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Brennstütze für Porzellanöfen Die Erfindung betrifft Brennstützen
für Porzellanöfen, d. h. die aus feuerfestem Werkstoff bestehenden Stützkörper,
Halter oder Kapseln, die als Auflage für jedes zu brennende Porzellangeschirrstück
dienen und die diese Geschirrstücke sowohl für sich halten und stützen als auch
dafür sorgen sollen, daß die einzelnen .Stücke voneinander in Abstand gehalten werden,
wenn sie in die Brennöfen in Stapeln eingesetzt werden. Die bisher gebräuchlichen
Brennstützen, wie sie besonders in Muffelöfen verwendet werden, haben die Gestalt
einer Scheibe mit radialen Leisten oder Stützschienen, die in Füßen oder Untersätzen
enden, die das Aufstapeln dieser Brennstützen eine über der andern gestatten.
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Wenn bei einer solchen Stütze die eine der radialen Leisten bricht,
so ist nicht nur die ganze Stütze verloren, sondern es entsteht leicht noch ein
viel
schwererer Schaden durch Zusammenfallen des Aufbaus oder Stapels mit allen damit
zusammenhängenden schwerwiegenden Folgen. Außerdem erfordern die verschiedenen Formen
und besonders die verschiedenen Größen von Tellern oder ähnlichen zu brennenden
Stücken auch verschiedene Brennstützen, was wiederum eine lästige Erhöhung der Werkzeughaltung
und die Lagerhaltung zahlreicher Brennstützsorten.notwendig macht. Schließlich erfordert
auch die Herstellung dieser verhältnismäßig großen Teile eine- gleichzeitig sehr
kräftige und dabei sehr genaue Werkzeugausrüstung.
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Die Erfindung hat eine Brennstütze zum Gegenstand, durch die die erwähnten
Mängel der bisherigen Einrichtungen beseitigt werden. Zu diesem Zwecke wird erfindungsgemäß
die Brennstütze aus einer feuerfesten ringförmigen Grundplatte gebildet, welche
auf wenigstens zwei radial gerichteten Haltearmen lose aufliegt, wobei jeder Haltearm
einen Fußkörper besitzt, dessen untere und obere Fläche das Aufeinanderstapeln eines
gleichen oder ähnlich geformten Fußkörpers einer weiteren Brennstütze gestattet
und der Fußkörper im übrigen so bemessen und gestaltet ist, daß der erforderliche
vertikale Abstand zwischen unmittelbar übereinanderliegenden Stützen gewahrt bleibt
und sich der jeweils obere Fußkörper mit einem Vorsprung in eine entsprechend geformte
Nut des Barunterliegenden Fußkörpers so einlegt, daß'der obere Haltearm ohne sonstige
Hilfsmittel vor einem Abkippen gesichert ist. Auf diese Weise ergibt sich ein kippsicherer
Zusammenbau. Die Stützschiene und ihr zugehöriger Fußkörper können nicht nach unten
nachgeben, sobald einmal dieser Körper mit seiner unteren Fläche auf der oberen
Fläche des entsprechenden unmittelbar darunter befindlichen Fußkörpers aufliegt.
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Durch geeignete Wahl der inneren und äußeren Durchmesser der Mittelscheibe
kann eine geringe Anzahl von Sorten, wenn nicht sogar eine einzige, ausreichen für
alle Größen und alle Gestalten von Tellern oder Untertassen, die gebrannt werden
sollen: Im allgemeinen braucht man ein Ringmodell für die Teller, und eines für
die Untertassen. Es genügt also, Sätze von Füßen mit verschiedenen Längen und Gestalten
der Stützschienen, sowie Fußkörper verschiedener Höhen zur Verfügung zu haben, um
Brennstützen aufbauen zu können mit dem jeweils erforderlichen Durchmesser und der
jeweils erforderlichen Tiefe, um allen gängigenTypen von zu brennenden Stücken Rechnung
zu tragen.
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Die Stützfüße können sehr handfest gebaut sein, ohne daß man zu einem
übermäßigen 'Gewicht der beim Aufbau der Stapel zu handhabenden Stücke kommt, und
wenn ein solcher Fuß bei der Handhabung zerbricht, so braucht nur dieser Fuß ersetzt
zu werden, während die übrigen Elemente, aus denen die Brennstütze besteht, weiter
verwendet werden können.
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Jede Brennstütze enthält vorzugsweise zwei, drei oder vier Füße. Im
Falle der Verwendung von zwei Füßen müssen diese ausreichend breit sein, um gute
Standfestigkeit des Stapels zu gewährleisten.
