DE956626C - Kreiselgeraet - Google Patents
KreiselgeraetInfo
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- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/02—Rotary gyroscopes
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Description
AUSGEGEBEN AM 24 JANUAR 1957
G 13490 IX /42 c
Kreiselgerät
Die Erfindung bezieht sich auf kardanisch gelagerte Kreiselgeräte und insbesondere solche mit
elektrischen Steuervorrichtungen, die auf Abweichungen der Rotorachse und der unabhängigen
Kardanachse von der senkrechten Lage zueinander ansprechen.'
In den bekannten dreiachsigen Kreiselgeräten, bei denen die Rotorachse normal zur abhängigen
oder inneren Kardanachse und diese normal zur unabhängigen oder äußeren Kardanachse steht," ist
es oft erforderlich, eine elektrische Abnahmevorrichtung längs der abhängigen Achse vorzusehen,
um die Winkelstellungen der Rotorachse ' in bezug auf die unabhängige Achse festzustellen
und in kennzeichnende elektrische Signale zu übersetzen. Solche Abnahmevorrichtungen bestehen
gewöhnlich aus einer Läufer- und einer Ständeranordnung, von denen wenigstens der Ständer mit
Erregungs- und Ausgangsklemmen elektrisch gekoppelt sein muß, wobei der Ständer entweder auf
dem Kardanring oder dem Rotorträger und der Läufer jeweils auf dem anderen dieser Elemente so
angebracht ist, daß beide eine Winkelbewegung gegeneinander ausführen können. Die Ausgangsspannung
der Abnahmevorrichtung wird verwendet, um über einen Verstärker im Fall eines Kreisel-
riehtungsweisers einen Nachdrehmotor zur Ausrichtung der unabhängigen Achse bzw. im Falle
eines Vertikalkreisels einen Mömenterzeuger zur Aufrichtung der unabhängigen Achse zu erregen.
In beiden Arten von Kreiselgeräten erzeugen die in den bekannten Abnahmevorcichtungen verwendeten
magnetischen Materialien unerwünschte Drehmomente um die abhängige Achse, welche zu
Kreiselpräzessionen um die unabhängige Achse ίο Anlaß geben und unzulässige Fehler verursachen.
Diese Abnahmevorrichtungen, die mit Läuferwicklungen und Ständerwicklungen arbeiten, erfordern
ferner eine zusätzliche elektrische Kopplung zur Bewegung um die abhängige Achse, die
t5 ebenfalls fehlererzeugende Drehmomente mit sich bringt. Die hohen Genauigkeitsanforderungen bei
modernen Kreiselgeräten zwingen dazu, diese Fehler unter die bisher üblichen Größen herabzudrücken.
Ferner bildet es einen offensichtlichen und sehr entschiedenen konstruktiven Vorteil, die
Läufer- und Ständeranordnung für die Abnahmevorrichtung für Bewegungen der abhängigen Achse
von ihrem üblichen Platz längs dieser Achse, wo sie erheblichen Platz beansprucht und den Zusammenbau
erschwert, zu entfernen.
Es ist bereits eine Abnahmevorrichtung für die Winkelausschläge eines Kreiselgerätes bekannt, bei
der das vom Kreieelrotor erzeugte Luftwirbelfeld mit zwei druckempfindlichen Fühlern abgetastet
wird und die bei Änderungen der Winkelstellung an den Fühlern auftretenden Druckänderungen zur
Anzeige der Winkeländerungen bzw. als Steuerimpulse zur Rückführung des Kreisels in die Nulllage
benutzt werden.
Die vorliegende Erfindung .verwendet dagegen den Streufluß des elektrischen Antriebsmotors für
den Kreiselrotor zur Auslösung von elektrischen Signalen, die die Wankeländerungen der Rotorachse
gegenüber einer gerätefesten Bezugsachse kennzeichnen, und zwar erfolgt der Antrieb des
Kreiselrotors erfindungsgemäß durch einen Motor, der ein wechselndes magnetisches Streufeld erzeugt,
das symmetrisch um die Rotorachse verteilt ist, und die Abnahmeeinrichtung besteht aus einem
elektromagnetisch induzierbaren Element, das an der zu messenden Schwenkbewegung nicht teilnimmt
und so angebracht ist, daß in ihm durch das Streufeld des Kreiselmotors Spannungen induziert
werden, die sich mit dem Schwenkwinkel des Kreisels um die betreffende Achse ändern.
