seil hängendes, elektrisch angetriebenes
Drehbohrgerät zur Herstellung von Bohrlöchern, insbesondere zur Durchführung von Tiefbohrungen.
Bisher hat man bergmännische Tiefbohrungen in der Hauptsache in der Weise ausgeführt, daß man
das in das Bohrloch eingebrachte Bohrwerkzeug über ein Gestänge von einer über dem Bohrloch
aufgestellten Maschine angetrieben hat.
Es sind aber auch bereits Bohrgeräte entwickelt worden, die an einem Seil hängend in· das Bohrloch
eingefahren werden und damit unabhängig von teueren und schweren Bohrgestängen sind. Diese
bekannten Bohrgeräte bestehen im allgemeinen aus zwei Teilen, von denen einer zur Abstützung des
Bohrgerätes im Bohrloch dient, während der zweite Teil das Werkzeug enthält und für den Bohrvorgang
gegenüber dem ersten Teil in Richtung auf die Bohrung verschiebbar ist. Hierbei ist es
erforderlich, daß der obere Teil des Gerätes jeweils nachgerückt wird, wenn der untere Teil mit dem
Werkzeug voll ausgefahren ist. Um dieses zu erreichen, ist beispielsweise eine bekanntes Gerät
mit Klemmstücken ausgerüstet, die zwischen dem oberen und unteren Geräteteil angeordnet und
gegenüber diesen Geräteteilen derart mit konischen Flächen ausgebildet sind, daß sie nach Aufsetzen
des Bohrwerkzeuges auf der Bohrlochsohle unter detn Gewicht des oberen Geräteteiles auseinander
und gegen die Bohrlochwandung getrieben werden. Auf diese Weise läßt sich eine feste Abstützung
des Gerätes im Bohrloch erreichen. Um jedoch bei diesem bekannten Gerät ein Lösen der Klemmvorrichtung
zu erreichen, um dadurch das Gerät ίο tiefer ins Bohrloch herablassen zu können, muß
zunächst das gesamte Gerät angehoben werden, um überhaupt ein Lösen der Klemmvorrichtungen zu
ermöglichen. Hierbei kann jedoch der Nachteil auftreten, daß sich die Verklemmung, sei es durch
Bohrkleinansätze oder durch sonstige die Reibung zwischen den aufeinander gleitenden konischen
Flächen erhöhende Ursachen, nicht einwandfrei löst bzw. nach dem erfolgten Absetzen eine nicht
ausreichende Abstützung mit der Bohrlochwand zo herbeigeführt wird. Dies kann dazu führen, daß
der obere Teil des Gerätes beim Bohren ebenfalls gedreht und somit das Bohrseil verwunden wird.
Ein weiterer Nachteil besteht aber noch darin, daß nach jedem Absetzvorgang, bevor der stillstehende
Bohrkopf wieder angetrieben wird, er schon mit voller Last auf der Bohrlochsohle aufliegen muß,
um überhaupt ein Auseinanderspreizen der Klemmvorrichtungen infolge des Gerätegewichtes zu
erreichen. Dieser Umstand kann aber beim erneuten Anfahren zu Überbelastungen und folglich zu
Brüchen und Zerstörungen im Gerät führen.
Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, die bekannten Geräte
zur Herstellung von Bohrlöchern zu verbessern. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß
zum Betätigen der Spreizfüße ein vorzugsweise elektrisch angetriebener Steuerkreisel vorgesehen
ist, der über eine Steuerscheibe und einen Schalter hydraulisch das Ausfahren der Spreizfüße des
Gerätes bewirkt. Ein solches Gerät ist nicht nur von einem Gestänge völlig unabhängig und kann
mittels eines Förderseiles einfach und schnell aus dem Bohrloch herausgeholt werden, sondern weist
gegenüber den bekannten Geräten noch den Vorteil einer wesentlich gedrungeneren Bauweise und einer
geringeren Störungsanfälligkeit auf. In seinem Innern sind auf kleinstem Raum die zur Förderung
der Spülflüssigkeit und zum Anhub der Bohrwerkzeuge erforderlichen Einrichtungen angeordnet. Als
Bohrwerkzeuge können die üblichen Rotary-Bohrer, aber auch Stufenbohrer und ähnliche Werkzeuge
Verwendung finden. Die Werkzeuge sind zweckmäßig sov gestaltet, daß sie ein Bohrloch herstellen,
dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des Bohrgerätes. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Gerätes besteht darin, daß der Antriebsmotor für das Bohrwerkzeug im
vorderen Teil des Gerätes untergebracht ist und mit diesem gemeinsam gegenüber dem die Spreizfuße
aufnehmenden oberen Teil des Gerätes in Richtung der Bohrung ausfahrbar ist. Diese Maßnahme
bringt eine weitere Vereinfachung des Aufbaues des Gerätes insbesondere im Hinblick
auf die Gestaltung der Teile desselben, die die
Ausfahrbarkeit der beiden Geräteteile gegenein- 6s
ander ermöglichen sollen.
