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Eckenkonstruktion für Faltschachtel Die Erfindung bezieht sich auf
Verbesserungen für Kartons, Schachteln, Schalen und andere, im nachstehenden mit
dem Sammelbegriff »Schachteln« oder »Faltschachteln« bezeichnete Gebilde, die durch
Falten von Zuschnitten aus Pappe, Papier oder einem anderen zum Falten geeigneten
Bogenmaterial hergestellt werden können.
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Die Erfindung ist besonders zur Anwendung auf solche Arten von Faltschachteln
geeignet, die durch ungekiebtes Ineinandergreifen gewisser Teile des Schachtelzuschnitts
zusammengehalten werden.
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Die Technik der Formung von Faltschachteln durch Ineingriffbringen
von Teilen des Schachtelzuschnitts ohne die Verwendung von Klebstoffen ist bereits
seit vielen Jahrzehnten bekannt, und für die Bildung von Schachtelecken sind bereits
viele Forminen von Bindungen vorgeschlagen worden. Bei der Mehrzahl dieser bisher
vorgeschlagenen Bindungen ist das Zusammenfügen von Hand vorgesehen. Bei den Versuchen,
die bekannten Bindungen durch eine mechanische Vorrichtung zu bilden, sind beträchtliche
Schwierigkeiten aufgetreten. Andere bekannte Formen von Bindungen, die für das Zusammenfügen
durch Maschinen geeignet sind, erfordern im allgemeinen eine Einrichtung, die entweder
kompliziert ist oder langsam arbeitet.
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Die Erfindung hat gewisse Verbesserungen für die Eckenkonstruktion
von Faltschachteln zum Ziel, um eine Bindung zu erzielen, die sicherer als die bekannten
Bindungen ist, und sich zudem mittels
schnell laufender, automatischer
Schachtelmaschinen von gedrängtem Aufbau und verhältnismäßig einfacher Konstruktion
herstellen läßt. Gegenstand der Erfindung ist daher, insbesondere ein Eingriffsverhältnis
oder eine Schachteleckenkonstruktion zu schaffen, die ein weit besseres Aussehen
hat als die Eckenkonstruktionen der bisher bekannten Bauformen in der Weise, daß
die Klappen oder Laschen, mittels weicher der gegenseitige Eingriff erzielt wird
und die bei den bekannten Bindungsformen stark in die Augen fallen, so angeordnet
sind, daß sie praktisch verdeckt sind. Durch diese Verbesserung wird für ungeklebte
Schachteln ein größeres Anwendungsgebiet geschaffen, das bisher beschränkt war,
entweder wegen der Abneigung der Verbraucher gegen stark in die Augen fallende Bindeklappen
oder -laschen oder wegen der technischen Schwierigkeiten, die bei frei liegenden
Klappen oder Laschen auftreten, die mindestens in einem gewissen Ausmaß die Benutzung
aufstülpbarer Deckel, die Verwendung von Umschlägen und angelenkten Deckeln und
die Verpackung solcher Schachteln in größere Behälter wegen der Gefahr beeinträchtigen,
daß die Klappen oder Laschen einer Schachtel an denjenigen einer anderen hängenbleiben.
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Ziel der Erfindung ist ferner die Schaffung einer verbesserten Eckenkonstruktion,
die besonders starr und widerstandsfähig gegenüber dem Druck des Inhalts der Schachtel
gegen die Innenseite der Sekachteldecke ist. Dies wird durch eine Konstruktion erzielt,
bei welcher das Schachtelmaterial zwei Falten bildet und eine Anordnung vorgesehen
ist, bei welcher der Druck des Schachtelinhalts nicht dazu führt, die ineinandergreifenden
Teile der Bin. dung außer Eingriff zu bringen.
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Die ungeklebte Bindung gemäß der Erfindung kann mit einer automatischen
Schachtelmaschine mit außerordentlich großer Geschwindigkeit hergestellt werden,
so daß in I Minute 80 bis über 200 Schachteln, je nach der Schachtelgröße, fertiggestellt
werden können.
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Eckenbindungen, bei welchen die ineinandergreifenden Laschen verdeckt
auf der Innenseite der Schachtel liegen, sind bereits früher vorgeschlagen worden.
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Eine der bekannten Bindungsformen erfordert das Falten, Einstecken
und nachfolgende Aufklappen der Bindelaschen von Hand, was eine Schachtelecke ergibt,
bei welcher im allgemeinen die Laschen nicht flach gegen die Schachtelwände anliegen.
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Wegen der Notwendigkeit der Betätigung von Hand ist diese bekannte
Bindungsform nicht geeignet zur Herstellung mittels schnell laufender, automatischer
Schachtelmaschinen.
