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Aus Papier, Karton od. dgl. bestehende Kettenpackungen und Verfahren
zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft aneinanderhängende, aus einem bieg-
und falzbaren Material bestehende Behälter, die nach Belieben voneinander getrennt
werden können, und bezieht sich auf eän Verfahren zur Herstellung derartiger Behälter.
Solche zusammenhängenden Behälter werden als Kettenpackung bezeichnet und insbesondere
aus Papier, Pappe, Karton, Wellpappe, Kunststoff usw. ge:-fertigt und dienen zur
Aufnahme von Füllgütern, insbesondere von Milch, Sahne und anderen: Molkereiprodukten.
Es ist bekannt, solche Behälter aus Cellulosematerial durch eine Preß- oder Gießoperation
vorgeformt herzustellen. Der Rumpf der Behälter besteht aus zwei Streifen, die längs
je zweier, sich über die ganze Höhe des Behälters erstreckenden Lappen miteinander
verbunden sind.
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Nachteilig ist hierbei, daß der vom Behälter beanspruchte Raum in
ungefülltem Zustand genau so groß wie im gefüllten Zustand ist. Somit verstellen
die leeren. Behälter einen großen Teil des Arbeitsraumes, der für die zu verpackenden
oder schon fertig abgepackten Güter fehlt. Auch ergibt es sich zwangläufig,. daß
in einem Lagerraum von bestimmter Größe nur eine ganz beschränkte Anzahl
von
Verpackungsbehältern gelagert werden kann. Ein weiterer Nachteil ist die sehr unwirtschaftliche
Anwendung von Preß- oder Gießoperationen zur Herstellung solcher Kettenpackungen.
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Die- Erfindung hat sich-die Aufgabe gestellt, einen Behälter zu schaffen,
der so einfach wie möglich gebrauchsfertig hergestellt und in leerem Zustand in
möglichst gedrängter und wenig voluminöser Form, beispielsweise gefaltet, versandt
werden kann und der nach dem Füllen einen solchen Raum einnimmt, daß er möglichst
raumsparend zu Großpackungen zusammengesetzt werden kann. Weiterhin soll nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine wirtschaftlichere und kontinuierliche Herstellung
der Behälter durch Verarbeiten von größeren Materialbahnen oder Papierrollen ermöglicht
werden.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß nach Ausführung der
quer liegenden Klebenähte an zwei gleichzeitig herangeführten und gerillten Materialbahnen
die Behälterräume durch Öffnung der Bahnteile zwischen den Klebenähten gebildet
und an den offenen Enden der gebildeten Rümpfe Verschlußteile eingesetzt werden.
Weiterhin wird erfindungsgemäß so vorgegangen, daß bei den vorgenannten, aus zwei
die Behälterwandungen bildenden Streifen der Boden und bzw. oder Deckel einen.mit
Bördelrand versehenen Einsatz aufweist, der derart mit Falzungen und erst vor Gebrauch
zu schließenden Schlitzen zu versehen ist, daß der mit Einsätzen versehene Behälter
flach zusammengelegt werden kann. Wenn auch der erfindungsgemäß ausgebildete Behälter
beispielsweise mit kreis- oder ellipsenförmiger Grundfläche ausgebildet sein kann,
weist doch vorzugsweise der Behälter eine rechteckige, insbesondere quadratische
Grundfläche auf, wobei der Boden- und bzw. oder Deckeleinsatz mit einem diagonal
verlaufenden, vorzugsweise nach außen gelegten Falz und einen diagonal verlaufenden
Schlitz versehen ist. Es ist so leicht möglich, den gesamten Behälter einschließlich
des Deckels und des Bodens zusammenzulegen und so äußerst wirtschaftlich zu verpacken
und zu versenden. An Ort und Stelle, kurz vor dem Gebrauch, wird der Behälter auseinander
geklappt, wobei er dann noch in zweckmäßiger Weise auf an sich bekannte Art mit
einer Paraffinierung, Wachsung, Tränkung oder einem anderen Überzug versehen werden
kann. Obwohl sich diese Paraffinierung oder Wachsung unmittelbar vor dem Gebrauch
im allgemeinen mehr empfehlen wird, ist es auch ohne weiteres möglich, schon vor
der Verarbeitung die Streifen und Einsätze mit einem derartigen Überzug oder einer
Tränkung zu versehen. Auch eine Kaschierung des zur Verwendung gelangenden Folien-
oder Bogenmaterials ist möglich.