In der Zeichnung ist als Ausführungsheispiel des
In der Zeichnung ist als Ausführungsheispiel des
Erfindungsgegenstandes ein in ein Bohrloch eingebrachtes
Bohrgerät in senkrechtem Schnitt dargestellt.
Der Teil 1 des torpedoartigen und an einem Drahtseil 2 aufgehängten Gerätes stützt sich mit
jeweils drei hydraulisch ein- und ausfahrbaren Spreizfüßen 3, 4 im Bohrloch 5 ab und nimmt in
seinem oberen Teil eine im wesentlichen aus einem Steuerkreisel bestehende Regeleinrichtung 6 auf.
Die Regeleinrichtung 6 besitzt eine Steuerscheibe 7, die über Schalter 8 die Spreizfüße 3, 4 so weit
ausfahren läßt, daß sich der Teil 1 des Gerätes senkrecht im Bohrloch einstellt und fest in der So
Bohrlochwand abstützt. Im oberen Teil des Gerätes münden ferner die Zuleitungen 9 für elektrischen
Strom und Spülflüssigkeit. Schließlich ist der obere Teil ι des Gerätes mit einer Verriegelung 10 versehen,
die in entsprechende Haltestücke 11 der Bohrlochverrohrung 12 eingreift und diese mit dem
Eindringen des Gerätes in das Gestein nach sich zieht. Ferner ist in dem mit Spreizfüßen versehenen
Teil ι des Gerätes die von einem Elektromotor 13
angetriebene Spülpumpe 14 und das aus einem weiteren Elektromotor 15, einer Druckpumpe 16
und einem Druckzylinder 17 bestehende Druckgerät zum Andrücken des Werkzeugteiles 18 des Gerätes
an die Bohrlochsohle angeordnet. Das Werkzeugteil 18, das gegenüber dem Teil 1 des Gerätes durch in
Keilnuten eingreifende Keile 19 gegen Verdrehung gesichert ist, ist längs verschieblich und wird von
dem Druckgerät 15, 16, 17 in Richtung auf die
Bohrlochsohle ausgefahren. Es ist mit einem Elektromotor 20 versehen, der über ein hydraulisches
Getriebe 21 den Antrieb des Bohrkopfes 22 bewirkt. Im oberen Teil des Werkzeugteiles 18 des
Gerätes sind Lampen 23 und eine Optik für ein Fernsehgerät zum Beobachten des Bohrkopfes 22
angeordnet.
Die Wirkungsweise des Gerätes ist folgende: Das Gerät spreizt sich mit den Spreizfüßen 3, 4 im
Bohrloch fest, wobei die oberen Spreizfüße durch Steuereinrichtungen immer so gesteuert werden,
daß das Werkzeug in Bohrlochrichtung ausgefahren ιαο
und ein senkrechtes Bohrloch hergestellt wird. Nach Verspannen des Gerätes im Bohrloch wird
die Druckpumpe für das Druckgerät 15, 16, 17 und
der Antriebsmotor 20 des Bohrkopfes 22 in Tätigkeit gesetzt und das Werkzeugteil 18 hydraulisch
gegen das Stützteil des Gerätes ausgefahren. Das Werkzeugteil arbeitet sich dann langsam in das
Gestein vorwärts, während der Stützteil des Gerätes feststeht.
Die zum Spülen erforderliche Druckflüssigkeit iao wird von der Pumpe 14 unter Druck gesetzt und an
dem Antriebsmotor so vorbeigeleitet, daß hier gleich die entstehende Wärme abgeführt wird. Sie
strömt am Bohrkopf 22 vorbei und steigt mit dem weggespülten Bohrklein an den Außenwandungen
des Gerätes vorbei nach oben.
Ist der Vorschub des Werkzeugteiles voll ausgefahren, so wird die Bohreinrichtung abgestellt
und die Spreizfüße 3, 4 des Stützteiles eingefahren. Der Stützteil senkt sich sodann um die gewonnene
Bohrlochtiefe nach. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis das Werkzeug ersetzt oder nachgeschliffen
werden muß oder die gewünschte Bohrlochtiefe erreicht ist.