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Durch die Erfindung wird die Notwendigkeit der Herstellung von Hand
ausgeschaltet und eine Eckenkonstruktion geschaffen, bei welcher die ineinandergreifenden
Laschen flach gegen die Schachtelwände auf Grund ihrer eigenen Steifigkeit anliegen,
die nicht durch das vorausgehende Falten oder Knicken verringert wird.
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Blei einer anderen bekannten Form mit verdeckter Bindung werden die
Bindelaschen nur durch Reibung gehalten zum Unterschied von einem formschlüssigen
Eingriff von Kanten über Flächen.
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Reibungseingriffbindungen sind unzuverlässig, da die Gefahr besteht,
daß sie sich unter dem Druck des Schachtelinhalts lösen.
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Schachteln, die mit der Eckenbindung gemäß der Erfindung ausgerüstet
sind, können mittels einer verhältnismäßig einfachen und zuverlässigen Stempel und
Schacht aufweisenden Vorrichtung, die aus sehr wenigen Teilen besteht, aufgerichtet
und dabei die Schachteiwände gleichzeitig an allen vier Ecken gebunden werden. Dabei
sind die Teile einer solchen Vorrichtung so angeordnet, daß es praktisch unmöglich
ist, daß sie außer Ausfluchtung kommen können. Dies ist ein Merkmal von besonderer
Wichtigkeit für in eine Verbraucheranlage eingebaute Maschinen, bei welchen die
Produktion der Schachtelmaschinen unmittelbar für das Verpacken von Waren, die ununterbrochen
angeliefert werden, verwendet werden. Es liegt auf der Hand, daß bei solchen Anlagen
die Zuverlässigkeit der Schachtelmaschine im Betrieb von noch viel größerer W«chtigkeit
ist als die Betriebszuverlässigkeit einer Schachtelmaschine, die im Betrieb eines
Schachtelherstellers arbeitet, da die Produktion, die mittels einer Schachtelmaschine
erzeugt wird, nicht dem Lager, sondern unmittelbar der Verwendung zugeführt wird.
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Die Eckenkonstruktion gemäß der Erfindung ist besonders für ausgefütterte
Schachteln geeignet, wobei die Konstruktion der verschiedenen Teile der Schachtelecke
derart ist, daß die Aus fütterung bei der Aufrichtung der Schachtel automatisch
so geführt wird, daß eine Balgfalte oder ein Zwickel gebildet wird. Ein besonderes
Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ausgefütterte Schachteln mittels derselben
mechanisch.en Vorrichtung aufgerichtet werden können, die für das Aufrichten ohne
Ausfütterung verwendet wird.
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Diese und weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung und
die Art und Weise, wie sie ausgeführt werden kann, werden aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung noch besser verständlich. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht eines flachen Schachtelzuschnitts gemäß der Erfindung, wobei
die Innenfläche des Zuschnitts dem Beschauer zugekehrt ist, Fig. 2 eine perspektivische
Ansicht der aus dem in Fig; I gezeigten Zuschnitt aufgerichteten Schachtel, die
in der Stellung gezeigt ist, in welcher sie die automatische Schachtel- und Eckenverbindemaschine
verläßt, Fig. 3 eine perspektivische Ansicht, welche die Formung und Bindung einer
Schachtelecke darstellt, wenn der Zuschnitt durch einen Falt- und Verbindungsschacht
mit Hilfe eines Stempels gedrückt wird, Fig. 4 im vergrößerten Maßstab eine Draufsicht
des Eckenteils des Zuschnitts nach Fig. I mit einer Ausfütterung, Fig. 5 eine perspektivische
Ansicht einer Schachtelecke, die aus dem ausgefütterten Zuschnitt nach Fig. 4 hergestellt
ist,
Fig. 6 eine Draufsicht des Eckenteils eines Zuschnitts, wobei
die Konstruktion des Zuschnitts eine Abänderung aufweist, um eine Balgfalte an der
Schachtelecke vorzusehen, Fig. 7 eine perspektivische Ansicht der Innenseite einer
Schachtelecke, die aus dem Zuschnitt nach Fig. 6 hergestellt ist; Fig. 8 eine perspektivische
Außenansicht der Schachtelecke nach Fig. 7, Fig. g eine Draufsicht eines Eekenteils
eines Zuschnitts mit einer abgeänderten Form der Bindung, die im Aussehen besonders
wenig in die Augen fällt, Fig. 10 eine perspektivische Ansicht einer aus dem Zuschnitt
nach Fig. 9 aufgerichteten Ecke, Fig. in eine Außenansicht einer Schachtelecke,
die aus dem in Fig. g gezeigten Zuschnitt hergestellt ist, mit einer Bindung, die
eine Sicherung aufweist, wobei die Bindung vor der Bewegung einer. Spitze in ihre.
wirksame Stellung gezeigt ist und Fig. 12 eine perspektivische Innenansicht der
Schachtelecke nach Fig. II mit der Spitze in ihrer wirksamen Stellung.
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In der Zeichnung sind für die Zwecke der Beschreibung und Erläuterung
verschiedene .Ausführungsformen der Erfindung gezeigt, die jedoch nur als Beispiele
gegeben sind, da innerhalb des Rahmens der Erfindung noch verschiedene, hier nicht
beschriebene Abänderungen möglich sind.
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Der in Fig. I gezeigte Zuschnitt Ai ist in erster Linie bestimmt-
für das Verpacken gefrorener Lebensmittel. Aus der gleichen Figur ergibt sich gleichzeitig
die Anwendbarkeit der Erfindung auf Faltschachteln von verhältnismäßig kompliziertem
Aufbau, mit einem Schachtelkörper, einem Klappdeckel und zahlreichen Laschen am
Körper und am Deckel. Zuschnitte von der durch den Zuschnitt 24 dargestellten Art
und einer Größe für eine Schachtel von 1/2 kg Durchschnittsinhalt können mittels
einer vollautomatischen Schachtelmaschine mit einer GeschwindigkeSit von etwa Ioo
Schachteln je Minute aufgerichtet werden.
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Automatische Schachtelmaschinen für das sAufrichten einer Schachtel
von dieser Größe mit der angegebenen Geschwindigkeit sind ziemlich klein und erfordern
nicht mehr als annähernd 9oX 120 cm Bodenfläche.
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Hohe Produktionsziffern lassen sich durch gewisse bauliche Einzelheiten
der Eckenkonstruktion der Schachtel erzielen, welche das Formen der Schachtel und
das Binden der Ecken im Bruchteil I Sekunde gestatten. Das Binden geschieht Zuschnitt
für Zuschnitt in der Weise, daß der Bindevorgang an einem Zuschnitt nicht eher beginnt,
bevor die Bindevorgänge der vorausgehenden Schachtel abgeschlossen sind. Dieses
Verfahren steht im Gegensatz zu dem bei einer bekannten Falt- und Klebemaschine
angewendeten Verfahren, bei weichem im allgemeinen mehrere Zuschnitte gleichzeitig
gehandhabt werden. Dies läßt die Bedeuuung besonderer Einzelheiten der Form des
Znschnittes erkennen.
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Der in Fig. I gezeigte Zuschnitt A.- kann in einer Vielzahl von Stücken
aus großen Bogen oder Rollen Papier, Pappe oder anderem geeignetem faltbarem bogenförmigem
Material in autorilatischen Schneide- und Falzmaschinen geschnitten werden.
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Der ZuschnittAI ist durch eingekerbte Faltlinien in eine Vielzahl
von Feldern, Klappen und Laschen unterteilt, die aneinander angelenkt sind. Längs
der Faltlinien I5, I6 und I7 sind ein Vorderwandfeld 11, ein BodenfeldI2, ein RückwandfeldI3
und ein D-eckelfeld 14 angelenkt. An das Vorderwandfeld 11 ist eine vordere Klappe
18 längs einer Faltlinie 19 angelenkt, welche durch einen Einschnitt 20 für das
Einstecken eimer Bindelasche 2I unterbrochen ist.
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Die Bindelasche ist am Deckelfeld I4 längs einer Faltlinie 22 angelenkt.
Die Seitenwandfelder 23 und 24 sind am Bodenfeld 12 längs der Faltlinien 25 und
26 angelenkt. Diese Seitenwandfelder haben innere Einschnitte 27 und 28 für das
Einstecken der Seitenklappen 29 und 30, die am Deckfeld 14 längs der Faltlinien
31 und 32 angelenkt sind.
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Die Schachteleckenkonstruktion weist Eckenklappen 33, 34, 35 und
36 auf, die an die Wandfelder 1 1 und I3 längs der Faltlinien 37, 38, 39 bzw. 40
angelenkt sind. Diese Seitenfaltlinien können gegenüber den Bodenfaltlinien 25 und
2£ zum Ausgleich der Dicke des Materials geringfügig versetzt sein.
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Die Eckenkonstruktion weist ferner Bindelaschen 4I, 42, 43 und 44
auf, die an den Seitenwandfeldern 23 und 24 längs der Seitenfaltlinien 45, 46, 47
und 48 angeleniktsind. Diese Seitenfalilinien können aus dem gleichen Grund ebenfalls
geringfügig gegenüber den Bodenfaltlinien 15 und I6 versetzt sein. Die Bindelaschen
4I, 42, 43 und 44 sind in zwei innere Einschnitte 49, 50, 51 und 52 einsteckbar.
