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Verfahren zur Bodenuntersuchung durch Messung der Änderung der elektrischen
Eigenschaften der von einem Bohrloch durchdrungenen Erdschichten
Die Erfindung bezieht
sich auf geophysikalische IJntersuchungen und insbesondere auf die gleichzeitige
Bestimmung zweier kennzeichnender Werte, wie elektrische Leitfähigkeit und magnetische
Aufnahmefähigkeit von Erdformationen, die von einem Bohrloch durchdrungen werden.
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Bei der Untersuchung von Bohrlöchern können t>ei der Messung der
einzelnen physikalischen Eigenschaften der verschiedenen Bodenschichten 'L'eränderungen
festgestellt werden. Es gibt verschiedene bekannte Systeme, um solche Messungen
auszuführen. In der USA.-Patentschrift 2 220 070 ist ein Verfahren und ein System
enthalten, um I'er;inderungen im elektrischen Widerstand und in der magnetischen
Aufnahmefähigkeit der Erdformation zu messen. Dieses System benutzt eine Mehrzahl
von Untersuchungsspulen. Von einer ersten Spule wird ein Feld erzeugt, das von einer
zweiten und dritten Spule aufgenommen wird, oder umgekehrt. Das ausgesandte und
an der Oberfläche gemessene Signal ist eine Funktion der Werte des Widerstandes
und der Aufnahmefähigkeit an einer bestimmten Stelle.
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Bisher wurde nicht erkannt, daß es möglich ist, zwei völlig verschiedene
Eigenschaften der umgebenden Formationen getrennt aber gleichzeitig zu messen. Es
wurde gefunden, daß eine Spule die in einem Bohrloch angeordnet und mit Wechsel-
strom
gespeist wird, als Primärwicklung eines Transformators mit den umgebenden Formationen
als Sekundärteil arbeitet. Wie bei einem Transformator werden die Eigenschaften
des Sekundärteils, in diesem Falle der umgebenden Formationen, in dem Impedanzwiderstand
des Primärteils widergespiegelt. Durch geeignete Stromkreisanordnung können diese
Impedanzmerkmale getrennt gemessen werden. Auf diese Weise kann der Widerstand der
umgebenden Schichten getrennt von deren induktiven Reaktanz gemessen werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Grundsystem für die Ausführung
der erwähnten Messungen, gewisse Anordnungen zur elektrischen Abschirmung der Spule
im Bohrloch, um Störungen der Messungen durch Flüssigkeiten im Bohrloch od. dgl.
zu vermeiden, ferner gewisse Anordnungen zum Temperaturausgleich des Instruments
und schließlich eine verbesserte Anordnung, bei der die Spule mit mehr als einer
Frequenz von Wechselstrom gespeist wird, um die Meßfähigkeit der Impedanzkomponenten
der Spule zu verbessern.
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Merkmale der Erfindung Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, gleichzeitig
zwei Größen zu messen, die Funktionen verschiedener Eigenschaften von Formationen
sind, die von einem Bohrloch durchdrungen werden.
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Ein Merkmal besteht ferner darin, ein verbessertes Element für ein
Untersuchungssystem vorzusehen, wobei die Formationen elektrisch an ein empfindliches
Meß system gekoppelt werden.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, eine abgeschirmte Spule vorzusehen,
die eine elektromagnetische Kopplung zwischen dem Meßsystem und der das Bohrloch
umgebenden Formation gestattet und eine elektrostatische Kopplung zwischen diesen
ausschaltet.
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Ein weiteres Merkmal besteht ferner in der Vorsehung eines Untersuchungssystems,
bei dem eine Spulenwicklung mit einem Ermittlungsbrückenstromkreis derart gekoppelt
ist, daß ein Minimum an elektrostatischer Kopplung mit den Formationen vorliegt
und bei dem insbesondere eine elektrostatische Abschirmung für die Spulenwicklung
eine elektrostatische Kopplung mit den Formationen verhindert, ohne daß die elektromagnetische
Kopplung gestört wird.
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Ein Merkmal besteht ferner darin, daß ein System zur Ausschaltung
von Fehlern in den Meßwerten durch Temperaturänderungen vorgesehen wird.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, eine verlängerte Untersuchungsspule
mit Temperaturausgleich zur elektromagnetischen Untersuchung von Erdformationen
vorzusehen.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, eine Brückenschaltung vorzusehen,
deren einer Zweig für Änderungen in Formationseigenschaften empfindlich ist und
durch einen nebenliegenden Zweig temperaturstabilisiert ist, wobei die verbleibenden
Elemente der Brücke für solche Änderungen unempfindlich und unabhängig oder unbeeinflußt
von Temperaturänderungen sind.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, ein verbessertes System gemäß
den allgemeinen Prinzipien der Erfindung vorzusehen, wobei jedoch elektrische Ströme
mit zwei oder mehreren Frequenzen gleichzeitig zur Speisung der Spule dienen.
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Allgemeine Beschreibung des Grundsystems Eine Verwirklichung des
Systems zur Ausführung der vorliegenden Erfindung enthält eine Untersuchungseinheit
mit einem verlängerten Induktanzwiderstand, der den einen Zweig der Brückenschaltung
bildet und eine elektromagnetische Kopplung mit der umgebenden Erdschicht hervorbringt.
Ein Ermittlungsstromkreis, der mit der Untersuchungseinheit gekoppelt ist, trennt
das Signal der Unbalanz der Brücke in zwei Komponenten und zeichnet diese auf. Der
Induktanzwiderstand, der die umgebenden Formationen koppelt, ist lang im Vergleich
zum Lochdurchmesser und vorzugsweise von geringem innerem Reluktanzwiderstand und
ist bestimmt, eine Unbalanz der Brücke von größtem Wert hervorzubringen, um dadurch
Formationen einer Eigenschaft von anderen zu unterscheiden.
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Allgemeine Beschrefbung der elektrostatischen Abschirmung Es wurde
gefunden, daß beim Einführen eines solchen empfindlichen Elementes in verschiedene
Erdschichten Veränderungen in den dielektrischen Eigenschaften der Medien, die neben
der Spule liegen, in dieser Impedanzänderungen hervorrufen können, die nicht direkt
mit den Widerstands- oder magnetischen Eigenschaften der Formationen zusammenhängen.
Wenn beispielsweise ein mit den Formationen elektromagnetisch gekoppeltes Untersuchungssystem
aus einem leeren Abschnitt des Bohrlochs in einen verschlammten oder mit Wasser
gefüllten Abschnitt eintritt, erzeugt die Anwesenheit des Wassers, das eine hohe
Dielektrizitätskonstante hat, einen großen Wechsel in den Eigenschaften der erhaltenen
Werte, und dieser Wechsel ist im wesentlichen unabhängig von den Eigenschaften der
das Bohrloch umgebenden Formationen. Ferner kann eine Potentialdifferenz zwischen
der Spule und der Formation beim Eintritt des Systems in eine bestimmte Formation
vorhanden sein, etwa infolge von Ursachen wie tellurische Ströme od. dgl., wobei
die Potentialdifferenz verschieden von derjenigen ist, die vorhanden war, als sich
die Spule in einer anderen Formation befand.
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Der resultierende Stromfluß zu oder von dem Untersuchungssystem kann
dann in der Spulenwicklung Spannungen erzeugen, die von den Eigenschaften unabhängig
sind, deren Messung gewünscht wird.
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Gemäß der Erfindung wird bei einer bevorzugten Ausführungsform ein
verlängerter, aus Blechen gebildeter zylindrischer Kern von hoher
Permeabilität
vorgesehen um den schraubenförmig gewunden ein verlängerier Leiter vorgesehen wird,
der beim Stromdurchfluß eine elektromagnetische Kopplung mit den umgebenden Medien
erzeugt.
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Eine Mehrzahl von Leitern, vorzugsweise wenigstens gleich in der Länge
mit den schraubenförmigen Wicklungen, werden gleichmäßig um die Wicklungen herum
angeordnet, deren Achsen parallel zur Achse des Kerns liegen. Ein Ringleiter, der
um den Kern herum und an einem Ende der schraubenförmigen Wicklungen angeordnet
ist, wird elektrisch mit allen verlängerten Leitungen verbunden, um eine elektrostatische
Abschirmung für die Spulenwicklungen zu bilden, die eine Erzeugung von nicht aus
Formationsänderungen stammenden Signalen in den Wicklungen verhindert, aber die
elektromagnetische Kopplung mit den Formationen gestattet.
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Gemäß der Erfindung und gemäß einer bevorzugten Ausführungsform derselben
wird eine Verbesserung der Systeme für die elektromagnetische Untersuchung von ein
Bohrloch umgebenden Formationen vorgesehen, wobei ein Brückenstromkreis mit einer
Ausgangsdiagonale durch Wechselstrom gespeist wird, der an die Ausgangsdiagonale
angelegt wird. Ein länglicher Kern aus magnetischem Stoff wird mit dem Brückenstromkreis
durch das Bohrloch bewegt, wobei sich eine einzige Wicklung auf dem Kern befindet.
Eine vorzugsweise in Längsrichtung des Kerns und auf der Außenseite der Peripherie
der Wicklung wenigstens in gleicher Länge mit der Axiallänge der Wicklung sich erstreckende
Abschirmung ist mit einer Klemme der Ausgangsdiagonale des Brückenstromkreises und
mit der Erde verbunden. Änderungen in den dielektrischen Eigenschaften eines die
Spule umgebenden Mediums werden wirksam durch Aufrechterhaltung einer leitenden
Abschirmung um die Wicklung abgehalten, wobei die Abschirmung im wesentlichen auf
dem Potential der Medien gehalten wird, in denen sich die Spule befindet.
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Allgemeine Beschreibung des Temperaturausgleichs Beim Einführen eines
solchen empfindlichen Systems durch die verschiedenen Erdschichten kommen Temperatursteigungen
vor. Da das System für Temperaturänderungen empfindliche elektrische Elemente enthält,
sind die erhaltenen UnteruchungsRerte häufig kein wahres Abbild der Formationen,
sondern sind zunächst ziemlich durch Temperaturänderungen im Bohrloch beeinflußt,
und die Wirkung davon macht sich bei den Komponenten des Untersuchungssystems bemerkbar.
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Gemäß der Erfindung und in einer Ausführungsform derselben wird ein
magnetisches Untersuchungssystem mit einer länglichen, einen Zweig eines Brückenstromkreises
bildenden Spule mit Mitteln versehen, die Änderungen im Widerstand und der Selbstinduktion
als Funktion der Temperatur ausschalten. Vorzugsweise wird zusammen mit der länglichen
Spule der Bohrlochtemperatur ein temperaturempfindlicher Widerstand ausgesetzt.
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Die Spule selbst bildet einen Zweig eines Brückenstromkreises. Der
temperaturempfindliche Widerstand ist in einen Nebenzweig der Brücke eingeschaltet,
wobei Temperaturänderungen eine gleiche, aber entgegengesetzte Wirkung in den genannten
Nebenzweigen erzeugen, wodurch weiterhin die von der Brücke ausgehenden Signale
unabhängig von der Temperatur sind und nur noch von den Änderungen in den Formationen
abhängen.
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Allgemeine Beschreibung der Mehrfrequenzanordnung Bei der Ausführung
der Erfindung wird in einer Ausführungsform eine Einrichtung zur induktiven Kopplung
in geeigneter Weise in einem Bohrloch aufgehängt, um durch die benachbarten Erdformationen
bewegt zu werden. Wechselströme von verschiedener Frequenz werden der Einrichtung
zur induktiven Kopplung zugeführt, um eine magnetische Kopplung mit den Erdformationen
zu bewirken. Mit Hilfe eines Ermittlungsgerätes für eine Frequenz wird die in Phase
liegende Komponente des Wechselstromes gemessen, um eine Anzeige der elektrischen
Leitfähigkeit der Erdformationen zu erhalten, während ein zweites Ermittlungsgerät,
das nur auf die andere Frequenz anspricht, benutzt wird, um die außer Phase liegende
Komponente zu messen und die magnetische Aufnahmefähigkeit der Erdformationen anzuzeigen.
Beide Meß vürgänge finden gleichze iig statt, wobei jeder Lagefehler vermieden wird,
der sonst im System vorkommen kann, wenn aufeinanderfolgende Messungen in den Erdformationen
vorgenommen werden. Bei der Erfindung ist also immer eine lagemäßige Beziehung der
beiden Größen, nämlich elektrische Leitfähigkeit und magnetische Aufnahmefähigkeit,
im Hinblick auf die Formationen vorhanden, durch die sich das Bohrloch erstreckt.
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Gemäß der Erfindung werden diese Messungen der beiden Größenänderungen
mit großer Genauigkeit ausgeführt, so daß sie plötzliche lokale Änderungen wiedergeben
und dadurch die Unbestimmtheit über die genaue Lage der plötzlichen lokalen Änderung
vermindern. Bei dieserEhohen Genauigkeit wird das System durch Verunreinigungen
im Bohrloch, wie z. B. kleine Metallstücke, nicht gestört.
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Insbesondere werden gemäß der Erfindung Änderungen in der magnetischen
Aufnahmefähigkeit und der elektrischen Leitfähigkeit gemessen und als Funktion der
Lage der Meßeinheit längs des Bohrlochs angezeigt. Vorzugsweise ist in einem Zwischenzweig
von wenigstens einer ausgleichbaren Schaltung eine Induktanzspule vorgesehen, die
mit dem umgebenden Medium, wie die Erdschicht um das Bohrloch herum, induktiv gekoppelt
wird. Wechselströme von zwei verschiedenen Frequenzen können einer einzigen Induktanzspule
zugeleitet werden, oder es können zwei Spulen vorgesehen werden, die je Wechselstrom
von verschiedener Frequenz erhalten, wobei jede Spule an ihre eigene Ausgleichsschaltung
angeschlossen wird. Mit Hilfe geeigneter Siebkreise können die Wechsel-
ströme
aus einer einzigen Stromquelle mit mehrfaeher Frequenz getrennt werden. Jeder Ausgangsstromkreis
jeder Schaltung ist dabei mit einem Ermittlungsgerät verbunden, das nur auf eine
ausgewählte Frequenz anspricht, oder es können getrennte Stromquellen von verschiedener
Frequenz benutzt werden.
