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Vorrichtung zum Entleeren von Horden in Aufbereitungsräumen für Hopfen
od. dgl. Bei der Hopfenaufbereitung wird der Hopfen auf Horden gebracht und dort
geschwefelt und dabei nach Bedarf nachgetrocknet. Der Hopfen wird auf den Horden
in einer bestimmten Höhe aufgeschüttet. Unter den Horden wird im Aufbereitungsraum
Schwefel verbrannt, und die aufsteigenden Schwefeldämpfe treten durch die mit Löchern
versehenen Horden und den aufgeschütbeten Hopfen hindurch.
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Es ist sehr wesenitlich, daß .der Hopfen nach der Aufbereitung möglichst
schnell, vollständig und unbeschädigt aus dem Aufbereitungsraum herausgebracht wird,
um diesen für die nächste Behandlung freizubekommen.
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Die bisher bekanntgewordenen Anordnungen werden diesen Forderungen
nur unvollkommen gerecht. So sind fahrbare Horden bekanntgeworden, deren Boden kippbar
ist. Zum Entleeren und Beschicken werden die Horden aus dem Aufbereitungsraum herausgefahren,
wodurch das Entleeren und Neubeschicken der Horden umständlich und zeitraubend ist.
Bei anderen bekannten Anordnungen sind die Horden in lotrechter Ebene kippbar in
dem Aufbereitungsraum gelagert. Das Entleeren der Horden erfolgt bei diesen Anordnungen
durch einfaches Kippen der Horden. Beim Kippen der Horden werden diese entweder
auf den, Boden des Aufbereitungsraumes oder in Sammelbehälter entleert, die auf
dem Boden des Aufbereitungsraumes aufgestellt sind. Bei einer solchen bekannten
Anordnung ist auch zwischen der Horde und dem Sammelbehälter eine Pritsche angeordnet,
die einen
zwischen der gekippten Horde und dem Sammelbehälter freibleibenden
Spalt überbrückt und ein Hindurchfallen von Hopfen zwischen Horde und Sammelbehälter
verhindert. Gleichgültig, ob die Horden beim Kippen auf den Boden des Aufbereitungsraumes
oder in einen Sammelbehälter entleert werden, muß nach dem Entleeren der Hopfen
in einem besonderen Arbeitsgang aus dem Aufbereitungsraum herausgebracht werden,
so daß auch diese Anordnungen ein rationelles und zeitsparendes Arbeiten nicht zulassen
und nur wenig befiriedigen. Außerdem wind der Hopfen infolge der mehrfachenArbeitsgänge
leichtbeschädigt. Schließlich ist auch noch eine Anordnung bekanntgeworden, bei
der die Horde kippbar in dem Aufbereitungsraum gelagert ist und der Hopfen von der
gekippten Horde unmittelbar auf eine schräge Pritsche fällt, die durch eine Öffnung
im Mauerwerk des Aufbereitungsraumes hindurch aus dem Aufbereitungsraum herausführt.
Zwar ist bei dieser Anordnung das Entleeren der Horde und das Herausbringen des
Hopfens aus dem Aufbereitungsraum in einfacher Weise möglich, jedoch muß während
der Aufbereitung die Öffnung im Mauerwerk des Aufbereitungsraumes durch ein besonderes
Tor verschlossen werden, dessen Betätigung vor und nach der Aufbereitung des Hopfens
einen zusätzlichen Arbeitsaufwand erforderlich macht, so daß auch diese Anordnung
nicht restlos befriedigen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung, mit der
ein vollständiges Entleeren der Horden und ein Herausbringen des aufbereiteten Hopfens
aus dem Aufbereitungsraum schneller und zeitsparender als bei den bekannten Anordnungen
möglich ist.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch ein die Entladeöffnung
des Aufbereitungsraumes beherrschendes Tor, das zwangläufig gemeinsam und gleichzeitig
mit der Horde derart schwenkbar ist, daß die Horde und das Tor beim Entleeren des
Aufbereitungsraumes eine durchlaufende, nach der Entladeöffnung zu geneigte Pritsche
bilden.
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Durch diese Anordnung ist ein schnelles und vollständiges Entleeren
der Horde sowie Herausbringen des aufbereiteten Hopfens aus dem Aufbereitungsraum
,in einfacher und zeitsparender Weise möglich und der Hopfen wird beim Entleeren
in bestmöglicher Weise geschont.