Diese inneren Einschnitte haben eine geknickte Enorm und bilden innere, nach der
Schachtelecke gerichtéte Zungen 53, 54, 55 und 56 in den Wandfeldern II und I3.
Die inneren Einschnitte erstrecken sich im wesentlichen bis zu den Seitenfaltlinien
37, 38, 39 und 40. Vorzugsweise erstrecken sie sich dabei geringfügig über die Seitenfaltlinien
hinaus, so daß sie jeweils eine selbstaufgehende Öffnung an der entsprechenden Seitenfaltlinie
bilden, wenn die Eckenklappen 33, 34, 35 und 36 aus der Ebene der Wandfelder II,
13, mit denen sie verbunden sind, herausge-faltet werden.
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Es ist jedoch nicht unbedingt notwendig, daß die inneren Einschnitte
49, So, 51 und 52 sich über die Seitenfaltlinien 37, 38, 39 und 40 hinaus oder genau
bis zu diesen erstrecken, sondern es genügt, wenn diese Einschnitte sich so nahe
an die Seitenfaltlinien heran erstrecken, daß sich beun Falten der Eckenklappen
automatisch eine Öffnung bildet.
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Dieses Ergebnis läßt sich sogar mit einem inneren Einschnitt - erzielen,
der sich nicht ganz bis zur Seitenfaltlinle erstreckt, da die der Pappe eigene Steifigleeit
bewirkt, daß das Material oberhalb und unterhalb der durch den Einschnitt begrenzten
Innenzunge sich an der Faltlinie, an welcher die Eckenklappe gefãltet wird, leicht
krümmt, während keine Krümmung innerhalb der Fläche der Innen zunge eintritt. Das
Krümmen des Materials kann ausreichend sein, um eine Öffnung am inneren
Einschnitt
von einer Breite freizugeben, die für das leichte Einstecken der mit dem innenliegenden
Einschnitt verbundenen Rindelasche ausreicht. Es ist jedoch im allgemeinen vorzuziehen,
den inneren Einschnitt so zu legen, daß er sich bis an die. Seitenfaltlinie, um
weiche die Eckenklappe gefaltet ist, erstreckt oder geringfügig-darüber hinaus.
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Die Bindelaschen ,41, 42, 43 und 44 weisen Spitzenteile 57, 58, 59
und 60 auf, die vorzugsweise in gleichem Abstand von den die eigentlichen Schachtelecken
bildenden Faldinien, . B.
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46,38, angeordnet sind wie der breiteste Teil der seibstaufgehenden
Öffnung, die durch die inneren Einschnitte 49, .50, 51 und 52 gebildet wird.
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Die Bindelaschen haben Bindekanten 6I, 62, 63 und 64, die in den
Teil des jeweiligen inneren Einschnitts eingesteckt werden können, welcher unmittelbar
neben der jeweiligen Seitenfaltlinie liegt.
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Beispielsweise kann die Bindekante 61 mit der durch den inneren Einschnitt
49 gebildeten Kante 65 in Eingriff gebracht werden. Die entsprechenden Kanten an
den anderen Ecken sind mit 66, 67 und 68 bezeichnet.
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Die Eckenklappen 33, 34, 35 und 36 haben vorzugsweise im wesentlichen
dreieckige Form, obwohl auch andere Formen geeignet sind. Die Kanten 69, 70, 7I
und 72 der Eckenklappen erstrecken sich im wesentlichen mit einem Winkel von 45"
zu den Seitenfaltlinien 37, 38, 39 und 40. Die Vorteile dieser Dreieckform ergeben
sich aus dem Nachstehenden.
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Die mechanische Ausrüstung für das Aufrichten des in Fig. 1 gezeigten
Zuschnitts in Schachtelform kann von verhältnismäßig einfacher Konstruktion sein
und besteht im wesentlichen aus einem Stempel, der auf das Bodenfeld 12 aufgesetzt
wird, und den Zuschnitt durch eine im wesentlichen rechteckige Schaditöffnung drückt.
Hierdurch werden die Vorderwand 11 und die Rückwand 13 sowie die Seitenwände 23
und 24 gegenüber dem Bodenfeid 12 senkrecht hochgebogen. Gleichzeitig werden die
Eckenklappen 33, 34, 35 und 36 ebenfalls gegenüber den Wandfeldern, an denen sie
hängen, gefaltet Dies bewirkt das Aufgehen der Öffnungen an den Seitenfaltlinien
37, 38, 39 und 40, in welchen die Bindelaschen 4I, 42, 43 und 44 geführt werden,
deren Spitzenteile 57, 58, 59 und 60 dabei vorangehen.
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Eine besonders einfache und zuverlässige Form des Falt- und Bindeschachts
mit dem dazugehörigen Stempel ist, soweit es für das Verständnis des Aufrichtvorgangs
erforderlich ist, in Fig. 3 gezeigt.