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Bei einer Ausführungsform hat das System eine Untersuchungseinheit,
die manchmal als » Bombe « bezeichnet wird und den auszugleichenden Stromkreis sowie
eine Mehrzahl von phasenempfindlichen, frequenztrennenden Ermittlungsgeräten mit
den induktiven Mitteln zur magnetischen Kopplung mit dem umgebenden Medium trägt.
Die induktiven Mittel sind mit dem auszugleichenden Stromkreis verbunden, um in
diesem eine Unausgeglichenheit (im weiteren als »Unbalanz« bezeichnet) zu ergeben,
die die Änderungen der Impedanz darstellt. Der auszugleichende Stromkreis ist mit
den Wechselspannungen verschiedener Frequenz verhunden und ergibt Signale für die
Ermittlungsgeräte, die Änderungen in der Impedanz des induktiven Mittels darstellen.
Die Ermittlungsgeräte messen die in Phase und außer Phase liegenden Komponenten
der Signale als Anzeigen der Änderungen in der magnetischen Aufnahmefähigkeit und
der elektrischen Leitfähigkeit.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das getrennte
Ansprechen auf jede einer Mehrzahl von Wechselspannungen durch einen Stromkreis
gesteigert, der aus einer Mehrzahl von Wheatstonschen Brücken und einer Induktanzspule
mit einer Mehrzahl von Wicklungen besteht, wobei jede auszugleichende Brücke mit
einer getrennten Wicklung der Induktanzspule verbunclen ist. Auf diese Weise wird
der Stromkreis zur Messung jeder Größe im wesentlichen vom Einfluß des anderen Stromkreises
ferngehalten, und jede Wicklung kann so auf der Induktanzspule angeordnet werden,
daß sie ein Maximum an Empfindlichkeit für die Größe aufweist, deren Änderungen
durch die Wicklung gemessen werden sollen.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. I ein Schema eines Untersuchungssystems innerhalb und außerhalb eines
Bohrloches, Fig. 2 eine schematische Wiedergabe eines Teils des Systems nach Fig.
I, Fig. 3 ein Schaltschema des Untersuchungssystems nach Fig. I, Fig. 4 ein weiteres
Schaltschema, Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Spule der Fig. 4, Fig. 6 eine
Aufsicht auf die elektrostatische Abschirmung der Fig. 5, Fig. 7 eine Seitenansicht
der elektrostatischen Abschirmung, Fig. 8 ein Schema einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 9 einen äquivalenten Stromkreis für die Spule nach Fig. 8, Fig. 10 eine weitere
Ausführungsform der Erfindung, Fig. II eine Aufsicht auf die Abschirmung nach Fig.
I0, Fig. 12 eine Seitenansicht der Abschirmung, Fig. I3 ein Schema einer weiteren
Ausführungsform, Fig. I4 ein Schema des Brückenstromkreises der Fig. 13, Fig. 15
einen Längsschnitt durch das Untersuchungsgerät, Fig. I6 einen Querschnitt nach
der Linie I6-I6 der Fig. I5, Fig. I7 eine isometrische Ansicht eines Teils des Temperaturausgleichswiderstands,
Fig. 18 eine schematische Ansicht einer Ausführung der Induktanzspule zur Veranschaulichung
der induktiven Kopplung mit dem das Bohrloch umgebenden Medium, Fig. 19 ein schematisches
Diagramm des äquivalenten Transformators entsprechend Fig. I8, Fig. 20 eine schematische
Ansicht einer Ausführung der Erfindung unter Verwendung einer Induktanzspule mit
Einzelwicklung und eines einzigen B rückenstromkreises, Fig. 21 eine schematische
Ansicht einer Induktanzspule mit Doppelwicklung, Fig. 22 ein Schema einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung unter Verwendung einer Induktanzspule mit zwei Wicklungen
und zweier B rückenstromkreise.
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Einzelbeschreibung des Grundsystems (Fig. I, 2 und 3) Gemäß der Erfindung
wird ein Signal erzeugt, das von dem Leitvermögen und der Aufnahmefähigkeit des
Bodens abhängig ist. Das Signal wird ermittelt und in zwei Komponenten getrennt,
die proportional der Leitfähigkeit und der Aufnahmefähigkeit sind und die dann gemessen
und/oder aufgezeichnet werden. Eine Verwirklichung des Systems zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung ist in Fig. I dargestellt, wobei ein Bohrloch 10 gezeigt
ist, das eine tiefe Formation II durch die höheren Schichten 12, die verwitterte
Schicht I4 und Zwischenschichten I3 durchdringt.
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Es ist klar, daß benachbarte Schichten, wie die Schichten II und
12, vorhanden sein können, die in der Leitfähigkeit nicht verschieden sind, aber
einen wesentlichen Unterschied in Aufnahmefähigkeit haben können, oder umgekehrt.
In jedem Falle könnte ein System, das nur eine der beiden Meßgrößen mißt, ein abgegrenztes
Gebiet von beträchtlicher Wichtigkeit im Hinblick auf mineral- oder ölführende Eigenschaften
oder die Aufzeichnung von Untergrundschichten vollkommen verfehlen.
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Gemäß der vorliegen den Erfindung wird ein Signal erzeugt, das von
zwei Eigenschaften der Formationen abhängig ist, nämlich der Leitfähigkeit und der
Aufnahmefähigkeit. Dadurch können die Leitfähigkeit und die Aufnahmefähigkeit der
Formation je für sich oder zusammen bestimmt werden. Das erzeugte Signal wird in
der Phase ermittelt, um die beiden Effekte gleichzeitig zu messen und/oder je für
sich aufzuzeichnen.
l)as dargestellte System zum Messen der erwähnten
beiden Effekte enthält eine Brückenschaltung 20. Der Brückenstromkreis, gewöhnlich
als Slaxwell-Brücke bekannt, enthält Widerstandszweige 21 und 22, einen kapazitiven
Zweig 23 und einen Induktanzzweig 24. Der induktive Zweig ist eine längliche Untersuchungsspule
25. Diese Spule 25 wird mit den das Bohrloch umgebenden Formationen induktiv gekoppelt.
Die Spule soll eine Länge haben, die im Vergleich zum Lochdurchmesser groß ist,
so daß der Feldfluß im wesentlichen ganz durch die Formation und nicht durch das
Loch selbst geht. Eine längliche Spule hat den zusätzlichen Vorteil, daß sie die
Wirkung eines heträchtlichen Erdabschnittes zusammenfaßt und für starke lokale Änderungen
unempfindlich ist, wie sie durch Stahlspäne od. dgl. hervorgerufen werden können,
die vom Bohrvorgang her in der Wandung des Bohrloches vorhanden sein können.
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Die Länge der Spule kann im Bereich von 6 bis loLochdurchmessern liegen,
ihr Durchmesser soll so groß sein, wie es für die freie Bewegung innerhalb des Bohrloches
zulässig ist. In einem Anwendungsfall wurde bei einem Bohrloch von 15 cm eine Länge
von ungefähr I m als geeignet gefunken.
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Die Veränderung des elektrischen Impedanzwiderstandes der Windungen
26 der Spule 25 bei ihrem Durchgang durch das Bohrloch und durch umgebende Formationen
von wechselnden physikalischen Eigenschaften ergibt eine Unbalanz der Brücke 20
und an ihren Ausgangsklemmen ein Signal proportional den Änderungen. Wie in Fig.
I dargestellt, wird die Brücke von einer Wechselstromquelle, beispielsweise einem
Oszillator 30, gespeist, der durch den Transformator 3I mit den Brückenklemmen 32,
33 verbunden ist. Das erzeugte Signal bei Unbalanz der Brücke wird an den Ausgangsklemmen
34, 35 abgenommen. Das Signal der Unbalanz wird von der Untersuchungseinheit durch
die Leitung 36 zur Oberfläche geleitet, die mit der Klemme 35 verbunden ist, während
die Klemme 34 geerdet ist.
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Die Empfindlichkeit und das Trennvermögen der Untersucllungseinheit
kann durch Auswahl der elektrischen Konstanten der Spule 25 nicht nur mit Bezug
auf den Brückenstromkreis 20, sondern auch mit Bezug auf die elektrischen Konstanten
der Formation, mit der sie gekoppelt wird, geregelt werden. Die Anwendung der Theorie
von gekoppelten Stromkreisen, wie sie allgemein in »Communication Engineering« von
Everett, S. 220ff., erläutert ist, auf die Kopplung zwischen der Spule 25 und den
sie umgebenden Formationen, ergibt die folgenden Beziehungen: Der elektrische Stromkreis
der Spule kann gemäß dem Diagramm nach Fig. 2 betrachtet werden. Eine Wechselstromquelle
der Spannung Eg ist an einen Stromkreis Ao angeschlossen, der eine Impedanz Z11
hat. Damit gekoppelt ist ein zweiter Stromkreis ßI mit einer Impedanz Z.,W,. Die
gegenseitige Kopplung oder die Übertragungsimpedanz zwischen Stromkreis Ao und AI
ist durch Z12 dargestellt.
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Im Stromkreis der Fig. 2, bezogen auf den Brückenstromkreis der Fig.
I, entspricht die Stromquelle Eg mit ihrer Spannung der Spannung zwischen den Klemmen
33, 34 der Brücke. Das Zeichen Ztt stellt die Impedanz, die von den Klemmen 33,
34 in die Brücke zurückwirkt, plus der Impedanz der Windungen 26 der Spule 25 dar.
Das Zeichen Z22 kann als Impedanz des Weges angesehen werden, in dem die Ströme
innerhalb des Erdbodens induziert werden. Der Stromweg kann also als ein einziger
Kreis 27 (Fig. I) mit einem hohen Widerstand 28 aufgefaßt werden. Da der Widerstand
28, der in der weiter unten angegebenen Gleichung mit R28 bezeichnet wird, gewöhnlich
hoch ist im Vergleich mit der Reaktanz des einzigen Kreises 27, kann Z22 als gleich
dem Widerstand 28 betrachtet werden. Die Kopplung Z12 ist bestimmt durch das Verhältnis
der Spannung Eg zum Strom IoJ der im Kreis 41 fließt (Fig. 2), oder zum Strom, der
in dem Kreis 27 fließt (Fig. I). Im Stromkreis der Fig. I ist die wirkende Punktimpedanz
Z, (die Impedanz der Spule 26, gesehen von den Klemmen 33, 34) bestimmt durch die
folgende Gleichung:
Die Impedanz Zoll, in Gleichung (I) ist, allgemein gesehen, aufgebaut aus einer
Widerstands- und einer Rückwirkungskomponente. Ähnlich ist die Übertragungsimpedanz
oder die gegenseitige KopplungZ12 eine zusammengesetzte Größe. Es wurde gefunden,
daß die Empfindlichkeit der Untersuchungseinheit durch die Konstruktion der Spule
bestimmt wird. Z11 ist also durch den Widerstand und die Induktanz der Spule bestimmt.
Die Induktanz ist eine Funktion der Windungen der Spule und der Eigenschaft des
Stoffes, der den Feldfluß enthält. Zusätzlich ist Z., eine Funktion des Betrages
des Feldflusses, der durch die Spulenwindungen von Z erzeugt wird, die parallel
zu den Windungen von Z12 liegen. Mit Bezug auf Fig. I gesehen entsprechen die Windungen
von Z11 der Spule 26 und die Windungen von Z22 dem Einzelkreis 27. Die Widerstandskomponente
von Z wird vorzugsweise klein im Vergleich mit der Rückwirkungskomponente gemacht.
Die Rückwirkungskomponente von Z12 ist vorzugsweise klein im Vergleich zur Summe
von R28 und der Widerstandskomponente von Z12.
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Aus einer Prüfung der Gleichung (I) ergibt sich, daß eine Änderung
von jeweils Z, Z12 oder R28 eine feststellbare Wirkung oder eine Unbalanz in der
Brückenschaltung erzeugt. Eine Unbalanz kann durch jede der zwei getrennten und
bestimmten Eigenschaften der Erdformation erzeugt werden.
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Eine Vergrößerung der Aufnahmefähigkeit der Erdformationen vergrößert
die Induktanz der Spule 26, die eine entsprechende Änderung von Zlf erzeugt. Indem
der Kern der Spule 25 aus einem Stoff von geringer Reluktanz hergestellt wird, werden
die Änderungen der Aufnahmefähigkeit der
Erdformationen ein verhältnismäßig
größerer Teil der gesamten Aufnahmefähigkeit des Feldweges.
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Um die vorgehenden Darlegungen zu erläutern, so wird die Reluktanz
des Weges innerhalb des Kerns hoch sein im Vergleich zur Reluktanz des Teils des
Weges in den Erdformationen, wenn eine Spule mit einem Kern von hoher Reluktanz,
wie beispielsweise ein hohler Kern oder ein Fiberkern, benutzt wird. Infolgedessen
werden Änderungen in der Reluktanz der Formation, wie z. B. erzeugt durch Änderungen
der Aufnahmefähigkeit, verhältnismäßig unbedeutend sein, wenn sie zu dem größeren
Teil des Reluktanzfaktors hinzugefügt werden, der durch den Weg innerhalb des Kerns
bewirkt wird. Anders ausgedrückt, sind die Änderungen im Vergleich zur gesamten
Reluktanz so klein, daß sie schwierig zu messen sind. Wird dagegen der Kern aus
magnetischem Stoff mit geringer Reluktanz hergestellt, so wird die Aufnahmefähigkeit
der Unters uchungs einheit mit Bezug auf die Änderungen der Aufnahmefähigkeit der
Formationen erheblich vergrößert, da für alle praktischen Zwecke die Reluktanz des
Weges innerhalb des Kerns sehr niedrig und in den meisten Fällen im Vergleich zu
der gesamten Reluktanz vernachlässigbar ist.
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Bei einer bestimmten Stärke des Magnetflusses wird der Fluß, der
die Formationen parallel zum Einzelkreis durchdringt, durch eine Verminderung der
Reluktanz des Fluß wegs vergrößert.
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Der Wert Z12 des zweiten Faktors Z,2 R25 der Gleichung (I) wird also
vergrößert, wodurch die Aufnahmefähigkeit der Untersuchungseinheit mit Bezug auf
die Leitfähigkeitsänderungen in den Formationen erhöht wird.
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Die Unbalanzsignale, die durch eine Änderung der Aufnahmefähigkeit
und jene, die durch eine Änderung der Leitfähigkeit der Formationen erzeugt werden,
liegen, gesehen von den Klemmen 33, 3+ der Untersuchungsspule, um go0 zeitlich phasenverschoben
zueinander. Dies ermöglicht eine Trennung und gleichzeitige Messung der beiden Effekte.
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Zurückkehrend zu Fig. I, sind die unterhalb des Pfeiles 45 liegenden
Elemente vorzugsweise in einem Gehäuse oder torpedoartigen Zylinder eingeschlossen,
der in geeigneter Weise in das Bohrloch hinabgelassen werden kann. Von der Untersuchungseinheit
führt ein Kabel 46 an die Oberfläche, das die Leitung 36 der Brücke 20 enthält,
ferner eine zweite Leitung 47 vom Oszillator 30 und eine Abschirmung 48 aus leitendem
Stoff, die sowohl an der Oberfläche und am Gehäuse der Untersuchungseinheit geerdet
ist. Das Kabel 46 hat außerdem noch ein nicht dargestelltes Zugglied, um das Gewicht
der Untersuchungseinheit zu tragen und die Kräfte aufzunehmen, die beim Einlassen
und Herausziehen der Untersuchungseinheit in das bzw. aus dem Bohrloch entstehen.
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Das Unbalanzsignal von der Brücke 20 wird zu einem Meßgerät 50 an
der Oberfläche geleitet. Dieses enthält phasenempfindliche Mittel zur Trennung der
Unbalanzsignale in eine erste Komponente proportional zur scheinbaren Leitfähigkeit
der Formation und eine zweite Komponente proportional der Aufnahmefähigkeit der
Formation.
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Die beiden Signale werden getrennt mit Bezug auf ein Signal vom Oszillator
30, der mit dem Stromkreis des Meßgeräts 50 durch die Leitung 47 verbunden ist.
Das Meßgerät hat Meßinstrumente 51 und 52, die bei geeigneter Eichung Leitfähigkeit
und Aufnahmefähigkeit entsprechend anzeigen.
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Am Ausgang des Meßstromkreises kann auch ein doppeltes Registriergerät
55 angehängt sein.
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DieLeitfähigkeits- oder Widerstandskomponente, die durch das Instrument
51 angezeigt wird, kann zum Registriergerät 55 durch Leitung 56 übertragen werden
und wird durch den Schreibstift 57 aufgezeichnet. In gleicher Weise wird die Aufnahmefähigkeitskomponente,
die durch Instrument 52 angezeigt wird, durch Leitung 58 übertragen und durch den
Schreibstift 59 auf dem Papierstreifen 60 des Registriergeräts 55 aufgezeichnet.
Die Länge des Papierstreifens kann zweckmäßig in Tiefeneinheiten eingeteilt sein,
so daß die Aufzeichnung eine direkte Kurve der Änderungen der obenerwähnten Faktoren
in Abhängigkeit von der Tiefe des Bohrloches ist. Dies kann zweckmäßig dadurch verwirklicht
werden, daß der Papierstreifen des Registriergeräts 55 proportional zur Bewegung
der Untersuchungseinheit durch einen Synchronisator 6I angetrieben wird, der seinerseits
von einem zugehörigen Synchronisator 62 gespeist wird. Der Synchronisator 62 kann
durch eine Seilscheibe 63 angetrieben werden, die mit dem Kabel 46 mechanisch gekoppelt
oder von diesem getrieben wird.
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Das beschriebene Untersuchungssystem ist in größerer Ausführlichkeit
in dem Schema der Fig. 3 dargestellt. Soweit möglich, wurden in dieser Figur dieselben
Bezugszeichen wie in Fig. I benutzt. In Fig. 3 sind die Zuleitungen 26a und 26b
der Windungen 26 der Spule 25 am Zweig 24 der Brücke 20 angeschlossen. Das Signal
an den Ausgangsklemmen 34, 35 wird über die Leitung 36 zur Primärwicklung eines
Transformators 36a geleitet und dann geerdet. Die Sekundärwicklung des Transformators
36Q hat eine Klemme geerdet, und die zweite Klemme liegt durch Leitung 36b am Speisetransformator
70 des Meßstromkreises. Der in der Fig. 3 von gestrichelten Linien eingeschlossene
Teil stellt die Untersuchungseinheit dar, die in das Bohrloch eingelassen wird.
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Der Oberflächenteil des Untersuchungssystems enthält den Meßstromkreis
50. Die Primärwicklung des Transformators 70 ist mit ihrer zweiten Klemme geerdet
oder an die Gerätmasse 7I angeschlossen. Der Sekundärstromkreis des Transformators
70 enthält einen Widerstand 72 und das Steuergitter der Pentodenverstärkerröhre
73. Der Kathodenstromkreis der Röhre 73 enthält einen Widerstand 74. Das Unbalanzsignal
der Brücke 20
wird in der Röhre 73 verstärkt, der Anodenstrom derselben
gelangt über einen Kondensator 75 zu einem Siebkreis 76. Anode und Gitter der Röhre
/3 sind in üblicher Weise durch die Kondensatoren 77 entkoppelt und werden von einer
gemeinsamen Anodenstromquelle B + gespeist.
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Der Siebkreis 76 ist vorzugsweise vom Bandfiltertyp und auf die Frequenz
des Oszillators 30 abgestimmt, um unerwünschte oder fremde Signale aus dem System
auszuschalten. Am Ausgang des Siebkreises 76 ist dann ein erster Verstärkerkreis
mit den Röhren 8o und 8r angeschlossen. Der Ausgang des Kreises 76 speist über Widerstand
82 das Steuergitter der Röhre 8I. Der Stromkreis der Verstärkerröhre 8I kann dem
der Röhre 73 entsprechen. Der Anodenstrom der Röhre 8o speist über einen Ausgangskondensator
84 die Triode 8I.
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Der Anodenstromkreis der Röhre 81 enthält einen Ausgangstransformator
85. Die Anoden der Röhren So und 8I werden von der gemeinsamen Anodenstromquelle
B + mit Leitung 86 gespeist.
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Die Ausgangsseite des Siebkreises 76 ist auch an einen zweiten Kanal
mit den Röhren go und 91 angeschlossen. Die Leitung 92 leitet das aus dem Kreis
76 kommende Signal zum Potentiometer 93.
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Das Steuergitter der Röhre go ist mit dem veränderlichen Schieberanschluß
des Potentiometers 93 verbunden. Der Stromkreis der Röhre go ist im allgemeinen
der gleiche wie der der Röhre 73 mit der Ausnahme, daß der Anodenstromkreis einen
Ausgangstransformator hat. Die Primärwicklung des Ausgangstransformators 94 liegt
in Reihe mit der Anode der Röhre 90. Die Sekundärwicklung des Transformators 94
ist mit einem Phasenverschiebungskreis 95 verbunden.
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Der Phasenverschiebungskreis enthält einen Kondensator 9Sa und einen
Widerstand 95U, die in Reihe geschaltet sind und im Sekundärstromkreis des Ausgangstransformators
94 liegen. Die gemeinsame Verbindung von Kondensator 95 und Widerstand 951 ist über
Sammelleitung 7I' geerdet. Das Gitter der Röhre gI ist mit der mittleren Klemme
der Sekundärwicklung des Transformators 94 verbunden. Die Reaktanz des Kondensators
9Sa und Widerstand 95o werden zur Frequenz des Oszillators 30 gleich gemacht, so
daß die auf dem Gitter der Röhre 91 erscheinende Signalspannung um go0 in der Phase
zur Spannung verschoben wird, die durch die Sekundärwicklung des Transformators
94 ankommt. Demgemäß wird die Spannung, die dem Steuergitter der Röhre 91 zugeführt
wird, um 900 in der Phase zu der Spannung verschoben, die dem Steuergitter der Röhre
8I zugeführt wird.
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Der Ausgangs- oder Anodenstromkreis der Röhre 91 enthält den Transformator
96. Die Anoden der Röhren go und 91 und das Schirmgitter der Röhre 90 werden von
der gemeinsamen Quelle B+ und Leitung 86' gespeist.
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Bei dem beschriebenen Schaltsystem wird das von den Brückenklemmen
34, 35 ausgehende Unbalanzsignal den Primärwicklungen der Transformatoren 85 und
96 zugeführt. Die Spannungen an den Transformatoren 85 und 96 können die gleiche
Größe haben, jedoch sind sie um 900 phasenverschoben. Da Änderungen in der Leitfähigkeit
und der Aufnahmefähigkeit gewöhnlich nicht von gleicher Größe sind und da es wünschenswert
ist, die beiden Komponenten mit ungefähr g]eicher Deutlichkeit anzuzeigen, sind
die Potentiometer entsprechend geeicht, um damit die Anderungswerte der Leitfähigkeit
und der der Aufnahmefähigkeit genau bestimmen zu können.
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Wie oben bereits erläutert, sind die Wirkungen der Änderungen in
der Leitfähigkeit der Formationen (oder im darstellenden Widerstand 28 der Fig.
1) und in der Aufnahmefähigkeit der Erdformationen, die auf die Impedanz der Spule
25 zurückwirkt, um go0; in der Phase verschoben.
-
Demgemäß können die den Transformatoren 85 und 96 zugeführten Signale
mit einer Bezugsspannung verglichen werden, um gleichzeitig die Größe des Widerstands-
und des Aufnahmeeffekts zu bestimmen. Die Bezugsspannung wird von der Ausgangsseite
des Oszillators 30 abgenommen und den Widerständen 30a und 30b zugeführt, die in
Parallelschaltung mit der Primärwicklung des Transformators 3I verbunden sind. Die
linke Klemme des Oszillators ist geerdet, wie in Fig. 3 gezeigt. Die gemeinsame
Verbindung der Widerstände 30 und 301 ist mit der Leitung 47 durch das nach oben
führende Kabel 46 verbunden. Auf der Oberfläche ist die Leitung 47 mit einem Verstärkungskanal
IOO verbunden, der im Meßgerät 50 liegt. Der Ausgangsteil des Verstärkers 100 enthält
in der dargestellten Form eine Kathodenfalltriode IOI. Der Ausgang der Triode geht
durch den Kondensator 102 zur Primärwicklung des Transformators 103. Die Sekundärwicklung
des Transformators 103 ist mit einem Phasenverschiebungskreis 104 verbunden. Der
Ausgang des Phasenverschiebungskreises ist durch Leitung Io5 mit dem Steuergitter
von Trioden I06 und Io6a verbunden. Der Ausgang der Triode I06 wird in einem phasenempfindlichen
Kreis IIO benutzt, der die Sekundärwicklung des Transformators 85 einschließt, um
die Leitfähigkeitskomponente des Unbalanzsignals der Brücke zu messen. Der Anodenstromkreis
der Röhre Io6 enthält eine Leitung III, die mit der Primärwicklung des Transformators
112 verbunden ist. Die andere Klemme der Primärwicklung des Transformators 112 ist
mit der gemeinsamen Ouelle B + und Sammelleitung 86 verbunden. In gleicher Weise
enthält der Anodenstromkreis der Röhre 106a eine Leitung 113, die Primärwicltlung
des Transformators 114 und ist dann durch Leitung II5 an die gemeinsame Ouelle B
+ und Sammelleitung angeschlossen. Der Transformator 114 liegt in einem zweiten
Phasenstromkreis 115, der auch den Transformator 96 enthält. Der Ausgang des Kreises
115 ist proportional der Aufnahmefähigkeit.
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Die phasenempfindlichen Kreise IIO und 115 sind in der Technik genau
bekannt. Ihre Wirkungsweise ist beschrieben in »Servomechanism Fundamentals« von
Lauer, Lesnick, Matson
(McGraw-Hill), S. 206 bis 209. Kurz erläutert,
enthält der Kreis 110 Gleichrichter 107 und Io7a sowie einen Ausgangswiderstand
Io8. Die Gleichrichter 107 und Io7a sind gleichpolig mit Bezug auf die Spannung,
die durch Transformator 112 kommt, und ungleich gepolt mit Bezug auf die Signalspannung
durch Transformator 85. Ihre Wirkungsweise ist so, daß das Instrument 51 im Ausgangsstromkreis
des Phasenverschiebungskreises 110 einen Wert anzeigt, der proportional der Größe
des in die Primärwicklung des Transformators gelangenden Signals ist, der »in Phase«
mit der Bezugsspannung vom Oszillator 30 ist, die in die Primärwicklung des Transformators
112 geschickt wird. Dieses Ausgangssignal gelangt zum Instrument 51 und dann mittels
der Leitung 120 in einen Kanal der Registriereinrichtung 55 und wird dort auf dem
Papierstreifen durch den Schreibstift aufgezeichnet.
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Der Kreis 115 ist der gleiche wie Kreis IIO sowohl im Aufbau wie
in der Wirkungsweise. Das Instrument 52 im Ausgangskreis des Phasenkreises 115 zeigt
eine Spannung an, die proportional der Komponente der Spannung ist, die in die Primärwicklung
des Transformators 96 gelangt, der »in Phase« mit der Bezugsspannung liegt, die
in die Primärwicklung des Transformators 114 geschickt wird. Diese Spannung wird
vom Instrument 52 mittels Leitung I2I in den zweiten Einlaß der Registriereinrichtung
55 geleitet und auf dem Papierstreifen durch den Schreibstift 59 aufgezeichnet.
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Da das Signal, das am Transformator 85 ankommt, sich von dem Signal,
das am Transformator 96 ankommt, durch eine Phasenverschiebung von 900 unterscheidet,
sind die Signale, die auf die Registriereinrichtung gelangen, Funktionen von Komponenten
des Unbalanzsignals aus der Brücke 20, die go'0 verschoben sind. Durch geeignete
Eichung und Einstellung, die weiter unten beschrieben wird, kann das Instrument
51 so eingerichtet werden, daß es Widerstandseffekte, aufgenommen von der Spule
25, anzeigt, während das Instrument 52 Aufnahmefäh,igkeitseffelçte angibt.
