DE955643C - Verfahren zur Feinstbearbeitung der Gleitflaechen von Gleitlagern

Info

Es hat sich gezeigt, daß für das gute Arbeiten namentlich von hochbeanspruchten Gleitlagern eine Feinstbearbeitung der beiden Gleitflächen an der Welle und an der Lagerschale von wesentlicher Bedeutung ist. Nur dann hat man die Gewähr, daß der Schmierölfilm nicht zerrissen wird und daß ein für das Lager sehr verhängnisvolles Gleiten von Metall auf Metall vermieden wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem man - wie die Versuche gezeigt haben - eine besonders gute Feinstbearbeitung der beiden Flächen des Gleitlagers erzielen kann. Das Verfahren ist einfach und kann mittels normaler Werkzeuge bzw. Werkzeugmaschinen durchgeführt werden. Erfindungsgemäß werden sowohl der Wellenzapfen als auch die Lagerschalen in der Umdrehungsrichtung einer Vor- und einer Rückwärtsbearbeitung unterworfen. Es wird also z. B. der Wellenzapfen im Vor- und im Rückwärtslauf je einmal abgedreht oder geschliffen, 'wie dies die Zeichnung mit der Welle i und dem Werkzeug .2 und den beiden durch Pfeile angedeuteten Richtungen der Umdrehung veranschaulicht. Nach dieser Bearbeitung ist das Lager für beide Drehrichtungen praktisch gleichwertig. Es ist zweckmäßig, daß beim zweiten Dreh- oder Schleifvorgang ein wesentlich geringerer Span genommen wird als beim ersten. In einfachen Fällen ist sogar nur ein Wechsel der Drehrichtung ausreichend, während die Anstellung des Drehstahls oder der Schleifscheibe unverändert bleibt.

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Feinstbearbeitung der Gleitflächen von Gleitlagern, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Wellenzapfen als auch die Lagerschalen. in der Umdrehungsrichtung einer Vor- und einer Rückwärtsbearbeitung unterworfen werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim zweiten Dreh- oder Schleifvorgang ein wesentlich geringerer Span genommen wird als beim ersten, beispielsweise dadurch, daß beim zweiten Dreh- oder Schleifvorgang ohne Zustellung des Werkzeuges nur die Drehrichtung geändert wird. In Betracht gezogeile Druckschriften: S c:h 1 e s i n g e r, »Die Werkzeugmaschinen«, S.624.