Der Zustand der Schneiden des Bohrkopfes 22 kann mittels der Lampen 23 und einer Fernseheinrichtung
beobachtet werden, so daß die über Tage arbeitende Bedienungsmannschaft auf elektrooptischem
Wege das Arbeitsgerät unter Kontrolle hat. Alle elektrischen, hydraulischen oder sonstigen
Schaltungen können über Tage ausgeführt werden.
Wenn das Gerät über Tage gebracht-werden soll,
so wird die Verriegelung 10 gelöst und das Gerät mit dem Drahtseil 2 aus dem Bohrloch herausgezogen.
Es ist also nicht erforderlich, ein Gestange zu entfernen.
Ein etwa erforderlicher Wechsel des Bohrwerkzeuges kann somit in kürzester Zeit erfolgen.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. An einem Seil hängendes, elektrisch angetriebenes Drehbohrgerät zur Herstellung von Bohrlöchern, insbesondere zur Durchführung von Tiefbohrungen, bei dem der Antrieb des Bohrwerkzeuges mit dem Bohrwerkzeug in das Bohrloch eingebracht ist und wobei das Gerät aus einem oberen, an der Bohrlochwand durch radial bewegliche . Spreizfüße verklemmbaren Teil und einem unteren, in Richtung der Bohrung relativ zum oberen Teil ausfahrbaren, den Bohrkopf tragenden Teil besteht, dadurch gekennzeichnet, daß zum Betätigen der Spreizfüße (3, 4) ein vorzugsweise elektrisch angetriebener Steuerkreisel vorgesehen ist, der über eine Steuerscheibe (7) und einen Schalter (8) hydraulisch das Ausfahren der Spreizfüße (3,4) des Gerätes bewirkt.
- 2. Gerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Spreizfüßen versehene Teil des Gerätes mit einer Verriegelung (10) versehen ist, die in entsprechende Haltestücke (11) der Bohrlochverrohrung (12) eingreift.
- 3. Gerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem mit Spreizfüßen versehenen Teil (1) des Gerätes die von einem Elektromotor (13) angetriebene Spülpumpe (14) und ein aus einem zweiten Elektromotor (15), einer Druckpumpe (16) und einem Druckzylinder (17) mit Druckkolben bestehendes Druckgerät zum Andrücken des Bohrkopfes (22) ari die Bohrlochsohle angeordnet ist.
- 4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem ausfahrbaren, aber gegen Verdrehung relativ zum oberen Teil durch Keile und Keilnuten (19) gesicherten unteren Teil (18) ein Elektromotor (20) angeordnet ist, der über ein hydraulisches Getriebe (21) den Antrieb des Bohrkopfes (22) bewirkt.
- 5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Teil (18) über dem Bohrkopf (22) Lampen (23) und eine Optik für ein Fernsehgerät zum Beobachten des Bohrkopfes (22) angeordnet sind.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 451 727.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen©€09 660/134 10.56 (609 865 4. 57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA23273A DE962695C (de) | 1955-08-25 | 1955-08-25 | An einem Seil haengendes, elektrisch angetriebenes Drehbohrgeraet zur Herstellung von Bohrloechern, insbesondere zur Durchfuehrung von Tiefbohrungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE962695C true DE962695C (de) | 1957-04-25 |
Family
ID=6925403
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA23273A Expired DE962695C (de) | 1955-08-25 | 1955-08-25 | An einem Seil haengendes, elektrisch angetriebenes Drehbohrgeraet zur Herstellung von Bohrloechern, insbesondere zur Durchfuehrung von Tiefbohrungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE962695C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1210393B (de) * | 1962-05-04 | 1966-02-10 | Wolstan C Ginies Entpr Proprie | Erdbohrmaschine |
DE1257077B (de) * | 1962-09-27 | 1967-12-28 | Wolfgang Ebeling Dipl Ing | Selbstfortschreitende Vorbohrmaschine |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE451727C (de) * | 1925-03-01 | 1928-07-03 | Tadeusz Zaluski | Nach dem Drehbohrsystem arbeitende, im Bohrloch gegen Drehung durch Klemmbacken gesicherte Tiefbohrvorrichtung |
-
1955
- 1955-08-25 DE DEA23273A patent/DE962695C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE451727C (de) * | 1925-03-01 | 1928-07-03 | Tadeusz Zaluski | Nach dem Drehbohrsystem arbeitende, im Bohrloch gegen Drehung durch Klemmbacken gesicherte Tiefbohrvorrichtung |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1210393B (de) * | 1962-05-04 | 1966-02-10 | Wolstan C Ginies Entpr Proprie | Erdbohrmaschine |
DE1257077B (de) * | 1962-09-27 | 1967-12-28 | Wolfgang Ebeling Dipl Ing | Selbstfortschreitende Vorbohrmaschine |
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