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Zusätzlich zur Kopplung des Oszillators oder Bezugssignals vom Verstärker
IOO mit den phasenempfindlichen Kreisen IOO und 115 wird das Signal noch von einer
zweiten Kathodenfalltriole 130 in dem Verstärker 100 durch Leitung I3I einem Phasenkreis
I32 ähnlich dem Kreis 104 zugeführt. Der Ausgang des Kreises I32 ist durch Leitung
133 mit dem Steuergitter der Röhre 73 verbunder. Geeignete Einstellung der Amplitude
und Phase der wiedereingeführten Spannung an der Leitung 133 kompensiert remanente
Unbalanz des Brückenkreises.
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Im Betrieb ist der Phasenwinkel zwischen den Signalspannungen, die
auf die Gitter der Röhre 81 und 91 (Fig 3) gelangen, infolge der Phasenverschiebung
im Kreis 95 immer go0. Vor dem Herablassen der Untersuchungseinheit in ein Bohrloch
wird die Untersuchungseinheit mit der Spule 25 in der Luft aufgehängt. Das Signal
aus dem Phasenkreis I32 wird dann so eingestellt, daß es remanente Unbalanz im Brückenkreis
kompensiert.
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Diese Grundeinstellung kann durch Messung des Signals durch den Gitterwiderstand
82 mit einem geeigneten Instrument, beispielsweise einem Vakuumröhrenvoltmesser,
erfolgen. Das System wird geeicht, nachdem die remanente Unbalanz auf Null gebracht
ist, indem eine Versuchsspule von wenigen Windungen aus Draht mit der Spule 25 gekoppelt
wird, beispielsweise durch Umwicklung des Gehäuses der Spule 25. Wenn die Versuchsspule
auf einen Widerstand begrenzt ist, der im Vergleich zu ihrer Induktanz groß ist,
so wird die Unbalanz, die durch den Brückenstromkreis 20 eingeführt wird, bei ihrem
Vorhandensein rein widerstandsmäßig sein. Die Einstellung des Potentiometers Io4a
im Phasenverschiebungskreis 104 wird dann vorgenommen, so daß das Unbalanzsignal,
das durch die Gegenwart der widerstandsbegrenzten Spule hervorgerufen wird, mit
dem dem Transformator 85 des phasenempfindlichen Kreises IIO zugeführten Signal
»in Phase« liegt. Wenn die Phasenverschiebung im Kreis 104 genau eingestellt ist,
kann der mit der Spule 25 induktiv gekoppelte Widerstand in die Nähe der Spule 25
gebracht oder aus der Nähe entfernt werden, ohne daß irgendeine Wirkung am Ausgang
des phasenempfindlichen Kreises II5, angezeigt durch Meßinstrument 52, entsteht.
Zur gleichen Zeit wird ein Maximum an Wirkung am Ausgang des phasenempfindlichen
Kreises IIO, angezeigt durch Meßinstrument 51, bemerkt werden können. Wenn diese
Einstellungen vorgenommen sind, kann die Untersuchungseinheit in das Bohrloch eingeführt
und die Anderu;ngen in der Leitfähigkeit und der Aufnahmefähigkeit können ermittelt
werden.
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Einzel beschreibung einer Ausführung der elektrostatischen Abschirmung
Aus Fig. 4 ist ein System ersichtlich, bei dem die Formationen elektromagnetisch
durch eine Spule 210 mit einem Meß- oder Anzeigekreis gekoppelt sind, der zwischen
Leitung 211 und Erde 211a hegt. Es ist ein Brückenstromkreis 212 vorhanden, der
als eine Maxwell-LC-Brücke gekennzeichnet werden kann und eine Induktanz im Zweig
213, Widerstände in den Zweigen 214 und 2I5 und einen Kondensatorwiderstand in Parallelschaltung
als Zweig 2I6 hat. Audiofrequente Ströme aus einer geeigneten Stromquelle werden
der einen Diagonale (Klemmen 217 und 2I8) über Transformator 2I9 zugeführt. Die
Ausgangsdiagonale kann dann mittels der erwähnten Leitung2II mit dem Stromkreis
oder auch anderen Mitteln zur Messung der Spannungen verbunden werden, die zwischen
Erde 211a und Leitung 211 entstehen, wenn sich die Brücke in Unbalanz befindet.
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Die Spule 210 besteht aus schraubenförmigen Windungen, die um einen
verlängerten Kern von hoher magnetischer Permeabilität gewickelt sind.
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Beim Durchgang von einer Formation zur ande-
ren
dient der Fluß, der im Kern der Spule 210 erzeugt wird, dazu, Impedanzänderungen
im Zweig 213 der Brücke 212 widerzuspiegeln, die von den Eigenschaften der Formationen
abhängig sind. Da die Formationen, prinzipiell betrachtet, als Sekundärwicklung
eines Transformators angesehen werden können, dessen Primärwicklung die Spule 210
ist, so ist erkennbar, daß der Widerstand der Formationen im Zweig 213 der Brücke
210 widergespiegelt wird und daß Änderungen in der Aufnahmefähigkeit der Formationen
die Reaktanz des Zweiges 213 ändern. Es ist daher bei einem solchen System wünschenswert,
die beiden Widerstands- und Reaktanzkomponenten irgendeiner Brückenunbalanz, hervorgerufen
durch die widergespiegelte Impedanz im Zweig 2I3. zu messen.
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Es wird oft gefunden, daß Veränderungen in den Formationen, die geologisch
bedeutend sind, nur kleine Brückenunbalanzen ergeben. Es ist daher notwendig, so
weit als möglich irgendwelche Unbalanzen der Brücke 212 auszuschalten, die nicht
von den zu ermittelnden Eigenschaften der Formationen herrühren.
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Es wurde ferner gefunden, daß Veränderungen der dielektrischen Konstante
der Formationen und Änderungen der natürlichen Potentiale, die zwischen den Formationen
und der Spule 210 bestehen, einen Stromfluß in Teilen der Spule hervorrufen, die
als Signale in der Brücke erscheinen und daher unerwünscht sind. Um die Erzeugung
solcher Fremdsignale auszuschalten, werden Mittel vorgesehen, um die Spule wirksam
zur Vermeidung irgendwelcher elektrostatischer Wirkungen abzuschirmen. Die Abschirmung
gestattet gleichzeitig ohne jegliche Störung die elektromagnetische Kopplung mit
den Formationen. Wie in Fig. 4 dargestellt, ist eine äußere Abschirmung, angedeutet
durch die gestrichelte Linie 220, vorgesehen, die die Spule 210 vollständig einhüllt.
Die Abschirmung ist mit der Leitung 221 der Spule 210 elektrisch verbunden, wobei
die Leitung zur Erdklemine 211a der Brücke 212 führt. Die Hochspannungsleitung 223
der Spule 210 ist dann ferner mit der Eingangsklemme 2I8 verbunden.
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In Fig.5 ist die Spulenanordnung eingehender dargestellt. Die Spule
210 ist eine doppelt gewickelte Spule, die auf einem länglichen Kern 230 angeordnet
ist. Ein Zylinder 231 aus nichtmagnetischem Isolierstoff liegt zwischen dem Kern
230 und der Spule 210. Der Kern 230 erstreckt sich über beide Enden der Spule 2Io
hinaus, um übermäßig hohe Konzentration des magnetischen Flusses in unmittelbarer
Nähe der Spulenenden zu vermeiden. Ein Mantel 232 aus nichtmagnetischem Isolierstoff
umgibt die Spule 210. Eine Mehrzahl von länglichen Leitern sind ferner um die Peripherie
der Spule herum angeordnet und erstrecken sich in Längsrichtung der Spule mit ihren
Achsen parallel zu der Achse des Kerns 230 Die Leiter, von denen zwei mit 233 und
234 in Fig. 5 bezeichnet sind, sind alle an den unteren Enden der Wicklung stromkreismäßig
gesehen »offen«, während sie anderseits oben elektrisch miteinander verbunden und
an einen sprengringartigen Leiter 235 angeschlossen sind, der mit der Erdklemme
22I der Fig. 4 verbunden ist. Der Ringleiter 235 ist nicht geschlossen, sondern
bei 236 offen (vgl. Fig. 6), so daß kein mit der Spule 210 gekoppelter Kurzschlußleiter
vorliegt.
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Die Bauart der elektrostatischen Abschirmung ist in den Fig. 6 und
7 näher veranschaulicht, wo die länglichen Leiter (Leiter 233 und 234 usw.) vom
Ringleiter 235 ausgehen. Es ist ersichtlich, daß infolge der elektromagnetischen
Kopplung zur Spule kein Strom in ihnen fließen kann, weil die Leiter an einem Ende
offen sind. Gleichzeitig liegt aber ein wirksamer Potentialträger vor, der die Spule
210 vollständig umgibt, und dieser Träger selbst steht unter Erdpotential. Kommen
nun Veränderungen in den elektrostatischen oder dielektrischen Eigenschaften der
Formationen oder der Bohrflüssigkeiten vor, die einen Stromfluß erzeugen, so wird
dieser auf die Abschirmung beschränkt.
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In Verbindung mit der beschriebenen Konstruktion ist ein länglicher
magnetischer Kern mit einer zentral dazu liegenden Wicklung vorgesehen, um beim
Stromfluß durch diese eine magnetische Kopplung mit den Formationen zu erzeugen,
die das Bohrloch umgeben, in dem das System arbeitet.
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Die elektrostatische Abschirmung, die die Spule umgibt und, soweit
das Meßsystem selbst betroffen ist, Erdpotential hat, verhindert das Hereinkommen
von unerwünschten Signalen von einer natürlichen elektrostatischen Quelle, während
sie anderseits die gewünschte magnetische Kopplung mit den Formationen zuläßt.
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Einzelbeschreibung einer zweiten Form einer elektrostatischen Abschirmung
(Fig. 8,9, IO, II, I2) In Fig. 8 ist ein auszugleichender Brückenstromkreis 310
dargestellt, bei dem Widerstände 311 und 312 gegenüberliegende Zweige und der Widerstandskapazitätskreis
einen dritten Zwischenzweig bildet. Der vierte Zweig des Brückenstromkreises wird,
beispielsweise wie in Fig. 1 dargestellt, durch eine längliche Untersuchungsspule
314 gebildet, durch die die Formationen mit dem Brückenstromkreis gekoppelt werden.
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Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 8 bis I2 ist die längliche Spule
314 so ausgebildet und arbeitet derart, daß die Wirkung von Änderungen der dielektrischen
Eigenschaften der sie umgebenden Formationen und der im Bohrloch vorhandenen Flüssigkeiten
ausgeschaltet werden. Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat die Spule
314 (Fig. 8) einen länglichen Kern 315, vorzugsweise aus ausgeglühten, unremanenten
Blechen von hoher Permeabilität. Eine Einzelwicklung3I6, vorzugsweise gebildet aus
einer Mehrzahl von Lagern aus isoliertem Kupferdraht, schließt die Bleche 315 ein.
Die Wicklung 3I6 bildet einen einzigen, fortlaufenden Weg für den Stromfluß aus
dem Brückenstromkreis 3Io. Wenn der Brücken-
stromkreis von einer
StfomquelIe 320 über Leitungen 321, die an diagonal gegenüberliegenden Eingangsklemmen
322 und 323 angeschlossen sind, Strom erhält, koppelt das elektromagnetische Feld
die Formationen wirksam mit dem Brückenstromkreis.
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Gemäß der vorhergehenden Beschreibung wird das erzeugte Signal, das
durch die diagonal liegenden Ausgangsklemmen, nämlich die geerdete Klemme 326 und
die Hochspannungsklemme 327, geht, mittels eines Stromkreises 328 zu einem Phasenermittlungssystem
329 geleitet. Eine Bezugsspannung wird ebenfalls in den Phasenermittlungsstromkreis
329 geschickt, und zwar von der Erregerquelle 320 mittels eines Stromkreises 330.
Durch die Phasenermittlung des Signals in den Leitungen 328 werden zwei Komponenten
erzeugt, nämlich eine Widerstandskomponente R und eine Reaktanzkomponente X, die
dann einer Registriereinrichtung 33I zugeführt werden, um hier einen Papierstreifen
mit der Kurve der Änderungen in den Widerstands- und magnetischen Eigenschaften'
des Bohrloches als Funktion der Tiefe der Spule 314 im Bohrloch zu versehen.
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Die Frequenz des Brückeneiregungssignals von der Stromquelle 320
her ist verhältnismäßig gering, vorzugsweise im Audiobereich. In diesem Fafl bestimmen
die magnetischen Eigenschaften der Formationen überwiegend die Reaktanzkomponente
X, die vom System 329 ermittelt wird.
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Es wurde jedoch gefunden, daß Veränderungen in den dielektrischen
Eigenschaften der Formationen und besonders der Flüssigkeiten im Bohrloch einen
entgegengesetzten Effekt zu dem hervorrufen, der durch die magnetischen Eigenschaften
der Formationen bewirkt wird, wodurch in das Registriersystem ein Faktor hineingetragen
wird, der von den untersuchten Eigenschaften unabhängig ist.
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Mit Bezug auf Fig. g wird der Grund für solche Fehler verständlich.
Fig. 9 veranschaulicht den äquivalenten Stromkreis der Spule 314, in dem der Widerstand
340 den Widerstand der Wicklung 316 darstellt. Die Induktanz 341 stellt die Induktanz
der Wicklung 316 dar. Der Kondensator bzw. die Kapazität 342 stellt die unter den
Windungen verteilte Kapazität der Wicklung 3I6 dar. Wenn die Spule 314 aus einem
leeren Bohrlochabschnitt in einen mit Wasser gefüllten Abschnitt gelangt, erzeugt
die Anwesenheit des Wassers, das eine hohe dielektrische Konstante hat, eine Änderung
der Größe des Kondensators 342 der Fig. 9. Dadurch wird eine Verschiebung der ~
Reaktanzkomponente erzeugt, die in der Registriereinrichtung erscheint, obwohl dies
gänzlich unabhängig von irgendeiner Eigenschaft der Formationen ist.
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Der zweite Kondensator 343 stellt die Kapazität zwischen der Wicklung
316 und der Wandung des Bohrlochs 324 dar, das nach der Erläuterung auf Erdpotential
ist. Die Luft in einem leeren Abschnitt des Bohrlochs und die flüssigen Medien in
mit Flüssigkeit gefüllten Abschnitten des Bohrloches bilden das Dielektrikum des
Kondensators 343. Die Änderungen innerhalb dieses Kondensators zusammen mit den
Änderungen innerhalb des- Kondensators 342 erzeugen solche Änderungen beim Übergang
von einem leeren zu einem mit Flüssigkeit gefüllten Abschnitt des Bohrlochs, daß
die Verschiedenheiten in den Widerstands- oder magnetischen Eigenschaften der Formationen
im Verhältnis dazu unbedeutend sind.