Die auf den Kardanring angebrachten Windungen bilden so den einzigen Zusatz zu der im übrigen
bekannten Kreiselanordnung, der vorgesehen werden muß, um ein Steuer- oder Abnahmesignal zu
erzeugen, das auf die Stellungen der Rotorachse in bezug auf die unabhängige Achse des Kreiselgeräts
anspricht. Die Funktion des Läufers der Abnahmevorrichtung und des erregenden Mittels für das
Steuersignal wird von dem Kreiselmotor selbst wahrgenommen, und für die Abnahmevorrichtung
ist keine besondere Erregerwicklung erforderlich. Ferner sind im Unterschied gegen die bekannten
Abnahmevorrichtungen für Steuerzwecke oder ähnliche Anwendung Verriegelungsdrehmomente,
komplizierte Wicklungen und Aufbauten und geringe Fertigungstoleranzen vermieden. Eine Abschirmung
des Streuflusses des Motors ist ebenfalls überflüssig, da gerade dieser Fluß die verlangten
Steuersignale erzeugt.
Nach einer Ausführungsart der Erfindung ist ein Paar im wesentlichen ringförmiger Spulen vorgesehen,
die in mit der unabhängigen Achse eines dreiachsigen Kreiselrichtungsweisers parallelen
Ebenen angebracht sind. Der Streufluß von den Ständerwicklungen eines mit Wechselstrom betriebenen'
Kreiselantriebsmotors, der schwenkbar im Kardanring gelagert ist, durchsetzt die auf dem
Kardanring angebrachten Spulen und induziert dadurch elektrische Ausgangssignale, welche die
Winkelbeziehung zwischen den Spulen und der Rotorachse, mit der das Kraftfeld des Motors
konzentrisch ist, kennzeichnen. Die von diesen Spulen gelieferten Ausgangssignale werden einem
phasenempfindlichen Ausrichtverstärker zugeführt, der einen Nachdrehmotor um die unabhängige
Achse erregt, um ausrichtende Drehmomente zu erzeugen, die das Senkrechtstehen zwischen der
Rotorachse und der Ebene des Kardanrings und der Abnahmespulen wieder herstellen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
an Hand der Zeichnung. Hierin zeigt Fig. ι in teilweisem Schnitt ein dreiachsiges
Kreiselgerät, das mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüstet ist,
Fig. 2 eine weitere Aneicht des Kreiselgeräts
nach Fig. 1 zusammen mit einem phasenempfindlichen Verstärker und
Fig. 3 bis 5 schematische Darstellungen der Beziehungen zwischen den Ausgangsspulen der
Abnahmevorrichtung und dem Streufluß des Kreiselmotors für bestimmte Stellungen der Rotorachse
eines Kreiselgeräts nach Fig. 1 und -2.
Der äußere Rahmen 1 des Kreiselgeräts nach Fig. i, der beispielsweise an einem Flugzeug befestigt
ist, hält mittels Zapfen 3 einen um die unabhängige Achse 4-4 des Kreiselgeräts frei schwenkbaren
Kardanring 2. Der Kardanring 2 seinerseits trägt den eigentlichen Kreisel 5, der um eine abhängige
Achse 6, die in Stirnansicht dargestellt und senkrecht zur unabhängigen Achse4-4 ist, Schwenkbewegungen
ausführen kann. Der Kreisel 5 weist einen aus zwei symmetrischen Hälften bestehenden
Rotor auf, der in einem zwischen den Rotorhälften angeordneten Tragglied drehbar gelagert ist. Diese
Kreiselbauart ist in Verbindung mit der vorliegenden Abnahmevorrichtung besonders vorteilhaft.
Die beiden symmetrischen Rotorhälften 7 und 8 sind auf einer Welle 9 um die Rotorachse 10-10
drehbar, wobei die Rotorwelle in Lagern läuft, die von dem schienenförmigen, schwenkbaren Tragglied
11 gehalten werden. Letzteres ist zwischen den Rotorhälften angeordnet. Die Zapfen der abhängigen
Achse, von denen einer bei 12 sichtbar ist, ragen aus ihm hervor. Die Rotorhälften 7 und 8
sind im wesentlichen glockenförmig und tragen
ringförmige Läufer 13 von Hysteresemotoren an ihren Innenseiten, um mit den Kernblechen 14 und
Wicklungen 15 der Hysteriesemotorständer zusammenzuwirken,
die von dem schienenartigen Glied 11 getragen werden. 'Bekanntlich wirken die
rasch umlaufenden Wechselmagnetfelder, die vom Ständer des Motors erzeugt werden, mit dem
Material des Läufers zusammen und erzeugen dadurch Drehmomente, welche die ringförmigen
Glieder 13 und die mit ihnen verbundenen Rotorhälften 7 und 8 mit der sehr großen Geschwindigkeit
in Umdrehung versetzen, die erforderlich ist, damit die Rotorhälften die nötige Kreiselträghei.t
um die Drehachse entwickeln.
