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Gerät zum Herstellen von Löchern, Schlitzen od. dgl. in Kohle oder
anderen Mineralien Rundlöcher in der Kohle werden im allgemeinen in der Weise hergestellt,
daß drehende Bohrer in die Kohle hineingetrieben werden. Dabei wird das Bohrmehl
entweder durch Schlangenwindungen, die sich auf der Bohrstange befinden, oder aber
durch Spülflüssigkeit, welche durch einen Kanal der Bohrstange zum Bohrlochtiefsten
geleitet wird, aus dem Bohrloch entfernt. Bei anderen Geräten wird das anfallende
Bohrmehl durch die hohle Bohrstange abgesaugt. Ein besonderes Gerät dieser Art weist
einen mit Meißeln, Fräsern od. dgl. Werkzeugen besetzten drehbeweglichen, als Hohlkörper
ausgebildeten Kopf auf. Dieser sitzt auf einem Röhr auf, welches die Drehbewegungen
auf den Kopf überträgt und gleichzeitig als Absaugerohr für die gebrochene Kohle
dient.
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Alje drehend arbeitenden Bohrgeräte weisen eine mehr oder weniger
große Staubbildung auf, soweit diese nicht durch besondere Spül- oder Absaugevorrichtungen
verhindert wird. Durch drehendes Bohren können zudem nur kreisrunde Löcher hergestellt
werden, nicht aber Vertiefungen anderen Querschnitts, etwa Schlitze, wie sie beispielsweise
für das Einführen von breiten Keilgeräten zum Abdrücken von Kohle benötigt werden.
Solche Schlitze werden bisher allgemein durch schrämende Ketten, Scheiben od. dgl.
oder auch durch mehrere sich überschneidende Bohrer hergestellt.
Den
Gegenstand der Erfindung bildet ein Gerät, welches die Herstellung von runden, mehreckigen
oder länglichen Löchern in der Kohle ohne drehendes Bohren oder Schrämen ermöglicht.
:Sein-Grundelement ist ein vorn und hinten offener, länglicher Hohlkörper, dessen
Form dem Querschnitt des anzulegenden Loches entspricht. Die Wandung des Hohlkörpers
läuft an dessen vorderem Ende auf ihrem ganzen Außenumfang in eine einzige durchgehende
Schneide aus, die sich nach dem Innern des Hohlkörpers und dessen rückwärtigem Ende
zu um ein gewisses Maß keilartig verdickt. Von dieser engsten Stelle an erweiterf
sich der Hohlkörper im Innern allmählich bis zu seinem rückwärtigen Ende. Wird ein
solcher Hohlkörper von etwa rundem, quadratischem oder rechteckigem Querschnitt
mit seiner Schneide schlagend oder durch kontinuierlichen Druck in die Kohle hineingetrieben,
so wird die im Bereich der vordringenden Schneide befindliche Kohle gelöst, durch
deren keilartige Verdickung fortlaufend zerdrückt und durch den sich nach hinten
erweiternden Hohlkörper ohne Verklemmung hindurchgeschoben, an dessen hinterer Öffnung
sie herausfällt. Der Hohlkörper kann auch so ausgebildet sein, daß er an .seinem
hinteren Ende geschlossen ist und im hinteren Teil seiner Wandung eine oder mehrere
fensterartige Öffnungen aufweist, durch welche die Kohle austritt.