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Der Schlitz des Bodeneinsatzes wird dann vor der Füllung mit einem
Streifenetikett verschlossen. Ein -dichter Abschluß dieses- Schlitzes ist äußerst
einfach möglich. Nach dem Füllen wird dann der Schlitz des Deckels auf ähnliche
oder gleiche Weise dicht abgeschlossen. Hierbei wirkt sich zusätzlich vorteilhaft
aus, daß diese Etiketten gleichzeitig dazu benutzt werden können, um irgendwelche
besonderen Angaben des Abfüllers, beispielsweise der Molkerei, aufzunehmen. Man
kann so nach vorliegender Erfindung in vollkommenster Weise Reihenabfüllungen. vornehmen,
da die Behälter parallel zueinander miteinander verbunden sind und im Leerzustand
auf ein Format zusammengelegt werden können, welches sich .bisher bei keinem Behälter
der vorstehenden Art erreichen ließ.
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Ein weiteres erfindungsgemäßes Merkmal, nach welchem zwischen den
beiden die Rumpfwände des Behälters bildenden Streifen mit den Lappen oder Stegen
verbundene Zugbänder eingelegt sind, ermöglicht es, die zweckmäßig als »Schlangen-
oder Falzpackungen« zu bezeichnenden Behälter in Längsrichtung mit erheblicher Kraft
auseinander zu ziehen und zu öffnen, ohne däß dabei die Gefahr einer Deformation
oder Zerstörung der Klebungen oder Schweißungen zu befürchten ist.
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Bei der Herstellung dieser Behälter erfolgt das Auseinanderziehen
der Moterialbahnen durch Anwendung eines Unterdruckes. Dies ist besonders zweckmäßig,
um die Kettenpackung im fortlaufenden automatischen Arbeitsgang herzustellen.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht weiter darin, daß eine
Mehrzahl von Behältern von der Rolle gearbeitet werden, wobei je eine Rolle zur
Lieferung je eines Streifens dient. Auf diese Weise ergibt sich eine schlangenartige
Reihe von Behältern., die längs der Stege oder Lappen miteinander verbunden. sind.
Hierbei empfiehlt es sich, die Stege oder Lappen, an denen die einzelnen Behälter
zusammenhängen, mit .einer Perforation zu versehen, um die endgültige Trennung der
Behälter voneinander zu erleichtern. Es wird sich aber häufig empfehlen, diese Trennung
der Behälter erst unmittelbar vor Gebrauch des in den Behälter eingebrachten Füllgutes
vorzunehmen, indem sowohl der Versand der unverpackten. Behälter als auch der Versand
der gefüllten Behälter in einem Zustande vorgenommen wird, -wo die- einzelnen Behälter
noch längs der Lappen oder Stege miteinander zusammenhängen. Auf diese Weise wird
erreicht, daß die einzelnen Behälter in der Verpackung, beispielsweise in ein.eni
Karton, außerordentlich fest und sicher ohne irgendwelche besonderen Mittel in einem
steifen. Rahmen liegen, der jede Verletzung der einzelnen Behälter oder gar ein
Durcheinanderwerfen ausschließt.
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Der Erfindungsgegenstand kann auf äußerst einfache Weise vollautomatisch
in fortlaufendem Arbeitsgang hergestellt werden, wie sich noch weiter unten an Hand
des speziellen Teiles der Beschreibung deutlicher ergeben wird.