Im Gegensatz zur bekannten Praxis der Anbringung eines Ständers für die Abnahmevorrichtung
auf dem Kreisel bzw. dem Kardanring und eines Läufers für dieselbe auf dem ergänzenden
Teil, um die Abgabe elektrischer Signale zu ermögliehen,
die die Beziehung zwischen Rotorachse und Kardanring kennzeichnen, erhält man gemäß der
Erfindung die Signale durch die Verkettung des von den Ständern des Kreiselantriebsmotors herrührenden
Streuflusses mit einer Induktionsanordnung wie den im wesentlichen ringförmigen Abnahmespulen
16 und 17, die von dem Kardanringträger 18 getragen werden und parallel zur unabhängigen
Achse 4-4 stehen. Die in diesen Spulen oder in der von einer einzelnen Spule dargestellten
Wicklung vom Streufluß, des Motors induzierten Spannungen haben Phasen und Amplituden, welche
ein Maß für den Richtungssinn und das Ausmaß der Winkelverstellungen der Rotorachse um die unabhängige
Achse von einer neutralen Lage aus darstellen. Da die Ständerwicklungen mit der Rotorachse
konzentrisch sind und darum die Streuflüsse in Ebenen senkrecht zur·Rotorachse auftreten, ist
die neutrale Lage der Rotorachse, d. h. die Lage, in der in den ringförmig gewickelten Abnahmespulen
16 und 17 keine Abnahmespannung auftritt, diejenige, bei der die Rotor achse zu den Ebenen der
Abnahmespulen senkrecht steht. Zunehmende Abweichungen der Rotorachse von der in bezug auf
die Spulenebene senkrechten Lage ergibt ein zunehmendes Schneiden von Streuflußkraftlinien
durch die Abnahmespulen und zunehmende Erzeugung von Ausgangsspannungen in ihnen. Ferner ergeben
Abweichungen von der neutralen Lage in entgegengesetzten Winkelrichtungen Ausgangsspannungen
mit entgegengesetzten Phasen, wodurch die Phase und Amplitude jeder Ausgangsspannung
die in diesem Fall vorhandene Abweichung vollkommen kennzeichnet.
Nicht dargestellte, in der Kreiseltechnik an sich bekannte Schleifringe können verwendet werden,
um die Signale aus der Ausgangs wicklung der Abnahmevorrichtung mit einer zugeordneten Vorrichtung,
die auf diese Signale ansprechen kann, zu kuppeln. In dem Beispiel eines Kreiselrichtungs-
6g weisers werden die Ausgangsspannungen einem phasenempfindlichen Gleichricht- und Verstärkungsgerät zugeführt, das seinerseits einen Nachdrehmotor
in Tätigkeit setzt, der Drehmomente um die unabhängige Achse erzeugt und hierdurch dem
Kreisel eine Präzession in die Stellung erteilt, in der die Rotorachse zu den Ebenen der Ausgangswicklungen
senkrecht ist. Diese Ebenen sind parallel zur großen Achse und zum Kardanring, so
daß die Rotorachse ausgerichtet ist und keine willkürliche Bewegung um die abhängige Achse ausführen
kann.
In Fig. 2 ist das Kreiselgerät nach Fig. 1 in Seitenansicht dargestellt, und es ist gezeigt, wie der
um die unabhängige Achse angeordnete Nachdrehmotor 19 vom Ausgang eines Ausrichtverstärkers
20 erregt wird. Leitungen 21 verbinden die in Reihe geschalteten Anschlüsse der Spulen 16 und 17 mit
dem Eingang des Verstärkers 20, vorzugsweise über Schleifringe um die unabhängige Achse 4-4. Der
Nachdrehmotor 19, dessen Einzelheiten in Fig. 1 dargestellt sind, ist ebenfalls phasenempfindlich.
