DE944686C - Verfahren zur Herstellung von Profilkoerpern aus Holz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Profilkoerpern aus Holz

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DE944686C
DE944686C DEH16551A DEH0016551A DE944686C DE 944686 C DE944686 C DE 944686C DE H16551 A DEH16551 A DE H16551A DE H0016551 A DEH0016551 A DE H0016551A DE 944686 C DE944686 C DE 944686C
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DE
Germany
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wood
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acid
production
processing
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Expired
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DEH16551A
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Walter Neudert
Dr Hans Wilhelmi
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Holzwerke H Wilhelmi O H G
Original Assignee
Holzwerke H Wilhelmi O H G
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/02Lignocellulosic material, e.g. wood, straw or bagasse

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Profilkörpern aus Holz Im allgemeinen werden Formkörper aus Holz in sogenannter spanabhebender Weise hergestellt.
  • Es sind auch viele Wege bekannt, zerkleinertes Holz mit irgendwelchen Bindemitteln unter Druck und Wärme zu Körpern mit gewünschten Formen herzustellen, Verfahren, die z. B. in der Spanplattenfertigung bereits große Bedeutung erlangten. Auch fehlte es nicht an Versuchen, zerkleinertes Holz mit entsprechenden Bindemitteln auch thermoplastischer Art in gelöster oder dispergierter Form zu mischen und sozusagen als Preßmassen nach Art des Spritzguß-oder Strangpreßverfahren zu festen Körpern zu bilden; jedoch ist die Verarbeitung von zerkleinertem Holz oder Holzabfällen zu Formkörpern auf dem Wege über die Strangpresse praktisch noch nicht zur Durchführung gekommen. In den Fällen, in denen nach dieser Art gearbeitet wurde, mußten die Holzteilchen mit den anderen Materialien (Kunstharzen usw.) in kostspieliger und urnständlicher Weise vorbehandelt und aufbereitet werden, bevor sie in den geheizten Pressen verarbeitet werden konnten. Neben diesen in der Kostspieligkeit begründeten Nachteilen ist die Durchfuhrung der Verarbeitung auch deshalb nicht vorwärtsgekommen, weil zerkleinertes Holz (etwa Sägespäne) als organischer natfirlich gewachsener Stoff eine große Anzahl von Eigenschaften besitzt, die der Verarbeitung mittels z. B. Thermoplasten beachtliche Schwierigkeiten entgegensetzen, deren Über windung bisher unwirtschaftlich im Verhältnis zum Wert des herzustellenden Gegenstandes war. Auch bedingt die Eigenart des Holzes, daß sein Anteil in den Gemischen relativ gering bleiben und durch den zu hohen Anteil an teuren Bindemitteln das Endprodukt zu teuer werden mußte.
  • Aus allen - diesen Gründen werden beispielsweise Profilleisten u. dgl. immer noch wirtschaftlicher aus vollem Holz in spanabhebender Fertigung dargestellt.
  • Die Erfindung ermöglicht nun die Herstellung von Profilkörpern aus Holz durch Verpressen von Holzteilchen, wie Sägespänen, mit geringen Mengen thermoplastischer Bindemittel in Strang-, Schnecken-oder Formpressen. Sämtliche Mischungskomponenten einschließlich der Gleit- und Weichmachungsmittel und der chemisch schnell reagierenden, säurebindenden Stoffe, wie CaC0s, Mg08, kommen dabei ohne besondere Aufbereitung durch Wärme, Knetung, Zertrümmerung od. dgl. in fester, zerkleinerter, trockener Form zur Verarbeitung: Die Höhe des Zusatzes der säurebindenden Stoffe wird dabei so gewählt, daß der pll-Wert der jeweiligen- Mischung während der Verarbeitung in der Nähe des Neutralpunktes gehalten wird so daß die nachteiligen Auswirkungen des Holzes während der Heißverarbeitung gewissermaßen auf chemischem Wege beseitigt werden.
  • Die Schwerpunkte der Erfindung beruhen somit nicht nur in der sehr vereinfachten Vorbehandlung der Gemische durch Verwendung sägefallender Späne und pulverförmiger Zusätze, sondern in der Behebung der nachteiligen. Einflüsse mittels chemischer Agenzien bzw. Reagenzien.
  • Die Erfindung sei an einem Beispiel wie folgt erklärt: Eine Menge von 58 kg normaler sägefallender Sägespäne, die bis auf etwa 6 01o Feuchte getrocknet wurde, wird in einem Trommelmischer mit 38 kg eines pulverförmigen Thermoplastes (etwa PVC) sowie pulverförmigen Gleit-, Gelatinierungs- und Weichmachungsmitteln und außerdem mit hochreaktiv wirkenden pulverförmigen Karbonaten (etwa Magnesiumcarbonat) innig vermischt. Die -gewichtsmäßigen Anteile - der einzelnen Zusätze richten sich nach der Art des verwendeten Holzes; jedenfalls ergänzen sie in vorliegendem Beispiel die Gesamtmenge auf rqo kg.
