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Abzugsvorrichtung für Versezl- und Kabelmaschinen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Abzugsvorrichtung zu Verseil- und Kabelmaschinen, bei welcher das
die Abzugsscheibe in mehreren Windungen umfassende Drahtseil oder Kabel mittels
eines die Abzugsscheibe umfassenden Ringes, des sogenannten Abdrückringes, auf der
Abzugsscheibe verschoben wird, dessen Drehachse mit der Drehachse der 'Abzugsscheibe
in der gemeinsamen senkrechten Ebene einen vom Durchmesser der Abzugsscheibe und
der Verschiebung des Drahtseiles oder Kabels auf der Abzugsscheibe abhängigen spitzen
Winkel einschließt.
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In der schematischen Darstellung einer derartigen Abzugsvorrichtung
Abb. i, 2 und 3 entspricht der zylindrische Körper i der Abzugsscheibe; 2 ist der
die Scheibe umfassende Ring. Die Drehachse dieses Ringes und die Drehachse des zylindrischen
Körpers schließen den Winkel w ein. Bei der schematischen dargestellten Vorrichtung
liegt der Ring oben auf dem zylindrischen Körper i auf. Diese Auflage des Ringes
bedingt eine kegelige Innenfläche des Ringes. Wenn der Ring die Um-Räche des zylindrischen
Körpers i auch unten berührt, wie in Abb. i dargestellt, ist. mit D =Durchmesser
des zylindrischen Körpers der kleinste Innendurchmesser des Ringes Dl = D/cos w.
Der Winkel w ergibt sich mit V =Verschiebung des Drahtseiles oder Kabels aus der
Beziehung tang w=V/D. Da D1 größer ist als 0, berührt der Ring, wenn er sich in
der Lage befindet, daß seine Drehachse mit der Drehachse des zylindrischen Körpers
i in dessen senkrechter Mittenebene liegt, seitlich die Umfläche
des
zylindrischen Körpers nicht. Dieser Fall ist in Abb. 2 und 3 dargestellt. Der Ring
wird allerdings in der Regel entweder an der einen oder der anderen Seitenfläche
des zylindrischen Körpers anliegen, wobei er aber hin und her pendeln kann. Diese
Hinundherbewegung des Ringes ist = D, - D.
Ist z. B. D= 2ooo mm und
V = 8o mm, so ist Di = 2002 mm. Da man aber die Abzugsscheibe nicht mit genau 2ooo
mm und auch den Ring nicht mit genau 2002 mm ausführen kann, muß man damit rechnen,
daß der Ring 3 bis 4 mm hin und her pendelt.
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Voraussetzung für die bei dieser Gestaltung des Ringes bestmögliche
Auflage des Ringes 2 auf dem zylindrischen Körper i ist die Ausführung des Ringes
derart, daß der Spitzenwinkel der kegeligen Innenfläche des Ringes = 2 # iv ist.
Aber auch bei dieser Ausführung des Ringes liegt der Ring nur unvollkommen auf.
Eine Flächenauflage liegt auf jeden Fall nur insoweit vor, wie eine elastische Verformung
vorliegt. Die unvollkommene Auflage des Ringes wirkt sich ungünstig aus, weil der
Ring gegenüber der Abzugsscheibe bei jeder Umdrehung der Scheibe und des Ringes
axial um 2 # V verschoben wird, nämlich während einer halben Umdrehung um V nach
der einen Seite und während der folgenden halben Drehung wieder um V zurück. Hierbei
kann unter Umständen bei schweren Ringen, z. B. bei Abdrückringen der Abzüge zu
großen Seilschlagmaschinenund Kabelarmierungsmaschinen, die mit Abzugsscheiben von
3 und 3,6 m Durchmesser schon ausgeführt worden sind, ein starker und vorzeitiger
Verschleiß eintreten. Mit einem Verschleiß ist aber in allen Fällen zu rechnen;
er tritt lediglich in dem einen Falle früher, in dem anderen Falle später ein.
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In Abb. 4 ist ein vielfach ausgeführter Ring 3, der die schwach kegelige
Abzugsscheibe 4 umfaßt und auf dieser oben aufliegt, schematisch dargestellt. Die
Innenfläche des Ringes besteht in diesem Falle aus einer breiten Kegelfläche 3"
und einer schmalen Kegelfläche 3a- Mit dem sich jeweils oben befindlichen Teil der
Fläche 3a liegt der Ring oben auf der Abzpgsscheibe auf; der sich jeweils unten
befindliche Teil der schmalen Fläche 36 hat von der Umfläche der Abzugsscheibe einen
solchen Abstand, daß auf jeden Fall ein Klemmen des Ringes ausgeschlossen ist. In
senkrechter Richtung kann der Ring daher nur eine geringe Bewegung machen; die pendelnde
Bewegung kann aber nicht verhindert werden. Der Ring ist an Rollen 5 geführt. Diese
sind entweder, wie in Abb. 4 oben dargestellt, auf Bolzen 6 (aber entgegen der schematischen
Darstellung auf Kugellagern) gelagert oder, wie in Abb. 4 unten dargestellt, mit
ihren Achsen 7 in Lagerkörpern 8 (ebenfalls in Kugellagern) gelagert. In dem einen
Falle sind die Bolzen 6, im anderen Falle die Lagerkörper 8 an einem Ring 9 angebracht,
der mit den ortsfesten Teilen der Abzugsvorrichtung oder mit diesen und dem Fundament
verbunden ist. Da eine gleichmäßige Verteilung des Druckes auf die in der Druckzone
befindlichen Führungsrollen zur Voraussetzung hat, daß die Mittenachsen der Rollen
in einer Ebene liegen und daß die Rollen genau gleiche Durchmesser haben, d. h.
von praktisch schwer erfüllbaren Bedingungen, ist auch diese Führung des Abdrückringes
offensichtlich nicht die bestmögliche.
