DE9402613U1 - Erdverlegtes Leitungsnetz zur Versorgung von Verbrauchern mit Fernwärme - Google Patents
Erdverlegtes Leitungsnetz zur Versorgung von Verbrauchern mit FernwärmeInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein erdverlegtes Leitungsnetz zur Versorgung von Verbrauchern mit Fernwärme nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Die Verteilung von Fernwärme erfolgt bekanntlich über Leitungsnetze, welche den Fernwärmeerzeuger - im allgemeinen
ein Kraftwerk - mit dem Verbraucher verbinden. Solche Netze bestehen im allgemeinen aus einer Haupttrasse von welcher
Abzweigleitungen bzw. Stichleitungen zu den Verbrauchern führen.
Für solche Leitungsnetze werden wärmeisolierte Leitungsrohre verwendet.
Im Wettbewerb stehen der Haubenkanal, das Stahlmantelrohr, das Kunststoffmantelrohr und flexible Leitungsrohre. Die flexiblen
Leitungsrohre haben gegenüber den erstgenannten starren Rohren den Vorteil, daß keine Maßnahmen für Wärmedehnungen vorgesehen
werden müssen, daß die Verlegekosten wesentlich niedriger liegen, und daß die Verlegung wesentlich schneller erfolgen
kann.
Für die Herstellung eines Anschlusses wird bei der Verlegung der Haupttrasse ein sogenanntes T-Stück eingebaut, an welches
die Stichleitung zum Verbraucher angeschlossen wird.
Wird ein Anschluß bei einer fertigen in Betrieb befindlichen Haupttrasse erforderlich, wird bei den starren Rohrsystemen
das Mediumrohr freigelegt, mittels der sogenannten Anbohrtechnik das Mediumrohr aufgebohrt und im selben
Arbeitsgang der Anschlußstutzen angeschweißt. Diese Arbeiten sind möglich, ohne daß die Rohrleitung außer Betrieb genommen
werden muß.
Bei flexiblen Leitungsrohren, d.h. solchen mit gewellten Innenrohren, bzw. solchen aus einem Kunststoff, insbesondere
einem vernetzten Kunststoff, ist diese Vorgehensweise nicht möglich. Hier muß das Leitungsrohr freigelegt und in
aufwendiger Arbeitsweise ein T-Stück eingebaut werden. Dazu ist es erforderlich, das Leitungsrohr zu entleeren und
anschließend wieder zu füllen. Dies wird häufig als entscheidender Nachteil für die flexiblen Leitungsrohre
angesehen.
Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, Netze mit flexiblen Leitungsrohren so
auszugestalten, daß jederzeit T-Stücke mit der sogenannten Anbohrtechnik gesetzt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 erfaßten Merkmale gelöst.
Die Bauelemente werden überall dort bereits bei der Verlegung angeordnet, wo bereits nach der Planung später Anschlüsse
erforderlich werden oder wo zu erwarten ist, daß dort später Anschlüsse gelegt werden müssen. Diese Stellen werden vom
Netzbetreiber vorgegeben. Die verwendeten Bauelemente sind preisgünstiger als ein T-Stück; im Prinzip bestehen sie aus
einer Durchgangsverbindung mit einem zusätzlichen
Sattelstutzen. Neben den höheren Kosten für den Einbau eines T-Stückes spricht auch noch die Gefahr von Lufteinschlüssen
gegen den Einbau von T-Stücken. Wird beispielsweise durch
einen Neubau ein Anschluß erforderlich, wird das Bauelement freigelegt, der Sattelstutzen mit der Anbohrtechnik angebohrt,
ein Abzweigstutzen eingeschweißt und die Abzweigstelle wie ein T-Stück gegenüber dem umgebenden Erdreich abgedichtet und
isoliert.
Bei dem an die Innenrohrwand anzuschließenden metallischen Rohrstück handelt es sich vorteilhafterweise um ein Rohr mit
endseitig angeordneten Stützbuchsen, die mittels eines Flanschringes und Schraubbolzen mit einem in das Außenrohr
eingeschraubten Stirnring verschraubt werden. Der Sattelstutzen ist ein Formstück, welches auf das Rohrstück
aufgeschweißt ist.