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Die unabhängige Ringscheibe kann vorteilhaft auf ihrem Umfang und
rings um ihre Mittelöffnung mit einem hochstehenden Rand oder Bord ausgerüstet sein,
um das Herabfallen von Körner feuerfesten Materials zu verhüten, die auf der Brennstütze
angeordnet werden, bevor das zu brennende Stück darauf gesetzt wird.
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Die zum Zusammensetzen dienenden Organe können beispielsweise für
die als Patrize wirkenden Teile aus Haken oder Klauen bestehen, die von jedem Fußkörper
auf der der Stützschiene entgegengesetzten Seite nach außen vorspringen; und die
als Matrize wirkenden Teile können gebildet werden durch Ausnehmungen oder Vertiefungen
in der äußeren Fläche dieses Fußkörpers, wobei diese Teile so eingerichtet sind,
daß die Klaue des einen Körpers in die Vertiefung des im Stapel unmittelbar benachbarten
Körpers eintritt, so daß verhindert wird, daß die Stützschiene des oberen Fußes
nach unten kippt, wenn die Auflageflächen der beiden im Stapel liegenden Fußkörper
aufeinanderliegen.
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Die zum Zusammensetzen dienenden Paßteile können auch bei den Patrizenteilen
gebildet werden aus einer Stützschiene, die in einem zylindrischen Drehzapfen endigt,
dessen Achse im wesentlichen rechtwinklig zur Längsachse des Fußes verläuft. Und
als Matrizenteil kann dann ein zylindrisches Achslager dienen, das parallel zu diesem
Drehzapfen ausgerichtet ist und nach dem äußeren des Fußkörpers zu liegt. Die betreffenden
Teile sind dabei so ausgestaltet, daß der Drehzapfen des einen Fußes durch seitliche
Verschiebung dieses Fußes eintreten kann in die zylindrische Achslagervertiefung
des im Stapel unmittelbar benachbarten Fußkörpers.
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Zur Bildung der Brennstütze, die am Boden eines Stapels angebracht
werden soll, bedient mari sich besonderer Füße, deren Körper unten eine glatte Fläche
ohne irgendeinen Vorsprung besitzt. Wenn also der beim Zusammenbau dienende Patrizenteil
der Füße die Verbindung mit den Füßen einer unmittelbar darunter befindlichen Brennstütze
herstellen soll, so enthalten diese betreffenden besonderen Füße nur die Matrizenteile
für das Zusammensetzen.
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Die Stützschienen oder Leisten der Brennstützfüße nach der Erfindung
sind vorzugsweise mit den Körpern dieser Füße in der Nähe ihrer oberen Teile verbunden,
so daß unter diesen Stützschienen ein Hohlraum verbleibt zur Aufnahme eines Auflageringes
unter den Stützschienen der Füße der im unteren Teil des Stapels stehenden Brennstütze.
Dieser Auflagering gestattet einerseits das genaue Einhalten und Einpassen des Brennstützdurchme-ssers,
also eine einwandfreie Stapelung, und weiter ermöglicht ein solcher Auflagering
die Verschiebung des ganzen Stapels, sowie schließlich die genaue Auflage der Stapelbasis
auf der Ofensohle oder auf einer Grundplatte, die zu diesem Zweck im Ofen angebracht
ist. Dieser »Zentrierring« kann
auch, anstatt um die Mitte der unteren
Füße gelegt zu sein, mit diesen Füßen- aus einem Stück bestehen. Er bildet dann
nur einen einzigen Ringteil von runder oder viereckiger Gestalt, dessen Querschnitt
sich ergibt aus dem Wegfall des unteren Aufbauorgans für den Stapel. Diese Vereinigung
ermöglicht eine einfachere Handhabung der Gesamtanordnung und vermindert die Anzahl
der Formteile.
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Zwei Ausführungsformen von Brennstützen nach der Erfindung werden
an Hand der Zeichnung beschrieben. In diesen stellen dar Fig. i eine Aufsicht auf
eine Brennstütze nach der Erfindung, Fig. 2 einen vertikalen Schnitt längs der Linie
11-II der Fig. i durch zwei übereinander gesetzte Brennstützen, wobei das Anbringen
des Fußes einer dritten Brennstütze gezeigt ist, und Fig.3 eine Halbansicht in vertikalem
Schnitt, entsprechend derjenigen nach Fig. 2 eines Stapels von Brennstützen mit
Füßen .einer abweichenden Gestalt von derjenigen der Füße nach den Fig. i und 2.