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Bei der Gestaltung der Abzugsvorrichtung, die den Gegenstand der Erfindung
bildet, wurde von der überlegung ausgegangen, daß die Gestaltung des Abdrückringes
und seiner Lagerung derart, daß ein Verschleiß praktisch ausgeschlossen ist, der
bisher üblichen Gestaltung des Ringes und seiner Lagerung auch dann vorzuziehen
ist, wenn der Verschleiß bei der bisherigen Gestaltung zwar im Laufe der Zeit immer,
vorzeitig aber nur in besonderen Fällen eintritt. Bei der Abzugsvorrichtung, die
den Gegenstand der Erfindung bildet, wird der praktisch verschleißfeste Zustand
in folgender Weise erzielt: Der Innendurchmesser des Abdrückringes ist so viel größer
als der Außendurchmesser der Abzugsscheibe im Bereich des Ringes, daß der Ring die
Abzugsscheibe nicht berührt. Diese Gestaltung des Ringes wird dadurch ermöglicht,
daß der Ring der Innen- oder Außenring eines Wälzlagers ist, das aus diesem Ring,
einem zweiten, mit den ortsfesten Teilen der Abzugsvorrichtung oder mit diesen und
dem Fundament verbundenen Ring, einer Anzahl von Kegelrollen oder Kugeln und einem
den Abstand der Kegelrollen oder Kugeln sichernden Zwischenring besteht. Das Wälzlager
ist entweder ein Ringkegellager oder ein einreihiges selbsthaltendes Ringschräglager.
Die Abmessungen und die Anzahl der Kegelrollen oder Kugeln richten sich nach dem
Druck, der mittels des Abdrückringes auf das Drahtseil oder Kabel ausgeübt werden
muß, um dessen Verschiebung auf der Abzugsscheibe zu bewirken.
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In Abb.5 ist als Ausführungsbeispiel eine Abzugsscheibe vom äooo-mm-Durchmesser
mit einem Abdrückring gemäß der Erfindung im Maßstab i : i o dargestellt. Die Abzugsscheibe
i o, die mit zwei Wälzlagern i i und 12 auf der Achse 13 gelagert ist und
auf deren Nabe das Antriebszahnrad 14 angebracht ist, das mit einem auf der Antriebswelle
angebrachten Zahnrad im Eingriff steht, hat, da der Abdrückring 15 oben nicht auf
der Abzugsscheibe aufliegt, eine geringere Breite als bei der Ausführung, bei der
der Abdrückring auf der Abzugsscheibe aufliegt. Der Innendurchmesser des Abdrückringes
ist so viel größer als der Durchmesser der Abzugsscheibe, daß der Ring die Abzugsscheibe
nicht berührt. Der Druck, der bei der Verschiebung des Drahtseiles oder Kabels an
dem Abdrückring zur Wirkung kommt, wird bei der dargestellten Ausführung durch die
Kugeln 16 auf den Ring 17 übertragen. Dieser ist an dem Ring i 8 befestigt, der
durch eine Anzahl von Armen 19 mit dem Ring 20 verbunden ist, der auf dem ortsfesten
Teil 21 der Abzugsvorrichtung angebracht ist. Der Zwischenring 22 - der auch aus
mehreren Teilen bestehen kann - hat Ausschnitte für die Kugeln. Die Ringe 15 und
17, die Kugeln 16 und der Zwischenring 18 bilden ein einreihiges selbsthaltendes
Ringschräglager. Dieses grundsätzlich den Lagern DIN 628 entsprechende Lager kann
hohe Axialdrücke aufnehmen.
Gegenüber dem --- an sich auch möglichen
- Ringkegellager bietet es den Vorteil der Selbsthaltung. Infolgedessen erübrigen
sich die bei einem Ringkegellager notwendigen Sicherungen gegen das Auseinanderfallen
des nicht unter Druck stehenden Lagers.
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Bei der als Beispiel dargestellten Abzugsvorrichtung würde man mit
2080 mm . Durchmesser des Mittenkreises der Kugeln bei ¢o mm Abstand der
Kugeln 16o Kugeln von 3omm Durchmesser unterbringen können, so daß der Druck des
Abdruckringes von achtzig jeweils in der Druckzone befindlichen Kugeln aufgenommen
und auf den Ring 17
übertragen würde. Eine wesentlich geringere Anzahl von
Kugeln würde aber bereits genügen, um den bei einer Abzugsvorrichtung dieser Größe
in Frage kommenden Druck des sich drehenden Abdruckringes 15 auf den feststehenden
Ririg 17 zu übertragen, auch wenn beide Ringe in Gußeisen ausgeführt werden.
Da auch der Abdruckring an der Innenfläche nicht verschleißt und auch keinen Verschleiß
der Außenfläche der Abzugsscheibe verursacht, hat die Vorrichtung gemäß der Erfindung
eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer.