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Selbsterregter kompoundierter Wechselstromgenerator Bei Wechselstromgeneratoren
verschiebt sich durch die Ankerrückwirkung das resultierende Feld im Sinne der Drehrichtung
derart, daß bei einer durch reine induktive Blindlast hervorgerufenen Phasenverschiebung
zwischen Klemmenspannung und Strom des Generators die Ankerrückwirkung das Magnetfeld
direkt schwächt, also um I8o° gegen dasselbe verschoben ist, während bei einer Phasenverschiebung
zwischen Klemmenspannung und Strom gleich Null entsprechend einem Leistungsfaktor
cos Q = I die Felderregerkurve der Ankerrückwirkung gegenüber derjenigen des Magnetfeldes
um 9o° verschoben ist. Es ist nun bekanntgeworden, diese Feldverschiebung in Laufrichtung
durch ungleiche Luftspalte, wobei der Luftspalt im Sinne der Drehrichtung gegen
die ablaufende Polschuhkante stark vergrößert wird, oder durch spaltpolartige Aufteilung
der Pole mit ungleichen Luftspalten und ungleicher Erregung der an-und ablaufenden
Polseite zur Erzielung von gesättigten und ungesättigten Polabschnitten wenigstens
teilweise aufzuheben, namentlich bei rein ohmscher Belastung (cos 99 = i). Diese
Art Spannungsregelung ist jedoch bekanntlich nur für einen bestimmten Leistungsfaktor
wirksam und daher unvollkommen.
Bei Wechselstromgeneratoren mit
Selbsterregung, d. h. bei Entnahme der Erregung -von demselben Anker mittels einer
besonderen Gleichstromwicklung, hat man weiterhin zur Ausnutzung der Feldverschiebung
zum Zwecke der Kompoundierung vorgeschlagen, neben den hauptsächlich zur Erregung
bei Leerlauf dienenden, in der neutralen Zone der Pole liegenden Hauptbürsten um
9o° verschobene sogenannte Querfeldbürsten anzuordnen, die eine Zusatzerregerwicklung
auf den Magnetpolen speisen. Da diese Anordnung praktisch nur für Leistungsfaktoren
nahe bei cos Q = I wirksam werden kann, ist auch vorgeschlagen worden, in Verbindung
mit besonders ausgebildeten, dem magnetischen Rückschluß dienenden Polschuhen eine
Mittelbürste zwischen den Hauptbürsten derart anzuordnen, daß an den Hauptbürsten
eine Grunderregerwicklung, zwischen einer Hauptbürste und der Mittelbürste eine
Zusatzerregerwicklung angebracht wird, so daß bei einem Leistungsfaktor von etwa
cos Q = o,8 ein Maximum der kompoundierenden Wirkung auftritt.
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Ohne wirtschaftlich untragbaren Aufwand war es aber auch hiermit bisher
nicht möglich, bei Leistungsfaktoren wesentlich unter o,8 bzw. unter dem Einfluß
des Drehzahlabfalls des antreibenden Motors den Generator genügend aufzukompoundieren
bzw. überzukompoundieren.
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Es wurde nun gefunden, daß ein auf alle Leistungsfaktoren selbsttätig
einwirkender Wechselstromgenerator mit Außenpolen und zwei getrennten Ankerwicklungen
in überraschend einfacher Weise dadurch geschaffen wird, daß mindestens ein Pol
in Teilpole aufgeteilt ist und daß zu den Teilpolen entsprechende Bürsten zur Abnahme
von Teilspannungen zur Speisung von Erregerwicklungen vorgesehen sind und die Summe
der Erregung mit dem Laststrom und dem Phasenverschiebungswinkel etwa nach dem Produkt
I ß sin y ansteigt, wobei I den Laststrom und y den Phasenverschiebungswinkel
zwischen diesem Strom und der elektromotorischen Kraft (EMK) darstellt.
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Bei diesem Generator ist mithin die Summe der Erregungen dem der bei
jedem Belastungszustand und jedem Leistungsfaktor konstant zu haltenden Spannung
entsprechenden Erregerbedarf angepaßt.
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Die Pole werden vorzugsweise mit einer oder mehreren Erregerwicklungen
versehen, die an die betreffenden Bürsten angeschlossen sind.