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Der Stempel ist im wesentlichen kastenförmig und besteht vorzugsweIse
aus miteinander verschweißten Stahlplatten, woblei teine Grundplatte für das Aufsetzen
auf das Bodgenfeld I2 vorgesehen ist und vier senkrechte oder Seitenplatten, gegen
welche die Wandfelder des Zuschnitts aufgerichtet werden. Zwei dieser senkrechten
Seitenplatten sind bei 73 bzw. 74 gezeigt. Gegen diese Teile werden die Wandfelder
II und 24 des Zuschnitts aufgerichtet.
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Der Schacht, durch welchen der Stempel niedergebracht wird, besteht
im wesentlichen aus vier Schachtteilen, von denen zwei bei 75 und 76 sichtbar sind.
Der Schachtteil 75 richtet das Wandfeld II gegen den Stempelteil 73 auf und der
Schachtteil 76 das Wandfeld 24 gegen den Stempelteil 74.
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Es können außerdem vier Arme für das Halten des flachen Zuschnitts
auf dem Schacht vor dem Eingriff des Stempels auf den Zuschnitt vorgesehen sein.
Diese Arme können auch den Faltrorgang unterstützen. Einer dieser Arme ist bei 77
gezeigt.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Auf dem flachen,
auf den Armen 77 - aufliegenden Zuschnitt kommt zuerst am Bodenfeld 12 die Bodenfläche
des Stempels zum Angriff. Die Abwärtsbewegung des Stempels bewirkt, daß der Zuschnitt
zuerst an den Faltlinien 15 gefaltet wird infolge des Umstandes, daß der Scbachtteil
75 etwas höher ist als der Schachtteil 76. Der Schachtteil 75 ist bei 78 für eine
Länge ausgespart, die für die Aufnahme der Breite des Wandfeldes 1l ausreicht. Wenn
der Zuschnitt zur Schachtöffnung nach unten bewegt wird, kommt an der Eckenlasche
35 die Seitenwand 79 der Aussparung 78 zum Angriff, so daß die Eckenlasche 35 in
Richtung zum Stempel aufgerichtet wird, wodurch automatisch eine - Öffnung 80 geformt
wird, in welche die Bindelasche nachträglich eingesteckt wird. Kurz nach dem Falten
der Eckenlasche 35 greift an dem Wandfeld 24 des Zuschnitts der untere Schachtteil
76 an, so daß dieses in Richtung zur Stempelwand 74 gefaltet wird. Unmittelbar vor
dem Falten des Wandfeldes 24 um seine Faltlinie 26 greift an der Bindelasche 43
der Schachtteil 75 an und leitet das Falten der Bindelasche um ihre Faltlinie 47
ein.
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Beim Fortgang des Faltvorgangs des Wandfeldes 24 bewegt sich die
Bindelasche 43 in Richtung zur oeffnung80. Auf ihrem Weg wird die Bindelasche mittels
eines prismenförmigen Teils 81 am Schachtteil 75 ion die Öffnung 80 und an der Innenzunge
55 vorbei abgelenkt.
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Während der Endstufe des Bindevorgangs wird das Wandfeld 24 in aufrechte
Lage in bezug auf das Bodenfeld I 2 der Schachtel geschwenkt. Dies hat zur Folge,
daß die Bindelasche 43 völlig in die Öffnung 80 eintritt, bis ihre angrenzende Bindekante
63 mit der entsprechenden Bindekante 67 im Wandfeld II zum Eingriff kommt.
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Es ist verständlich, daß das Einstecken der Bindelasche 43 in die
Öffnung die Aufwendung einer brestimmten Kraft erfordert, die gegen das Wandfeld
24 mittels des Schachtteils 76 ausgeübt wird. Auch das Falten des Wandfeides 24
an der Faltlinie 26 erfordert eine gewisse Kraft. Dies hat zur Folge, daß das Wandfeld
24 die Neigung hat, sich etwas zu krümmen, und zwar in demselben Sinne, wie die
Oberfläche des Schachtteils 76 gekrümmt ist. Dies ist bis zu einem gewissen Grade
unerwünscht, da, wenn die b Krümmung wesentlich ist, wahrscheinlich der Fall eintritt,
daß die. Bindelasche 43 nicht weit genug eingesteckt wird, um die Bindekante 63
mit der Bindekante 67 im Feld II zum Eingriff zu bringen.
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Um die Neigung des Feldes 24, sich emzurollen, zu überwinden, wird
die Seitenfaltlinie 47, längs welcher die Bindelascihe 43 am Wandfield 24 an- -gelenkt
ist, so lang wie möglich gemacht, vorzugsweise so, daß sie sich bis zur eaglentlichlen
Schachtelecke erstreckt, d. h. bis zum Schnittpunkt der Faltlinien 15 und 26. Durch
diese Maßnahme bildet das Feld 24 mit den Laschen 43 und 44 angenähert ein U-Proffl.
