DE962488C - In einer Vakuumverdampfungs- oder Kathodenzerstaubungsanlage angeordneter Trager fur die zu beschichtenden Gegenstande - Google Patents
In einer Vakuumverdampfungs- oder Kathodenzerstaubungsanlage angeordneter Trager fur die zu beschichtenden GegenstandeInfo
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Description
Die Oberflächenvergütung mittels aufgebrachter Schiebten wird vielfach in Vakuumanlagen durchgeführt.
Dabei werden die Schichten vorwiegend aufgedampft oder auch durch Kathodenzerstäubung
aufgebracht. Die zu vergütenden Gegenstände werden auf einem Trägerteller befestigt und von
oben odler von unten oder gleichzeitig von oben und unten beschichtet, je nachdem wo sich die
Verdampfungsquelle befindet. Die Bedampfung von
ίο oben hat den Nachteil, daß die zu bedampfenden
Flächen durch herabfallende Metallteilchen oder Spritzer verunreinigt werden können. Die Bedampfung
nur von unten ist demgegenüber betriebssicher, erfordert aber bei zweiseitiger Beschichtung ein
Wenden des zu vergütenden Gegenstandes.
Bei der Bedampfung ist eine der Aufgaben, eine Beschichtung zu erzielen, die entweder möglichst
gleichmäßig ist oder eine bestimmte radiale Verteilung besitzt. Um eine möglichst gleichmäßige
Beschichtung einer größeren Fläche oder mehrerer nebeneinander angeordneter Gegenstände zu erzielen,
ist es nötig, den Abstand zwischen der Bedampfungsquelle und dem Trägerteller groß zu
wählen. Denn nur dann ist der Bedampfungswinkel
so klein, daß or eine gleichmäßige Bedampfung gewährleistet. Außerdem ist vorgeschlagen worden,
eine während der Bedampfung rotierende Schablone in den Dampfstrahl einzuschalten.
Weiterhin sind Anlagen bekanntgeworden, worin bei konkaven Gegenständen die Bedampfungsquelle sich etwa im Zentrum der Krümmung befindet und diese Gegenstände nacheinander nach Durchlaufen von Schleusen vor die Bedampfungsquelle gebracht
Weiterhin sind Anlagen bekanntgeworden, worin bei konkaven Gegenständen die Bedampfungsquelle sich etwa im Zentrum der Krümmung befindet und diese Gegenstände nacheinander nach Durchlaufen von Schleusen vor die Bedampfungsquelle gebracht
ίο werden. Auch wurden Vorschläge gemacht, die
gleichmäßige Beschichtung durch viele nebeneinander angebrachte Bedampfungsquellen zu erzielen
und dieser Anordnung die Gegenstände serienweise gegenüberzustellen. Nach dem Bedampfungsvorgang
werden die Gegenstände dann umgeklappt oder aus der Bedampfungszone herausgeschwenkt.
Um einen gleichmäßig dicken Überzug zu erhalten,
ist es aber nicht erforderlich, flächenhaft angeordnete
Bedampferbatterien zu benutzen. Man muß dafür Sorge tragen, daß der mittlere Bedampfungsstrom
auf jeden Oberflächen.teil gleich groß wird.
Es muß also jeder Obernächenteil der zu bedampfenden Gegenstände sich im Zeitmittel in etwa
gleichem Abstand und in etwa gleichem Bedampfungswinkel zu der Bedampfungsquelle befinden.
Dann ist es auch nicht mehr erforderlich, den Abstand von der Bedampfungsquelle groß zu
wählen.