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Weiter ist vorteilhaft, daß unabhängig von der Zahl der Hauptpole
immer nur ein Teilpolsatz vorgesehen ist; da es genügt, für den nach der Erfindung
vorangestellten Zweck nur eine Unterteilung vorzusehen, um die für die Regelung
erforderliche Erregerteilspannung zu gewinnen.
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Hierbei lassen sich die Erregerwicklungen so gestalten und bemessen,
daß der Materialaufwand und die Verlustverhältnisse sehr klein sind.
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Zweckmäßigerweise wird die auf dem Anker des Generators befindliche
Gleichstromankerwicklung mit einem Wickelschritt entsprechend einem Drittelwert,
vorzugsweise mit einem Drittel der Polteilung ausgeführt.
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Unterhalb des oder der nicht geteilten Pole können eine oder mehrere
Zusatzbürsten angeordnet werden, die sich für besondere Regulierzwecke oder zur
Speisung weiterer Wicklungen eignen.
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Ferner ist es zweckmäßig, daß bei drei Teilpolen die Erregerwicklung
des mittleren Poles mit einer Erregerwicklung eines der anderen benachbarten Teilpole
in Reihenschaltung einzeln an ein Bürstenpaar gelegt wird.
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Bei drei Teilpolen ist es zweckmäßig, die drei Leerlauf-Erregerwicklungen
dieser Pole in Reihen-oder Parallelschaltung an ein Bürstenpaar zu legen.
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Von einem weiteren Vorteil ist es, die Leerlauf-Erregerwicklung der
drei Teilpole in zwei Gruppen aufzuteilen, wovon die eine Gruppe, bei welcher die
Erregerwicklung des Poles und des benachbarten in Reihe geschaltet wird; an ein
Bürstenpaar gelegt wird und die Erregerwicklung des dritten Teilpoles an ein anderes
Bürstenpaar gelegt wird.
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Mindestens ein Teilpol kann zusätzlich eine Erregerwicklung aufweisen,
die von einer stromabhängigen Spannung gespeist wird und die Ankerrückwirkung im
Bereich des zweiten oder dritten Teilpoles teilweise aufhebt.
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Auch kann mindestens ein Teilpol eine Wicklung aufweisen, die von
einer Strom- und leistungsfaktorabhängigen Spannung gespeist wird und die Ankerrückwirkung
im Bereich des einen oder anderen Teilpoles beeinflußt.
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Ferner ist es möglich, einen der drei Teilpole mit einer Wicklung
zu versehen, welche das Feld eines der beiden anderen Teilpole so beeinflußt, daß
im Leerlauf die erstrebte Nullerregung für die Zusatzwicklungen gewährleistet ist.
Hierbei wird vorteilhafterweise die Wicklung dieses Teilpoles mit einer strom- und
leistungsfaktorabhängigen Spannung gespeist.
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Wie ebenfalls gefunden wurde, kann auch die Wicklung des oder der
Hauptpole aufgeteilt werden, vorzugsweise derart, daß ein Teil an die Bürste der
Leerlauferregung, ein zweiter Teil an die Bürste der Zusatzerregung gelegt ist und
ein dritter Teil an zwei andere Bürsten.
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Auch können beide Pole eines Polpaares aufgeteilt werden.
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In manchen Fällen ist es vorteilhaft, die Teilpolgruppe außer mit
Wicklungen pro Teilpol auch noch mit einer gemeinsamen Wicklung für alle Pole zu
versehen.
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Weitere-Merkmale der Erfindung sind aus den Darstellungen sowie aus
der folgenden Beschreibung zu entnehmen. Es zeigt Fig. I den Mittellängsschnitt
durch einen Generator gemäß der Erfindung, Fig. 2 die Abwicklung der Pole und des
Kommutators sowie der Gleichstromankerwicklung und der Drehstromankerwicklung in
die Ebene mit den rechteckig gezeichneten Felderregerkurven, Fig. 3 und q. graphische
Darstellungen des Bürstenpotentials bei bestimmten Erregungszuständen am Kommutator
des Generators, Fig.5 den schematischen Querschnitt durch den Generator mit einer
der möglichen Schaltungen der Erregerwicklungen, Fig. 6 den schematischen Querschnitt
durch den Generator für eine höherpolige Ausführung mit einer
der
hierfür möglichen Schaltungen der Erregerwicklungen und Fig.7 einen weiteren Querschnitt
durch den Generator in einer abgewandelten Ausführungsform, insbesondere mit drei
baulich vereinigten Polen.