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An Hand der Zeichnungen sind weitere Verbesserungen und zweckmäßige
Ausgestaltungen. der Erfindung verdeutlicht. Es zeigt Fig. z den erster. Teil einer
erfindungsgemäß ausgebildeten Anlage in schematischer Seitenansicht, Fig. 2 einen
Grundriß der Anlage der Fig. r,
Fig. 3 den weiterem. Teil der Anlage
zur autornatischen Herstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Behälters in
Seitenansicht, und zwar in einem größeren Maßstab als die Fig. i, Fig.4 zwei erfindungsgemäß
ausgebildete Streifen zur Bildung einer Mehrzahl von Behältern, Fig. 5 die beiden
Streifen der Fig. 4 in auseinandergespreiztem Zustande, Fig. 6 die Streifen der
Fig. 5 mit eingesetztem Boden- oder Deckelteil, Fig. 7 eine Reihe von fertigem Behältern
in teilweise zusammengelegtem Zustande, Fig. 8 drei Reihern. von Behältern in der
Form, wie sie abgepackt zum Versand gelangen können. Bevor im einzelnen auf die
Figureneingegangen wird, sei darauf hingewiesen, daß es sich grundsätzlich meist
empfehlen wird;, die beiden Streifen zur Bildung des Behälterrumpfes einanderkongruent
herzustellen, so da.ß jeder Streifen eine Hälfte des Behälterrumpfes bildet. Es
ist aber auch möglich, den einen. Streifen verschieden von dem anderen Streifen
herzustellen, indem beispielsweise der eine Streifen nur eine Seite eines Behälterrumpfes
von rechteckiger oder quadratischer Grundfläche bildet, während aus dem anderen
Streifen die drei anderen Seiten des Behälterrumpfes gebildet werden.
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Bevor das Verfahren zur Herstellung des Erfindungsgegenstandes an
Hand der Fig. i bis 3 beschrieben wird, sei auf die Abbildungen des Behälters selbst
an Hand der Fig. 4 bis 8 eingegangen. Der Behälter ist hiernach aus zwei Streifen
1,:2 hergestellt. Der Streifen i ist mit Falzrillen 3, 4, 5 versehen, und in entsprechender
Weise weist der Streifen 2 Falzrillen 6, 7, 8 auf. Auf diese Weise sind in dem Streifen
zwei Flächen gebildet, wobei. die Fläche zwischen den Falzrillen 6 und 7 mit 9 bezeichnet
ist, während die Fläche zwischen den Falzrillen 6 und 8 das Bezugszeichen io trägt.
Die Fläche zwischen den Falzrillen.? und 8 andererseits ist mit den Bezugszeichen
i i, 12, versehen.
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In entsprechender Weise ist in dem Streifen i die Fläche zwischen
der Falzrille 3 und der Falzrille 4 mit dem Bezugszeichen 13 versehen. Die
Fläche zwischen der Falzrille 3 und der Falzrille 5 trägt das Bezugszeichen 14,
und die Fläche zwischen den beiden Falzrillen 4 und 5 trägt die Bezugszeichen 15,
16. Wie bereits der gewählte Name zeigt, sind die Falzungen 3, 4, 5, 7, 6, 8 zusätzlich
mit Rillen versehen, so daß sich Falzrillen ergeben.
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Die Streifen sind längs der Flächen 1i, 12 und 15, 16 miteinander
insbesondere durch Klebung verbunden. Hierbei wird es sich häufig empfehlen, diese
Flächen i i, 12 bzw. 15, 16 durch Perforationen 17 zu unterteilen.
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Nachdem die Streifen auf diese Weise verbunden sind, werden die Flächen
g, io einerseits und 13, 14 andererseits leporelloartig auseinander gefaltet, so
daß sich rohrartige Gebilde von imAusführungsbeispiel quadratischem Querschnitt
ergeben., im folgendem. »Behälterrumpf« genannt,- die längs der Fläche 1i, 1a und
15, 16 zusammengehalten werden. In diese Behälterrümpfe werden 'nun Böden und Deckel
eingebracht, deren Ausbildung deutlicher insbesondere aus der Fig. 6, aber auch
aus der Fig. 7 hervorgeht.
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Sowohl der Deckel als auch der Boden besteht aus einem Bördeleinsatz
18, der längs der Bördelränder i9 mit den entsprechenden Wänden 9, io, 13, 14 von
innen her insbesondere durch Klebung verbunden ist. Diese Bördeleinsätze i8 weisen
einem. diagonal verlaufenden Schlitz 2o auf,. der insbesondere in der Verlängerung
der Flächen i i, i2 und'. 15, 16 liegt. In der anderen Diagonale ist dieser Bördeleinsatz
i8 mit einer Falzung oder Rillung 21 versehen, wobei vorzugsweise die FaJzung derart
ausgebildet ist, daß sie nach außen zu klappen geneigt ist. Auf diese Weise ist
es möglich, die gemäß den Fig.4 und 5 miteinander vereinigten Streifen auch dann
noch flach zusammenzulegen, wenn sie schon mit den Bördeleinsätzen,i8 zur Bildung
des Bbdens und.Deckels verbunden sind. Dies ist klar insbesondere auch aus der Fig.
