DE9419179U1 - Vorrichtung zum Abdichten eines Bohrloches - Google Patents
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Description
BESCHREIBUNG Vorrichtung zum Abdichten eines Bohrloches
TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten eines Bohrungsloches. Zum Sanieren von Betonbauteilen und zum
Trockenlegen der konstruktiven Gebäudeteile werden in die zu sanierenden Wände, Decken oder Fundamente Bohrungslöcher gesetzt.
Durch diese Bohrungslöcher werden Harz-, Dispersionsoder Zementschlamm- "Flüssigkeiten" in die unterhalb der Löcher
liegenden Bereiche injiziert. Damit das injizierte Medium nicht rückwärts aus dem Bohrloch wieder nach außen heraustreten
kann, werden die Bohrlöcher durch propfenartige, sogenannte Packer verschlossen.
STAND DER TECHNIK
Die zum Einsetzen in Bohrungslöcher bekannten Packer besitzen eine mit einem Außengewinde versehene Hülse, an der ein tellerartiges
Fußteil befestigt ist. Die auf einem Positionierteil aufgeschraubte Hülse wird in ein Bohrloch eingeführt.
Dabei legt sich ein die Hülse umgebendes und sich an dem Fußteil der Hülse von unten abstützendes verformbares Mantelteil
an der Innenwandung des Bohrloches reibschlüssig an. Beim Drehen des Positionierteils um dessen Längsachse kann sich
folglich das Mantelteil nicht mit verdrehen. Dadurch kann sich die Hülse weiter in das Positionierteil hineinschrauben.
Dies hat zur Folge, daß sich das tellerartige Fußteil auf das Positionierteil zu bewegt. Dabei wird das Mantelteil, das
zwischen dem tellerartigen Fußteil und dem Positionierteil eingeklemmt vorhanden ist, nach außen ausgebeult, so daß das
Mantelteil flüssigkeitsdicht an der Innenwandung des Bohrloches
anliegen kann. Das Positionierteil besitzt einen Durchflußkanal, der seine Fortsetzung in dem Packer findet. So ist
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es möglich, nach dichtender Anlage des Packers an der Innenwandung
des Bohrloches das Injektionsmedium durch das Positionierteil und den Packer hindurchzuleiten. In dem Positionierteil
sitzt ein Rückschlagventil, das dafür sorgt, daß das Injektionsmedium nicht rückwärts durch den Durchflußkanal
wieder zurückfließen kann. Nach ausreichendem Aushärten des Injektionsmediums wird das aus dem Bohrungsloch etwas herausragende
Positionierteil von dem in dem Bohrungsloch verbleibenden Packer abgeschraubt und weggenommen. Derartige Packer
lassen sich technisch einwandfrei setzen, wenn sie mit ihrem Durchmesser exakt dem Bohrungsdurchmesser angepaßt sind. Es
muß nämlich sichergestellt sein, daß beim Drehen eines Packers dessen Mantelteil reibschlüssig an der Innenwandung
der Bohrung anliegt. Schwierigkeiten treten auf, wenn sogenannte ausgelungerte Bohrungen vorhanden sind. Derartige,
Verbreiterungen aufweisende Bohrungen treten meistens dann auf, wenn während des Bohrvorganges Armierungseisen getroffen
werden, die dann den Bohrer zum seitlichen Ausweichen veranlassen. In einem derartigen ausgeweiteten Bohrungsloch finden
die Packer keinen seitlichen reibschlüssigen Halt. Nachteilig ist darüberhinaus, daß der Injektionsvorgang nicht mit Beenden
des eigentlichen Injizierens beendet ist, sondern daß das Aushärten des injizierten Mediums abgewartet werden muß. So
müssen in aller Regel nach etwa einem Tag noch einmal die Baustelle betreten und die Positionierteile abgeschraubt und
entfernt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Injizieren durch vorgebohrte Löcher hindurch in wirtschaftlicher Hinsicht
zu verbessern.
Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gegeben. Die aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung zum
Abdichten eines Bohrungsloches zeichnet sich dementsprechend
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dadurch aus, daß ihr Positionierteil relativ zu einem Stützteil,
das gegen das Mantelteil des in einem Bohrloch befindlichen Packers drückend anlegbar ist, verschiebbar ist und
daß zwischen Stützteil und Mantelteil ein Formteil vorhanden ist, das durch drückende Anlage des Stützteils in eine verkeilende
Anlage mit der zentral vorhandenen Hülse des Packers gebracht werden kann. Eine derartige Konstruktion hat den
Vorteil, daß keine rotierende Bewegung des Packers zum Verspannen seines Mantelteils mit der Innenwandung des Bohrungsloches
erforderlich ist, sondern daß der Packer bzw. Teile desselben lediglich in Längsrichtung des Bohrloches bewegbar
ausgebildet sein müssen. Die zwischen Packeraußenfläche und Innenwandung eines Bohrungsloches zu überbrückenden Freiräume
hängen größenmäßig dann lediglich davon ab, wie stark das Mantelteil des Packers nach außen gewölbt werden kann. Da die
Mantelteile sehr stark durch Zusammenstauchen nach außen verformt werden können, können auch Bohrungsbereiche, die im
Querschnitt wesentlich größer als der Außendurchmesser des unverformten Mantelteils ist, problemlos überbrückt werden
und damit eine dichtende Anlage des Packers an der Innenwandung des Bohrungsloches erzielt werden.
Um die Längsverschiebung der im Inneren des Mantelteils vorhandenen
Hülse und damit den gestauchten Zustand des Mantelteils aufrecht erhalten zu können, das heißt die relative Lage
des Hülsenteils zum Mantelteil fixieren zu können, ist nach einem wesentlichen Merkmal der Erfindung vorgesehen,
zwischen dem das Mantelteil in seiner Lage im Bohrungsloch drückend haltenden Stützteil und diesem Mantelteil ein beispielsweise
plastisch und/oder elastisch verformbares Formteil zu positionieren. Durch Zusammendrücken dieses Formteils
kann sich dasselbe dann so in eine verkeilende Anlage mit der Hülse bringen, daß nach Entfernen des Stützteils und auch des
Positionierteils die Hülse ihre relative Lage zum verformten Mantelteil nicht mehr verändern kann.
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In einem Ausführungsbeispiel sind konstruktive Einzelheiten
einer entsprechenden Ausführungsform für eine derartige Abdichtvorrichtung
angegeben.
Um zu verhindern, daß die unter Druck durch den Packer hindurchgedrückte
Flüssigkeit rückwärts wieder aus dem Durchflußkanal heraustreten kann, kann im Bereich des tellerartigen
Fußteils ein Rückschlagventil vorgesehen sein, das nach einer wesentlichen Ausführungsform der Erfindung einen Ventilkörper
in Form einer Kugel besitzt. Die Kugel ist in einem aufgeweiteten Bereich des Durchflußkanals frei beweglich. Ein
derartiges Rückschlagventil ermöglicht es, praktisch ohne Überwindung eines Gegendruckes das jeweils zu injizierende
Medium hindurchzuleiten. Andererseits wird bei Auftreten eines Gegendruckes die Durchflußöffnung im Durchflußkanal sofort
durch den Ventilkörper verschlossen. Damit kann mit einem sehr niedrigen Injektionsdruck gearbeitet werden. Auch
ist dadurch ein präzises Messen des jeweils herrschenden Injektionsdruckes und der Injektionsmenge möglich.
Der Setzvorgang läßt sich wesentlich beschleunigen, wenn das Positionierteil motorisch innerhalb des Stützteils in Rotationsdrehung
versetzt und längs verschoben werden kann. Die Drehung kann dabei sowohl zum Aufschrauben des Positionierteils
auf die Hülse des Packers als auch zum Abschrauben desselben von der Hülse des Packers benutzt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmalen sowie
durch das nachfolgende Ausführungsbeispiel.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert.
Es zeigen:
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Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Packer und sein Positionierteil,
mit dem er in ein Bohrloch eingesetzt wird,
Fig. 2 den in einem Bohrloch eingesetzten Packer und
Fig. 3 den Packer nach Fig. 2, nach Beendigung des Injiziervorganges.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
In Fig. 1 ist links ein sogenannter Packer 10 dargestellt. Der Packer 10 dient zum Verschließen eines Bohrloches 12, wie
noch weiter unten näher beschrieben wird.
