DE9406384U1 - Mundschutz - Google Patents
MundschutzInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A63—SPORTS; GAMES; AMUSEMENTS
- A63B—APPARATUS FOR PHYSICAL TRAINING, GYMNASTICS, SWIMMING, CLIMBING, OR FENCING; BALL GAMES; TRAINING EQUIPMENT
- A63B71/00—Games or sports accessories not covered in groups A63B1/00 - A63B69/00
- A63B71/08—Body-protectors for players or sportsmen, i.e. body-protecting accessories affording protection of body parts against blows or collisions
- A63B71/085—Mouth or teeth protectors
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
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Description
12. April 1994 94-080/K-rz
ERKODENT Erich Kopp GmbH
Siemensstr. 3, D-72285 Pfalzgrafenweiler
MUNDSCHUTZ
Zur Vermeidung von Zahn-, Kiefer- und anderen Verletzungen des Mittelgesichtes bei Ausübung einer ganzen Reihe von Sportarten
wie z. B. Boxen, Eishockey, Rugby, Football, Squash and anderen, sollte ein Mundschutz getragen werden.
In der Regel besteht der Mundschutz aus einer abnehmbaren Schiene, welche im Oberkiefer getragen wird und die besonders
gefährdeten Bereiche der Zähne, des Kiefers und des Kieferkamms überdeckt.
Die auf dem Markt angebotenen und an sich bekannten Mundschutzarten können wie folgt eingeteilt werden:
1. In vorfabrizierter und konfektionierer Form, meist in 3 Größen
angebotener Mundschutz.
2. Sogenannter "Boil & Bite" Mundschutz.
3. Individuell nach zahnärztlichem Abdruck hergestellter Mundschutz·
Ein optimal wirkender Mundschutz sollte jedoch folgenden Anforderungen genügen:
• r
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1. Exakten Sitz und Paßform aufweisen.
2. Angenehm zu tragen sein.
3. Die Atmung nicht behindern.
4. Hohe Reiß- und Abrasionsfestigkeit besitzen.
5. Dämpfende und kraftverteilende Eigenschaften haben.
6. In der Flexibilität und Elastizität der entsprechenden Sportart angepaßt werden können.
7. Geruchs- und geschmacksneutral und physiologisch unbedenklich sein.
Es ist daher einleuchtend, daß nur ein individuell angefertigter Mundschutz für jede anzuwendende Sportart in
Frage kommt und dem Sportler optimalen Schutz bietet.
Vorfabrizierter und konfektionierter Mundschutz kann infolge
der individuell unterschiedlichen Mundverhältnisse niemals einen exakten Paßsitz aufweisen. Der Sportler muß den lockeren
Mundschutz während des Gebrauchs immer wieder zurechtrücken oder gar aufpassen, denselben im Wettkampf nicht zu verlieren.
Meist hat ein solcher Mundschutz nur eine Alibifunktion und
ist daher abzulehnen.
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Der sogenannte "Boil & Bite" Mundschutz besteht ebenfalls aus einem vorgeformten und konfektionierten Material. Der
Mundschutz wird in heißem Wasser erweicht. Der Sportler setzt ihn in den Mund, und durch Zubeißen und äußeren Druck soll
sich der Mundschutz in etwa den Mundverhältnissen angleichen.
Hier ist die Paßform etwas günstiger, jedoch immer noch unbefriedigend. Außerdem kann ein solcher Mundschutz nicht den
jeweiligen Sportarten angepaßt werden. Erfahrungsgemäß
behindert er die Atmung erheblich.
Solcherart vorfabrizierter, konfektionierter Mundschutz wird
in Sportgeschäften angeboten. Er erfüllt nicht die geforderten Bedingungen für einen exakt passenden und den diversen
Sportarten angepaßten Mundschutz.
Nur ein individuell gefertigter Mundschutz kann für jede in
Frage kommende Sportart und für jeden Sportler den optimal passenden Schutz bieten. Dazu sind Abdrucknahme und
Modellherstellung und die entsprechende zahntechnische Einrichtung Voraussetzung.