7 zu erkennen. Hierbei ist zu bemerken, daß gemäß den gezeigten Figuren die Bördeleinsätze
nach außen geklappt sind: Es wäre aber auch ohne weiteres möglich, die Falzungen
umgekehrt zu legen, so daß die Bördeleinsätze beim Zusammenlegen der Behälter nach
innen. klappen.
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In dem Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die beiden Streifen
i und. 2 einander gleich ausgebildet sind, indem jeder Streifen zu gleichen Teilen
zu der Bildung der Rumpfwände des Behälters beiträgt, die einerseits von de Flächen
13 und io und andererseits von den Flächen 13 und 14 ge bildet werden. Es
ist statt dessen aber auch möglich, von einem Streifen - bei einem Behälter mit
quadratischer Grundfläche - drei Seiten des Behälterrumpfes zu bilden und nur eine
Seite des Behälterrumpfes mit Hilfe des- anderen Streifens herzustellen.
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An Hand der Fig. 8 ist verdeutlicht, wie drei nebeneinanderliegende
Reihen. von je sechs erfindungsgemäß ausgebildetem, Behältern, die hier des Einfachheit
halber mit dem Bezugszeichen 22 versehen sind, längs der Lappen oder Stegwände 23
miteinander verbunden. sind und in dieser Form zum Versand gelangen, nachdem sie
auf weiter unten beschriebene Weise vorher gefüllt worden sind. Durch die Lappen
oder Stegflächen 23 sind die einzelnen Behälter 22 zu einer Einheit miteinander
verbunden, so daß sie während des Transportes auch dann keinen Schaden erleiden,
wenn die äußere Verpackung nur von geringer Widerstandskraft ist.
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Zum Zwecke des Versandes der leeren Behälter Werden zweckmäßigerweise
bei den Deckel- und Bodeneinsätzen i8 die Schlitze offen gelassen, und die Streifen
bleiben. miteinander verbunden. Die Behälter können so flach zusammengelegt und
äußerst billig mit geringem Volumen versandt werden. An Ort und Stelle werden. die
Schlitze 2o der Bodeneinsätze 18 durch eine Abschlußetikette verschlossen, indem
sie einfach bei geöffnetem Behäl-' ter auf den Einsatz 18 im Bereiche des Schlitzes2o
geklebt wird. Erst danach empfiehlt es sich;. dem Behälter mit einer Tränkung oder
einem Überzug,
beispielsweise einer Paraffinierung oder Wachsung,
zu versehen, und nun können. die Behälter über den Schlitz 2o des Deckeleinsatzes
gefüllt werden. Danach sind diese Schlitze der Deckeleinsätze wiederum mit einer
Etikette zu verschließen, worauf zweckmäßigerweise die, Behälter in-, deren Zustand
versandt werden, wo sie noch längs der Perforierungen 17 miteinander verbunden
sind. Erst kurz vor Gebrauch des Inhalts der Behälter werden die einzelnen Behälter
längs der PerfoTierungen 17 voneinander getrennt.
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An Hand., der Fig. i bis 3 ist das Verfahren zur Herstellung derartiger
Behälter genauer dargestellt. Hierbei schließt sich die Vorrichtung der Fig. 3 an
die linke Seite der in Fig. i gezeigten Anlage an, wobei nur die Vorrichtung der
Fig. 3 in. größerem Maßstäbe gezeigt ist. Bei der Herstellung wird von der Rolle
gearbeitet, wobei der Streifen. 2 von einer Rolle 24 und der Streifen i von einer
Rolle 25 genommen wird. Zweckmäßigerweise ist das Material in bedrucktem Zustande
auf die beiden Rollen 24, 25 aufgewickelt. Mit 26 und 27 sind Vorratsrollen bezeichnet.