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Zur Vermeidung solcher unerwünschten Effekte wird gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung eine besondere Bauart der Spule vorgesehen, die, verbunden mit dem
Brückenstromkreis mit einem Teil der Wicklung im wesentlichen auf Erdpotential,
eLektrostatisch abgeschirmt wird. Bei der bevorzugten Ausführung der Erfindung ist
die Wicklung 3 i6 eine mehrlagige Spule, die zunächst eine Klemme an der inneren
Wicklungslage und ihre zweite Klemme an der äußeren Lage hat. Die Klemme der äußeren
Lage ist durch Leitung 350 mit der Klemme 326 am Diagonalausgang des Bruckenzstromkreilses
310 verbunden. Zusätzlich ist die Klemme 326 geerdet.
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In der Praxis wurde es als notwendig gefunden, die Erdverbindung
an der Erdoberfläche beizubehalten, beispielsweise durch die Erdverbindung 328a,
da eine wirksame Erdung zwischen dem Untersuchungsinstrument und der Wandung des
Bohrloches schwierig aufrechtzuerhalten ist, wenn sich die Untersuchungsspule in
einem Abschnitt des Bohrloches befindet, das von Wasser frei ist.
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Es ist verständlich, daß der Brückenstromkreis 310 zusammen mit der
Spule 314 in einem Gehäuse 325 eingeschlossen sein muß, von dem in Fig. 8 nur der
untere Teil zu sehen ist, der aus einem nichtmagnetischen, nichtleitenden Stoff
besteht. Es wurde als wünschenswert gefunden, zusätzlich zur Beibehaltung der Erdung
328a noch eine zweite Erdung am untern Ende des Gehäuses aufrechtzuerhalten. Diese
Erdung ist durch den metallischen Knopf angedeutet, der am unteren Ende des Gehäuses
325 sitzt. Dieser metallische Knopf ist elektrisch verbunden mit der Klemme 326
des Brückenstromkreises 3 in, obwohl die entsprechende Verbindungsleitung nicht
dargestellt ist.
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Auf diese Weise ist, wenn das Gehäuse in einen mit Wasser gefüllten
Abschnitt des Bohrloches eintritt, unverzüglich eine Erdung vorhanden, so daß die
Klemme 326 des Brückenstromkreises auf demselben Potential gehalten wird wie die
Bohrlochflüssigkeit.
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Die zweite Klemme der Spule 314, zugehörig zur inneren Wicklungslage,
ist mit einer Seite der Eìngangsdiagonale verbunden, nämlich durdh Leitung 352 mit
der Eingangsklemme 323. Bei dieser Anordnung ist die äußere Lage der Wicklung 316,
die nur einen Teil der Impedanz der Spule bildet, im wesentlichen auf Erdpotential
und dient als elektrostatische Abschirmung für die verbleibenden Lagen der Wicklung.
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Der Grad der elektrostatischen Abschirmung durch die äußere Lage
der Wicklung 3 r6 hängt von der Spulenkonstruktion ab. Die Impedanz einer Induktionsspule
dieser Art ist etwa pro-
portional dem Querschnitt der Anzahl der
Windungen. Wenn die Spule zwei Lagen hat, die gleichmäßig um den Kern 315 gewickelt
sind, werden die dielektrischen Wirkungen, die elektrostatisch mit der Spule gekoppelt
sind, durch einen Faktor von ungefähr der Größe vier reduziert, wenn die Klemme
an der äußeren Lage auf Erdpotential gehalten wird. Entsprechend werden die dielektrischen
Wirkungen durch einen Faktor von ungefähr neun reduziert, wenn eine dreilagige Spule
verwendet wird. Indessen können die Wirkungen auch bei einer zweilagigen Spule durch
Wicklung der äußeren Windungen in Abstand reduziert werden, d. h. indem die Windung
nach einer Schraubenlinie mit großer Steigung vor sich geht.
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Bei einer solchen Bauart entsteht ein verhältnismäßig kleiner Teil
der Spulenimpedanz in der äußeren Lage, trotzdem bildet aber die äußere Lage eine
wirksame elektrostatische Abschirmung für die gleichförmig gewundenen inneren Lagen
und stellt einen gleichmäßigen Potentialträger rund um die Spule herum dar. Es wurde
jedoch gefunden, daß gleichförmig gewundene, zweilagige Spulen gegen dielektrische
Änderungen genügend abgeschirmt sind, um die gewöhnlich angebohrten Formationen
untersuchen zu können. Wenn ungewöhnliche Verhältnisse angetroffen werden, kann
eine mehrlagige Spule oder eine zweilagige Spule mit äußerer in Anstand gewickelter
Lage erforderlich werden.
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Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung wird also ein Teil der
Spulenwicklung im wesentlichen auf Erdpotential gehalten, insoweit es sich um den
angeschlossenen Brückenstromkreis handelt, und schirmt dabei den verbleibenden Teil
der Spule gegen elektrostatische Wirkung ab, während er wenigstens teilweise die
elektromagnetische Kopplung der Spule mit der umgebenden Formation vermittelt.
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In Fig. IO ist eine Abänderung der Spulenbauart dargestellt. Soweit
möglich wurden für gleiche Teile dieselben Bezugszeichen wie in Fig. 8 benutzt.
In diesem System befindet sich die Wicklung 3I6, dargestellt in Kreuzschraffur,
auf einem Isolierzylinder 3I5a, der den Kern 315 der Spule umgibt. Ein zweiter Isolierzylinder
315b bildet eine isolierende Schicht um die Spule oder Wicklung 316. Der Kern 3Ig
erstreckt sich über beide Enden der Wicklung 316 hinaus, um, wie oben bereits erwähnt,
übermäßig hohe Konzentrationen des magnetischen Flusses unmittelbar an den Enden
der Spule 3I6 zu vermeiden. Eine Mehrzahl von verlängerten Leitern sind ferner um
die Peripherie der Spule 3 r6 herum angeordnet und erstrecker! sich in Längsrichtung
der Spule mit ihren Achsen parallel zur Achse des Kerns 315.
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Die Leiter, von denen zwei in Fig. Womit 355 und 356 bezeichnet sind,
bilden an ihren unteren Enden einen offenen Stromkreis. An ihren oberen Enden sind
sie jedoch sämtlich mit einem sprengringartigen Leiter 357 verbunden. Ferner sind
sie, wie dargestellt. mit dem Erdungsknopf 325a durch Leiter 356 und Leiter 358
verbunden. Der Ringleiter 357 ist nicht geschlossen, sondern an der Stelle 360 offen
(vgl. Fig. II), so daß hier kein mit der Spule gekoppelter Kurzschlußleiter vorliegt.
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Die Bauart der elektrostatischen Abschirmung, die durch die Leiter
355 und 356 gebildet wird, ist in den Fig. II und I2 eingehender dargestellt.
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Die verlängerten Leiter einschließlich der Leiter 355 und 356 erstrecken
sich von dem sprengringartigen Leiter 357 aus nach unten. Es ist ersichtlich, daß
durch magnetische Kopplung mit der Spule kein Strom in ihnen fließen kann, weil
die Leiter an einem Ende offen sind. Mit anderen Worten sind keine geschlossenen
Kreise für einen Stromfluß vorhanden. Gleichzeitig bilden aber die Leiter 355 und
356 zusammen mit den anderen gleichen Leitern einen gleichmäßigen Potentialträger,
der die Wicklung 3I6 vollständig einschließt. Dieser Träger, der auf Erdpotential
gehalten wird, verhindert eine elektrostatische Kopplung der Formationen oder der
Bohrlochflüssigkeiten mit der Spule.
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Gemäß der Erfindung ist also bei dieser Bauart ein verlängerter magnetischer
Kern mit einer darauf befindlichen konzentrischen Wicklung vorhanden, um eine Kopplung
mit den ein Bohrloch umgebenden Formationen vorzusehen, in die das System eindringt
und unter Speisung mit Strom arbeitet. Die elektrostatische Abschirmung, die auf
Erdpotential gehalten wird und die Wicklung der Spule umschließt, verhindert das
Eindringen unerwünschter Signale von elektrostatischer Art, während sie die elektromagnetische
Kopplung gestattet.
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Die Abänderungen der Erfindung, die in Fig. 8 und IO dargestellt
sind, sind geeignet für die Anbringung der erforderlichen Abschirmung. Die Art nach
Fig. 8 ist jedoch zu bevorzugen, da hier die Notwendigkeit einer besonderen Abschirmungsanordnung
entfällt. Die äußere Wicklungslage der Spule 3I6 (Fig. 8), die im wesentlichen auf
Erdpotential gehalten wird, erfüllt die doppelte Funktion einer Abschirmung und
Unterstützung der elektromagnetischen Kopplung mit den Formationen. In jedem Fall
ist es jedoch notwendig, eine leitend angeschlossene Erdklemme auf der Oberfläche
des Erdbodens beizubehalten.
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Einzelbeschreibung des Temperaturausgleichssystems In Fig. 13 ist
ein Untersuchungssystem dargestellt, bei dem die Untersuchungselemente 410 in ein
Bohrloch 411 mittels eines Kabels 412 eingelassen werden, das elektrisch mit einem
Ermittlungsgerät 413 verbunden ist. Die im Ermittlungsgerät 413 aufgenommenen Signale
können durch geeignete Meßinstrumente gemessen oder auf einer Registriereinrichtung
4I4 mit Papierstreifen aufgezeichnet werden. Die Registriereinrichtung wird durch
Empfangssynchronisator 4I5 angetrieben, der über Stromkreis 4I5a von einem Übertragungssynchronisator
4I6 gespeist wird, der eine Spannung proportional zu dem Lauf des Kabels 412
über
eine Rolle 417 erzeugt. Signale oder Spannungen, die von der Untersuchungseinheit
410 erzeugt werden, können auf diese Weise an der Oberfläche oder an der Mündung
des Bohrloches als Funktion der Tiefe gemessen und aufgezeichnet werden. Die aufgezeichneten
oder gemessenen Änderungen der Signale werden benutzt, um bei der Bestimmung des
Charakters der von Bohrloch durchstoßenen Formationen behilflich zu sein.
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Bei dem dargestellten System bildet ein länglicher, magnetischer
Spulenkern 420 mit einer darauf befindlichen Wicklung 421 einen Teil der Untersuchungseinheit.
Die Wicklung 42I der Spule 420 ist an einen Brückenstromkreis 422 angeschlossen
und bildet einen Zweig desselben. Der Brückenstromkreis kann als Maxwell-LC-Brücke
gekennzeichnet werden, bei der eine zu messende Induktanz in einem Zweig liegt,
der sich gegenüber einem Zweig mit einem Widerstand und einem Kondensator im Nebenschluß
dazu befindet, In Fig. I3 ist die Spule 420, die mit den umgebenden Formationen
elektromagnetisch gekoppelt wird, in einem Zweig a der Brücke 422 enthalten, während
die Widerstands-Kapazitäts-Kombination den Zweig c bildet. Die Zweige b und d, im
wesentlichen reine Widerstände, vervollständigen die Brücke. Eine Spannung von einer
Wechselstromquelle 424 wird durch Transformator 425 der Diagonale der Brücke zugeführt,
die den Enden der Zweige a und b gemeinsam ist. Der Brückenausgangsstrom wird auf
der senkrechten Diagonale abgenommen, die Verbindung der Zweige a und b ist geerdet,
und die Verbindung der Zweige c und d ist durch eine Leitung im Kabel 412 mit dem
Stromkreis des Ermittlungsgeräts 4I3 verbunden.
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Auf diese Weise wird ein Signal entsprechend einer Unbalanz der Brücke
zur Oberfläche geleitet.
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Bei elektrischer Bohrlochuntersuchung mit einem solchen System wurde
gefunden, daß Veränderungen in der Temperatur beim Übergang der Spule 420 von einer
zur anderen Tiefe oder von einer zur anderen Formation Ausgangssignale der Brücke
422 erzeugen, die nicht direkt von den Eigenschaften der Formationen abhängen, deren
Untersuchung gewünscht wird. Der Widerstand der Leitung 42I ändert sich gewöhnlich
als Funktion der Temperatur. Gleichfalls kann die Permeabilität des Kernmaterials
durch Temperaturänderungen beeinflußt werden. Jede dieser oder beide Wirkungen erzeugen
unerwünschte elektrische Impedanzänderungen und infolgedessen Ausgangssignale des
Brückenstromkreises.
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Um solche fremden - und unerwünschten Änderungen auszuschalten, werden
temperaturausgleichende Mittel im Zweig a der Brücke 422 vorgesehen, um den übrigen
Teil des Brückenstromkreises unempfindlich gegen Temperatur zu machen. Wie schematisch
in Fig. I3 dargestellt, ist ein längliches Widerstandselement 430 innerhalb der
Spule 420 vorgesehen, und zwar vorzugsweise in der ganzen Länge derselben. Auf diese
Weise sind die Spule 420 und das Widerstandselement 430 zusammen den gleichen Temperaturänderungen
unterworfen. Da der Kern der Spule 420 massiv ist und also beträchtliche thermische
Trägheit hat, wird die Anordnung des Widerstandes 430 im Kern selbst bewirken, daß
die Temperatur des Widerstandes 430 den Temperaturänderungen des Bohrloches ebenso
genau folgt, wie dies die Spule tut.
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Das Widerstandselement 430 bildet einen Teil des Zweiges b der Brücke422.
Wie weiter unten gezeigt wird, erzeugt eine Widerstandsänderung im Zweig b eine
Unbalanz der Brücke entgegen der Unbalanz, die durch thermisch beeinflußte Änderungen
im Induktanz- und Widerstands wert des Zweiges a hervorgerufen wird. Wird also ein
solcher Kompensationswiderstand in der Untersuchungseinheit 410 verwendet, so sind
die an der Oberflächeneinheit 413 ermittelten Signale nur von der zu untersuchenden
Eigenschaften der Formationen selbst abhängig und nicht mehr von den Bohrlochtemperaturen.
