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Röntgentherapieapparat mit verstellbaren Blenden
Die Erfindung bezieht
sich auf einen Röntgen-Therapieapparat mit verstellbaren Blenden und mit einer Röntgenbildschicht
auf derjenigen Objektseite, die der Röntgenröhre in ihrer Therapiestellung abgewandt
ist.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die es gestattet,
das Strahlenbündel in exakter Weise auf die zu bestrahlende Zone zu richten, wobei
der Querschnitt des Strahlenbündels in gewünschter Weise selbst bis auf wenige Millimeter
Durchmesser einstellbar ist.
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Gemäß der Erfindung ist zwischen Objekt und Röntgenröhre mindestens
eine aus röntgenstrahlendurchlässigem Material bestehende Platte, die mindestens
an ihrem Rande mit röntgenstrahlenundurchlässigen Marken versehen ist, angeordnet
und sind Mittel vorgesehen, um die durch mit Hilfe einer Kontrolldurchleuchtung
auf der Röntgenbildschicht abgebildete Marken festgelegte Begrenzung des auszublendenden
Strahlenbündels mit entsprechenden Marken auf der strahlendurchlässigen Platte zur
Deckung zu bringen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung können die verstellbaren
Blenden in unmittelbarer Nähe der Platte, vorzugsweise auf dieser Platte selbst,
angeordnet sein.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind nachstehend
an Hand der in den Fig. I
bis I3 schematisch veranschaulichten Ausfuhrungsbeispiele
näher erläutert.
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Der Gegenstand der Erfindung ist bei Bwestrahlungen irgendwelcher
Teile des Organismus anwendbar, sofern der betreffende Teil auf dem Röntgenbild
identifizierbar ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Anwendung des Erfindungsgegenstandes
für die Bestrahlung einer bestimmten Zone des Kopfes, in welcher die Hypophyse sich
befindet (nämlich die Sella turcica) veranschaulicht.
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Bei dem in den Fig. I bis 8 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel
ist, wie in Fig. 1 und 2 in Vorder- und Seitenansicht veranschaulicht, in einer
Grundplatte A einer nach Art eines Gestells ausgebildeten Vorrichtung ein Tunnel
angeordnet, in welchen eine Röntgenbildschicht, z. B. eine Röntgenfilmkassette B,
eingeführt werden kann.
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An den vier Ecken der Grundplatte sind vertikale Säulen C befestigt,
auf deren oberen Teil Platten aus strahlendurchlässigem Material aufgesetzt werden
können, die leicht lösbar mit den Säulen verbunden werden können. Die Platten weisen
Bohrungen auf, in welche die Säulen bzw. an den Enden der Säulen angeordnete Zapfen,
im wesentlichen ohne Spiel, einfügbar sind, so daß die Platten einen genügend festen
Paßsitz haben. In den Platten, -die in Fig. 3 und 4 schematisch in Draufsicht veranschaulicht
sind, sind Marken aus strahlenundurchlässigem Material, z. B. kleineBlei kugeln
od. dgl., angeordnet. Gemäß Fig. 3 sind in der unteren Platte D die Marken F im
wesentlichen an den beiden gegenüberliegenden Rändern der Platte und gemäß Fig.
4 in der oberen Platte E die Marken G ebenfalls an den gegenüberliegenden Rändern
der Platte angeordnet. Die Markenreihen der beiden Platten sind um go0 gegeneinander
versetzt. Die Vorrichtung, in der der Kopf des Patienten seitlich liegend gelagert
werden kann, ist auf eine üblicherweise verwendbare Patientenlagerstatt aufsetzbar.
Zur Sicherung der Behandlungsstellung des Kopfes können Mittel vorgesehen sein zur
Fixierung der Kopflage. Der Kopf ist in der Vorrichtung derart angeordnet, daß die
zu bestrahlende Zone ungefähr in der Mitte sich befindet, da, wie schon erwähnt,
angenommen ist, daß die Sella turcica und in dieser nur der Vorderlappen bestrahlt
werden soll.
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Die zur Bestrahlung zu benutzende Röhre wird derart angeordnet, daß
der Brennfleck in einem gewünschten Abstand in der Achse 1-1 sich befindet und der
Zentralstrahl im wesentlichen mit dieser Achse zusammenfällt.
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Mit Hilfe der Röhre wird auf dem in der Kassette B befindlichen Röntgenfilm
eine Röntgenaufnahme gemacht.