Brechwalzen 28, 29 biegen das Papier oder den Karton gerade, während Vorzugswalzenpaare
30, 31 das Streifenmaterial i, 2 zwangläufig von der Rolle abziehen. Danach erfolgt
die Leimung der Innenseite der Steg- oder Lappenflä,chen 11, 12 und: 15, 16 mittels
zweier Leimwalzen 32, 33, die auf bekannte Weise von einem Leimtrog 34 aus gespeist
werden. Danach werden die beiden Streifen i, 2 - es können auch mehrere Streifen
nebeneinander angeordnet;. sein -über einen Trockenapparat 35 geführt, in dem eine
Luftzirkulation mit Hilfe eines Ventilators 70 gesichert ist. ImAusführungsbeispiel
ist derTrockenapparat mit einer Reihe von hintereinander angeordneten Infrarotlampen
36 ausgebildet. Von hier aus gelangen die beiden Streifen i, 2 zu einer Zug-und
Puderstation 37 und von dort zu einer geheizten Rill- oder Falzvorrichtung 38. Die
Zug- und Puderstation 37 dient dazu, um das mit Klebstoff oder Imprägnierungsmittel
belegte Streifenmaterial mittels Vorzugswalzen anzuziehen, während die Puderstation
eingeschaltet ist, um notfalls das vorzeitige Ankleben der Streifenbahnen zu verhindern.
Die Streifen sind jetzt etwa in. dem Zustand, der in Fig.4 dargestellt ist. Jetzt
werden sie einer Trommel 4o (s. Fig. 3), die in vierundzwanzig Kammern unterteilt
ist, zugeführt und dort mit Hilfe von. Saugern 39 auseinandergezogen. Auf dieser
Trommel werden mittels einer Vorrichtung 41 die Bodeneinsätze 18 eingesetzt, und
danach werden auf einer Trommel 42 mit Hilfe einer Vorrichtung 43 die Deckeleinsätze
eingebracht und mit den Rumpfwänden, befestigt. Über eine Teiltrommel 44 wird nunmehr
das fertige Gut einem Abnahmetisch 45 zugeführt, wo es wieder flach zusammengelegt
wird, um in dieser Form versandt zu werden. Das Einsetzen. der Deckel und der Böden
erfolgt nach der gleichen Technik. Aus Zuschnittmagazinen werden die flachliegenden.Boden-
oder Deckelteile herausgezogen oder herausgesaugt und Einsatzstempeln zugeführt,
die die Boden- bzw. Deckelteile in die geformten Rümpfe einsetzen und sie gleichzeitig
verschweißen. Um Zeit zu gewinnen, läuft das vierfach wirkende Einsatzgerät gleichzeitig
vier Stationen nach links (in der Fig. 3) mit um und schwenkt dann wieder in die
Anfangsstellung nach rechts zurück.
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Obwohl sich das beschriebene Ausführungsbeispiel auf einen. Behälter
mit quadratischer Grundfläche bezieht, kann die Erfindung auch für Behälter von
rechteckiger Grundfläche mit Erfolg benutzt werden. Außerdem ist auch die Ausführung
des Erfindungsgeäänkens bei Behältern mit kreisförmiger oder elliptischer Grundfläche
möglich, obwohl hier die Ausnutzung des Verpackungsraumes weit weniger günstig ist.
Bei der Herstellung derartiger Behälter wird auf an sich bekannte Weise eine Anilin-
oder Offsetdruckmaschine benutzt, mit deren Hilfe das Papier oder der Karton von
der Rolle bedruckt wird. Danach kann dann das bedruckte Papier einer Kunststoffauftragsmaschine
sich einer Sparparaffiniermaschine anschließen, die ebenfalls an sich bekannt ist
und in der die Papierbahn in ein regulierbares heißes Paraffinbad eintaucht. Danach
wird die Papierbahn wiederum aufgewickelt und wird nunmehr einer Maschine zugeführt,
die in der Fig. 9 dargestellt ist. Es handelt sich hier um einen Heißsiegelrillautomat
zur Herstellung der Rümpfe in Teilschlangen. Mit 46 und 47 sind zwei bedruckte und
imprägnierte Rollen bezeichnet, wobei die mit Kunststoff belegten Seiten nach innen
gekehrt sind. Die beispielsweise in vier Nutzen unterteilten Bahnen werden über
Vorzugswalzenpaare 48, 49 zwei Segmentvorzugswalzen So, 51 zugeführt, die für einen
genauen. Vorschub einstellbar sind. Mit 52 sind Heißsiegel und Rillwerkzeuge bezeichnet,
wobei die gesamte Papierbahn nach dem Schweißen und Rillen der Rumpfteile in vier
nebeneinanderliegende Teilschlangen getrennt wird. Die Heißsiegel und Rillwerkzeuge
werden auf an sich bekannte Weise auf die dargestellte Art mit Hilfe einer Exzentereinrichtung
angetrieben.
