DE934288C

DE934288C - Einrichtung zum Schwingungsbehandeln von chemisch aktiven Stoffen

Info

Publication number: DE934288C
Application number: DES29282A
Authority: DE
Inventors: Paul Dr Rer Nat Wenk
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1952-07-13
Filing date: 1952-07-13
Publication date: 1955-10-20

Description

Für die Behandlung von Stoffen, insbesondere von Flüssigkeiten, sind Einrichtungen bekannt, bei denen ein die Behåndlungsflüssigkeit in Schwingungen versetzendes Erregersystem vorgesehen ist.
Durch die Einwirkung mechanischer Schwingungen können sowohl Reinigungseffekte als auch physikalische und chemische Effekte erreicht werden.
Eine bekannte Einrichtung besteht beispielsweise aus einem Behälter, in den ein Rüttler eingebracht wird. Für Anwendungsfälle, wo der Schwingungserreger in den Behälter mit chemisch aktiven Flüssigkeiten getaucht werden soll, hat man bereits Schwingungsgeber entwickelt, die über einen keramischen Stempel auf die Flüssigkeit einwirken.
Ferner ist es bekannt, Flüssigkeiten in besonders ausgebildeten Behältern mechanischen Schwingungen des Schall- oder Ultraschallgebietes auszusetzen. Die Beschallung wird hier in einem Behälter vorgenommen, von dem ein Teil schwingfähig ausgebildet ist und zu Schwingungen erregt wird. Beispielsweise kann eine metallene Schwingmembran den Boden eines Gefäßes bilden. Für die Behandlung von chemisch aktiven Stoffen, wie z. B.
Säuren, ist eine solche Einrichtung im Hinblick -auf die Eigenschaft solcher Stoffe wenig geeignet.
Die Beschallung von chemisch aktiven Flüssigkeiten mittels eines eintauchbaren Stempels ist aber mit dem Nachteil verbunden, daß der Behandlungsraum nicht mehr frei für andere Arbeiten verfügbar ist. Außerdem ist bei solchen Anordnungen eine möglichst gleichmäßige Behandlung der gesamten Flüssigkeit nur schwer zu erreichen.
Die Erfindung gibt eine Einrichtung an, mit der es möglich ist, auch ohemisdh aktive Stoffe in einem Behälter mechanisc'hen Schwingungen' auszusetzen, ohne daß der verfügbare Behandlungsraum beeinträchtigt wird.
Die Einrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Schwingungsgeber in mechanischer Verbindung stehenden Teile, z. B. der Gefäßboden, aus keramischem Material oder Glas bestehen und den in an sich bekannter Weise an der Außenseite aufgebrachten ferromagnetischen Anker tragen.
Sollen größere Schwingungsamplituden angewendet werden, so ist es vorteilhaft, der schwingfähigen Keramikwand eine Form zu geben, die möglichst stabil ist. Insbesondere an kreisförmigen keramischen Schwingungsgebern werden selten mechanische Zerstörungen festgestellt.
Die aus Keramik bestehende schwingfähige Behälterwandung kann auf verschiedene Weise zu Schwingungen erregt werden. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform, wie dies erfolgen kann, ist in der Zeichnung dargestellt.
In dem säurefesten Behälter I soll eine Säure 2 der Einwirkung mechanischer Schwingungen ausgesetzt werden. Der Boden des Behälters ist hierzu aus Keramik und wird durch einen elektromagnetischen Rüttler zu Schwingungen erregt. Zu diesem Zweck ist die Keramikmembran 3 mit einem ferromagnetischen Überzug 4, der beispielsweise aufgedampft oder aufgespritzt sein kann, versehen, der in Abhängigkeit des erregenden Wechselfeldes des Rüttlers 5 zusammen mit der Membran 3 in Schwingungen versetzt wird und diese Schwingungen auf die Säure 2 überträgt.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern kann auf verschiedene Weise verwirklicht werden. Es ist mitunter beispielsweise auch möglich, statt Keramik Glas zu verwenden, sofern es sich um die Behandlung mit kleinen Schwingungsamplituden und relitav niedrigen Frequenzen handelt.
PATENTANSPROCHE: I. Einrichtung zur Schwingungsbehandlung von chemisch aktiven Stoffen, wie z. B. Säuren, in einem Behälter unter Verwendung eines elektromagnetischen Schwingungsgebers, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Schwingungsgeber in mechanischer Verbindung stehenden Gefäßteile, z. B. der Gefäßboden, aus keramischem Material oder aus Glas bestehen und den in an sich bekannter Weise an der Außenseite aufgebrachten ferromagnetischen Anker tragen.

Claims

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankermasse aufgespritzt oder aufgedampft ist.

3. Einrichtung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die schwingfähige, aus Keramik oder aus Glas bestehendeBehälterwandung- kreisförmig ausgebildet ist.

Angezogene Druckschriften: Schweizerische PatentschrEft Nr. I45 692; Akustische Zeitschrift, Jhrg. I, I943, S.20 bis 22.