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Das Gehäuse J (Fig. I) trägt innen die bewickelten Pole P, während
der Anker A die Gleichstromankerwicklung G und die Drehstromankerwicklung D enthält,
wobei die erstere mit dem Kommutator K und die letztere mit den Schleifringen S
verbunden ist; der Generator ist in elektrisch zweipoliger Ausführung dargestellt.
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Nach der Fig. 2 hat der Pol I die normale Größe für zweipolige Maschinen
entsprechend der Polteilung T, während die Pole II, III und IV nur je ein Drittel
so groß bemessen sind, entsprechend der Teilung
Alle vier Pole sind mit zwei Erregerwicklungen W1, W2 ausgestattet; der Pol III
kann zusätzlich eine dritte Wicklung WIII 3 tragen.
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Von den beiden zweischichtigen Ankerwicklungen G, D ist jeweils nur
eine Spule mit der Oberlage O-L und der Unterlage U-L dargestellt. Die Schrittweite
der Wechselstromwicklung D ist normal = T oder in üblicher Weise verkürzt; die Gleichstromwicklung
G ist als Schleifenwicklung ohne Ausgleicher mit der Schrittweite
ausgeführt. Für den Kommutator sind vier verstellbare Bürsten vorgesehen, von welchen
die Bürsten A1 und B1 um die Polteilung T, die Bürsten A2 und B2 um T/3 gegeneinander
und gegen die Bürste A1 bzw. die Bürste B1 versetzt sind. Wird der Generator im
Leerlauf betrieben und werden alle vier Pole in dem gezeichneten Stromsinn gleich
stark erregt, so sind die drei Felder unter den drei kleinen Polen bei gleicher
mechanischer Ausbildung der Pole einander gleich; die Induktion B1 und die Summe
dieser Felder sind gleich dem Feld des großen Poles (vgl. Fig. 2 unten).
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Durch Integration der in den Ankerleitern erzeugten Teilspannungen
ergibt sich, daß die Spannungen UA1 B1, UA1 A2 und UA1 B2 gleich sind, d. h., zwischen
den Bürsten B1, A2, B2 entstehen keine Spannungen.
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Das gleiche Spannungsbild, wenn auch mit absolut kleineren Werten,
ergibt sich, wenn nur die Pole II, III, IV im gezeichneten Sinne gleich stark erregt
werden, dagegen der Pol I überhaupt nicht erregt wird, weil die Amperewindungen
der Pole II, III, IV die Überwindung des magnetischen Widerstandes im Pol I mitübernehmen.
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Werden dagegen die Pole II, III, IV unterschiedlich stark erregt,
so verschiebt sich das Potential der Bürsten B1, A2, B2, d. h., zwischen diesen
drei Bürsten entstehen Spannungen.
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Aus der Fig. 3 ist der Potentialverlauf am Kommutator für Leerlauf
bei vier bestimmten Erregungszuständen ersichtlich, wobei sich die Kurve I ergibt,
wenn die Pole II, III und IV gleichsinnig und gleich stark erregt werden.
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Die Bürsten B1, A2, B2 liegen auf gleicher Potentialhöhe. An der Stelle
X der Kurve I herrscht eine negative Spannung, welche durch eine weitere dort aufzusetzende
Bürste zusätzlich ausgenutzt werden könnte-Die Kurve 2 gilt für den Fall, daß die
Pole III und IV gleich und Pol II so erregt werden, daß unter ihm die Feldstärke
Null herrscht. Die Bürsten A2 und B2 haben hierbei gleiches Potential, die Spannung
UA1 B1 ist gefallen.
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Bei der Kurve 3 sind die Pole II und IV gleich stark erregt, während
der Pol III die Feldstärke Null hat oder auf die Feldstärke Null erregt wird.
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Bei der Kurve 4 sind die Pole II und III gleich stark, der Pol IV
auf Null erregt.
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Die Kurven I, 2, 3, 4 veranschaulichen mithin der Reihe nach den Zustand
bei gleicher oder verschieden starker Erregung der drei kleinen Pole.
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Durch ungleiche Erregung der drei kleinen Pole können gemäß der Erfindung
an den vier Bürsten sechs Spannungen abgenommen werden, die sich für die Regelung
der Erregung so ausnutzen lassen, daß die Generatorspannung bei allen Belastungen
und Leistungsfaktoren zwischen cos Q = I und o nacheilend sowie auch in einem weiteren
Bereich des kapazitiven Leistungsfaktors sowohl bei Drehstrom- als auch bei Einphasenbelastung
konstant bleibt.