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In Fig. I4 ist ein schematisches Diagramm des Brückenstromkreises
422 dargestellt, wobei die Wicklung La die Induktanz der Spule 420 und Ra den Widerstand
der Wicklung darstellt. Die in Reihe geschalteten Widerstandselemente Rb' bilden
den Zweig b der Brücke 422. Die Elemente Rc und Cc sowie Rd entsprechen den verbleibenden
Zweigen. Hieraus ist zu entnehmen, daß die Induktanz La durch folgende Gleichung
wiedergegeben werden kann: La = RG CG (RD + Rb) (2) Entsprechend wird der Widerstand
Ra bestimmt durch folgende Gleichung: Ra = Ra (Rb + RM) (3) R0 (vgl. Prinziples
of Electricity von P a g e and Adams, D. Van Nostrand Company, Inc., veröffentlicht
Juni I94I, S. 48I, Gleichungen 120 bis I22). Aus Gleichung (2) ist ersichtlich,
daß Änderungen in der Induktanz La durch entsprechende Änderungen von jeweils Rd,
Cc oder Rb kompensiert werden können. Änderungen von R2 können gleichfalls durch
Änderung von Rd, Rc oder Rt, kompensiert werden. Gemäß der Erfindung bildet wenigstens
ein Teil des Widerstandes im Zweig b, d. h. Rt, den länglichen Widerstand 430 der
Fig. 13. Das Verhältnis von Rt zu Rb, kann so gewählt werden, daß für ein gegebenes
Material des Widerstandes 430 oder Rbl die Wirkung im Brückenstromkreis bezüglich
einer Erhöhung der Impedanz im Zweig b als Funktion der Temperatur genau gleich
und entgegengesetzt der Wirkung bezüglich einer Erhöhung der Impedanz des Zweiges
a für die gleiche Funktion der Temperatur ist.
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Es sind ferner gemäß der Erfindung Mittel zur thermischen Abschirmung
oder Isolation des verbleibenden Teils der Brücke vorgesehen, d. h. des Teils, der
innerhalb der gestrichelten Linie 435
der Fig. I4. liegt, so daß
nur die Spule 420 und der Widerstand 430 Temperaturwirkungen unterworfen sind. Obwohl
andere Mittel benutzt werden können, wurde es als geeignet gefunden, die Elemente
Rt, RC und Cc und Rd in einer Vakuumzelle oder einem luftleeren Gehäuse unterzubringen,
wobei Temperaturänderungen dieser Elemente vernachlässigbar sind. Ein solches System
ist eingehender in Fig. I6 dargestellt. Hier ist die Spule 420 mit ihrer Wicklung
421 in einem nichtmagnetischen Rohr 436 aus Isolierstoff untergebracht. Gummiringe437
und 438 umgeben den Kern der Spule 420 an Stellen außerhalb der WiClslUEg 421 und
dienen als Puffer gegen- seitliche Stöße. Ein Ring oder Scheibe 439 polstert das
untere Ende des Kerns ab. Bei dieser Montage wird einBrummen infolge von Beanspruchung
der Bleche des Kerns 420 verhindert.
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Der Kern besteht vorzugsweise aus einer Mehrzahl von Blechen aus
magnetischem Stoff von bester Qualität und ist dargestellt in dem vergrößerten Schnitt4209
der Fig. I6. Der Kompensationswiderstand 430 ist in einer zentralen, sich durch
den Kern erstreckenden Bohrung 420a angeordnet. Der Widerstand selbst, dargestellt
in Fig. 17, besteht aus einer Mehrzahl von Drahtwindungen, die zu einem länglichen,
bifilaren Element zusammengefaltet sind. Der in der vergrößerten Ansicht der Fig.
I7 dargestellte Widerstand 430 erstreckt sich vorzugsweise im wesentlichen über
die ganze Länge der Bleche des Kerns der Spule 420. Der Widerstand 430 kann in der
Bohrung 420a fest montiert sein, indem er beispielsweise in einem Wachs von hohem
Schmelzpunkt eingehettet wird.
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In dieser Weise montiert, wird der Widerstand genau den Temperaturänderungen
des Kerns 420 folgen, wobei der Vorteil der thermischen Trägheit des massiven Kerns
ausgenutzt wird, um geringe Änderungen in der Temperatur des Bohrloches ausgleichen
und den Bereich, innerhalb dessen Kompensation erforderlich ist, zu reduzieren.
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Leitungen 440 und 441 erstrecken sich von der Wicklung 421 durch
eine Öffnung 442 in einem Gehäuse 443 aus rostfreiem Stahl oder anderem nichtmagnetischem
Stoff nach oben, das in das obere Ende des nichtmagnetischen Rohres 436 eingeschraubt
ist. Ferner erstreckt sich eine Leitung 44 von dem Kompensationswiderstand 430 durch
die Öffnung 442 nach oben, während die zweite Leitung 45 mit der Leitung 440 verbunden,
einen Eckpunkt des Brückenstromkreises bildet.
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Eine Hülle 448, die so ausgeführt sein kann, wie sie gewöhnlich bei
Thermosflaschen in Benutzung sind. befindet sich innerhalb des Gehäuses 443 und
ist durch die Gummischeibe 450 und die Ringe 45 I stoßfrei gelagert. Die innerhalb
der gestrichelten Linie der Fig. 14 enthaltenen Elemente werden in dieser thermischen
Isolationshülle 448 eingeschlossen und in ein Ölbad oder eine andere korrosionshindernde
Flüssigkeit, wie z. B. silicone, eingetaucht. Die Hülle 448 wird dann mit Wachs
verschlossen, so daß die eingeschlossenen Elemente im wesentlichen von Temperaturänderungen
unbeeinflußt und gegen diese isoliert sind.
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Vier Leiter 453 führen zum und vom Brückenstromkreis und sind mit
einem Kontaktstöpsel 454 v erklemmt. In das obere Ende des rostfreien Stahlgehäuses
443 ist ein Verstärkergehäuse 455 eingeschraubt, das einen Verstärker 456 enthält,
der eine Kontaktdose 457 an seinem unteren Ende hat, in die der Stöpsel 454 eingesteckt
werden kann.
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Die von der Oberfläche zum Verstärker 456 führenden Leitungen sind
in gleicher Weise durch einen Kontaktstöpsel und eine Dose 458 am oberen Ende des
Verstärkers 456 angeschlossen.
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In dieser Weise ist die Untersuchungseinheit mit der temperaturempfindlichen
Spule als Teil des Untersuchungsbrückenstromkreises temperaturkompensiert, indem
das Widerstandselement in enger Wärmeaustauschbeziehung mit der Spule steht und
so den Temperaturänderungen des Bohrloches ausgesetzt ist. Wenn die Spule mit einem
Kernmaterial ausgerüstet ist, dessen magnetische Permeabilität sich mit der Temperatur
vergrößert, so muß der Kompensationswiderstand aus einem Widerstandsdraht gefertigt
werden, der einen positiven Temperaturkoeffizienten hat. Es ist zu bemerken, daß
die Verluste in einer Spule, die durch Temperatur bewirkt werden, aus dem Verlust
im Kern selbst und dem Verlust in der Kupferwicklung der Spule bestehen. Wenn der
Nettoverlust im Kern und der Wicklung mit steigender Temperatur im Bohrloch abnimmt,
so kann es notwendig werden, einen Temperatur-Kompensations-Widerstand in Reihe
mit dem Zweig a der Brücke einzuschalten. Es ist jedoch gewöhnlich möglich, die
Kupferverluste in der Spule ungefähr gleich den Kernverlusten zu machen. Die Kernverluste
nehmen mit steigender Temperatur ab, während die Kupferverluste in der Wicklung
bei einem positiven Temperaturkoeffizienten derselben bei steigender Temperatur
ansteigen. Wenn dies der Fall ist gleicht der Kompensationswiderstand Rb' der Fig.
14 jede Anderung in der Permeabilität des Kerns der Spule aus, wenn sich die Temperatur
der Umgebung ändert. In jedem Fall und für jede Spule hängen die Größe des kompensierenden
Widerstandselements und seine Eigenschaften zusammen von der Eigenschaft der zu
kompensierenden Spule ab. Geeignete Widerstandswerte können durch einen Fachmann
empirisch ermittelt werden.
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Das Verfahren für eine solche Ermittlung wurde in mehreren Fällen
so ausgeführt, daß die Spule in ein Flüssigkeitsbad von geregelter veränderlicher
Temperatur eingehängt wurde. Es wurde dann die Unbalanz der Brücke als Funktion
der Temperatur aufgenommen. Darauf wurden ausgewählte Kompensationswiderstände in
den Brückenstromkreis, und zwar in den Zweig neben der Spule eingeschaltet und zusammen
mit der Spule in das Bad von veränderlicher Temperatur eingebracht. Eine zweite
Meßreihe der Unbalanz der Brücke wurde dann als Funktion der Temperatur aufgenommen.
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Drei Versuche dieser empirischen Art wurden im allgemeinen als ausreichend
gefunden, um einen
befriedigenden Widerstandswert zur Kompensation
des Brückenstromkreises bei dem erforderlichen Temperaturbereich zu erhalten.
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Als Beispiel für eine Ausführungsform der Erfindung, mit dem keine
Beschränkung- ausgesprochen werden soll, kann eine in der folgenden Weise gebaute
Spule angegeben werden, die als temperaturkompensiert gefunden wurde. Der Kern 420
bestand aus Blech eines hochgradig magnetischen Stoffes von o,I25 mm Dicke. Der
Kern war 525 mm lang und ungefähr 50 mm im Durch messer. Die Bohrung 420a war 4,6
mm im Durchmesser und erstreckte sich in Längsrichtung in der Mittelachse des Kerns
420. Die Wicklung 42I bestand aus ungefähr 700 Windungen lackierten Kupferdrahtes
Nr. 20 und erstreckte sich über 300 mm in Längsrichtung symmetrisch zum Kern.
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Die Induktanz des Kerns betrug 66,5 Millihenry und hatte einen Wechselstromwiderstand
von 8,2 Ohm bei IOOO Perioden/Sek. mit einem Gleichstromwiderstand von 3,77 Ohm.
Der Kompensationswiderstand hatte einen Widerstandswert von 68,2 Ohm bei 200 C und
bestand aus einer Mehrzahl von Schleifen aus lackiertem Kupferdraht Nr. 38 von im
wesentlichen gleicher Länge wie der Kern und wurde in der 4,6-mm-Bohrung 420a im
Kern montiert.
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Die so gebaute Untersuchungsspule wurde in einem System benutzt,
dessen weitere Elemente folgende Werte hatten: Der Widerstand Rb (der zusammen mit
dem KompensationswiderstandRb, den Zweig b der Brücke 422 in Eig. I3 bildet) war
377,2 Ohm groß, Rd war 500 Ohm, Rc war 32500 Ohm und Cc war 0,3 Mikrofarad groß.
Die Brücke wurde mit einer Frequenz von IOOO Perioden betrieben und wurde im wesentlichen
als verlustfrei gefunden und ergab eine Anderung von o im Ausgangssignal als Funktion
von Temperaturen in den anzutreffenden Bereichen.
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Einzelbeschreibung der Mehrfachfrequenzanordnung (Fig. I8, I9, 20,
21 und 22) In Fig. 18 ist eine Induktanzspulenanordnung 510 dargestellt, die sich
in einem Bohrloch 5II neben einer Erdformation 512 befindet, wobei die letztere
sich gerade unter einer Erdformation 5I3 mit von der ersteren verschiedenen elektrischen
Eigenschaften befindet. Leitungen 5I4 und 515 erstrecken sich von der Wicklung 5Iob
nach oben.
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Die Windungen der Wicklung 5Iob legen sich gegen eine Isolierung 5
10a' die die Windungen der Wicklung 51 ot von einem Kern 5 10c aus einem Stoff von
hoher Permeabilität trennt, der aus Stoffen ausgewählt ist, die für magnetische
Kerne bei den der Spule 5Io zugeführten Frequenzen geeignet sind. Eisenpulver ist
ein geeigneter Stoff für den Kern. Ein Kern aus einem Stoff von hoher Permeabilität
vergrößert den magnetischen Fluß durch die Spulenanordnung 5Io und die Erdschicht
5I2 und vergrößert die Empfindlichkeit für äußere Änderungen, d. h. Änderungen in
der die Spule 510 umgebenden Schicht 5I2, weil der Kern sec praktisch alle Reluktanz
innerhalb der Spule 510 beseitigt und damit nur die Reluktanz des äußeren Weges
durch die Schicht 5I2 verbleibt.
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Die Wicklung 5Iob ist verhältnismäßig lang im Vergleich zum Durchmesser
des Bohrlochs, damit der davon ausgehende Stromfluß in dem umgeben--den Medium oder
der Erdformation so breit wie möglich ist. Dieser Stromfluß ist schematisch in Fig.
I8 als eine Sekundärwicklung 5I6 mit einer einzigen Windung wiedergegeben, die einen
in Reihe geschalteten Widerstand 5I7 hat. Wegen der Länge des Stromflusses und der
Art des Stromes, der in den umgebenden Erdformationen fließt, wird der äquivalente
Sekundärwiderstand 5I7 mit den Veränderungen der Leitfähigkeit derselben merklich
schwanken. In gleicher Weise wird wegen der Reluktanz des magnetischen Weges durch
die Schicht 512 ein Wechsel in der Reaktanz der Wicklung 5 1ob mit den Änderungen
in der magnetischen Aufnahmefähigkeit der Schicht 5I2 eintreten, wodurch eine induktive,
rückwirkende Komponente der Impedanz der Wicklung hinzugefügt wird.
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Durch Speisung der Leitungen 514 und 515 mit Wechselströmen von im
wesentlichen verschiedener Frequenz, von denen eine ein Mehrfaches der anderen ist,
oder die nicht harmonisch aufeinander abgestimmt sind, wird eine wesentliche Verbesserung
der Empfindlichkeit und Messung des Widerstandes und der Aufnahmefähigkeit der Erdformationen
erreicht Die Gründe für diese verbesserte Arbeitsweise sollen nunmehr an Hand einer
Analyse der Gleichungen für die Impedanz, gesehen in der Primärwicklung eines Transformators,
entwickelt werden. In Fig. 18 ist die Wicklung 5 Iot die Primärwicklung, und eine
äquivalente Sekundärwicklung ist dargestellt durch die Wicklung 516 mit Einzelwindung.