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Das Bewegen der Horde und des Tores erfolgt gemäß einem weiteren Erfindungsvorschlag
unter Vermittlung eines beispielsweise elektromotorisch betrnebenen.Seilzuges. Das
zwangläufiggleichzeitige und gemeinsame Bewegen von Horde und Tor wird dadurch erreicht,
daß Horde und Tor durch einstellbare Lenker miteinander gekoppelt sind. Die Horde
ist so gelagert, daß ihre Bewegung in die Entleerstellung durch ihr Eigengewicht
unter Nachlassen des Seilzuges erfolgt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
schematisch wiedergegeben. Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht des Aufbereitungsraumes
teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine Seitenansicht des Aufbereitungsraumes teilweise
im Schnitt und Fig. 3 den Aufbereitungsraum während des Entleerens der Horde.
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Der Aufbereitungsraum i ist allseitig geschlossen bzw. verschließbar
und besteht beispielsweise aus Ziegelmauerwerk. Auf seiner einen Seite befindet
sich eine Öffnung 2, die durch ein Tor 3 verschließbar ist und durch das der Aufbereitungsraum
nach der Behandlung entleert wird. Der Hopfen wird auf die Horde im Aufbereitungsraum
aufgebracht durch mehrere verschließbare Öffnungen in der Decke des Aufbereitungsraumes.
In dem Aufbereitungsraum i ist eine Horde 4 angeordnet, die aus einem Boden 5 und
Seitenwänden 6 besteht. Die Horde- 4 ist mit seitlichen Wellenstummeln 7 versehen
und mit diesen Wellenstummeln in seitlichen Lagern 8 kippbar gelagert. Die Lagerung
der Horde erfolgt um das Maß e außerhalb der Horden mitte I-I (Fig. 2). An einer
Konsole g der Horde 4 greift das Seil io eines Seilzuges an.'Der Seilzug wird betätigt
von einer elektrischen Seilwinde i i, von deren Seiltrommel aus das Seil über eine
Umlenkrolle 12 durch eine Öffnung 13 in der Decke des Aufbereitungsraumes hindurch
nach der Konsole g der Horde 4 geführt -ist. Um ein Reiben des Seiles io an den
Kanten der Öffnung 13 beim Kippen der Horde 4 zu vermeiden, ist eine weitere
Rolle 14 angeordnet. Als Begrenzungsanschlag für die Horde ist eine Winkelschiene
15 vorgesehen. Die Horde 4 ist mittels Lenker 16 mit dem Tor 3 gekoppelt, indem
die Lenker einerseits an dem Hordenboden 5 und andererseits an Konsolen
17
des Tores 3 angreifen. Um eine Einstellung der Lenker 16 zu ermöglichen,
sind diese jeweils zweiteilig ausgteführt und die beiden Lenkerteile mittels eines
Spannschlosses 18 miteinander verbunden. Das Tor 3 ist mittels Wellenstummeln ig
in Lagern 2o schwenkbar gelagert.
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Während der Aufbereitung befindet sich die Horde 4 in waagerechter
Stellung und das Tor 3 verschließt die Öffnung 2 (Fig. i, 2). Nach Beendeter Aufbereitung
wird die- Seilwinde i i in Gang gesetzt, und zwar derart, daß das Seil io von der
Seiltrommel der Winde abläuft. Infolge der um das Maß e exzentrischen Lagerung der
Horde senkt sich diese auf der der Öffnung 2 zugewandten Seite. Hierbei drücken
die Lenker 16 auf die Konsolen 17
des Tores 3, dieses wird geschwenkt und
gibt die Öffnung?- frei. Beim Entleeren bilden dann Horde4 und Tor 3 eine durchlaufende
Pritsche (Fig. 3), wobei das Tor 3 mit den Konsolen 17 an einer durchlaufenden Schiene
21 zum Anschlag kommt.
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Als Ausführungsbeispiel für die Entleervorrichtung wurde eine Hopfenaufbereitungsanlage
gewählt. Bei einer solchen Anlage kann die Vorrichtung in einfachster Weise eingebaut
werden, da hier sowohl oberhalb wie unterhalb der Horde soviel Raum vorhanden ist,
daß Horde und Tor ohne weiteres bewegt werden können. Die Vorrichtung ist aber auch
bei Speichern, Silos u. dgl.
für Schüttgüter anwendbar, wenn genügend
Raum zum Bewegen der Teile zur Verfügung steht.