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Auf großen Schachtanlagen fährt die Belegschaft vom Füllort in die
Reviere, und zurück, in einfachen 'Grubenwagen. Da in diesen Grubenwagen meistens
keine Sitzvorrichtungen sind, wird viel-. fach ein provisorischer Sitz in der Weise
geschaffen, daß die Bergleute in der Nähe befindliche Spitzenknüppelholz, Schalbretter
u. dgl. auf die richtige Länge kürzen und in den unteren Teil .des Grubenwagens
als Sitz einlegen. Dies verursacht einen gewissen Verbrauch an Schnitt- und Spitzenholz,
und das Sitzen auf solchen improvisierten Sitzen ist nicht bequem.
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Für den Grubenausbau müssen die Ausbauteile bis vor Ort geschafft
werden. Die Ausbauelemente bestehen neuerdings vorwiegend aus. Eisen und Stahl,
so aus Bögen, Kappschienen, Stempel, Kappen u. dgl. Überdies müssen Schienen, Lutten,
Rohre, Bestandteile von Fördermitteln usw. von Hand bis zum Arbieitsort bzw. Abbau
geschafft werden. Dies erfolgt vielfach in der Weise, daß der Bergmann die zu transportierenden
Stücke auf die Schulter legt und in Ermangelung ähderer Einrichtungen behelfsweise
ein Kleidungsstück unterlegt. Beim Ausbauen, beim Bohren mit dem Bohrhammer, beim
Arbeiten mit dem Abbauhamaner und- bei vielen. anderen Arbeitsverrichtungen benutzt
der Bergmann die häufig ungeschützte Schulter bei der Durchführung seiner Arbeiten.
-Auch bei nichtb:erg-männischen Verrichtungen wird von den Arbeitern vielfach die
umgeschützte Schulter oder der Kopf benutzt.
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In den Bergbaubetrieben bestehen zur Zeit für diese genannten Arbeitsverrichtungen
keine geeigneten Schutzmittel bzw. beim Fahren im einfachen Grubenwagen keine zweckmäßigen
Einrichtungen.
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Bei den nichtbergmännischen Arbeiten sind solche Einrichtungen, sofern
sie überhaupt - vorhanden sind, nicht zweckentsprechend und nicht ausreichend.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß. in ein oder an ein widerstandsfähiges,
mit. einer federnden Füllung ausgestattetes Kissen -ein nach beiden Seiten hinausragender,
zweckentsprechend verlängerbarer Gurt befestigt ist. Dieser Gurt kann durch das
Kissen durchgehen, oder das Kissen kann auf dem Gurt befestigt sein. Der Gurt und
das Kissen können aus Textilien, Leder, Kunststoff od. dgl. sein. An den beiden
freien Enden dieses Gurtes wird je eine verschiebbare Schnalle mit Öse und je ein
mitverschiebbarer Haken angebracht. Diese Haken und diese Schnallen mit Ösen sind
so beschaffen, daß beim Einhängen des Hakens in die Öse an der Schnalle die freien
Enden des Gurtes miteinander fest verbunden sind. Die Länge des Gurtes ist so bemessen,
daß diese Vorrichtung einerseits um den Oberkörper geschlungen und mit dem Haken
und der Öse und Schnalle geschlossen werden kann und daß sie »andererseits bei der
Verwendung als Sitzgelegenheit in Grubenwagen ausreicht. Zur Anpassung der Länge
dieses Universalgurtkissens an die verschiedenen. Gebrauchszwecke kann die Schnalle
mit der Öse und zugleich auch der Haken auf den Enden des Gurtes verschoben werden.
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In Fig. i ist i das widerstandsfähige Kissen mit federnder Füllung,
z sind die Enden des Gurtes, q. sind die beiderseitigen verschiebbaren Haken und
3 sind die Schnallen mit Ösen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit den beiderseitigen Haken
auf der oberen Kastenkante des Grubenwagens aufgehängt und während der Fahrt als
Sitz verwendet werden, wobei das Kissen eine angenehme Sitzgelegenheit bietet. Dies
zeigt die Fig. a. 5 sind die Guntkissen als Sitze. Dieses Gurtkissen wird dann vom
Bergmann auf die Schulter aufgelegt (6 in Fig.3), quer über den Oberkörper geschlungen
und dabei ein Haken in diegegenüberliegende Oise eingehängt. Bei den verschiedenen
vorgenannten bergmännischen Arbeitsverrichtungen wird diese erfindungsgemäße Vorrichtung
jeweils auf die beanspruchte Schulter oder auf den Kopf derart aufgelegt, daß das
widerstandsfähige Kissen den Druck der Lasten bzw. die Erschütterungen. genannten
. Bergbauwerkzeuge mildert. ' Füm nichtbergmännische Arbeitsverrichtungen ist dieses
Üniversalgurtkissen mit Verschluß zum Tragen von Lasten und zur Erleichterung von
Arbeitsverrichtungen in ähnlicher zweckentsprechender Weise zu verwenden.
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Diese: Verrichtung ist ein wesentlicher Fortschritt gegenüber jetzt
gebräuchlichen Einrichtungen.