Die Erfindung ist anhand der in den Figuren 1, 2 und 3 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
Die Figur 1 zeigt ein Fernwärmeübertragungsnetz, bei welchem beispielsweise ein Fernwärme abgebendes -Kraftwerk 1 mit einem
Abnehmer 2, beispielsweise ein Schulzentrum, ein Krankenhaus etc., über eine Fernwärmeleitung 3 verbunden ist. Die zwischen
dem Kraftwerk 1 und dem Abnehmer 2 verlegte Fernwärmeleitung 3 wird üblicherweise als Haupttrassenleitung bezeichnet.
Als Fernwärmeleitung 3 wird ein flexibles Leitungsrohr verlegt, welches aus der DE-PS 15 25 658 bekannt ist und unter
dem Handelsnamen "Flexwell-Fernheizleitung" bei den Fachleuten
bekanntgeworden ist. Diese Fernwärmeleitung besteht aus einem inneren gewellten Metallrohr, einer auf dem Innenrohr
befindlichen Schaumstoffisolierung, einem gewellten äußeren Metallrohr sowie einem das Außenrohr schützenden
Kunststoffmantel. Solche Leitungsrohre sind flexibel und
können je nach Abmessung in Längen von bis zu 300 m auf einer Kabeltrommel an der Baustelle angeliefert und in einem Stück
verlegt werden.
Damit nun in Trassennähe befindliche Gebäude 4, 5 und 6 sowie 7, 8 und 9 zu einem späteren Zeitpunkt an das Fernwärmenetz
angeschlossen werden können, werden an den mit einem Kreuz versehenen Stellen der Fernwärmeleitung 3 Verbindungsstücke
gesetzt, welche an dieser Stelle ein Anbohren der Fernwärmeleitung 3 ermöglichen. An diese Verbindungsstücke
können dann Fernwärmeleitungen 3a und 3b angeschlossen werden, die wie die Fernwärmeleitung 3 aufgebaut sind, jedoch einen
geringeren Querschnitt aufweisen.
Von den Fernwärmeleitungen 3a und 3b verlaufen Hausanschlußleitungen 3c und 3d zu den Gebäuden 4 bis 9. Diese
Hausanschlußleitungen 3c und 3d sind zweckmäßigerweise ebenfalls wie die Fernwärmeleitung 3 aufgebaut. Ihr
Querschnitt ist jedoch wesentlich geringer, auch noch geringer als die Fernwärmeleitungen 3c und 3d. In der Figur sind die
Gebäude 4 bis 6 gleichzeitig angeschlossen, wogegen die Fernwärmeleitung 3b zunächst das Gebäude 9 anschließt. In
Vorbereitung der Anschlüsse 7 und 8 werden an den mit Kreuzen versehenen Stellen Verbindungsstücke gesetzt, die ein Anbohren
ermög1ichen.
Die Figur 2 zeigt ein Bauelement bzw. Verbindungsstück, wie es vorteilhaft bei der Erfindung eingesetzt wird. Die aus dem
Innenrohr 10, der Schaumstoffschicht 11, dem Außenrohr 12 und dem Kunststoffmantel 13 bestehenden Fernwärmeleitungen 3
werden mittels eines Verbindungsstücks 14 verbunden. Die Innenrohre 10 werden an ein metallisches Rohrstück 15
angeschlossen, auf welchen ein sogenannter Sattelstutzen 16 aufgeschweißt ist. Der Anschluß der Leitungsrohrenden erfolgt
zweckmäßigerweise nach der Lehre des DE-GM 75 28 733. Die Verbindungsstelle wird dann durch zwei Reduziermuffen 17 und
18 aus Kunststoff umgeben, die mit ihrem reduzierten Ende auf dem Kunststoffmantel 13 aufliegen und deren erweiterte Enden
ineinandergesteckt sind. Schrumpfschläuche bzw.
Schrumpfmanschetten 19, 20 und 21 dichten die Spalte zwischen
♦· &bgr; · · « 1
den Reduziermuffen 17 und 18 und dem Kunststoffmantel 13 sowie
im Steckbereich ab. Abschließend wird der von den Reduziermuffen 17 und 18 umhüllte Raum mit Polyurethanschaum
22 ausgeschäumt. Die Verbindungsstelle kann nun mit Füllsand oder Erdreich zugeschüttet werden. Zur Herstellung eines
Abzweigs wird das Verbindungsstück 14 freigelegt, die Reduziermuffen 17 und 18 entfernt und der Sattelstutzen 16
durch Entfernen der Schaumstoffschicht 22 freigelegt. Mittels
der Anbohrtechnik kann das Rohrstück 15 im Bereich des Sattelstücks angebohrt werden und ein Anschlußstutzen an das
Sattelstück angeschweißt werden. Das auf diese Weise entstandene T-Stück wird wie ein herkömmliches T-Stück gegen
Wärmeverluste und mechanische und/oder chemische Angriffe geschützt.