Wenn also Signale einer bestimmten Phasenbeziehung entsprechend der Erregung des Verstärkers 20
durch Ausgangsspulensignale einer Phase den Ständerwicklungen 22 zugeführt werden, wird der
Läufer 23 des Nachdrehmotors durch Kraftflüsse vom Ständerkern 24 in eine bestimmte Winkelrichtung
getrieben, während er in die entgegengesetzte Winkelrichtung getrieben wird, wenn dem Verstärker2o
zugeführte Signale der entgegengesetzten Phase ein Verstärkerausgangssignal mit einer
anderen Phasenbeziehung erzeugen. Läufer 23 des Nachdrehmotors ist mit dem Zapfen 3 der unabhängigen
Achse verbunden, und Wicklung und Kern seines Ständers sind auf dem äußeren.
Rahmen 1 des Kreiselgeräts befestigt, wodurch Antriebskräfte zwischen dem Läufer und dem Ständer
eine Präzession des Kreisels um die abhängige Achse 6-6 bewirken.
3> 4 und 5 zeigen schematisch die Be-Ziehungen
zwischen Abnahmewicklung, Rotorachse und Streufluß des Antriebsmotors für drei, wichtige
Kreiselstellungen. In Fig. 3 ist die Rotorachse 25 normal zu der Ebene der Abnahmewicklung 26, so
daß der umlaufende Streufluß 27 parallel zur Wicklung ist und in dieser keine Ausgangsspannung erzeugen
kann. Diese Lage der Rotorachse senkrecht zur unabhängigen Achse 4-4 ist eine bevorzugte
Lage, und die Abwesenheit einer Ausgangsspannung in der Wicklung 26 ist eine erwünschte Bedingung,
da der Ausrichtverstärker in diesem Fall nicht erregt wird und keine Ausgangsspannung erzeugt, die
den Nachdrehmotor der unabhängigen Achse in Tätigkeit setzen und eine Präzession der Rotorachse
in eine andere Lage bewirken würde. Bei Verlagerung der Rotorachse 25 nach oben, wie in
Fig. 4 dargestellt, schneidet der Streufluß 27 die Wicklung 26 und induziert in derselben eine Ausgangsspannung
einer bestimmten Phase. Verlagerung der Rotorachse in entgegengesetzter Richtung
wie in Fdg. 5 dargestellt bewirkt ein Schneiden der Wicklung 26 durch den Streufluß 27 im entgegengesetzten
Sinn und die Induzierung einer Ausgangsspannung entgegengesetzter Phase. Größere
Winkelverlagerungen der Rotorachse bringen größere Amplituden der an den Enden der Wick-
lungen auftretenden Spannungen mit sich, bis die Verlagerungen 900 von der neutralen Lage aus erreichen.
Die Phasen- und Amplitudenkennzeichen der Ausgangswicklungssignale legen so.die Winkelbeziehung
zwischen der Rotorachse und der unabhängigen Achse des Geräts bzw. der Ebene des Kardanrings
und der Ausgangswicklung fest.
Phaseneinstellungen der Ausgaiigswicklungssignale, um die Signalspannungen in eine verlangte
ίο Beziehung zu einer Bezugsspannung zu bringen, können wichtig sein, wenn diese Signalspannungen
einem phasenempfindlichen Verstärker zugeführt werden. Während es bisher üblich war, elektrische
Phasenschiebernetzwerke zu verwenden, um bei bekannten Istwertgebern dieses Ergebnis zu erzielen,
kann die erforderliche Phaseneinstellung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung einfach und genau
durch Winkeleinstellung des Ständers des Kreiselantriebsmotors um die Rotorachse vorgenommen
werden. Der umlaufende Streufluß, der in seiner Phasenbeziehung zum Ständer des Kreiselmotor«
festgelegt ist, wird dementsprechend verschoben. So kann in dem Kreiselgerät nach Fig. 1 der aus
Kernblechen 14 und Wicklungen 15 - bestehende Ständer zuerst in seiner Winkellage um die Rotorachse
6-6 festgelegt und dann in bezug auf die Tragschiene 11 befestigt werden, um die richtige
Phase der Ausgangssignale von der durch die Spulen 16 und 17 dargestellten Wicklung zu ergeben.