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Auf dem in Fig. 5 schematisch wiedergegebenen Röntgenbild J sieht
man die Sella turcica und die Bilder F' bzw. G' der auf den Platten D, E angeordneten
metallischen Marken F, G. Man kann nun beispielsweise auf dem noch feuchten Film
vier Streifen aus Zelluloid M, M' bzw. N, N' anbringen und auf diese Weise das kleine,
der zu bestrahlenden Zone entsprechende Rechteck 0 abgrenzen. Die Marken können
beispielsweise in der in Fig. 5 angegebenen Weise mit Nummern versehen sein, die
gegebenenfalls von Null ausgehend als Bezeichnungen von Längeneinheiten aufgefaßt
werden können, wobei die zwischen den numerierten Punkten angegebenen Zwischenpunkte
Teile dieser Einheiten bilden können. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß durch den
Streifen M eine die Punkte 2,5 der beiden Reihen G' und durch den Streifen M' eine
die Punkte 3 derselben Reihen abschneidende Gerade gebildet wird. Die beiden Geraden
bilden zwei Seiten des Rechtecks 0. Durch den Streifen A werden in einer Geraden
TLT die Punkte 2 der Reihen F' geschnitten. Der Streifen N' schneidet in der Geraden
VW keine in der Abbildung definierten Punkte der Reiben F'; aber wenn man sich diese
Reihen als dezimaldividierte Skalen vorstellt, so können diese Punkte angenähert
mit 2,9 bezeichnet werden.
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Entsprechend dem gemäß Fig. 5 gewonnenen Bild der Abgrenzung der
zu bestrahlenden Zone werden auf die in Fig. 6 im Grundriß dargestellte Platte D
zwei Bleiplatten X, Y so aufgelegt, daß der untere Rand der Platte X die Punkte
2 der Marken F und der obere Rand der Platte Y die Punkte 2,9 der Reihen F abschneidet.
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In analoger Weise werden auf die auf die Vorrichtung aufgelegte Platte
E zwei Bleiplatten aufgelegt, und zwar in der Weise, daß ihre Innenränder auf die
Marken 2,5 bzw. 3 der Markenreihen G zu liegen kommen. Die durch die abgegrenzte
öffnung hindurchtretenden Strahlen bilden ein schmales im Querschnitt rechteckiges
Bündel, welches genau auf die auf dem Röntgenbild abgegrenzte Zone gerichtet ist.
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Diese Abgrenzung ist geometrisch korrekt. Selbst wenn man in Betracht
zieht, daß das Bild der Sella turcica und der auf den Platten D, E angebrachten
Marken durch die konische Projektion verzerrt ist und die Sella turcica nicht genau
im Zentrum des Systems sich befinden mag, so daß das Strahlenbündel in schräger
Richtung das genannte Objekt durchstrahlt, ist die angegebene Behauptung, wie sich
aus Fig. 7 und 8 ergibt, korrekt. In Fig. 8 sieht man perspektivisch eine als frei
im Raum hängend angenommene Sphäre A, welche, auf dem Film F' geröntgt, das Bild
B' hervorruft. Oberhalb der SphäreA befindet sich eine Platte P mit zwei Reihen
von strahlenundurchlässigen Marken 0, I, 2, 3, 4, 5, deren Röntgenbilder auf dem
Film F' angegeben sind. Es ist ersichtlich, daß eine Fläche a durch den Fokus der
Röhre geht, daß diese Fläche die SphäreA von links tangiert und die Marken I, I
in einer Geraden abschneidet. Es ist ohne weiteres klar, daß die Gerade, welche
auf dem Film die Punkte I, I der Markenbilder abschneidet, auch den Schatten B'
der Sphäre tangiert. In Fig. 7 sind diese Verhältnisse im Aufriß und Grundriß dargestellt,
wobei ersichtlich ist, daß die Fläche a in schräger Richtung auf die Filmebene auftrifft.
Legt man auf die Platte P eine Bleiplatte Pb, deren Rand genau mif den Marken I
zusammentrifft, so ist
ohne weiteres ersichtlich, daß die Ebene
a, welche von links das Strahlenbündel abgrenzt, die Sphäre A tangiert.
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In analoger Weise ergeben sich die Abgrenzungen der Sphäre für die
anderen drei Ebenen. Daraus geht hervor, daß das Strahlenbündel, welches die durch
die Bleiplatten gebildete Öffnung durchsetzt, auch dann, wenn es schräg geneigt
ist, die Sphäre A genau erreicht.
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In Fig. 9 bis I3 ist eine andere Ausführungsmöglichkeit schematisch
dargestellt. Bei dieser Ausführung befinden sich nur in der unteren Platte D' kreisförmig
angeordnete strahlenundurchlässige Marken Z Um die Marken auf dem Röntgenfilm leicht
identifizieren zu können, ist es vorteilhaft, daß neben den Marken Nummern aus strahlenundurchlässigem
Material angebracht sind.