Der Packer 10 besteht aus einer hülsenartigen Schraube 14, die eine tellerkopfartige Fußverbreiterung 16 besitzt. In
Längsrichtung führt eine Längsbohrung 20 durch die Schraube 14 und die Fußverbreiterung 16 hindurch. Im Bereich der Fußverbreiterung
16 besitzt die Längsbohrung 20 eine Kanalverbreiterung 22 . Die Kanalverbreiterung 22 wirkt als Käfig für
eine im Inneren befindliche Kugel 24. Sofern die Kugel 24 ganz nach rechts verschoben ist, verschließt sie die in der
Schraube 14 befindliche Längsbohrung 20.
Im Anschluß an die Fußverbreiterung 16 ist die Schraube 14 von einem verformbaren, zylindrischen Mantelring 26 umgeben.
Im verformten Zustand ist der Durchmesser des im Querschnitt kreisförmigen Mantelringes 26 gleich dem Durchmesser der im
Querschnitt ebenfalls kreisförmigen Fußverbreiterung 16. Vor der in der Zeichnung rechtsseitigen Stirnfläche 30 des Mantelringes
26 ist eine Scheibe 32 positioniert.
Auf das Außengewinde 34 der Schraube 14, die aus dem Mantelring 2 6 nach rechts herausragt, läßt sich ein sogenanntes Positionierteil
40 aufschrauben. Dazu besitzt das als Stabteil
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ausgebildete Positionierteil 40 eine endseitige Bohrung 42, die mit einem Innengewinde 4 4 versehen ist.
Das Positionierteil 40 läßt sich in der Zeichnung nach links und rechts innerhalb einer Hülse 50 verschieben. Die Hülse 50
besitzt eine endseitige, einspringende Schulter 52, die verhindert, daß das Positionierteil 40 nach links aus der Hülse
50 herausfallen kann.
Zum Einführen des Packers 10 in ein Bohrloch 12 wird das Positionierteil
40 auf die Schraube 14 aufgeschraubt. Anschließend wird der Packer 10 in das Bohrloch 12 eingesetzt. Mit
seiner Schulter 52 drückt die Hülse 50 gegen den Mantelring 26, wobei die Scheibe 32 zwischen der Stirnfläche 30 des Mantelringes
26 und der Schulter 52 zusammengedrückt wird (Fig. 2) . Anschließend wird das Positionierteil 40 - in Fig. 2 nach
rechts verschoben, wobei die Anlage der Hülse 50 an der Stirnfläche 30 des Manteiringes 26 erhalten bleibt. Die in
dem Positionierteil 40 eingeschraubte Schraube 14 wird mit nach rechts gezogen. Dadurch drückt ihre Fußverbreiterung 16
ebenfalls nach rechts gegen den Mantelring 26. Der Mantelring 2 6 wird dadurch ausgebeult und in Anlage an der Innenwandung
54 des Bohrloches 12 gebracht. Der zusammengestauchte Mantelring 26 beult sich aus und liegt dadurch flüssigkeitsdicht an
der Innenwandung 54 des Bohrloches 12 an. Die Scheibe 32 verkeilt sich in der Windung der Schraube 14 und verhindert, daß
nach Abschrauben des Positionierteils 40 von der Schraube 14 und Entfernen des Positionierteils 40 und der Hülse 50 von
dem Packer 10 sich dessen Mantelring 26 wieder entspannen und seine in Fig. 1 dargestellte Position einnehmen kann. Der
Mantelring 2 6 bleibt damit zwischen der Fußverbreiterung 16 und der Scheibe 32 zusammengedrückt (Fig. 2, 3) gehalten.
Nach Entfernen des Positionierteils 40 und der Hülse 50 wird eine sogenannte Muffe 60 auf die Schraube 14 aufgeschraubt.