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Um ein Verklemmen der Außenwände des Hohlkörpers in der Kohle zu vermeiden,
können diese so ausgebildet sein, daß sie nach hinten aufeinander zu laufen. Das
gleiche kann dadurch erreicht werden, daß die Außenwände des Hohlkörpers zwar parallel
zueinander verlaufen, dieser jedoch im Bereich seiner Schneide einen gegenüber seinen
übrigen Teilen um ein gewisses Maß vergrößerten Außendurchmesser besitzt. Die Schneide
selbst ist zweckmäßig auswechselbar mit dem. Hohlkörper verbunden. -Ein leichtes
Durchschieben der gelösten und zerdrückten Kohle durch den Hohlkörper hindurch ist
dadurch zu erreichen, daß die Kohle aus dem Hohlkörper abgesaugt bzw. durch Preßluft
ausgeblasen wird, wobei die Luftkanäle zweckmäßig in der Wandung des Hohlkörpers
angeordnet sind. Bei einem schlagend arbeitenden Gerät kann es vorteilhaft sein,
die Innenwand des Hohlkörpers mit den Transport- der Kohle fördernden Vorsprüngen
zu versehen. Ein leichteres Durchschieben der Kohle durch den Hohlkörper- ist bei
einem schlagend wirkenden Gerät auch dadurch zu. erzielen, daß im Innern des Hohlkörpers
ein Räumbohrer angeordnet ist, dessen Drehbewegung ohne einen besonderen Antrieb,
vielmehr durch die schlagende Bewegung. des Gerätes bewirkt wird.
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Soll ein Langloch hergestellt werden, so ist es zweckmäßig, zum besseren
Lösen und Zerdrücken der Kohle und zur Erhöhung der Druckfestigkeit des Hohlkörpers
zusätzliche Schneiden rippenartig anzuordnen.
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Abgesehen von einer geringeren Staubbildung bietet das Gerät den Vorteil
eines Universalgerätes zum Anlegen von Vertiefungen beliebiger Querschnitte, mit
welchem insbesondere die Herstellung von Langlöchern in einer, verglichen mit den
bisherigen Verfahren, sehr einfachen Weise möglich ist.
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Das Gerät gemäß der Erfindung kann, besonders zur Verwendung in harter
Kohle, in vorteilhafter Weise mit einem die Kohle nur nach einer Seite abtreibenden
Keil an sich bekannter Bauart verbunden werden und in dieser Kombination als vorzugsweise
schlagend wirkendes Gewinnungsgerät für Kohle Verwendung finden. Es ist an sich
bekannt, Keilgeräte, verschiedener Art mit einem bohrenden oder schrämenden Gerät
in der Weise zu kombinieren, daß der Keil dem ihm vorausgeführten Lochwerkzeug ständig
nachgeführt wird. Dabei sind für die Betätigung des Bohr- bzw. Schrämwerkzeugs und
des Keils entweder getrennte Antriebe erforderlich, oder aber es wird, bei gemeinsamem
Antrieb, ein besonderes Getriebe benötigt,. wodurch ein hohes Gewicht derartiger
kombinierter Geräte bedingt ist, welches ihre Handlichkeit beeinträchtigt. Das Gewinnungsgerät
gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß der schneidende Hohlkörper mit dem Keil
zu einem einzigen starren Element von geringem Gewicht und kleinen Ausmaßen verbunden
ist, welches, ohne daß. ein empfindlicher Antrieb erforderlich wäre, in einfachster
Weise an Stelle des Spitzeisens auf einen normalen Abbauhammer aufgesteckt werden
und als leichtes Handgerät mit bedeutender Wirkung eingesetzt werden kann. Während
dem Spiüz.eisen des Abbauhammers in harter Kohle ein erheblicher Widerstand entgegengesetzt
wird, da die vor dem Spitzeisen befindliche Kohle keinen Raum zum Ausweichen hat,
so daß das Eisen häufig steckenbleibt, schneidet sich das Gewinnungsgerät nach der
Erfindung mit seinem schneidenden Hohlkörper leicht in die Kohle ein, so daß der
Keil, ohne in der Vortriebsrichtung auf unerwünschten Widerstand zu stoßen, voll
zur Wirkung kommen kann.
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Da der Keil- mit dem schneidenden Hohlkörper ein einheitliches Element
bildet, ist es möglich, das Innere des Hohlkörpers nach seinem rückwärtigen Ende
zu der Keilform entsprechend zusätzlich zu erweitern. Dadurch wird der Transport
der Kohle durch den Hohlkörper weiterhin erleichtert.