Eine ähnliche Versttifungswirkung wird für die Wand 1I mittels der Eckenklappen
35 hervorgerufen. Hieraus ergibt sich, daß die im Winkel von 45" zu den Faltlinien
47 bzw. 39 und beim flachen Zuschnitt einander parallel liegenden Kantenteile von
Bindelasche 43 und Eckenlilappe 35 Vorteile beimAufrichten des Zuschnittsin Schachtelform
bieten.
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Am Ende seines Hubes gibt der Stempel den unteren Rand des Schachtes
frei, und die gefaltete und gebundene Schachtel A: wird abgestreift. In Fig. 2 ist
die Schachtel in perspektivischer Darstellung gezeigt. In dieser Form ist sie für
die Aufnahme von Ware bereit, worauf sie geschlossen wird. Das Scllließen der Schachtel
erfordert das Einwärtsbiegen der Vorderklappe 18, das Falten der Deckelseitenklappen
29 und 30, das Falten des Deckelfeldes um seine Faltlinie I7 und das Einstecken
der Laschen 29, 30 und 21 in die Schlitze 27, 28 bzw. zo. Diese Vorgänge können
in einer automatischen Schachtelschließmaschine ausgeführt werden, die jedoch keinen
Bestandteil der Erfindung bildet.
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Da die Schachtelfalt- - und die Bindevorgänge an allen vier Schachtelecken
gleichzeitig erfolgen, ist der Zeitbedarf für das Aufrichten der Schachtel und für
das Binden ihrer Ecken außerordentlich kurz und erfordert nicht mehr als einen Bruchteil
I Sekunde. Das völlige Fehlen von Klebvorgängen beseitigt die Notwendigkeit, die
Schachtel für eine bestimmte Zeit in der Maschine zu halten.
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Die Schachtelmaschine kann aus diesem Grund außerordentlich klein
sein und mit hoher Geschwindigkeit betrieben werden. Die geringe Größe der Maschine,
deren Höhe nur etwa I,50m beträgt, ist ein wichtiger Faktor, da die Größe der Maschine
die Produktionskosten der Schachteln in zweierlei Hinsicht beeinflußt, erstens bezüglich
des Raum- -bedarfes im Fabrlkationsraum und zweitens bezüglich der Beschaffungskosten
der Maschine, da diese bis zu einem gewissen Grade proportional der Größe der Maschine
sind.
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Die Erfindung ermöglicht daher die Herstellung einer außerordentlich
wirtschaftlichen Schachtelart, die gefällig im Aussehen ist, da ihre Eckenbindungen
praktisch verdeckt sind. Bei der in Fig. 2 gezeigten besonderen Schachtelform sind
nur kleine Teile der Bindelaschen sichtbar. Dies ist bei Schachteln der dargestellten
Art kein Grund zur Beanstandung, da solche Schachteln im allgemeinen nach dem Füllen
eingewickelt werden. Es kann jedoch, wie im nachstehenden erläutert, die Form des
inneren Einschnitts an der Ecke so abgeändert werden, daß die Bindelasche völlig
verdeckt ist.
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Vor der Beschreibung dieser Abänderungen soll die Bildung einer ausgefütterten
Schachtelecke dargestellt werden. Die Eckenkonstruktion des in Fig. 4 gezeigten
Schachtelzuschnitts B entspricht im wesentlochen derjenigen des in Fig. I gezeigten
Zuschnitts A, so daß die gleichen Bezugsziffern fürdie Bezeichnung entsprechender
Teile verwendet werden. Dler Schachtelzuschnitt B ist mit einer Ausfütterung C kombiniert,
die aus einem beliebigen, geeigneten Ausfütterungsmaterial, z. B. aus Zelluloseazetat
oder einem anderen, im allgemeinen als Schachtelausfütterungsmaterial verwendeten
Film bestehen kann. Die Ausfütterung C kann stellenweise an den Zuschnitt B angeklebt
werden oder mit diesem ohne ein Bindemittel zwischen Pappe und der Audsfütterung
kombiniert sein. Die Kanten der Ausfütterung können mit den Kanten des Zuschnitts
zusammenfallen oder können sich um einen kurzen Randaibstand d über die Kante des
Schachtelzuschnitts hinaus erstrecken. Wenn die Schachtelecke in der in Fig. 5 gezeigten
Weise gebildet wird, wird die Ausfütterung C automatisch zu einer glatten Balgfalte
oder einem Zwickel 82 gefaltet, wobei die Kante 71 der Eckenklappe die Faltung der
Aiusfütterung bestimmt.