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Bei Belastung des Generators und damit der Drehstromwicklung D sorgt
die Rückwirkung des Laststromes auf das Polsystem für die zuvor beschriebene ungleiche
oder schiefe Erregung. Bleibt der große Pol I, welcher der Ankerrückwirkung in bekannter
Weise unterliegt, außer Betracht, so ergibt sich für die drei kleinen Pole bei Belastung
folgendes Bei nacheilendem Strom cos Q = o wird unabhängig von der Drehrichtung
der mittlere Pol III am meisten geschwächt, während die beiden benachbarten Pole.
II und IV weniger, aber untereinander gleich stark geschwächt werden; infolgedessen
entsteht zwischen den Bürsten B1-A2 und A2-B2 eine Spannung ähnlich der Kurve 3
der Fig. 3.
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Bei reiner Wirklast dagegen, d. h. bei cos Q = I, wird der in Drehrichtung
zuerst kommende Pol II, kurz mit anlaufender Pol bezeichnet, geschwächt, während
der in Drehrichtung letztfolgende, kurz mit ablaufender Pol IV bezeichnet, vefstärkt
wird. Infolgedessen entstehen an den Bürsten B1-A2 und A2-B2 wieder Spannungen etwa
nach Fig. 4.
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Bei gleichem Laststrom ist die Spannung an den Bürsten A2, B2 bei
cos Q = o größer als bei cos Q = I. Zur Ausnutzung der verfügbaren Teilspannungen
ist eine Schaltung nach der Fig. 5 sehr vorteilhaft. Die Wicklungen WII1, WIII1
und WIV1 der Pole II und III bzw. IV übernehmen den Leerlauf. Bei der durch einen
Pfeil gekennzeichneten Drehrichtung liegen die Wicklungen WII1 an den Bürsten A1,
B2 und die beiden in Reihe geschalteten Wicklungen WIII1, WIV1 an den Bürsten A1,
B1.
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Die übrigen Wicklungen übernehmen die Zusatzerregung, und zwar werden
die Wicklungen W,1 und WI, des Poles I in Reihe oder parallel an die Bürsten
A2, B2 gelegt, an welche auch die in Reihe oder parallel geschalteten Spulen
WII2 und WIP2 der Pole Il und IV angeschlossen werden. Die Wicklungen WI 1-1-2 und
WI 121 WIv, können auch in Reihe geschaltet werden.
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Die Wicklung WIII2 des Poles II, welche der Abstimmung der Stärke
der Kompoundierung dient,
wird zweckmäßigerweise für sich allein
an die Bürsten A2, B2 gelegt. Außerdem kann sie noch für andere, weiter unten beschriebene
Zwecke verwendet werden.
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Die Spannung UA1B2, die gewissermaßen als stabiles Rückgrat einen
Teil der Leerlauferregung übernimmt, ist bei jedem Leistungsfaktor annähernd konstant.
Die Spannung UA2 B2, welche den größten Anteil der Zusatzerregung übernimmt, verläuft
annähernd proportional mit dem Laststrom. Bei cos Q = o liegt sie höher als bei
cos Q = I.
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Die Spannung UA1B1 fällt bei Wirklast und steigt bei reiner Blindlast
etwas an; sie übernimmt den restlichen Anteil der Leerlauferregung. Die Spannung
UA1B2 steigt bei Wirklast stark an und verläuft bei cos Q = o in der Nähe der Nullinie.
Die übrigen Spannungen UA1A2 und UB1A2 stehen z. B. zur Beseitigung von Spannungsbäuchen
infolge Sättigungserscheinungen zur Verfügung.
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Im Leerlauf werden die Pole II, III, IV von der Remanenzspannung selbsterregt.
