DE956081C

DE956081C - Drehfeldrichtungsanzeiger

Info

Publication number: DE956081C
Application number: DEI8186A
Authority: DE
Inventors: Hans Bornhauser
Original assignee: IBM Deutschland GmbH
Current assignee: IBM Deutschland GmbH
Priority date: 1954-01-22
Filing date: 1954-01-22
Publication date: 1957-01-10

Description

Beim Anschluß von elektrischen Geräten an das Drehstromnetz ist es häufig erforderlich, die zeitliche Folge der Phasen des Netzes schon vor dem Anschließen der Geräte zu kennen. Es werden dadurch Störungen vermieden, die in der Weise zustande kommen können, daß entweder Motore im umgekehrten Drehsinne laufen oder daß Meinstrumente, z. B. Leistungsmesser, nach der verkehrten Seite ausschlagen.
Man verwendet deshalb Drehfeldanzeiger, und es sind Anordnungen bekannt, bei denen z. R. die Drehrichtung einer Metall scheibe die Phasenfolge anzeigt. Eine andere Lösung sieht eine Reihenschaltung von Wirk- und Blindwiderstand vor, die jeweils von zwei Phasen zu der dritten führt. Die Widerstände sind so gewählt, daß ihre Verbindungsstellen gegeneinander die Spannung Null oder bei Anderung der Phasenfolge die verkettete Spannung führen. Zwischen diesen Verbindungspunkten liegt eine Glimmlampe oder ein Relais als Anzeigemittel.
Die zuletzt genannte Lösung bedeutet jedoch einen verhältnismäßig hohen Aufwand, wenn als Anzeigemittel ein Relais benutzt wird. Wie schon erwähnt, erzeugen die durch Wirk- und Blindwiderstände fließenden Ströme zwischen den Verbindungsstellen eine von dem Drehsinn abhängige Spannung, die erst ihrerseits einen entsprechenden Erregerstrom für das Anzeigerelais liefert.
Eine wesentliche Vereinfachung bedeutet die Erregung des Relais unmittelbar durch die obenerwähnten Ströme. Bei einem Drehfeldrichtungsanzeiger mit aus Widerständen gebildetem festem Sternpunkt und einem Relais als Indikator weist erfindzungsgemàß das Relais zwei Wicklungen 1, II mit nach Betrag und Phase gleichen oder nahezu gleichen magnetischen Wirkungen auf, deren eine, I, in Reihe mit einem der Sternpunktwiderstände an einer Phase und deren zweite, II, in Reihe mit einem Scheinwiderstand zwischen den beiden anderen Phasen liegt. In der Zeichnung ist Fig. 1 die Schaltung des Drehfeldrichtungsanzeigers, Fig. 2 ein Vektorbild der Ströme und Spannungen.
Das als Indikator verwendete Relais besitzt zwei Wicklungen 1 und II, die von den Strömen JI und JII durchflossen werden. Ein Kondensator, der in Reihe mit der Wicklung II liegt, bewirkt eine Phasenverschiebung seines Stromes um etwa go0 gegenüber der an dieser Reihenschaltung liegenden Spannung ST. Damit liegt J1 nahezu in Phase mit JII. Werden nun die beiden Zuführungen der Spannung ST vertauscht, so. liegt die Wicklung II an der Spannung TS, und JII ist etwa 1800 gegenüber JI in seiner Phase verschoben. Während im ersten Fall die von den Strömen J1 und Jn verursachten magnetischen Wirkungen sich z. B. unterstützen, wirken sie einander im zweiten Fall entgegen, d h., das Relais kann leicht so bemessen werden, daß es im einen Fall anspricht, im anderen Falle bei falschem Drehsinn jedoch nicht.
Bei Unterbrechung einer Phase könnte unter bestimmten Voraussetzungen der Fall eintreten, daß das Relais anspricht und dadurch z. B. einen Drehstrommotor über ein Schaltschütz einschaltet.
Während bei Unterbrechung der Phase R (Fig. I) der Strom nur durch die Wicklung II fließt, werden bei Unterbrechung der Phase 5 oder T jeweils beide Wicklungen vom Strom durchflossen, und zwar unterstützen sich in einem Fall die magnetischen Wirkungen, im anderen Fall wirken sie einander entgegen. Wenn nun die Wicklungen so ausgelegt ist, daß sie allein zum Ansprechen des Relais nicht genügt, so kann es beim Fehlen der Spannung in der Phase R nicht ansprechen.
Um Steuervorgänge durch das beim Fehlen der Spannung in den Phasen S bzw. T mögliche Ansprechen des Relais zu vermeiden, wird das vom Relais gesteuerte Gerät, z. B. Schütz, Summer od. ä., zweckmäßigerweise an die Phasen S und T gelegt. Es erfolgt dann beim Fehlen einer Phasenspannung in keinem Falle ein einen »richtigen Drehsinn« voraussetzender Steuervorgang.
PATENTANSPRCHE: I. Drehfeldrichtungsanzeiger mit aus Widerständen gebildetem festem Sterupunkt und einem Relais als Indikator, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais zwei Wicklungen (I, II) mit nach Betrag und Phase gleichen oder nahezu gleichen magnetischen Wirkungen aufweist, deren eine (I) in Reihe mit einem der Sternpunktwiderstände an einer Phase und deren zweite (II) in Reihe mit einem Scheinwiderstand zwischen den beiden anderen Phasen liegt.

Claims

2. Anordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstände der-Wicklungen gegenüber den mit ihnen in Reihe liegt genden Widerständen klein sind.

3. Anordnung nach den Ansprüchen I und 2. dadurch gekennzeichiiet, daß zur Vermeidung von Schaltvorgängen beim Fehlen einer Phase die zwischen den beiden anderen Phasen liegende Wicklung (II) so bemessen ist, daß durch ihre Erregung allein das Relais nicht anspricht, während das vom Relais gesteuerte Gerät, insbesondere ein Schütz oder ein Summer, an diesen beiden Phasen liegt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 382 647, 868 I78, 703 515.