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Der innere Einschnitt 51, der die Innenzunge 55 begrenzt, weist einen
Binideteil 67 auf, der mit der Bindekante 63 der Bindelasche 43 in Eingriff kommt.
Die Richtung des Einschnitts 67 schließt vorzugsweise einen Winkel von 450 mit der
Seitenfaltlinie 39 ein; es kann jedoch auch ein kleinerer Winkel vorgesehen sein.
Um das Eintreten der Bindelasche in den Einschnitt zu erleichtern, ist es vorteilhaft,
eine geknickte Form dies Einschnitts 5I vorzusehen, so daß eine Spitze 84 innerhalb
des Körpers des Feldes 11 gebildet wird, statt inner halb der daran hängenden Eckenklappe
5 Dies kann durch ein;en Schnitteil 83 erreicht werden, der eine schräge Führungskante
an der Klappe 35 bildet. Diese schräge Kante setzt sich ohne Richtungsänderung über
die Faltlinie in den Körper des Wandfeldes II fort und führt die Bindelasche 43
in ihre richtige lage ohne Gefahr des Klerunens oder Einrollens des Materials an
der Faltlinie 39.
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Die durch den Teil 83 gebildete Führungskante kann verschiedene andere
Formen annelunen, was von der besonderen Form des inneren Einschnitts 51 abhängt,
wobei das Grundprinzip darin besteht, daß zwei winkelig angeordnete Teile, wie z.
B. die Teile 67 und 83, vorgesehen sind, welche zwischen sich einen Winkel oder
eine Spitze 84 bilden, die innerhalb des Körpers des Feldes 11 liegt statt innerhalb
des Körpers der Klappe 35. Diese besondere Ausbildung erleichtert das Einstecken
der Bindelasche 33, wobei es offensichtlich freigestellt bleiben kann, welche besondere
Form der Einschnitt 51 unterhalb des Teils 83, d. h. zwischen dem Teil 83 und den
Faltlinien 15, 47 hat.
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Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform der in Fig. 1 und 4 gezeigten
Eckenkonstruktioren, welche zur Bildung einer Balgialte durch das Material selbst
an der Ecke dient. Gleiche Bezugs ziffern bezeichnen in dieser Figur gleiche Teile,
und mit einem Strich versehene - Bezugsziff'ern dienen
zur Bezeichnung
der abgeänderten Teile der Eokenkonstruktion.
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Die Eckenklappe 35' ist durch eine schräg geschnittene Kante 71 begrenzt,
die sich etwa im Winkel von 450 vom Ende der Eckenklappe35 zur Bindelasche 43' erstreckt.
Die Verlängerung der Kante 7I zwischen der Bindelasohe 43' und der eigentlichen
Ecke wird durch eine Einkerbung 85 gebildet, die für das leichte Falten eingesckitten
werden kann. Die die Bindelasche 43' begrenzende geschnittene. Kante ist längs der
Linie 86 bis zur Faltlinie 47 fortgeführ't. Der Einschnitt 51' kann im allgemeinen
dieselbe Form haben, wie in Fig. 4 gezeigt. In Fig. 6 weist er einen geringfügig
anderen Verlauf auf, der ein völliges Verdecken der Bindelasche 43' nach der Bildung
der Ecke ermöglidht. Der Einsohnitt 5x' weist einen Bindeteil 67 und einen Führungsteil
83 auf,. verläuft dann bei 87 (Fig. 8) im wesentlichen parallel zur Faltlinie 39
und Ist bei 88 zurück in den Körper der Seitenwand geführt Die Ecke wird in der
gleichen Weise, wie im vorangeherDden beuschrieben, gebildet und gebunden. Fig.
7 bzw. 8 zeigen die Innen-bzw. die Außenseite der Eckenbindung.
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Fig. 9 und 10 zeigen eine geringfügige Abänderung der Bindung nach
Fig. 6, 7 und 8. Bei den in Fig. 9 und Io gezeigten Formen ist die Balgfalte an
der Schachtelecke weggelassen, die Bindelasche ist jedoch völlig verdeckt.
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Bei dem in Fig. 9 gezeigten Zuschnitt erstreckt sich der Einschnitt
51" näher an den Schnittpunkt der Faltlinien 15 und 26 heran. Das Ende des Einschnitts
88' befindet sich im Abstand von der Faltlinie I5> wobei dieser Abstand jedoch
ausreicht, einen sicheren Ablenkteil für die Ecken. klappe 35 an der Faltlinie 39
zu schaffen. Es ist hierbei vorteilhaft, die Faltlinie 39 gegenüber der Faltlinie
26 zu versetzen. Diese Versetzung ist an dem Schnittpunkt der Faltlinien 47 und
26 vorzugsweise größer als im oberen Teil des Feldes 11.
