-
Oszillographeneinrichtung
Bei den bekannten Einrichtungen zur Uberprüfung
und Messung der Durchlaßkurve von Vierpolen, beispielsweise Resonanzkreisen oder
Verstärkern, die auf dem Prinzip der Frequenz -wobbelung mit nachfolgender Anzeige
auf einem Oszillographenrohr beruhen, hat es sich insbesondere bei der Anwendung
auf hochselektive Kreise mit staflcer Resonanzüberhöhung als sehr störend herausgestellt,
daß die Fußpunkte einer solchen Kurve sich nicht genügend vom Grundpegel abheben
oder aber der Spitzenresonanzwert des Prüflings außerhalb des Schirms der Oszillographenröhre
liegt, wodurch eine zuverlässige Aussage über das zu messende Objekt fast unmöglich
ist.
-
Man hat nun zwar vorgeschlagen, zwischen den Ausgangskreis des Frequenzwobblers
und den zu prüfenden Kreis sogenannte logarithmische Verstärker zwischenzuschalten,
wodurch ein Frequenzgang auf dem Anzeigerohr sichtbar wird, dessen Amplitude mit
steigender Verstärkung abnimmt.
-
Dieser Verstärker ist aber ein zusätzliches Sondergerät für Oszillographeneinrichtungen.
-
Es sind auch ähnliche Anordnungen bekannt, bei denen zur Unterdrückung
großer Amplituden ein besonderes Amplitudenfilter vorgeschaltet wird.
-
Einfacher und wesentlich billiger ist es, wenn bei Oszillographeneinrichtungen
mit Frequenzwobbler zur Prüfung von Vierpolen gemäß der Erfindung die Verstärkung
des Frequenzwobblers in Fre-
quenzgebieten kleiner Dämpfung des
zu prüfenden Vierpols im Rhythmus der Wobbelfrequenz herabsetzbar ist.
-
Bei den an sich bekannten Wobbeleinrichtungen, bei denen der Wobbelgenerator
sowohl einer Frequenz- als auch einer Amplitudenmodulation unterworfen wird, wird
im allgemeinen eine auf die Netzfrequenz bezogene sinusförmige Ablenkung für das
Oszillographenrohr vorgesehen. Diese sinusförmige Ablenkspannung wird benutzt, um
eine gegebene Oszillatorschwingung im gleichen Takt in der Frequenz um einen bestimmten
Betrag zu verändern, d. h., zu wobbeln. Wenn nun eine derartige gewobbelte Frequenz
an einen zu überprüfenden Vierpol, beispielsweise Verstärker oder Schwingungskreis,
gegeben wird, ist auf einem Oszillographenrohr hinter dem Prüfling eine von den
Daten des Prüflings abhängige Resonanzkurve als Umhüllungsspannung etwa wie in Fig.
1 a zu sehen, die die Amplitudenfrequenzcharakteristik eines Zwischenfrequenzbandfilters
darstellen soll.
-
Die Fußpunkte I und 2 würden sich erst bei größerer Verstärkung, bei
der die Resonanzspitze 3 weit über den Rand 4 des Oszillographenrohrs 5 hinausgehen
würde, einigermaßen abheben. Eine genauere Bandbreitenmessung bleibt daher unsicher,
im Gegensatz zur Kurve nach Fig. Ib, bei der die Wiedergabe der Resonanzkurve nicht
linear erfolgt, so daß die Fußpunkte I und 2 eindeutig über die Grundlinie 6 gehoben
sind, während die Resonanzspitze 3 abgeflacht ist. Selbst bei geringer Gesamtverstärkung
beim Prüfling ist noch ein deutliches Herausheben der Fußpunkte I und 2 gewährleistet
und damit eine genaue Bandbreitenbestimmung ermöglicht. Gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung wird nach Fig. 2 dem Wobbelausgang 7 über ein phasenschiebendes Glied
8 beispielsweise ein Anteil der sinuslförmigen Ablenkspannung derart zugeleitet,
daß am Ausgang7 des Wobbeloszillators g eine gewobbelte Hochfrequenz an den Prüfling
10 abgegeben werden kann, die an dem Braunschen Rohr des Oszillographen II sichtbar
gemacht ist, wobei die Verstärkung des Frequenzwobblers in Frequenzgebieten kleiner
Dämpfung des zu prüfenden Vierpols im Rhythmus der Wobbelfrequenz herabgesetzt wird.