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Die Brennstütze nach der Erfindung, wie sie in den Fig. i und 2 dargestellt
ist, enthält eine Ringscheibe i mit hochgebördelten Rändern 2 und einer Mittelöffnung
3, die ebenfalls von einem Rand q. umgeben ist. Diese Scheibe ruht auf drei - Füßen,
die um i2o° zueinander versetzt angeordnet sind. Jeder dieser Füße besteht aus einer
Stützschiene 5, die so ausgebildet ist, daß sie unter die Scheibe i greift. Das
Ende der Schiene ist bei 6 hochgebogen, und das entgegengesetzte Ende geht in den
Fußkörper 7 über. Dieser besitzt obere und untere Auflageflächen 8 und 9, und in
seinem oberen Teil eine außenliegende Stufe io, auf deren Grund eine zylindrische
Einsenkung i i angebracht ist, die sich nach der Stufe zu öffnet. Andererseits ist
unter dem Körper 7 und in der Nähe seiner, der Stützschiene 5 gegenüberliegenden
Auflagefläche, eine Schiene 12 angebracht, die in einen zylindrischen Lagerzapfen
13 ausläuft, dessen äußerer Durchmesser etwas kleiner ist, als der Durchmesser der
Einsenkung i i:.
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Zur Bildung einer Brennstütze, die als untere in einem Stapel liegen
soll, verwendet man Fußteile mit einem Körper 7d, dessen Unterfläche eben ist, und
der keine Lagerzapfenschiene trägt. Im übrigen sind auch diese Fußteile ebenso ausgebildet,
wie die vorher beschriebenen..
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Die Verbindung zwischen dem Fußkörper 7 bzw. 7" und der entsprechenden
Stützschiene 5 sowie die Formgebung dieser Stützschiene selbst, sind so, daß unter
dieser Schiene ein Hohlraum 14 entsteht. Auf diese Weise ist es möglich, unter die
Füße 7j5 der Grundstütze eines Stapels in diese Hohlräume 14 dieser Fußteile einen
Zentrier- oder Stützring zu legen. Im übrigen bietet dieser Hohlraum bei den anderen
Brennstützen auch Platz für den Randteil des zu brennenden Geschirrstückes, z. B.
eines Tellers oder einer Untertasse, das auf die unmittelbar darunter befindlichen
Brennstütze gesetzt ist.
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Man erkennt also, daß es durch geeignete Auswahl des äußeren und inneren
Durchmessers der Ringscheibe z zur Aufnahme des Bodenrandes von Tellerft oder Untertassen
verschiedener Größen möglich ist, mit einer beschränkten Anzahl von Scheiben für
diese verschiedenen Größen (Durchmesser) auszukommen, beispielsweise mit einer einzigen
Scheibe für die Teller und einer einzigen Scheibe für die Untertassen. Man braucht
also nur Fußsätze mit Stützschienen 5 verschiedener Länge in den einzelnen Sätzen,
um Brennstützen zusammenstellen zu können, zur Aufnahme aller in Frage kommenden
zu brennenden Stücke, wobei natürlich Stapel nur gebildet werden können mit Brennstützen,
für die die radiale Ausdehnung der Körper 7 die gleiche ist, und wobei der Durchmesser
des Grundringes 15 als Richtmaß dient.
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Zum Aufbau der so gebildeten Brennstützen und zum Zusammenstellen
eines Stapels geht man in folgender Weise vor: Nachdem auf eine Grundplatte der
Ring 15, entsprechend dem Durchmesser des aufzubauenden Stützgestells, gelegt worden
ist, setzt man auf diesen Ring in Abständen von i2o° zueinander drei Fußteile 7"-5,
auf deren Stützschiene 5 eine Scheibe i gelegt wird. Auf dieser Scheibe i wird nun
eine dünne Schicht gekörnten feuerfesten Materials verteilt, die also zwischen den
erhöhten Rändern 2 und q. der Ringscheibe zu liegen kommt und dazu dient, das zu
brennende Stück von der Scheibe i zu trennen und eine Art Gleitbahn zu bilden, damit
das Stück bei seinem Zusammenschrumpfen während des Brennens sich gut bewegen kann.