Die Belastung von Wicklung 51 Ot infolge ihrer Kopplung mit den umgebenden Erdformationen
ist als Widerstand 5I7 wiedergegeben, der in Reihe mit der Wicklung 5I6 liegt.
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Dieser Transformatorstromkreis kann schematisch wie in Fig. 19 dargestellt
werden, wo eg = äquivalente Generatorspannung der Speisewicklung 5Iob, R,1 = innerer
Widerstand des Generators plus dem Widerstand der Leitungen 5I4 und 5I5 und der
Wicklung 5Iob, X,1 = jwL, die induktive Reaktanz der Wicklung 5 Iot, Z12 = gegenseitige
Impedanz zwischen Primär- und Sekundärwicklung, X22 = jmL22 die induktive Reaktanz
der Wicklung 516, R22 = Widerstandsbelastung der Erdformation, reduziert auf den
sekundären Widerstand 5I7, I1 = Primärstrom und 12 = äquivalenter Sekundärstrom
in der Wicklung 5I6 und im Widerstand 5I7 ist.
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Die Wirkung der magnetischen Aufnahmefähigkeit einer umgebenden Erdformation
geht primär auf die Induktanz L der Primärwicklung 5Iob. Die Gleichung für diese
Beziehung hat folgende Form: L = I 25 N2P X 10-8 Henry, (4) wobei N = Zahl der Windungen
ist und P = Permeanz des magnetischen Weges in Spule 510 und dem umgebenden Medium,
eine Funktion der ma-
genetischen Aufnahmefähigkeit und der magnetischen
Flußwege.
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Da X11 = jcoLll, wobei j = ein mathematisches Arbeitssymbol zur Anzeige
der go0 Phasenbeziehung, (,; = 2mal Frequenz und L11 = Primärinduktanz ist, kann
X11 ungefähr ausgedrückt werden als Xtl = j 1 25 N2P X 10-8 Reaktanz Ohm. (5) Während
der absolute Wert von X,, etwas von dieser Gleichung abweichen kann, liegt die wichtige
Tatsache darin, daß er sich linear mit der Permeanz P ändert und demgemäß sich linear
mit der Aufnahmefähigkeit ändert.
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Die Wirkung der elektrischen Leitfähigkeit des umgebenden Mediums
geht primär auf die äquivalente Sekundärspule 516 und den Widerstand 517.
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Die Gleichung für den äquivalenten Transformator hat folgende allgemeine
Form:
wobei Z22 = R22 + iX22 ist.
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In dem speziellen Fall einer Spule in einem Stromkreis mit Metall
in ihrem magnetischen Feld wird Z12 gleich -jcoM sein, wobei M = gegenseitige Induktanz
ist. Dann ist bei Einsatz für Z1° und Z«M2 in Gleichung (6)
Durch Umwandlung und Vereinfachung des zweiten Werts der Gleichung (7) wird erhalten
Zum Zweck einer darstellenden Analyse wird der Widerstandswert R11 ignoriert, weil
R11 vornehmlich der Widerstand der Brücke 520 in Fig. 19 ist und durch die Bewegung
der Einheit 510 im Bohrloch nicht beeinflußt wird. Wird R11 weggelassen. so ergibt
sich
Änderungen von X11 hängen, wie bereits gezeigt, primär von der magnetischen Permeanz
und mithin von der magnetischen Aufnahmefähigkeit des Stoffes im magnetischen Flußweg
ab.
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Im Falle der Wicklung 5 1ob ist R2 der Widerstand 517 und L22 die
Induktanz der Widdung 516.
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Mithin werden Änderungen der elektrischen Leitfähigkeit R22 nach der
Beziehung
verändert. Da die Induktanz L22 der Spule 516 sehr gering ist, so kann der Faktor
(oil22)2 bei Audiofrequenzen ignoriert werden. Dies erlaubt einen angenäherten Ausdruck
für die induzierte Widerstandskomponente wie
aus dem erkennbar ist, daß die induzierte Widerstandskomponente sich mit der Frequenz
direkt im Quadrat und umgekehrt mit dem Wert des Widerstandes 5I7 ändert. Daher
vergrößert die Verwendung einer höheren Frequenz zur Messung der Wirkungen in der
Wicklung 5mob, die durch Anderungen der elektrischen Leitfähigkeit induziert sind,
die Aufnahmefähigkeit für diese Änderungen - mit einem Faktor, der gleich dem Quadrat
der Frequenzvergrößerung ist.
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Da die Induktanz L22 der Spule 5I6 sehr klein ist, kann die induzierte
Reaktanz entsprechend dem dritten Wert der Gleichung (9), nämlich
vernachlässigt werden.
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Nachdem nunmehr die Grundtheorie für die Erfindung auseinandergesetzt
wurde, wird das in Fig. 20 dargestellte Ausführungsbeispiel im einzelnen beschrieben.
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Die Wicklung 5 Iot befindet sich im Bohrloch 511 und ist ziemlich
lang im Vergleich zum Durchmesser des Bohrloches 511. Um das Ansprechen auf die
Widerstandsveränderungen der Erdformationen zu erhöhen, wird die Windung 5IOb mit
einem Wechselstrom von hoher Frequenz gespeist, z. B. von der Größenordnung IOOOO
Perioden/Sek.
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Es kann irgendeine geeignete Stromquelle 549 mit einer solchen hohen
Frequenz benutzt werden. Die Speisung der Wicklung 5Iob erfolgt über eine Brücke
520. Es wird ferner ein Wechselstrom von niedriger Frequenz ebenfalls in die Wicklung
5 Iot geschickt, um die Impedanzänderung zur Messung der Aufnahmefähigkeit zu erzeugen.
Es kann irgendeine geeignete Stromquelle 548 von niedriger Frequenz benutzt werden,
um die Wicklung 5Iol über die Brücke 520 zu speisen. Durch Benutzung verschiedener
Frequenzen wird eine größere Unterscheidung der Impedanzänderungen erhalten mit
größerer Trennmöglichkeit für die Messung der beiden Komponenten, nämlich der in
Phase liegenden Komponente der Io ooo-Perioden-Spannung für den Widerstand und der
außer Phase liegenden Komponente der Iooo-Perioden-Spannung für die Aufnahmefähigkeit.
Wie aus der Gleichung (5) ersichtlich ist, entsteht ein geringer Verlust an Empfindlichkeit
durch die Verwendung des Niederfrequenzstromes zum Messen der Aufnahmefähigkeit,
da die Frequenz nur in der ersten Potenz erscheint. Mithin wird gemäß der Erfindung
überall eine maximale Empfindlichkeit für die gleichzeitige Messung von Widerstand
und Aufnahmefähigkeit durch die Verwendung von zwei Wechselströmen mit verschiedener
Frequenz erreicht, wobei die höhere Frequenz für die Widerstandsmessung zur Anzeige
der Leitfähigkeit benutzt wird.
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Die Speisung der Wicklung 5 Iot erfolgt über den Brückenstromkreis
520 in der Art einer Wheatstoneschen Brücke. Diese Brücke kommt zur Unbalanz gemäß
den Änderungen in der Leitfähikeit und der Aufnahmefälhzi,gkeit der Erdformationen.
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Wenn die Brücke sich in Unbalanz befindet, gelangt die niedrige Frequenz
von IOOO Perioden über ein Filter 522 zu einem Verstärker 523, wohei die höhere
Frequenz ausgeschlossen wird. Die Ausgangsleistung des Verstärkers 523 wird einem
phasenempfindlichen, frequenzselektiven Ermittlungsgerät 524 über den Transformator
524d zugeführt. Obwohl für den Fachmann die Verwendung irgendeines geeigneten Ermittlungsgerätes
möglich ist, ist hier ein Gerät von einer Art dargestellt, bei der die Spannung
mit der niedrigen Frequenz von IOOO Perioden über Filter 525 zu einem Phasenschieber
526 geführt wird und dort durch eine Diagonale oder zu den mittleren Abgreifern
des Ermittlungsgerätes 524. Der Phasenschieber 526 wird so eingestellt, bis die
in das Ermittlungsgerät 524 gelangende Spannung mit der um go0 verschobenen Komponente
der Spannung in Phase liegt, die mittels der Sekundärwicklung des Transformators
524d zugeführt wird. Die go0 phasenverschobene Komponente der Iooo-Perioden-Spannung,
die durch Transformator 524o von der Brücke 520 aus zugeführt wird, ändert sich
mit der Aufnahmefähigkeit der Erdformationen und der entsprechenden Unbalanz der
Brücke 520. Mithin erzeugen die Gleichrichter 524a und 524b des Ermittlungsgerätes
über den Ausgangs- oder Belastungswiderstand 524e eine gleichgerichtete oder Gleichstromausgangsleistung,
deren Größe proportional zu der induzierten rückwirkenden Komponente ist, die die
Impedanz der Wicklung 5IOb ändert und die Unbalanz der Brücke herbeiführt.
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Wie bereits erläutert, ändert sich diese rückwirkende Komponente mit
der Aufnahmefähigkeit, und mithin kann die Ausgangsseite des Ermittlungsgerätes
direkt mit einer Anzeige- und/oder Registriereinrichtung verbunden werden oder,
wie hier gezeigt, mittels eines Verstärkers 545 mit einer Registriereinrichtung
530. Der Registrierstreifen der Registriereinrichtung 530 arbeitet mit zwei Schreibstiften
zusammen, wobei der erste auf dem Streifen eine Kurve 530s der Änderung der Aufnahmefähigkeit
und der andere eine Kurve 53°c der Änderung der Leitfähigkeit in den Erdformationen
aufzeichnet. Die Art und Weise wie der letztere Schreibstift angetrieben wird, ist
in der folgenden Beschreibung erläutert. Der Registrierstreifen wird in Abhängigkeit
von der Lage der Wicklung 5Iob im Bohrloch angetrieben, um die beiden gewünschten
Größen als Funktion der Tiefe aufzuzeichnen.
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Wenn sich die Brücke in Unbalanz befindet, so gelangt zum Verstärker
532 über das Filter 53' der Wechselstrom von IOOOO Perioden, wobei das Filter 53I
den Iooo-Perioden-Strom zurückhält.
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Die Ausgangsleistung des Verstärkers 532 wird auf das Ermittlungsgerät
533 geleitet, das im Aufbau und in der Wirkungsweise dem Ermittlungsgerät 524 entspricht.
Es enthält Gleichrichter 533a und 533b, einen Ausgangswiderstand 533c und eine Zuführung
von Wechselstrom von 10000 Perioden durch Filter 534 und Phasenschieber 535. Da
das Ermittlungsgerät 533 auf die Widerstandskomponente ansprechen soll, ist der
Phasenschieber 535 so eingestellt, daß die zugeführte Spannung zwischen den mittleren
Abgreifern mit der in Phase liegenden Komponente der Spannung in Phase liegt, die
durch die Sekundärwicklung des Transformators 533d dem Ermittlungsgerät 533 zugeführt
wird. Mithin wird eine Ausgangsleistung erzeugt, deren Größe sich mit der induzierten
Widerstandskomponente der Wicklung 5 Iot ändert, die ihrerseits von der Leitfähigkeit
der Erdformation abhängt, mit der die Wicklung induktiv gekoppelt ist.
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Obwohl der Ausgang des Ermittlungsgerätes 533 direkt mit einer Anzeige-
und/oder Registriereinrichtung verbunden werden kann, ist hier vorgesehen, daß die
Ausgangsspannung einem Verstärker 546 zugeleitet wird, um den Schreibstift zu betätigen,
der die Kurve 530e in der Registriereinrichtung aufzeichnet, und zwar als Darstellung
der Änderung der Leitfähigkeit in den Erdformationen als Funktion der Tiefe des
Bohrloches 511.
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Bei dieser Beschreibung der Wirkungsweise wurde stillschweigend -
angenommen, daß der Brückenstromkreis 520 vorher auf richtige Wirkungsweise eingestellt
wurde. Das Ausbalancieren der Brücke 520 ist verhältnismäßig leicht durch saubere
Einstellung der Werte des regulierbaren Widerstandes 520t und des regulierbaren
Kondensators 520c zu erhalten. Mit der Induktanzspule 5 in, frei in Luft aufgehängt,
wird die Brücke 520 auf ein Minimum, ungefähr o, bei Ausgang für beide Spannungen,
nämlich die Hochfrequenz- und die Niederfrequenzspannung, ausgeglichen. Dies erfordert
eine Einstellung sowohl des Widerstandes 520b als auch des Kondensators 520c, um
die Widerstands- und Rückwirkungskomponenten der Brücke auszugleichen.
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Nachdem die Brücke 520 ausgeglichen ist, werden die Phasenschieber
526 und 535 eingestellt, und zwar der eine für die 900 phasenverschobene und der
andere für die In-Phase-Messung. Es wird dann um die Wicklung 5Ioo, und zwar dicht
gekoppelt damit, eine zwei- oder drei fach gewundene Leitungsschleife geschoben,
die einen in Reihe geschalteten Widerstand hat, dessen Widerstandswert im Vergleich
mit der Reaktanz der Leiterschleife hoch ist. Eine solche Belastung induziert eine
Widerstandskomponente in der Impedanz der Wicklung 5 Iot und entwickelt ein in Phase
liegendes Unbalanzsignal aus der Brücke 520. Der Phasenschieber 535 wird dann auf
das maximale aus dem Ermittlungsgerät 533 kommende Gleichstromsignal und der Phasenschieber
526 wird auf das minimale aus dem Ermittlungsgerät 524 kommende Gleichstromsignal
eingestellt. Zur Durchführung einer Kontrolle und zur Sicherung einer genauen Einstellung
wird ein Kondensator statt des Widerstandes vorgesehen, der in Reihe mit der zwei-
oder dreifach gewundenen Leiterschleife aus
Kupferdraht liegt.
Dieser Kondensator soll bei der geringen Frequenz eine Reaktanz haben, die ungefähr
gleich der Größe des Ohmwertes vom Widerstand ist, an dessen Stelle er eingeschaltet
wird.