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Die Marken können z. B. gemäß Fig. g von I bis I9 numeriert sein,
bilden also gewissermaßen ein Zifferblatt. Statt dessen kann eine kreisringförmige
Bleiplatte D" eingeschoben werden, und die Zahlen können in dieser Platte durch
Eingravieren oder Ausstanzen angebracht sein. Die letztgenannte Anordnung ist in
Fig. 9 im Schnitt nach der Linie 11-11 veranschaulicht.
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Eine Bleiplatte Pb bedeckt einen großen Teil der Platte D'. In der
Mitte dieser Platte ist eine große kreisförmige Aussparung, deren Durchmesser etwas
größer ist als derjenige des Zifferblattes. Diese Platte kann- selbstverständlich
auch unterhalb der Platte D" angeordnet sein, wie in dem Schnittbild der Fig. g
angegeben ist, oder auch zwischen zwei Platten aus strahlendurchlässigem Material
eingeklemmt sein. Bei einer Röntgenaufnahme erscheinen, wie aus Fig. 10 ersichtlich
ist, im Röntgenbild das Bild der Sella turcica, die Schatten der Bleikugeln und
des Zifferblattes.
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Mit Hilfe einer vierkantigen Figur wird sodann die zu bestrahlende
Gegend abgegrenzt (in Fig. IO wird beispielsweise die Bestrahlung der ganzen Sella
turcica bezweckt). Diese Figur kann ein Viereck, Rechteck, Rhombus, Trapez oder
sonst irgendeine Figur sein. Man gebraucht für diesen Zweck Streifen aus durchsichtigem
Zelluloid oder aus irgendeinem anderen feuchtigkeitsfesten Material (Glas, Zelluloseacetat
u. dgl.). Die Punkte des Zifferblattes, welche durch die vier genannten geraden
Linien geschnitten werden, werden nqtiert Gemäß Fig. II werden auf der Platte D'
zwei Bleiplatten X' bzw. X", die zweckmäßig die dargestellte Form besitzen, aber
auch eine andere Form haben können, angeordnet. Die inneren Ränder dieser Platte
fallen auf die Punkte 3,5 und I4,5 bzw. 4 und 13,4, welche aus dem Bilde gewonnen
wurden. Oberhalb der Platte D' wird gemäß der Fig. 12 eine zweite Platte E' angeordnet.
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Auf dieser Platte sind die Punkte und die Zahlen angegeben, welche
den Marken bzw. den Nummern der anderen Platten entsprechen. Auf der Platte E' werden
zwei weitere Bleiplatten Y' und Y" aufgelegt, deren innere Ränder auf die Punkte
19,6 und 11 bzw. o und IO fallen, wie aus Fig. 12 hervorgeht. Der Querschnitt des
Strahlenbündels stellt in diesem Fall eine unregelmäßige vierkantige Figur dar.
Das Strahlenbündel ist genau auf das zu bestrahlende Objekt, nämlich die Sella turcica,
gerichtet.
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Der oben angegebene geometrische Beweis gilt selbstverständlich auch
für diese Ausführung.
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Für ein exaktes Funktionieren der Anordnung ist es erforderlich,
daß die Punkte auf der Platte E' korrekt angegeben sind, wobei die schräge Neigung
der Strahlen in Betracht zu ziehen ist. Was in dieser Hinsicht zu berücksichtigen
ist, ist in Fig. I3 (in übertriebenem Maße) veranschaulicht. Die Lage der PunkteZ',
welche auf der Platte E' zu zeichnen sind, muß derart ausgeführt sein, daß die Strahlen,
welche durch diese gehen, auch durch die Punkte Z hindurchgehen.
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Sollte es zweckmäßig sein, daß die zu bestrahlende Zone genauer abgegrenzt
wird, so besteht ohne weiteres die Möglichkeit, diese durch eine Figur mit mehr
als vier Kanten, z. B. eine sechskantige oder achtkantige Figur, abzugrenzen. In
diesem Falle wird man von weiteren, z. B. einer dritten oder vierten, oberhalb der
ersten zwei anzubringenden Platten-Gebrauch machen und kann für jede dieser Platten
ein Paar Bleiplatten verwenden.
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Es versteht sich ohne weiteres im Rahmen des Erfindungsgedankens,
daß die Vorrichtung auch für andere Partien des menschlichen Körpers anwendbar ist,
vorausgesetzt, daß diese auf dem Röntgenbild, sei es direkt oder durch künstlich
erzeugten Kontrast, zu sehen ist.