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Von wesentlicher Bedeutung ist es, daß sich ein Gewinnungsgerät in
der Kohle mit Sicherheit freischneidet: Vor allerri darf das Gehäuse des Hammers
durch stehengebliebene Kohle nicht behindert werden. Das Freischneiden könnte an
sich dadurch erreicht werden, daß der Querschnitt des Hohlkörpers und des Keils
entsprechend groß gehalten. würde. Um die dadurch bedingte Erhöhung des Gewichts
und der Ausmaße des Gerätes zu vermeiden, können dem schmal gehaltenen Hohlkörper
und Keil .kleinere, sich selbst freischneidende Hilfskeile zugeordnet sein, mit
deren Hilfe die Kohle aus dem festen Stoß in einem solchen Umfang herausgelöst wird,
daß das Gerät
sich ungehindert fortlaufend in die Kohle hineinarbeiten
kann. So ist es möglich, das Gerät ununterbrochen durch die ganze Länge des Strebs
weiterzuführen, ohne daß die Notwendigkeit eines jeweils neuen Ansetzens bestände.
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Fig. i bis 4 zeigen in Vorderansicht Beispiele vonAusbildungsformen
der Schneiden eines Geräts zur Herstellung von Löchern verschiedener Querschnitte;
in den Fig. 5 und 6 sind, gleichfalls in Vorderansicht, weiter:- Beispiele solcher
Schneidenformen an einem schematisch dargestellten kombinierten Gewinnungsgerät
dargestellt; Fig.7 zeigt einen Längsschnitt durch einen Hohlkörper mit Schneide;
Fig. 8 und 9 stellen Längsschnitte durch einen Hohlkörper mit Gewinnungskeil bei
verschiedener Ausbildung des Hohlkörpers dar; Fig. io zeigt in Seitenansicht, Fig.
i i in Draufsicht und Fig. 12 in Vorderansicht ein kombiniertes Gewinnungsgerät
mit Hilfskeilen zum Freischneiden des Geräts.
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In den Fig. i bis 6 bezeichnen die Ziffern i, i', i" die rings um
den vorderen Rand des Hohlkörpers 3, 3', 3" verlaufende Schneide, die Ziffern 2,
2', 2" jeweils die keilförmige Verdickung der Schneide. Durch die Ziffern 4 und
q." werden die zusätzlichen rippenartigen Schneiden bezeichnet. Der in Fig. 7 im
Längsschnitt dargestellte Hohlkörper 3"' zeigt eine auswechselbare Schneide i"'
mit ihrer konischen Verdickung 2"'. Die Innenwände 5 des Hohlkörpers 3"' erweitern
sich bis zu dessen hinterem Ende. Im rückwärtigen Teil der Wandung des Hohlkörpers
3"' befindet sich die fensterartige Ausnehmung 7, durch welche die Kohle aus dem
Hohlkörper 3"' austritt.
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In Fig. 8 weist das Innere des Hohlkörpers 3"" eine der Form des Keils
8" entsprechende zusätzliche rückwärtige Erweiterung auf. Fig. 9 zeigt die dem besseren
Transport der Kohle dienenden hakenartigen Vorsprünge 9 im Innern des Hohlkörpers
eines kombinierten Gewinnungsgeräts.
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Die abkeilende Fläche des Gewi,nnungsg.2räts kann eben ausgebildet
sein (8, 8", 8"'). Sie kann sich aber auch der Form der Ausnehmungen anpassen, welche
von den Schneiden des Hohlkörpers in die Kohle geschnitten werden (8').
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Die zusätzlichen, sich freischneidenden Hilfskeile io befinden sich
ober- und unterhalb des Hohlkörpers i i des Gewinnungsgeräts. Sie sind gegenüber
dem Hauptkeil 8"' um ein gewisses Maß seitlich versetzt und gewährleisten das Freischneiden
insh°sondere des Abbauhammergehäuses 12.