Die Erkenntnis dieser Zusammenhänge bildet den Ausgangspunkt für die Erfindung, die sich
Erhöhung der Leistungsausnutzung der Anlage bei Wahrung gleichmäßiger, fehlerfreier Beschichtung
der Gegenstände zur Aufgabe gestellt hat. In überraschend einfacher Weise wird diese so gelöst, daß
man den in der Vakuumkammer über der Bedampfungsquelle angeordneten Trägerteller für die zu
bedampfenden oder durch Kathodenzerstäubung zu beschichtenden Gegenstände in einer längs seines
Umfanges liegenden Führung so- aufhängt, daß er während des Bedampfungsprozesses um seine polare
Achse, d. h. in seiner Ebene stetig rotiert. Dann ist bei geeigneter Anordnung der Verdampferquelle
die Beschichtung aller unten an dem Teller befindlichen Flächen der Gegenstände gleichmäßig. Der
Trägerteller ist aber infolge einer geeigneten Lagerung
der Führung an den Enden eines Durchmessers außerdem noch um eine äquatoriale Achse schwenkbar,
d. h. er kann umgeklappt werden, um die vorher auf dem Teller befindlichen Flächen der
Gegenstände dem Verdampferstrom auszusetzen, in einem zweiten Bedampfungsprozeß, während
dessen der Teller wiederum wie oben rotiert, werden nun diese Flächen bedampft.
Der flache, scheiben- oder ringförmige Träger ist also so in der Vakuumglocke aufgehängt, daß
er sowohl um eine polare Achse, also in seiner Ebene in einer Führung rotiert, als auch um eine
seiner äquatorialen Achsen, d. h. um einen Durchmesser geschwenkt und umgeklappt werden kann.
Durch das Umklappen werden beide Seiten des Trägertellers und damit auch die auf seinen, beiden
. Seiten, befindlichen Gegenstände beschichtet, ohne
daß das Vakuum aufgehoben werden muß oder die Rotation für längere Zeit unterbrochen wird. Damit
wird jeweils ein Evakuierungsvorgang, also auch die dafür nötige Zeit und Energie gespart.
Diese beiden Bewegungen (Rotation und Umklappen) in ihrer Kombination ermöglichen entweder
die einseitige gleichmäßige Beschichtung von zwei Serien von Gegenständen auf den beiden
Flächen des Trägertellers oder die zweiseitige gleichmäßige Beschichtung von einer Serie von
Gegenständen, die in entsprechenden Öffnungen des Trägertellers befestigt sind.
Für zu beschichtendes, bandförmiges Material wurde bereits eine laufende Vo'rbH führung an. d;en
Molekular strahlen vorgesehen, um in kontinuierlicher
Weise eine gleichmäßige Beschichtung über die gesamte B and länge und Bandbreite zu erzielen.
Da dabei jedoch mittels Verdampfungstiegeln bzw. Zerstäubungskathoden, die sich quer über die gesamte
Bandbreite erstrecken, die Frage der gleichmäßigen Schichtdicke in einfachster Weise lösbar
ist und zudem das Problem einer zweiseitigen Beschichtung durch oberhalb und unterhalb des
Bandes angebrachte Verdampfungsquellen gelöst wurde, lagen nicht die Schwierigkeiten vor, die bei
stehenden Zargen mit scheibenförmigem Werkstückträger auftreten. Eine derartige geradlinige Bewegungsführung
für stückförmiges Gut wäre andererseits wieder viel schwieriger.
Die Erfindung sei an Hand der Abbildung einer Verdampfungsanlage beschrieben, wobei allerdings
Einrichtungen, die nicht unmittelbar zum Verständnis notwendig sind, weggelassen wurden.
Abb. ι und 2 stellen schematisc'h. zwei senkrecht
zueinander liegende Seitenrisse der Vaku-umverdampfungsanlage dar; in der
Abb. 3 ist sie im Querschnitt gezeigt.
Das Vakuumgehäuse einer Verdampfungsanlage 1Q0
einer an sich bekannten Bauart besteht aus der quadratischen Grundplatte A, auf welcher vakuumdicht'die
zylindrische Zarge B mit dem ebenfalls vakuumdicht aufgesetzten Deckel C steht. In der
Grundplatte sind die notwendigen Bohrungen zum Anschluß des hier nicht gezeigten Pumpsystems
und für die elektrischen Zuleitungen der Kathodenglimmeinricbtung
W und der Verdampfungsquelle Y angebracht. In der Zargenwand sind Beobachtungsfenster
D eingelassen, und im Deckel ist zentrisch iw
ein Flansch E eingeschweißt. An diesen greift außen eine hydraulische Hebeeinrichtung F für den
Deckel an, und innen sind die Tragebänder H für den Trägerteller U befestigt. Am senkrechten Teil
des Armes für den' hydraulischen Deckelheber befindet
sich noch die entriegelbare Hebevorrichtung X für die Zarge. Es lassen sich daher entweder zusammen
Zarge und Deckel oder nur der Deckel mit dem Trägerteller genügend weit anheben, bis
Grundplatte oder Trägerteller leicht zugänglich werden.