Dadurch besitzt sie auf ihrem linksseitigen Ende 64 eine Boh-
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rung 62 mit einem entsprechenden Innengewinde. Durch diese Bohrung 62 kann nun Injizierflüssigkeit eingedrückt werden
(Pfeil 66) . Die Injizierflüssigkeit strömt durch die Längsbohrung
20 und verschiebt die in Figur 3 nach rechts verschobene Kugel nach links, so wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
Die Kugel 24 liegt frei beweglich in der Kanalverbreiterung 22, so daß die Injizierflüssigkeit mit äußerst geringen
Drücken eingeführt werden kann. Sobald der Bereich links von der Fußverbreiterung 16 ausreichend mit Injizierflüssigkeit
68 gefüllt ist und sich ein entsprechender Gegendruck ausgebildet hat, wird dieser Druck die Kugel 24 nach rechts gegen
die Längsbohrung 20 drücken, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Die Längsbohrung 20 wird dadurch verschlossen. Anschließend
wird die Muffe 60 von der Schraube 14 abgeschraubt und weggenommen. Der Injiziervorgang ist beendet.
Das Positionierteil 40 und die Hülse 50 können Teil einer pistolenartigen
Vorrichtung sein. So können durch elektrische oder pneumatische Antriebskraft das Aufschrauben und Abschrauben
des Positionierteils 40 sowie das Längsverschieben des Positionierteils 40 relativ zur Hülse 50 mit "motorischer"
Unterstützung erfolgen. Der Zeitaufwand für das Setzen eines Packers und für das nachfolgende Injizieren wird dadurch
extrem klein.
Claims (1)
- 05 10 15 20 25 30ANSPRÜCHE01) Vorrichtung zum Abdichten eines Bohrungsloches (12), wobei- ein Packer (10) in dichtende Anlage an der Innenwandung (54) des Bohrloches (12) bringbar ist,- der Packer (10) eine mit einem tellerartigen Fußteil (16) versehene Hülse (14) besitzt, die mit einem Außengewinde (34) versehen ist,- die Hülse (14) des Packers (10) in ein Positionierteil (40) einschraubbar ist, mit dem der Packer (10) in das Bohrloch (12) einführbar ist,- die Hülse (14) von einem sich am Fußteil (16) abstützenden, verformbaren Mantelteil (26) umgeben ist, das durch Zusammenstauchen ausbeulbar und dadurch in dichtende Anlage an der Innenwand (54) des Bohrloches (12) bringbar ist,- die Hülse (14) und das Tellerteil (16) einen Durchflußkanal (20, 22) für durch den Packer (10) hindurchleitbare Injektionsflüssigkeiten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß- ein Stützteil (50) drückend gegen das Mantelteil (26) anlegbar ist,- das Positionierteil (40) relativ zu dem Stützteil (50) verschiebbar ist,- zwischen Stützteil (50) und Mantelteil (26) ein Formteil (32) vorhanden ist, das durch die drückende Anlage des Stützteils (50) in verkeilende Anlage mit der Hülse (14, 34) bringbar ist.02) Vorrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß- das Formteil eine die Hülse (14) zumindest teilweise umschließende Scheibe (32) ist.35HACK-OIgDE29. November 199403) Vorrichtung nach Anspruch 2,dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (32) plastisch und/oder elastisch verformbar ist.04) Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß- das Positionierteil (40) ein mit einem endseitigen Innengewinde (44) versehenes stabförmiges Teil ist, das in dem Inneren des Stützteils (50) längsverschieblich gelagert ist,- das Stützteil (50) als eine mit einer endseitigen, einspringenden, umlaufenden Schulter (52) versehene Hülse ausgebildet ist.05) Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß- in dem Durchflußkanal (22) im Bereich des tellerartigen Fußteils (16) ein Rückschlagventil vorhanden ist.06) Vorrichtung nach Anspruch 5,dadurch gekennzeichnet, daß- das Rückschlagventil einen Ventilkörper in Form einer Kugel (24) besitzt, die in einem querschnittsmäßig aufgeweitetem Bereich des Durchflußkanals (22) frei beweglich vorhanden ist.07) Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß - das Positionierteil (40) motorisch innerhalb des Stützteils in Rotationsdrehung versetzbar und längsverschiebbar ist.08) Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß - das Positionierteil (40) in Aufschraub- und Abschraubrichtung jeweils motorisch antreibbar ist.
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