-
Bei dem in Fig. 3 dargestellten vereinfachten Schaltungsbeispiel
sind I2 bis 15 die Ablenkplatten eines Oszillographenrohres I6. An die Horizontalplatten
I2 und 14 ist eine Sinus-Wechselspannungsquelle mit 50 Hz bei den Klemmen I7, I8
angeschlossen, von der über einen Spannungsteiler I9, 20 eine bei 2I regelbare Teilspannung
abnehmbar ist, und dem Gitter 22 einer in bekannter Weise geschalteten Frequenzmodulationsröhre
23 zugeführt wird. Die Anode 24 ist mit der Anode 25 einer Hochfrequenzoszillatorröhre
26 zusammengeschaltet, so daß über den Kondensator 27 eine gewobbelte Hochfrequenz
an das Gitter 28 der Ausgangsröhxre 29 gegeben wird und die umhüllende Spannungskurve
eines bei 30 angeschlossenen zu prüfenden Vierpols, beispielsweise eines Bandfilters
3I, über einen bei Oszillographen üblichen Anzeigeverstärker 36 als Ablenkspannung
an den Platten I3 und 15 auf dem Oszillographenrohr I6 sichtbar wird.
-
In Weiterbildung der Erfindung wird nun ein über den Spannungsteiler
34, 35 abgegriffener Anteil der Ablenkspannung als Steuerspannung des Wobblers über
einen Phasenregler 32, 33 dem Ausgangskreis des Frequenzwobblers bzw. dem Gitter
28 der Hochfrequenzausgangsröhre 29 zugeleitet, wodurch eine nicht lineare Amplitudenänderung
der bei 30 abgegebenen gewobbelten Hochfrequenzspannung erzielt wird und auf dem
Bildschirm des Oszillographenrohres I6 beispielsweise eine Kurve eines Prüflings
nach Fig. 1 b sichtbar wird.
-
Die erfindungsgemäße Einrichtung bewährt sich insbesondere beim Prüffeldbetrieb
zur Einstellung und zum Abgleich von Zwischenfrequenzfiltern in Rundfunkempfängern
od. dgl., da diese Stufen meist mit Regelspannungen betrieben werden. Eine Überprüfung
und Einjustierung der Bandbreite war bisher nur mit nahezu voller Regelspannung
möglich, weil sich nur dann die Fußpunkte der Bandbreitenkurve etwas über den Grundpegel
heraushoben. Neben dem sich hierbei schon unangenehm bemerkbar machenden Rauschen
kann eine derartige hochgeregelte Einstellung außerdem leicht zu Verfälschungen
der eigentlichen Kurve führen, insbesondere an Geräten, deren Einstellung erst festgelegt
werden soll.
-
Durch die erfindungsgemäße Oszillographenein richtung ist es möglich
geworden, bestimmte Bandfilter, z. B. Zwischenfrequenzbandfilter für Rundfunkempfänger,
mit symmetrisch im Abstand von 4,5 kHz von der Bandmitte liegenden Nullstellen bei
der Serienfertigung mit ausreichender Genauigkeit auch durch angelernte Arbeitskräfte
abgleichen zu lassen. Durch die erfindungsgemäß im Rhythmus der Wobbelfrequenz erfolgende
Herabsetzung der Verstärkung des Frequenzwobblers in Frequenzgebieten kleiner Dämpfung
des zu prüfenden Vierpols (Zwischenfrequenzfilters od. ä.) können die interessierenden
Fußpunkte der Bandbreitenkurve so weit angehoben werden, daß sie sich eindeutig
von der Grundlinie abheben, wobei die Gesamtverstärkung aber noch nicht so weit
getrieben zu werden braucht, daß sich das Rauschen auf der Grundlinie störend bemerkbar
macht. Nicht nur bei der Einstellung von Bandfiltern, sondern auch bei der Bandbreiteneinstellung
von anderen Kreisen, vor allen solchen mit steilen Flanken, kann die handliche und
einheitliche Einrichtung mit Erfolg angewendet werden. Unter Umständen kann die
Ausgangsröhre 29 in ihrer Verstärkung bzw. die bei 28 zugeführte Steuerspannung
geregelt werden, um im Zusammenspiel mit der Regeleinrichtung 32 an bestimmten Kurventeilen
Amplitudennullpunkte in bezug auf ihre Frequenz lage hervorzuheben und zu überprüfen.