Eine Kompensation für die Summe aller Phasenverschiebungen zwischen den Ausgangsspannungen
und einer Bezugsspannung kann auf diese Weise vorteilhaft vorgenommen werden. Einstellungen,
um die elektrische Nullstellung der Ausgangsspannung der Abnahmewicklung mit der
senkrechten Beziehung zwischen der Rotorachse und der unabhängigen Achse zusammenfallen zu
lassen, können in einer leichten Neigung der Ausgangsspulen aus ihrer Parallellage zur unabhängigen
Achse bestehen.
Obwohl die geschilderte Ausführungsart der Erfindung an Hand eines Kreiselrichtungsweisers beschrieben
wurde, ist dieselbe Abnahmevorrichtung ebenso vorteilhaft in anderen Kreiselgeräten, beispielsweise
Vertikalkreiseln oder Wendezeigern, verwendbar. Die Feststellung der Neigung eines
Vertikalkreisels um die abhängige Achse mit dieser Abnahmevorrichtung liefert Steuersignale für Fernanzeiger
der Stellung oder automatische Steuerungsgeräte oder einen Momenterzeuger zur Kreiselaufrichtung. Wenn die Ausgangswicklung
auf einem unabhängigen, pendelartig aufgehängten Kardanring angebracht "wird, kann man ein Ansprechen
der Ausgangssignale auf die Schwere erreichen und sie zur Betätigung eines Momenterzeugers
verwenden, der den Vertikalkreisel .in Übereinstimmung mit Abweichungen der Rotorachse
von'der Vertikalen, wie sie durch den pendelartigen Kardanring und' die Ausgangswicklung bestimmt
ist, aufrichtet. Eine auf dem äußeren Rahmen des Kreiselgeräts parallel tax unabhängigen
Achse angeordnete Abnahmewicklung liefert Ausgangssignale, welche die Winkelverlagerungen
der Rotorachse um die unabhängige Achse kennzeichnen. So können in einem Vertikalkreisel
mit einer ersten auf dem Kardanring angebrachten Ausgangswicklung und einer zweiten auf dem
äußeren· Rahmen angebrachten Ausgangswicklung Ausgangssignale von den beiden Wicklungen erhalten
werden, die sowohl die Steigung als auch die Schräglage des tragenden Flugzeugs in bezug auf
die Rotorachse des Vertikalkreisels kennzeichnen. Offenbar kann also die vorliegende Erfindung in
Kreiselgeräten verwendet werden, bei denen die Ausgangswicklung auf dem Kardanring oder auf
dem äußeren Rahmen des Kreiselgeräts oder auch auf einem unabhängig gelagerten Kardanring angebracht
ist.
Bei denjenigen Anwendungsarten; bei denen die Ausgangswicklung auf dem Kardanring angebracht
und im wesentlichen parallel zur unabhängigen Achse ist, kann die Wicklung auch verwendet
werden, um Gleichstromsignale zum Zweck einer Präzession des Kreisels um seine unabhängige
Achse zu führen. Diese Vorrichtung ist besonders nützlich in Verbindung mit einem fremdgesteuerten
Kreiselrichtungsanzeiger, worin- eine fehlende Übereinstimmung des Azimuts zwischen der Rotorachse
und der Anzeige eines magnetischen Kompasses oder eines Strömungsmittelventils in Gleichstromsignale
umgesetzt wird, die ein Drehmoment um die abhängige Achse erzeugen, um den Kreisel um
die unabhängige Achse zur Präzession anzuregen, bis diie Rotorachse die richtige Azimutrichtung erreicht.
Wenn eine auf dem Kardanring angebrachte Wicklung verwendet wird, um die Gleichstromsignale
aufzunehmen und in einer Richtung laufende KraftfiÜBse parallel zur Rotorachse zu erzeugen,
wird der Kreisel mit Permanentmagneten versehen, deren Magnetfelder senkrecht zu den
durch die Wicklungen erzeugten Felder stehen; wo-'dürch infolge der Wechselwirkungen der Felder
Drehmomente um die abhängige Achse entwickelt werden und das Kreiselgerät eine Präzession um
die unabhängige Achse ausführt. Solche Nachdrehmotoren sind nicht beliebt, weil ihre Verwendung
die Hinzufügung von Wicklungen auf dem Kardanring und zusätzlichen Schleifringen und Bürsten
um die unabhängige Achse erfordert. Bei der vorliegenden Erfindung sind jedoch sowieso Abnahme- no
wicklungen vorgesehen, die gleichzeitig als Nachdrehmotorwicklungen dienen können, indem einfach
die Gleichstromsignale zur Nachdrehung den Abnahmewicklungen der Wechselstromabnahmevornichtung
zugeführt werden. Eine Trennung der Gleichstromsignale von den Wechselstromabnahmesignalen
kann leicht vorgenommen werden, beispielsweise mit Kondensatoren, und die einzige erforderliche
zusätzliche Vorrichtung besteht in kleinen Permanentmagneten, <iie an dem Kreisel an- iao
gebracht werden.