Dann setzt man auf diese Schicht das zu brennende Stück, das in der Zeichnung nicht
dargestellt ist. Nun wird in jeden Fuß 7a-5 ein Fuß 7-5 eingesetzt. Zu diesem
Zweck wird der Gelenkzapfen 13 eines Fußteils 7-5 seitlich in Richtung des Pfeiles
f in Fig. i in die Lagerbettung i i des Fußkörpers 7" des unteren Fußes eingeführt,
wobei der Fuß 7-5 etwas angehoben wird, wie es strichpunktiert im oberen Teil der
Fig.2 auf der rechten Seite angedeutet ist, wenn diese beiden Gelenkfußteile vollständig
ineinandergeschoben sind, so klappt man den oberen Fuß um, so daß sich die untere
Fläche 9 des Fußteiles 7-5 auf - die obere Fläche 8" des unteren Fußteils
7a-5
auflegt. Die Stüfzschiene 5 des oberen Fußes wird nun freitragend gehalten,
ohne daß sie weiter nach unten kippen kann. Nachdem die drei Füße so aufgestellt
sind, setzt man auf ihre Stützschienen 5 eine neue Ringscheibe i, auf die wiederum
gekörntes, feuerfestes Material kommt zur Aufnahme eines zweiten zu brennenden Stückes.
In dieser Weise fährt man fort, bis der ganze Stapel aufgebaut ist. Nun transportiert
man ihn in den Ofen, indem man ihn mittels des Ringes 15 anhebt.
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Die Füße der Brennstützen nach der Erfindung können anstatt in der
bisher beschriebenen und in Fig. i veranschaulichten Weise auch anders gestaltet
werden, besonders so, wie es in Form eines weiteren Ausführungsbeispiels in Fig.
3 dargestellt ist. Bei dieser abgewandelten Form trägt jeder gängige Fuß eine Stützschiene
25, die der Stützschiene 5 nach dem vorangehenden Beispiel entspricht.
Sie
sitzt an einem Körper 2.7, ;der obere und untere ebene Flächenstücke 28 und 29 aufweist.
Die Außenfläche dieses Fußkörpers 27 ist zu einer im wesentlichen zylindrischen
Vertiefung 31 ausgestaltet, die von der oberen Fläche 28 durch eine halbzylindrische
Leiste 36 getrennt ist. In diese äußere Fläche legt sich ein hakenförmiger Teil
32, der ein abgerundetes Ende 33 besitzt. Dieser Haken kann also mit dem
abgerundeten Ende in die Vertiefung 31 des unmittelbar darunter befindlichen Fußteiles
greifen, und die zylindrische Leiste 36 dieses unteren Fußteiles schmiegt sich ihrerseits
der hohlen Seite des darüberliegenden Fußteiles an. Außerdem besitzt die obere Fläche
28 jedes Fußteiles einen halbzylindrischen Buckel 37, und die untere Fläche
29 eine entsprechende. Einsenkung 38, die also mit dem Buckel 37 des darunterliegenden
Fußteiles zusammentritt. Diese Buckel und Einsenkungen verhindern jede radiale Verschiebung
eines Fußteiles gegenüber dem andern. Schließlich besitzt auch bei dieser abgeänderten
Ausführungsform der Brennstütze der unterste Fußteil eines Stapels eine ebene Auflagefläche.
Der Fußkörper 27a ist also unten nicht mit Verbindungsorganen ausgerüstet und trägt
infolgedessen auch keinen hakenartigen Teil 32. Das Aufbauen einer Brennstütze
erfolgt in derselben Weise wie beim vorigen Ausführungsbeispiel, und das Zusammenfügen
der Füße einer oberen Brennstütze mit denen der unmittelbar Barunterliegenden Brennstücke
geschieht durch das Einführen des drehzapfenartigen Endes 33 des Hakenteiles 32
eines oberen Fußes in die Lagervertiefung 31 des Fußteiles der unteren Brennstütze,
wobei während dieses Zusammensetzens der obere Fuß etwas angekippt ist, 'wie es
rechts oben in Fig. 3 strichpunktiert angedeutet ist. Dann wird der obere Fuß heruntergeklappt,
bis seine untere Fläche 29 auf der Fläche 28 des unteren Fußes aufliegt, wobei dann
die Erhöhung 37 des einen Fußes und die Vertiefung 38 des anderen für die Verriegelung'
in radialer Richtung sorgen.
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Man erkennt, daß in allen Fällen an Stelle von drei Füßen für jede
Brennstütze beispielsweise auch vier, oder auch nur zwei verwendet werden könnten.
In dem letzten Falle muß jeder Fuß sowohl in seinem Körper 7 bzw. 27, als auch in
seinem Stützschienenteil 5 bzw. 25, ausreichend breit sein, um die Kippsicherheit
des Stapels zu gewährleisten und den auf den entsprechenden Fußteilen aufliegenden
Scheiben jeder Brennstütze eine sichere Lagerung zu bieten.