Erfmdungsgemäß liegt der eigentliche flache,
scheiben- oder meist ringförmige Trägerteller U längs seines äußeren Umfanges in einer Vorrichtung
zur Zwangsführung, die nur einen freien, reibungslosen Lauf um seine polare Achse freigibt.
Die Vorrichtung kann beispielsweise aus einem im Querschnitt U-förmigen Führungsring P bestehen,
zwischen dessen unterem und oberem Blatt der Rand des Tellers läuft und zwangsgeführt wird. Bei einer
Ausführungsform der Zwangsführung wird beispielsweise dor fast reibungslose, leichte Lauf durch
ein beiderseits zwischen Tellerrand und dem unteren und oberen Blatt des Führungsringes angeordnetes
Kugellager erreicht. Die Kugeln rollen dabei in ίο flachen Rillen, die längs des ganzen "Umfange,
sowohl beiderseits des Tellerrandes als auch in den gegenüberliegenden Innenflächen des unteren und
oberen Blattes des Führungsringes eingefräst sind. Bei einer anderen, 'hier der Abbildung zugrunde
gelegten Ausführungsform läuft der Tellerrand mit seinen abgeschrägten oberen und unteren Kanten
zwischen gleichfalls kegelstumpfförmig, passend abgeschrägten Doppelrollen T, die zwischen den
beiden Blättern des Lagerringes befestigt sind.
Aus der Abb. 2 und 3 ersieht man, wie die drei um 120° versetzten Doppelrollen zwischen den
beiden Tellern des Fü'hrungsringes drehbar gelagert
sind.
Damit nun der im Führungsring um seine polare
Achse drehbare Trägerteller auch um eine seiner .äquatorialen Achsen geschwenkt werden kann, runt
der ganze aus einem starr miteinander verbundenen oberen und unteren Blatt bestehende: Führungsring
P mittels zweier an seinem Umfang angebrachten
Zapfen Q in zwei um i8o° versetzten starren Tragebändern H, welche parallel zur Gehäusewand
nach oben führen und am Flansch E des Deckels befestigt sind.
Zum Antrieb d?s Trägers für den Lauf um seine
polare Achse während des Verdampfens dient ein Ritzel /, welches beispielsweise über eine Gelenkwelle
durch die Drehdurehfü'hrun.g K des Deckels
mit einem Motor gekuppelt ist. Das Ritzel / greift mit seinen Zähnen in eine am äußeren verjüngten
Rand des Trägertellers eingefraste Zahnung O ein.
Der Führungsring besitzt hierzu an zwei gegenüberliegenden
Stellen Aussparungen, wie aus Abb. ι und 3 zu ersehen ist. Die abgeschrägten
Zähne des Ritzels und des Zahnkranzes am Teller erlauben ein reibungsloses Ein- und Ausrasten beim
Schwenken des Führungsringes samt Teller um i8o° um die äquatoriale Verbindungsachse der
beiden Zapfen Q. Der Antriebspunkt des Ritzels muß daher um 900 gegen die Lagerzapfen versetzt
sein,. Zum Festhalten des Ritzels beim Antrieb dient
beispielsweise noch ein halbkreisförmiges, starres Band Ar, das parallel zum Unifang des Führungsringes verläuft und mit den Bändern H bei den
Lagerzapfen Q starr verbunden ist.
Die Schwenkung des Führungsringes samt Teller um die durch die Zapfen Q festgelegte äquatoriale
Achse geschieht mit dem außen an der Glockenzarge angebrachten Hebel V, der über die vakuumdichte
Drehdurchführung M in der Glockenzarge eine Mitnehmerscheibe R betätigen kann. Der eine der
beiden Lagerzapfen Q ist vierkantig geformt und wird beim Einfahren des durch die Tragebänder
mit dem Deckel verbundenen Tellers leicht und reibungslos zwischen die Kurvenbacken der Mitnehmerscheibe
eingeschleust. Die Ebene des Führungsringes liegt dann fest und kann nur durch Schwenkung des Bedienungshebels, der möglicherweise
in Betriebsstellung noch feststellbar ist, gedreht werden,.