In der Figur 3 ist eine Seitenansicht des metallischen Rohrstücks 15 dargestellt. In den Endbereichen des Rohrstücks
15 sind Ringbunde 2 3 und 24 aufgeschweißt, die als Anlagefläche für die Losflansche 25 und 26 dienen. Die
Losflansche 25 und 26 werden gegen ein entsprechendes Gegenstück gepreßt und drücken dabei die die Ringbunde 2 3 und
24 überragenden Rohrenden 15a und 15b gegen entsprechende D i chtungs flachen.
Claims (3)
1. Erdverlegtes Leitungsnetz zur Versorgung von Verbrauchern mit Fernwärme, bestehend aus einer Vielzahl von endseitig
miteinander verbundenen Leitungsrohrabschnitten (3,3a,3b), die aus zwei konzentrisch und im Abstand
zueinander angeordneten Schraubenlinien- oder ringförmig gewellten Metallrohren (10,12) bzw. Rohren aus vernetzten!
Kunststoff bestehen, zwischen denen eine Isolierschicht
(11) aus aufgeschäumtem Polyurethan vorgesehen ist und bei welchem auf dem Außenrohr (12) ein Schutzmantel (13)
aus Kunststoff angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Leitungsrohre (3)-durch ein Bauelement
(14) verbunden sind, welches aus einem metallischen Rohrstück (15), welches die Innenrohre (10) der
Leitungsrohrabschnitte (3) flüssigkeitsdicht verbindet und einem nach oben weisenden Sattelstutzen (16) aufweist
sowie einem den Kunststoffmantel (13) der Leitungsrohrabschnitte (3) verbindenden Rohrstück (17,18)
aus Kunststoff besteht, wobei der von dem Rohrstück (17,18) aus Kunststoff umgebene Hohlraum mit
Polyurethanschaum (22) ausgeschäumt ist.
2. Leitungsnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohrstück aus Kunststoff aus zwei ineinandergesteckten Reduziermuffen (17,18) besteht, die
gegenüber dem Kunststoffmantel (13) durch Schrumpfschläuche (19,21) bzw. Schrumpfmanschetten
abgedichtet sind.
3. Leitungsnetz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungsnaht zwischen den Reduziermuffen (17,18) durch einen Schrumpfschlauch (20)
oder eine Schrumpfmanschette abgedichtet ist.
Priority Applications (1)
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DE9402613U DE9402613U1 (de) | 1994-02-17 | 1994-02-17 | Erdverlegtes Leitungsnetz zur Versorgung von Verbrauchern mit Fernwärme |
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DE9402613U1 true DE9402613U1 (de) | 1994-04-07 |
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ID=6904713
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DE9402613U Expired - Lifetime DE9402613U1 (de) | 1994-02-17 | 1994-02-17 | Erdverlegtes Leitungsnetz zur Versorgung von Verbrauchern mit Fernwärme |
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Country | Link |
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DE (1) | DE9402613U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10334774A1 (de) * | 2003-07-30 | 2005-03-17 | Meyer & John Gmbh & Co Tief- Und Rohrleitungsbau | Verfahren zum Verlegen von Fernwärme-Kunststoffmantel-Verbundrohren in einem vorhandenen Haubenkanal |
-
1994
- 1994-02-17 DE DE9402613U patent/DE9402613U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10334774A1 (de) * | 2003-07-30 | 2005-03-17 | Meyer & John Gmbh & Co Tief- Und Rohrleitungsbau | Verfahren zum Verlegen von Fernwärme-Kunststoffmantel-Verbundrohren in einem vorhandenen Haubenkanal |
DE10334774B4 (de) * | 2003-07-30 | 2005-11-03 | Meyer & John Gmbh & Co Tief- Und Rohrleitungsbau | Verfahren zum Verlegen von Fernwärme-Kunststoffmantel-Verbundrohren in einem vorhandenen Haubenkanal |
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