Obwohl der dargestellte symmetrische Kreisel eine größere Intensität und Gleichmäßigkeit des
Streuflusses des Kreiselmotors und deshalb ein besseres Ausgangssignal der Abnahmevorrichtung ias
ergibt, können andere Kreiselkonstruktionen eben-
falls verwendet werden. Ebenso können andere Antriebsmotore als diejenigen der Hysteresebauart
vorteilhaft verwendet werden, wobei es nur erforderlich ist, daß ein Streufluß der Erregerwicklungen
des Antriebsmotors von der Ausgangswicklung aufgefangen wird und daß das Kraftfeld des
Streuflusses geeignet ist, um resultierende Ausgangssignale in den Abnahmewicklungen zu induzieren.
Claims (6)
1. Kreiselgerät mit elektrisch angetriebenem, um mindestens eine Achse schwenkbar gelagertem
Kreisel und einer induktiven Abnahmeeinrichtung für die Winkelstellung des Kreisels um diese Achse, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb des Kreiselrotors durch einen Motor erfolgt, der ein wechselndes magnetisches
Streufeld erzeugt, das symmetrisch um die Rotorachse verteilt ist, und daß die Abnahmeeinrichtung
aus einem elektromagnetisch induzierbaren Element besteht, das an der zu
messenden Schwenkbewegung nicht teilnimmt und so angebracht ist, daß in ihm durch das
Streufeld des Kreiselmotors Spannungen induziert werden, die sich mit dem Schwenkwinkel
des Kreisels um die betreffende Achse ändern.
2. Kreiselgerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abnahmeeinrichtung konzentrisch und im 'wesentlichen senkrecht zu der Sollstellung der Rotorachse angeordnet ist, und
der Streufluß senkrecht zur Rotorachse verläuft.
3. Kreiselgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreiselrotor aus zwei
symmetrischen Hälften besteht und in einem zwischen den Rotorhälften angeordneten Tragglied
drehbar gelagert ist, welches zugleich den Kern und die Erregerwicklungen des Ständers
des Antriebsmotors trägt.
4. Kreiselgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kardanring um
eine unabhängige Achse schwenkbar angebracht ist, daß der Rotorträger um eine zu der unab- -45
hängigen Kardanachse senkrechte abhängige Achse schwenkbar in dem Kardanring gelagert
ist und daß die "Windungen der Ausgangsinduktionsspule parallel zu der unabhängigen
Kardanachse angeordnet sind.
5. Kreiselgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrischer Nachdrehmotor
vorgesehen ist, um entsprechend den Ausgangssignalen Drehmomente um die unabhängige
Kardanachse auszuüben.
6. Kreiselgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in Normalstellung die unabhängige
Kardanachse vertikal und die Rotorachse horizontal steht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 560 472.
Britische Patentschrift Nr. 560 472.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 550/216 7.56 (609 773 1.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US956626XA | 1953-01-13 | 1953-01-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE956626C true DE956626C (de) | 1957-01-24 |
Family
ID=22253032
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG13490A Expired DE956626C (de) | 1953-01-13 | 1954-01-10 | Kreiselgeraet |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE956626C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1124712B (de) * | 1957-02-26 | 1962-03-01 | Westinghouse Electric Corp | Geraet zum Anzeigen der Stellung eines in Laengsrichtung beweglichen rohrfoermigen Gliedes aus magnetisierbarem Werkstoff |
FR2017045A1 (de) * | 1968-08-27 | 1970-05-15 | Datawell Nv |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB560472A (en) * | 1942-10-01 | 1944-04-05 | Smith & Sons Ltd S | Improvements in or relating to pick-off devices for gyroscopes |
-
1954
- 1954-01-10 DE DEG13490A patent/DE956626C/de not_active Expired
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