Die hier beschriebene· Ausführung des Trägers, seiner Anordnung und Befestigung an der Vakuumkammer
gestattet eine stetige, gleichmäßige und fehlerfreie Beschichtung der Gegenstände S, die
sowohl an der Unterseite als auch, an der Oberseite des Trägertellers festgeklemmt sind, indem man
nach Beendigung eines Arbeitsganges einfach die Bedienungshebel und damit die gesamte Trägeranordiiung
um i8o° schwenkt. Ferner können beispielsweise optische Elemente bei. beiderseitiger
Vergütung zwischen dem ringförmigen Teller eingeklemmt werden und im selben Vakuum beiderseits
durch die zweckmäßige, wie aus Abb. 2 zu ersehen ist, am Lagerring angebrachten Glimmkathoden W
von unten beglimmt und dann bedampft werden, indem man einfach nach Beendigung der Vergütung
der einen Seite der optischen Teile in. beschriebener Weise die Schwenkung des gesamten Trägers vornimmt.
Wenn man erwägt, daß man zur Herstellung des Hochvakuums der zur fehlerfreien Beschichtung
erforderlichen. Güte 15 bis 20 Minuten, braucht,
während der eigentliche Vorgang des Beglimmens und Verdampfens nur etwa 5 Minuten in Anspruch
nimmt, und daß man nun aber zwei Arbeitsgänge im gleichen Vakuum hintereinander ausführen
kann, ohne zwischendurch fluten zu müssen und somit die zum erneuten ■ Evakuieren notwendige
Arbeit sparen kann, erkennt man den hohen technischen, durch die Erfindung gegebenen Fortschritt.
Durch sie erreicht man eine doppelte Ausnutzung 10c der Kapazität der Vakuumbedampfungs- oder
Kathodenzerstäubungsanlagen.
Claims (4)
1. In einer Vakuumverdampf ungs- oder Kathodenzerstäubungsanlage angeordneter rotierender
Trägerteller für zu beschichtende Gegenstände, gekennzeichnet durch eine längs seines
Umfanges liegende Führung und durch eine nc solche Lagerung der Führung, an den Enden
eines Durchmessers, daß sie zusammen mit dem Trägerteller von außen ohne Unterbrechung des
Vakuums umklappbar ist.
2. Träger nach Anspruch 1, gekennzeichnet u-i
durch ein Ritzel zum Antrieb für die Rotation des Träger teller s, das von einem Motor betrieben
und um 900 gegen die Lagerpun.kte der Drehtellerführung
versetzt ist und in eine: am Rande des Trägertellers eingefräste Zahnung so ein- ' 12c
greift, daß es nach dem Umklappen leicht wieder einrastet.
3. Träger nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung des Trägertellers
an ihren Lagerpunkten mittels zweier 12; starrer Bänder am Deckel der Vakuumkammer
aufgehängt ist, so daß sie und der Trägerteller
zusammen mit dem Deckel ausfahrbar ist.
4. Träger nach Anspruch! bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Lagerzapfen der
Drehtellerführung verlängert und diese Verlängerung vierkantig geformt ist und zwischen
den Backen einer Mitnehmerscheibe ruht, die mit einem außerhalb des Vakuumraumes befindlichen
Schwenkhebel verbunden ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 456 772;
britische Patentschriften Nr. 6003:6, 515 148;
USA.-Patentschrift Nr. 2 430 994.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 864 4.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE962488C true DE962488C (de) | 1957-04-11 |
Family
ID=582545
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT962488D Expired DE962488C (de) | In einer Vakuumverdampfungs- oder Kathodenzerstaubungsanlage angeordneter Trager fur die zu beschichtenden Gegenstande |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE962488C (de) |
-
0
- DE DENDAT962488D patent/DE962488C/de not_active Expired
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