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Die fertige Schachtelecke ist in Fig. Io gezeigt. Ihre Ähnlichkeit
mit einer geklebten Schachtelecke ist auffallend, was durch das völlige Fehlen von
in die Augen fallenden auf den Wandfeldern an der Außenseite aufliegenden Bindeklappen
bedingt ist.
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Hierdurch wird nicht nur das Aussehen der Schachtel verbessert, sondern
es werden auch mechanische Vorteile wegen des Fehlens abstehender Teile erzielt.
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Der innere Einschnitt, dessen Bindeteil 67 bei den früher beschriebenen
Figuren im wesentlichen mit der Bindekante 63 der Bindelasche zusammenfallend gezeigt
war, kann geringfügig dadurch abgeändert werden, daß ein abgewinkelter Endteil vorgesehen
wird, wie in Fig. 9 durch gestrichelte Linien gezeigt ist. Diese Abänderung ist
mit Einzelheiten in Fig. 11 und 12 dargestellt, welche den Zuschnitt nach dem Aufrichten
in Eckenfo¢m zeigen. Der abgewinkelte Teil 89 bildet eine Kante, über welche der
Spitzenteil go der Bindelasche nach dem Einstecken der Bindelasche 43 in den Einschnitt
51" hinausragt. Der Spitzenteil go kann dann zur Innenseite der Schachtel durch
Bewegen der Bindelasche 43 angenähert parallel zur Bodenfläche 12 in Richtung des
Pfeils91 gezogen werden. Dies hat zur Folgt daß der Spitzenteil 90 an der Kante
89 vorbei- einrastet und dadurch eine Art Sicherheitsbindung bildet, um eWn unbeabsichtigtes
Lösen der Eckenbindung selbst unter den ungünstigsten Umständen zu verhindern.
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Durch die Erfindung wird daher die Bildung verbesserter Eckenbindungen
beim Aufrichten von Faltschachteln ohne die Verwendung von Klebstoffen ermöglicht,
die zahlreiche Merkmale und Vortle auEveisen, welche die neuartige Bindung gegenüber
den bisher bekannten ungeklebten Konstruktionen überlegen macht und wirtschaftlicher
in der Herstellung ist als eine Schachtelkonstruktion, bei der die Verwendung von
Klebstoff erforderlich ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt, sondern kann innerhalb ihres Rahmens beliebige Abänderungen erfahren.
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PATENTANSPRACH£ I. Ungeklebte Eckenkonstrktion für Faltschachteln
mit einem Bodenfeld, einem ersten Wandfeld, das an das Bodenfeld längs einer ersten
Bodenfaltlinie angelenkt ist, einem zweiten Wandfeld, das an das Bodenfeld längs
einer zweiten Faltlinie angelenkt ist, die einen Winkel mit der ersten Faltlinie
bildet, einer Eckenklappe, die an das erste Wandfeld längs einer ersten Seitenfaltlinie
angelenkt ist, wobei das erste Wandfeld einen inneren Einschnitt von abgewinkelter
Form aufweist wodurch in dem ersten Wandfeld eine innere Zunge gebildet wird, die
zur ersten Seitenfaltliie gerichtet ist, und einer Bindelasche, die an das zweite
Wandfeld längs einer zweiten Seitenfaltlinie angelenkt ist, welche angenähert mit
der ersten Seitenfaltlinie zusammlenfällt, wenn die Felder sich in Eckenbildungslage
befinden, wobei die Bindelasche durch den Einschnitt einsteckbar ist, so daß sie
unter das erste Wandfeld zu liegen kommt, dadurch gekennzeichnet, daß der innere
Einschnitt (52, 51, 50,49) sich angenähert bis zur ersten Seitenfaltlinie (40 bzw.
39 bzw 38 bzw. 37) erstreckt, und das Falten der jewelligen Eckenklappe (36,35,34,33)
gegen das erste Wandfeld (I3 bzw. II bzw. I3 bzw. 11) automatisch eine Öffnung an
der ersten Seitenfaltlinie (40 bzw. 39 bzw. 38 bzw. 37) bildet, und daß jeweils
die Bindelasche (44,43,42,41) eine Bindekante (64 bzw. 63 bzw. 62 bzw. 6I) aufweist,
die sich jeweils von der zweiten Faltlinie (48 bzw. 47 bzw. 46 bzw. 45) in Überdeckung
mit mindestens - einem Teil des inneren Einschnitts (52 bzw. 51 bzw. 50 bzw. 49)
in das erste Wandfeld (13 bzw. II bzw. I3 bzw. II) hinein erstreckt, wenn die Felder
(i3, 24, 11, 24 bzw. I3, 23 bzw. 23, II) in ihrer Eckenbildungslage sind.