In der Regel wird zur exakten Anformung des Materials die
Tiefziehtechnik angewendet.
Als Material werden vorteilhaft thermoplastisch verarbeitbare Kunststoffe, insbesondere solche auf EVA-Basis, eingesetzt.
Ein derart angefertigter Mundschutz beeinträchtigt den
Sportler kaum, guter Sitz und angenehmes Material behindern
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weder Atmung noch Sprache. Der Mundschutz wird für den Oberkiefer gefertigt und weist einen Einbiß für den
Unterkiefer in deutlich gesperrter Bißlage auf. Der Gelenkfortsatz gleitet dabei etwas aus seiner dorsal-kranialen
Lage, und über den Einbiß werden die einwirkenden Kräfte von der gesamten Schädelbasis getragen.
Ein solcher Mundschutz wirkt als Kombination aus Dämpfung und Kraftverteilung, d. h. die Energie eines auftreffenden
Schlages wird zum Teil abgebaut und der Rest auf die ganze Mundschutzausdehnung verteilt.
Um die Qualität des Mundschutzes zu erhöhen, werden die weichelastischen EVA-Platten oft laminiert eingesetzt. D. h.
es werden in der Regel und je nach Sportart unterschiedliche Stärken von EVA-Platten über das Modell tiefgezogen. Bei
leichten Sportarten ohne Gegnerkontakt reichen im allgemeinen Plattenstärken von 3 mm aus. Für eine einfache Ausführung zum
Schutz von Kontaktsportarten genügt oft der Einsatz von 4 mm starken EVA-Platten. Wogegen für stärkere Beanspruchungen wie
Boxen, Karate, Eishockey ein Laminat die Aufschlagenergien besser abbauen kann. In diesem Falle wird z. B. zuerst auf das
Modell eine 2 mm starke Platte gezogen und in einem weiteren Arbeitsgang direkt darüber eine 4 mm starke EVA-Platte. Durch
die Plastifizierung beim Tiefziehvorgang werden beide Platten
innig miteinander verbunden. Nachweislich verteilt ein Laminat die Schlagenergie besser als ein einschichtiges Material der
gleichen Stärke.
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Die Kraftverteilung kann nur dann optimal sein, wenn der
Mundschutz überall innig anliegt, d. h. individuell angeformt wird. Natürlich würde Kraft am besten von einem Mundschutz aus
hartem Material verteilt. Deshalb wurden im Frontzahnbereich auch schon harte Kunststoffschilder in das Mundschutzmaterial
eingearbeitet. Ein zu harter Mundschutz schränkt jedoch den Gebrauch für den Sportler ein, zudem ist er unbequem.
Es ist daher die Aufgabe des erfindungsgemäßen Mundschutzes,
die Nachteile der bekannten Mundschutzarten aufzuheben und durch eine Lösung zu ersetzen, die eine optimale
Kraftverteilung der Aufschlagenergie auch bei hohen
Belastungen ermöglicht und trotzdem den angenehmen Tragekomfort nicht einschränkt.
Dabei hat sich gezeigt, daß dieser Effekt durch eine zusätzliche Einarbeitung von Verstärkungsleisten, Kraftverteilungsleisten
genannt und im Folgenden mit "KVTL" bezeichnet, erzielt wird. D. h. die Einarbeitung der KVTL in
den Mundschutz muß in bestimmter räumlicher Anordnung erfolgen, um die hohe Qualität des Mundschutzes zu erzielen.
Im allgemeinen umfaßt ein Mundschutz den anatomischen Bereich der Frontzähne bis einschließlich des ersten Molaren, im
Extremfall wird der zweite Molar mit eingeschlossen. Vestibulär reicht er nahe an die Umschlagfalte und palatinal
2-3 mm in die Gingiva. Der Gegenbiß wird im Artikulator durch kurzzeitiges Erwärmen des Kauflächenbereiches
eingeprägt.