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Jede Teilschlange hat vier Rümpfe, so daß also bei einem Arbeitshub
sechzehn Rümpfe (bei 1l41 Größe) entstehen. Auch die perforierte Trennlinie für
die Einzelrümpfe kann vorgesehen werden.
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Mit 53 ist eine Kette zur Abnahme der Teilschlange nach dem Schweißen,
bezeichnet, während die oberen und unteren Sauger zum Öffnen der fertigen Rumpfflächen
vor dem Zusammenlegen die Bezugszeichen 54 und 55 tragen. Das Sammelgut der zusammengefalteten,
Rumpfteilschlangen trägt das Bezugszeichen; 56.
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In den Fig. io und i i ist schematisch eine andere Maschine zum Einschweißen
der Böden- und Deckelteile dargestellt, wobei die Fig. io die Maschine in Seitenansicht
und die Fig. i i die Maschine in Aufsicht zeigen.
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Bei 57 erfolgt das Einsetzen der Rümpfe, die von dem Heißsiegelrillautomat
der Fig. 9 herkommen. Mit 58 sind die Magazine zum Aufnehmen der Deckelteile bezeichnet,
während die Magazine zumAufnehmen derBodenteile das Bezugszeichen 59
tragen.
Das Gerät besteht im wesentlichen aus zwei Gruppen von umlaufenden Dornen 6o, 61
mit den darüber angeordneten Magazinen 58 und 59'. Die Dorne 6o dienen zur Aufnahme
der Rumpfteilschlange, wobei dieTeilschlange mit vier Nutzen im Ausführungsbeispiel
von Hand eingeführt wird. Bei 62 werden die Deckelteile in die Teilschlange eingeschweißt,
während bei 63 die Teilschlange ausgestoßen und in die Dornreihe 61 eingeführt wird.
Bei 64 werden die Bodenteile in die Teilschlange eingeschweißt, während bei. 65
die füllfertige Teilschlange ausgestoßen wird. Die Teilschlange kann auch in dar
gleichen Maschine zu vier Einzelpackungen getrennt werden.
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Die Maschine gemäß denn Fig. io und i i braucht schon nicht mehr in
der Kartonagenfabrik, sondern kann schon an der Füllstation, beispielsweise in einer
Molkerei, aufgestellt werden. In. diesem Falle ist also vorgesehen, daß die Behälter
in der Kartonagenfahrik überhaupt nicht mit irgendwelchen Deckeln oder Böden, versehen
werden, so daß die Böden und, Deckel auch nicht mit einem Schlitz oder einer Falzung
versehen zu werden brauchen. Bei der aal Hand der Fig. io und ii beschriebenen Ausführungsform
sind also die Böden völlig dicht ohne Falzung oder Schlitze äusgeführt, während
die Deckel nur mit einer kleinem. Füllöffnung versehen sind, im übrigem aber den
Böden entsprechen. Nachdem dann, über diese Füllöffnung die Behälter gefüllt worden
sind, schließt sich als letzter Arbeitsgang das Verschließen der Füllöffnungen der
Deckel an. Dies kann beispielsweise mit Hilfe einer Maschine erfolgen, die in d'en
Fig. 12 und. 13 schematisch dargestellt ist.
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Mit 66 ist ein Einführgurt zum Einführen der gefüllten und noch nicht
verschlossenen Schlangenpackungen bezeichnet. Ein kontinuierlich laufender Drehtisch
67 nimmt die gefüllten. Packungen in bestimmten Abständen zueinan&r auf. Oberhalb
dieses Tisches ist ein Magazin 68 zur Aufnahme der kleinen Verschlußdeckelahen zum
Abschließen der Füllöffnungen angeordnet. Bei 69 erfolgt dann schließlich der Abtransport
der verschlossenen Packungen.