Insbesondere zur Vermeidung von Pendelungen und Selbsterregung durch die niedrigohmigen
Zusatzerregerwicklungen über die Bürsten A2, B2 sollen die Felder der Pole III und
IV vorzugsweise ganz gleich sein, damit an den Bürsten A2, B2 im Leerlauf keine
Spannung entstehen kann. Wenn sich die Spannung Null infolge von Remanenz nicht
verwirklichen läßt, ist eine schwach positive Spannung vorteilhaft. Hierfür können
gleiche mechanische Beschaffenheit, gleiche Windungszahlen und Reihenschaltungen
der Wicklungen WIII1 und WIV1 nützlich sein. Eine Abgleichung der beiden Pole III
und IV kann z. B. durch Shuntung der Erregerwicklungen der Pole erreicht werden;
bei dem abgehandelten Ausführungsbeispiel wird die Abgleichung durch die Wicklung
WIII3 bewirkt, die an den Bürsten B1, B2 liegt.
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Im Falle der Belastung mit vollem Strom und cos Q = o, wo alle vier
Pole bis an die zulässige Grenze belastet werden müssen, ist es z. B. wirtschaftlich
und energiemäßig vorteilhaft, die Pole im Endzustand nur positiv zu belasten, jedoch
ist es auch möglich, die Pole teils positiv, teils negativ zu belasten, z. B. auch
indem bei ein und demselben Pol eine Differentialschaltung von Wicklungen vorgenommen
wird. Hierbei wird die Leerlauferregung aller drei Wicklungen WII1, WIII1 und WIV1
verstärkt. Die mit der Last steigende Spannung UA2B2 liefert eine volle Zusatzerregung
auf den Polen I, II und IV. Außerdem wird im Pol III, durch die positive Erregung
durch die Wicklung WIII2 die Ankerrückwirkung bis auf einen zur Erzeugung der notwendigen
Spannung UA2B2 verbleibende Rest aufgehoben, mithin das Feld des Poles III ebenfalls
verstärkt. Dieser Rest soll so klein gewählt werden, wie es die Belastung der Gleichstromankerwicklung
zuläßt. Mit der Wicklung WIII2 kann daher der Grad der Kompoundierung geändert werden.
Die Komponndierung kann aber auch durch einen regelbaren Vorschaltwiderstand im
Kreis der Zusatzerregung beeinflußt werden.
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Bei cos Q = o ist die Wicklung WIII3 annähernd ohne Wirkung; ihre
im üblichen Betriebsbereich etwa in der Gegend von cos Q I bis o,8 des Generators
herrschende Wirkung der Verstärkung des Feldes des Poles III wird hier im wesentlichen
aufgehoben, d. h., der Pol III ist für höchste Wirksamkeit bei Blindlast frei.
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Bei cos Q = I bleibt der von der Spannung zwischen den Bürsten A1,
B2 gelieferte Anteil der Erregung auf Pol II ungefähr konstant, dagegen nimmt der
an den Bürsten A1, B1 abgenommene Teil der Erregung mit dem Laststrom erheblich
ab. Infolgedessen wird die im allgemeinen zu starke Lieferung von Erregung aus der
Spannung UA2B2 teilweise ausgeglichen. Die Erregung bei den Leistungsfaktoren in
der Nähe von cos Q = I wandert also von den Polen III und IV mehr und mehr auf den
Pol I, wobei die Abstimmung so vollzogen werden kann, daß keine Wicklung überlastet
wird.
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Die Aufteilung der Leerlauferregung auf die beiden Bürstenpaare A1-B1
und A1-B2 ist demgemäß ein bequemes Mittel zur Abgleichung der Erregungen auf den
jeweils richtigen Bedarf für cos Q = I und cos Q = o.
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Ein weiteres zweckmäßiges Mittel zum cos Q-Abgleich ist, im Leerlauf
die Felder der Pole III und IV auf die Spannung Null oder eine schwach positive
Spannung UA2 B2 einzuregeln und z. B. außerdem bei Belastung mit Wirklast infolge
Anstieges der Spannung UB1 B2 eine Verstärkung im Pol III und damit eine Schwächung
der Kompoundierung zu erreichen.
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Die Leerlauferregung kann auch ganz auf die Bürsten A1-B2 oder A1-B1
gelegt werden; außerdem ist es möglich, die Wicklung des Poles I aufzuteilen und
beispielsweise die Wicklung WI1 an die Bürsten A2, B2, die Wicklung WI2 an die Bürsten
B1, A2 anzuschließen.
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Ferner ist es möglich, noch weitere Wicklungen auf die Pole II, III,
IV z. B. in Differentialschaltung an verschiedene Spannungen zu legen und hierdurch
beispielsweise die Spannung und Regelkurve zu beeinflussen und insbesondere die
Spannungsbäuche zu beseitigen.