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In einem Pendelschlagwerk und unter reproduzierbaren
Versuchsbedingungen hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch das Einarbeiten von KVTL in den Mundschutz eine
wesentliche Stabilisierung desselben erreicht wird und damit eine mögliche erhöhte Ableitungs- und Dämpfungsleistung auch
bei sehr kräftiger Aufschlagsenergie erzielt wird.
Der beschriebene Effekt wird vor allem dann erreicht, wenn für die Herstellung der KVTL ein chemisch identisches oder
härteres Material als das für den eigentlichen Mundschutz benutzte verwendet wird. Der Vorteil erweist sich auch in dem
uneingeschränkten Tragekomfort.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, die KVTL in bestimmter räumlicher Zuordnung anzulegen. Dabei wird eine
KVTL im Frontzahnbereich inzisal und ab Eckzahn auf die okklusal-bukkale Kante der Backenzähne verlegt. Eine weitere
KVTL wird im vestibulären Bereich, dem Sulcusverlauf folgend, bis zur distalen Begrenzung des Mundschutzes angelegt.
Zusätzlich kann im vestibulären Bereich eine KVTL mittig über die Zahnflächen verlaufen. Und schließlich ist es
vorteilhaft, im palatinalen Bereich, ebenfalls dem Sulcus entlang verlaufend, eine KVTL zu verlegen.
Die Arbeitsschritte sind einfach:
Zuerst wird eine EVA-Platte, vorzugsweise von 2 mm Stärke,
über das Modell gezogen. Dann entsprechend den Begrenzungslinien beschnitten usw. Nun wird die KVTL in Form von
vorgefertigten EVA-Stangen mit dem heißen Messer auf der
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tiefgezogenen Platte und entsprechend dem richtigen Verlauf fixiert oder in Form von EVA-Sticks direkt aus einer
Schmelzklebepistole aufgetragen.
Vorteilhaft ist die Möglichkeit der Verwendung von verschiedenen Shore-Härten von KVTL aus EVA oder anderem
geeigneten Material, um bestimmte Qualitätsmerkmale beim Mundschutz für unterschiedliche Sportarten zu erzielen.
Selbstverständlich können KVTL auch aus harten Kunststoffen,
Glas- oder Kohlefasern, Metallen oder anderen zur Versteifung des Mundschutzes geeigneten, harten Materialien in denselben
eingearbeitet werden. Diese verbinden sich jedoch meist schlecht oder gar nicht mit dem flexiblen und zähen
Mundschutzmaterial, z. B. aus EVA. Bei einer hohen Aufschlagwirkung können diese Materialien mit ihren Enden aus
dem Mundschutz austreten und denselben unbrauchbar machen. Ferner versteifen sie zu sehr den Mundschutz, mindern die
Dämpfungswirkung und setzen den Tragekomfort infolge der Steifheit des Mundschutzes herab.
Dagegen schränken KVTL aus demselben Material wie der Mundschutz bestehend den Tragekomfort nicht ein, die
Dämpfungswirkung bleibt erhalten, und die KVTL leiten die Schlagwirkung auf den gesamten Mundschutz ab.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Mundschutzes
zeigen die Abbildungen, wobei in Figur 1 (1) den Mundschutz aus flexiblem Material darstellt. (2) zeigt die im
Frontzahnbereich inzisal und im Backenzahn-
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bereich okklusal-bukkal geführte und eingearbeitete KVTL,
während (3) die entlang des Sulcus im vestibulären Bereich des Mundschutzes verlaufende KVTL darstellt. (4) ist die mittig
über die vestibulären Zahnflächen verlaufende KVTL.
Figur 2 zeigt den erfindungsgemäßen Mundschutz auf dem Modell
in der Draufsicht. Hier verläuft eine weitere KVTL (5) entlang des Sulcusbereiches auf der palatinalen Seite des
Mundsthutzes.