  • Dieses Gemisch wird dann in einer Strangpresse, die stufenförmig bis auf etwa 1800 C aufgeheizt ist und nach ihrem Ende zu in der Temperatur z. B. um 400 C wieder fällt, zu einer Profilleiste strangverpreßt.
  • Während dieser Behandlung werden naturgemäß insbesondere auch durch die Wärmeeinwirkung aus dem Holz Säuren, wie Gerbsäure, Essigsäure, Ameisensäure usw., frei, die sich sowohl korrodierend auf die Werkzeugteile auswirken, wie auch infolge ihrer Gasbildung Blasen und dadurch Lunkerstellen in den Erzeugnissen hervorrufen und ein einwandfreies Produkt verhindern würden. Durch die nach der Erfindung zugesetzten reaktiv wirkenden Karbonate werden jedoch die Säuren neutralisiert, gebunden und somit die vorgenannten Mängel beseitigt. -Es besteht aber auch die Möglichkeit bzw. bei bestimmten Holzarten sogar die Notwendigkeit, an Stelle oder in Verbindung von Karbonaten alkalische Reaktionsmittel zum Zwecke der Neutralisierung einzusetzen. Hierbei besteht aber die Gefahr, daß das Material im alkalischen Bereich bleibt und dadurch z. B. gewünschte Farbwirkungen beeinträchtigt. Zur Behebung werden in diesem Falle aktiv wirkende Neutralisationsmittel, wie CaO, MgO oder die entsprechenden Hydroxyde, pulverförmig zugesetzt, die das Fabrikat im neutralen Bereich halten lp-Wert 7 i I)- Die in den Sägespänen noch vorhandene Restfeuchtigkeit wird infolge der hohen Temperatur frei und kann bei entsprechend konstruierten Strangpressen bereits vorher entweichen, so daß sie im weiteren Verlauf der Bearbeitung .sich nicht nachteilig, etwa durch Blasenbildungen, auswirken kann. Gegebenenfalls ließen sich diese, - dem Charakter der Erfindung entsprechend, allerdings auch durch Zusätze von Stoffen beseitigen, die Wasser aufnehmen oder binden (z. B. wasserfreies Calcium- oder Kupfersulfat, Silica-Gel, od. ä.).
  • Das geschilderte neue Verfahren ist so einfach, daß es die wirtschaftliche Verarbeitung von z. B. Sägespänen zu Formkörpern ermöglicht. Es gestattet die Herstellung von Formkörpern, die in weitgehendem Maße den Charakter des Holzes hinsichtlich seiner gewünschten Eigenschaften besitzen, also hobel-, nagelfähig usw. sind, glatte Flächen besitzen und sich auch durch den ganzen Körper hindurch einfärben lassen.
  • Das Material läßt sich somit auch weiterbearbeiten, z. B. hobeln, ohne daß die Farbwirkung beseitigt wird.
  • Andererseits sind unerwünschte Eigenschaften des Holzes, wie Deformierungen infolge Feuchtigkeit, leichte Brennbarkeit usw., beseitigt.
  • Die so hergestellten Profilkörper lassen sich schließlich auch sofort nach dem Pressen in der Strangpresse in ihrem data noch plastischen Zustand nach anderen Dimensionen hin weiterverformen; wie das Produkt überhaupt bei erneuter Erwärmung immer verformbar bleibt. Endlich können etwa entstehende Abfälle oder Fehlfabrikate der Verarbeitung immer wieder neu zugeführt werden, so daß eine restlose Verwertung gewährleistet ist.
  • Das Verfahren läßt sich im Prinzip auch überall dort anwenden, wo zerkleinertes Holz unter Druck und Wärme geformt werden muß und sich korrodierend oder sonstwie sich störend bemerkbar machende Zersetzungserscheinungen oder Auswirkungen beseitigt werden sollen.
  • Selbstverständlich lassen sich nach diesem Verfahren auch Hohlkörper, Rohre od. dgl. herstellen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Profilkörpern aus Holz durch Verpressen von Holzteilchen, wie Sägespänen, mit geringen Mengen thermoplastischer Bindemittel in Strang-, Schnecken- oder Formpressen, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Mischungskomponenten einschließlich der Gleit- und Weichmachungsmittel, in Verbindung mit chemisch schnell reagierenden, säurebindenden Stoffen, wie CaCOs, MgCO3, die den p-Wert des Gemisches in der Nähe des Neutralpunktes halten, ohne besondere Aufbereitung, z. B. mittels Wärme, Knetung, Zertrümmerung u. dgl., in fester, zerkleinerter, trockener Form zur Verarbeitung kommen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle oder in Verbindung mit den säurebindenden Karbonaten alkalisch wirkende Neutralisationsmittel, wie CaO, MgO oder die entsprechenden Hydroxyde, pulverförmig zugesetzt werden.
  3. 3. Verfahren nach AnspruchI und 2, gekennzeichnet durch den Zusatz von wasserbindenden Stoffen, wie wasserfreiem Calcium- oder Kupfersulfat, Silica-Gel od. dgl.
  4. 4. Verfahren nach AnspruchI bis 3, gekennzeichnet durch den Zusatz von Farbstoffen in Pulverform.
    -Angezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 172 882.; USA.-Patentschrift Nr. 2587930.
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