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Zur Gewinnung weiterer Regelmöglichkeiten kann der große Pol I z.
B. in drei Teile unterteilt werden; dabei können auch weitere Bürsten, z. B. in
die Lücken des Hauptpoles, gesetzt werden.
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Die Bedingungen der Kommutierung sind bei sämtlichen Bürsten an sich
gleich günstig. Bei der Bürste A1 jedoch, deren eine Seite der im Kurzschluß befindlichen
Ankerspulen im Feld liegt, kann eine gewisse Empfindlichkeit bestehen. Indessen
ist das Feld in deren Bereich bei den betrieblichen Leistungsfaktoren durch die
Ankerrückwirkung im günstigen Sinne geschwächt. Zusätzlich können durch vergrößerten
Luftspalt in der Zone dieser Bürste die Kommutierung und damit der Lauf der Maschine
noch verbessert werden.
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Bei Polpaarzahlen von mehr als zwei; d. h. bei vier und mehr Polen,
kann die Einrichtung nach der Erfindung beliebig vervielfacht werden; beispielsweise
kann nach der Fig. 6 bei einer sechspoligen Maschine der eine Pol gemäß der Erfindung
und die übrigen Pole können normal ausgeführt sein.
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Der erstgenannte, gedrittelte -Pol wird dabei im Leerlauf zweckmäßigerweise
voll erregt, während die übrigen fünf Pole, nur soweit erforderlich, schwach erregt
werden. Die Zusatzerregung für die Last wird
demgemäß auf die geteilten
und auf die normalen Pole gelegt, deren Wicklungen von lastabhängigen Spannungen
gespeist werden, die hier im Bereich des gedrittelten Poles abgenommen werden. Zusätzlich
können auch Bürsten im Bereich der normalen Pole zur Erregung, vorzugsweise im Leerlauf,
herangezogen werden.
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Nach der Fig. 7 weist der aufzuteilende Pol II-II-IV zwei Nuten auf,
in die ein Teil der Erregerwicklungen eingebettet ist, während ein Teil der gemeinsamen
Grunderregerwicklung den ganzen Pol umschließt.
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Nach den Fig. 2 oder 7 können auch die Wicklungen auf den geteilten
Polen entfallen und durch eine alle drei Teilpole umschlingende gemeinsame Erregerwicklung
ersetzt werden; ohne Zuhilfenahme von Korrekturen durch verschiedene Luftspalte
ist es in besonderen Fällen, z. B. um eine sehr billige Maschine zu schaffen, auch
möglich, alle Wicklungen der Teilpole fortzulassen und die erforderliche Beeinflussung
der Regelung der Einzelpole z. B. durch entsprechende Änderung des Lufspaltes, durch
Istmierung der Pole u. dgl. zu bewirken.
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Die Teilpole II-III-IV können auch ungleich sein; ferner kann die
Gleichstromwicklung auch mit einem anderen Wickelschritt als T/3 ausgeführt werden,
z. B. mit 2/3 T oder 3/3 T.
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Ferner können z. B. bei einer zweipoligen Maschine auch der eine Pol
oder beide Pole statt in drei in zwei oder vier oder mehr Teilpole, entsprechend
mit zwei oder drei oder mehr Zwischenbürsten je Polteilung aufgeteilt werden.
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Schließlich ist es in besonderen Fällen, z. B. für billige Ausführungsformen
des Generätors, auch möglich, eine Bürste, vorzugsweise die Bürste A1, wegzulassen.
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Der Generator nach der Erfindung kann mit einem Generator gleicher
Ausführung, ferner mit einem normalen Generator sowie auch mit einem Netz parallel
arbeiten, insbesondere weil die Blindstromregelung entsprechend eingestellt werden
kann.
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An den Bürsten A1-B2 oder A1-B1 kann z. B. auch Ladestrom für die
Aufladung von Batterien abgenommen werden.
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Der Generator nach der Erfindung läßt sich bei entsprechender Einstellung
auch als Erregergenerator oder als sogenannter Umpolgenerator mit einstellbarer
niedriger Frequenz und regelbarer Umpolzeit gut verwenden; z. B. speist ein solcher
Umpolgenerator einen anderen Generator, der in bestimmtem Zeitwechsel, z. B. alle
5 Sekunden, die Spannung umkehren muß, wie es z. B. für Werkzeugmaschinen, Glockenläuten
verwendet wird.