Figur 3 zeigt ausschnittsweise einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Kundschutz im Frontzahnbereich. Hierbei
weist (6) auf die zuerst auf das Modell im Tiefziehverfahren
aufgezogene flexible Mundschutzschicht hin. (2), (3), (4) und (5) sind die eingearbeiteten KVTL, und (7) zeigt die zweite,
im Tiefziehverfahren übergezogene flexible Mundschutzschicht.
Alle Materialien werden durch das Thermoformverfahren automatisch innig miteinander verschweißt.
Claims (11)
1. Flexibler Mundschutz, bestehend aus einem Laminat von zwei Materialschichten von 2-4 mm Stärke, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen die Schichten eine bis drei Kraftverteilungsleisten im vestibulären und eine
Kraftverteilungsleiste im palatinalen Bereich
eingearbeitet sind.
gekennzeichnet, daß zwischen die Schichten eine bis drei Kraftverteilungsleisten im vestibulären und eine
Kraftverteilungsleiste im palatinalen Bereich
eingearbeitet sind.
2. Mundschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kraftverteilungsleiste im Frontzahnbereich inzisal
und bei den Backenzähnen auf die bukkal-okklusale Kante verlegt wird.
3. Mundschutz nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kraftverteilungsleiste vestibulär, dem
Sulcusverlauf folgend, bis zur distalen Begrenzung des
Mundschutzes verlegt wird.
Sulcusverlauf folgend, bis zur distalen Begrenzung des
Mundschutzes verlegt wird.
4. Mundschutz nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kraftverteilungsleiste mittig in die vestibulären
Zahnflächen verlegt wird.
5. Mundschutz nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kraftverteilungsleiste im palatinalen Bereich,
dem Sulcus entlang verlaufend, angelegt wird.
6. Mundschutz nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftverteilungsleisten aus demselben Material wie
der Mundschutz selbst bestehen, vorzugsweise aus
Kunststoff auf EVA-Basis. - 2 -
Kunststoff auf EVA-Basis. - 2 -
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7. Mundschutz nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftverteilungsleisten aus Stangen vorfabriziert
in den Stärken von 2-4, vorzugsweise 3 mm, bestehen.
8. Mundschutz nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftverteilungsleisten in Form von Sticks für
Heißschmelzklebepistolen mit einer Durchlaßöffnung von 2-4, vorzugsweise 3 mm, hergestellt werden.
9. Mundschutz nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftverteilungsleisten Shorehärten von 60 - 100,
vorzugsweise von 80 - 95 Sh aufweisen.
10. Mundschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundschutzlaminat aus elastischem Kunststoffmaterial,
elastomerem Kautschuk oder aus anderem bei Raumtemperatur zähelastischem, tiefziehfähigem Material besteht,
vorzugsweise aus thermoplastischem Kunststoff auf EVA-Basis.
11. Mundschutz nach Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftverteilungsleisten aus elastischem,
thermoplastischem Kunststoffmaterial, elastomerem Kautschuk oder aus anderen bei Raumtemperatur
zähelastischen Materialien bestehen, vorzugsweise auf EVA-Basis.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9406384U DE9406384U1 (de) | 1994-04-16 | 1994-04-16 | Mundschutz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9406384U DE9406384U1 (de) | 1994-04-16 | 1994-04-16 | Mundschutz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9406384U1 true DE9406384U1 (de) | 1994-06-01 |
Family
ID=6907453
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9406384U Expired - Lifetime DE9406384U1 (de) | 1994-04-16 | 1994-04-16 | Mundschutz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9406384U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007009698A1 (de) | 2007-01-15 | 2008-07-24 | Wolfgang Arnold | Mundeinsatz mit Funktion |
-
1994
- 1994-04-16 DE DE9406384U patent/DE9406384U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007009698A1 (de) | 2007-01-15 | 2008-07-24 | Wolfgang Arnold | Mundeinsatz mit Funktion |
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