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Eine solche Belastung induziert in der Impedanz der Wicklung 51 Ot
eine rückwirkende Komponente und entwickelt ein außer Phase liegendes Unbalanzsignal
aus der Brücke 520. Der Phasenschieber 535 wird dann auf das minimale aus dem Ermittlungsgerät
533 kommende Gleichstromsignal und der Phasenschieber 526 auf das minimale aus dem
Ermittlungsgerät 524 kommende Gleichstromsignal eingestellt. Es wird nur eine kleine
oder keine Nacheinstellung bei dieser rückwirkenden Unbalanz erforderlich werden,
nachdem die Widerstandsunbalanz eingestellt worden ist. Die zwei- oder dreifach
gewundene Leiterschleife. wird dann entfernt, und das System ist nunmehr fertig
eingestellt zum Gebrauch in der bereits beschriebenen Weise, um mit hoher Genauigkeit
die Leitfähigkeit und Aufnahmefähigkeit der Erdformationen zu messen.
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Das Kabel 547 enthält vorzugsweise ein Zugglied zur Aufhängung und
Bewegung der Untersuchungseinheit in dem Bohrloch II. Das schematisch in Fig. 20
unter dem Teilstück des Kabels 547 dargestellte Gerät ist dicht zusammengebaut,
so daß es sich mit der Spulenanordnung 510 als Einheit bewegt, wobei nur sechs Leitungen
bei dieser Ausführungsform der Erfindung nötig sind.
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Die Frequenzen von IOOO und IOOOO Perioden sind nur als empfehlenswert
erwähnt und bedeuten keine Beschränkung der Erfindung, da auch viele andere Frequenzen
verwendet werden können. In Verbindung mit der Erfindung ist jedoch ein weites Auseinanderliegen
der verwendeten Frequenzwerte vorteilhaft. Die einfache Größentrennung wie IOOO
Perioden zu IOOOO Perioden verhindert eine gegenseitige Fehlspeisung zwischen den
Ermittlungsgeräten 524 und 533 durch die beiden Größen. Dies ist wichtig, weil die
in Phase befindliche und die go0 phasenverschobene Komponente der entsprechenden
Frequenz sich jeweils mit der Leitfähigkeit und der Aufnahmefähigkeit der Erdformation
ändert. Es wird jedoch eine selektive und unproportionale Änderung der Ausgangsleistung
der Ermittlungsgeräte 524 und 523 vorhanden sein. Zum Beispiel kann angenommen werden,
daß das Verhältnis der Leitfähigkeit der unteren Erdformation 512 zur Leitfähigkeit
der oberen Erdformation 513 gleich dem Verhältnis der Aufnahmefähigkeit der oberen
Formation 5I3 zur Aufnahmefähigkeit der unteren Formation 5I2 ist.
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Wenn die Wicklung 5 lO aus einer Stellung in der unteren Erdformation
5I2 in eine Stellung innerhalb der oberen Erdformation 513 gelangt, wird natürlich
in der Ausgangsleistung der Brücke 520 eine Änderung erzeugt. Wenn nach den Werten
der Gleichung (9) nur die vorangehenden Änderungen betrachtet werden, so wird die
go0 phasenverschobene Komponente der Unbalanz am Ausgang des Ermittlungsgerätes
520 zehnmal größer sein als die go0 phasenverschobene Komponente am Ermittlungsgerät
533, vorausgesetzt, daß dieselben Übertragungsverhältnisse in beiden Kanälen vorliegen.
In gleicher Weise wird die in Phase liegende Komponente des Ermittlungsgerätes 533
hundertmal größer sein als die in Phase liegende Komponente des Ermittlungsgerätes
524.
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Dies wird voll ersichtlich durch ein nochmaliges Zurückkommen auf
die Gleichung (9), wo die Leitfähigkeitswirkung ausgedrückt wird durch den Wert
der proportional zum Quadrat der Frequenz ist, während die Aufnahmefähigkeitswirkung
proportional zur ersten Potenz der Frequenz (Wert j X11 der Gleichung) ist.
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Das Ausmaß, in welchem die Brücke 520 ausgeglichen werden kann, und
das 4er Leichtigkeit der Einstellung auf beste Ausgeglichenheit derselben sind abhängig
von der Annäherung der Komponenten an reine Induktanz-, Kapazitäts- und Widerstandselemente.
Obwohl mit der Anordnung der Fig. Is bis 20 eine befriedigende Wirkungsweise erhalten
werden kann, ist eine optimale Wirkungsweise mit der Ausführung der Erfindung gemäß
den Fig. 2I und 22 erreichbar.
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In Fig. 21 ist eine Induktanzspulenanordnung 52I dargestellt, die
sich in einem Bohrloch 511 neben einer Erdformation 512 befindet, wobei diese gerade
unter einer Erdformation 513 mit abweichenden elektrischen Eigenschaften liegt.
Die Spule 52I ist eine zweilagig gewickelte Spule, deren Wicklung 52Ia für die niedrige
Frequenz und deren Wicklung 52Ib für die höhere Frequenz bestimmt ist. Von der Wicklung
52Ia erstrecken sich Leitungen 55I und 552 nach oben, und von der Wicklung 52Ih
führen Leitungen 553 und 554 nach oben. Die Wicklung 521a ist von verhältnismäßig
kurzer Länge und großem Durchmesser und liegt ungefähr, in Längsrichtung gesehen,
in der Mitte der längeren Wicklung 52Ib, die einen geringeren Wicklungsdurchmesser
und eine Länge hat, die nicht über das Achtfache des Bohrlochdurchmessers hinausgeht.
Die Wid:lung 521 a wird getragen und von der Wicklung 521t isoliert durch den Teil
521, während die Wicklung 521t durch die Spulenhülse 52Ig getragen und isoliert
ist. Der Kern 52If besteht aus einem Stoff von hoher magnetischer Permeabilität,
der ausgewählt aus Stoffen ist, die für magnetische Kerne bei den der Spule 52I
zugeführten Frequenzen geeignet sind. Eisenpulver, Ferrit und Eisenstreifen in feiner
Lamellenform, angeordnet parallel zur Achse der Spule 52 I, sind ein typisch geeignetes
Material für den Kern 52If. Wie bei der Induktanzspulenanordnung 510 festgestellt,
erhöht dieser Kern aus einem Material von hoher Permeabilität den magnetischen Fluß
in dem Stoff, der die Spule 52I umgibt, und konzentriert auch die meisten der Reluktanzänderungen
in den magnetischen Wegen des die Spule 52I umgebenden Stoffes. Diese Flußvergrößerung
und die Konzentration der Reluktanzänderungen in dem umgebenden Stoff erhöht ihrerseits
die Empfindlichkeit der
Induktanzspulenanordnung 52I für äußere
Änderungen.
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Die Wicklung 52Ia ist so bemessen, daß sie ein maximales Verhältnis
von Induktanz zu Widerstand entsprechend den Wicklungsdimensionen ergibt. Mit anderen
Worten wird der Q-Wert der Wicklung 52Ia groß gemacht und liegt vorzugsweise bei
seinem Maximum. Die Wicklung 52Ia, die von größerem Durchmesser und kürzer als die
Spule 520b ist, wird weniger Verlustfluß haben und daher für magnetische Gegensätze
in dem umgebenden Medium empfindlicher sein. Obwohl die Wicklung 52Ia viel kürzer
als die Wicklung 52Ib ist, ist die Zahl der Windungen in der Wicklung 521a viel
größer als in der Windung 52 lt.
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Diese Ausbildung wird gewählt, um die Brückenzweigimpedan'z in beiden
Brücken 520 und 520a ungefähr gleich zu machen. Die Brückenzweigimpedanz, im allgemeinen
in der Größenordnung von IOOO bis 5000 Ohm, ist ein Kompromiß zwischen der Benutzung
höherer Impedanz bei kleinen Werten der Kondensatoren 520, und 520g gegenüber der
Benutzung von hoher Impedanz, die einer kapazitiven Impedanzstreuung unterworfen
ist, wodurch die Brücke in Unbalanz kommt.
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Die Wicklung 52Ib ist verhältnismäßig lang im Vergleich zum Durchmesser
des Bohrloches, damit der davon ausgehende Stromfluß in dem unigebenden Medium oder
der Erdformation so breit wie möglich ist. Dieser Stromfluß ist schematisch in Fig.
21 als eine äquivalente Sekundärwicklung 52Ie mit einer einzigen Windung wiedergegeben.
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Die Widerstandsbelastung, hervorgerufen durch die Leitfähigkeit des
umgebenden Mediums, ist dargestellt durch einen äquivalenten, in Reihe liegenden
Widerstand 52Id.
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Obwohl der äquivalente Widerstand 52Id sich merklich mit den Änderungen
in der elektrischen Leitfähigkeit der die Spule 52I umgebenden Formation ändert,
erscheint der volle Effekt dieser Änderungen nicht in den Leitungen 553 und 554,
weil er auf diese durch die induktive Kopplung des äquivalenten Transformators übertragen
werden muß, der die sekundäre Wicklung 52Ie und die Primärwicklung 52rb hat. Da
der Kopplungskoeffizient zwischen diesen Wicklungen geringer als Ioo O/o ist, geht
ein beträchtlicher Teil der Veränderungen im äquivalenten Widerstand 52Id an den
Meßstromkreis verloren, der an die Leitungen 553 und 554 angeschlossen ist. Bei
Prüfung des zweiten Wertes
der Gleichung (g) ist zu erkennen, daß diese induzierte Widerstandskomponente sich
mit dem Quadrat der verwendeten Frequenz ändert. Dementsprechend wird die Übertragung
der Widerstandsänderungen vom äquivalenten Sekundärstromkreis auf die Primärwicklung
521t um so wirksamer, je höher die den Leitungen 553 und 554 zum Messen dieser Änderungen
der elektrischen Leitfähigkeit zugeführte Frequenz ist. Aus diesem Grunde wird der
Wicklung 52Ib die höhere Frequenz zugeführt.
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Die Gleichung (9) veranschaulicht die grundsätzlichen Impedanzbeziehungen
für die beiden Induktanzspulen 510 und 521. Im Fall der zweifach gewundenen Induktanzspule
52I wird jedoch eine besondere Gleichung (9) benötigt, um die Impedanzbeziehungen
für jede Widdung 521a und 52Io zu veranschaulichen. Für die Wicklung 521a ist der
erste WertjX11 der wichtige Wert insoweit, als er die primäre Reaktanz ausdrückt,
die sich mit den Veränderungen in der primären Induktanz verändert, wenn sich die
magnetische Aufnahmefähigkeit der umgebenden Erdformation ändert. Das vom zweiten
Wert
abhängige Signal wird durch die phasenempfindliche Wicklung des Ermittlungsgerätes
524 ausgeschaltet, während der dritte Wert
wegen des sehr geringen Wertes der Induktanz L22 für die äquivalente sekundäre Leiterschleife
521, ignoriert werden kann.
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Für die Wicklung 521t veranschaulicht der zweite Wert
die wichtige Änderung in der Impedanz der Windungen 52Ib, die zum Messen der Änderungen
in der elektrischen Leitfähigkeit benutzt wird. Änderungen in der primären Induktanz
der Wicklung 52Ib, die durch den ersten Wert jXtl ausgedrückt ist, liegen außer
Phase und sind ausgewählt durch das phasenempfindliche Ermittlungsgerät 533, während
wieder der dritte Wert
wegen des sehr geringen Wertes von L22 vernachlässigt werden kann.
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Nachdem. also gezeigt worden ist, daß die gleiche Grundtheorie für
die zweifach gewundene Induktanzspulenanordnung zutrifft, wird nunmehr die Anordnung
nach Fig. 22 im einzelnen beschrieben. Die Induktanzspulenanordnung 521 ist schematisch
wiedergegeben, wobei die Windung 52Ia gezeigt wird, wie sie mehr durch die Änderungen
in der magnetischen Aufnahmefähigkeit des Weges, der die Wicklung 52Ia umgibt, beeinflußt
ist als durch die Veränderungen in der elektrischen Leitfähigkeit des äquivalenten
Sekundärstromkreises, der aus der äquivalenten Wicklung 52Ie und dem äquivalenten
Widerstand S21d besteht. Die Wicklung 52Io ist schematisch so wiedergegeben, daß
sie von der Transformatorbeziehung zur äquivalenten Sekundärwicklung 52Ie und äquivalentem
Sekundärwiderstand 52Id mehr beeinflußt wird als durch die Veränderungen
in
der magnetischen Aufnahmefähigkeit des umgebenden Stoffes. Um das Ansprechen auf
die Änderungen in der elektrischen Leitfähigkeit der umgebenden Erdformationen zu
steigern, wird die Wicklung 52Iu mit Wechselstrom von hoher Frequenz wie beispielsweise
IO OOO Perioden gespeist.
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Irgendeine Stromquelle 549 mit solcher hohen Frequenz kann benutzt
werden. Sie wird an die Wicklung 521t über eine Brücke 520a angeschlossen. Durch
die Benutzung getrennter Frequenzen für das Messen der Änderungen entsprechend der
magnetischen Aufnahmefähigkeit und der Änderungen entsprechend den Änderungen in
der elektrischen Leitfähigkeit wird eine bessere Zerlegung der beiden Änderungen
mit geringer gegenseitiger Störung zwischen den Änderungen erreicht. Durch die Benutzung
von getrennten Brücken 520 und S20a wird eine größere Leichtigkeit bei der Eichung
des Systems erreicht, da jede Brücke nur für eine einzige Frequenz ausgeglichen
zu werden braucht. Ferner kann jede Brücke für eine maximale Empfindlichkeit und
Genauigkeit eingerichtet werden, wenn sie mit der besonderen Wicklung der Induktanzspule
521 benutzt wird, die das Signal einer besonderen Phase und Frequenz als Anzeige
der zu messenden Änderungen abgibt.
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Wenn die Brücke 520 durch Änderung in der Impedanz der Wicklung 521a
zur Unbalanz kommt, wird durch die Brücke 520 ein niederfrequentes Unbalanzsignal
abgegeben. Das Filter 522 leitet dieses niederfrequente Signal zum Verstärker 523
und hält die Hochfrequenzspannung zurück. Die Ausgangsleistung des Verstärkers 523
wird zum phasenempfindlichen, frequenzselektiven Ermittlungsgerät 524 geleitet,
wie dies in Verbindung mit Fig. 20 beschrieben wurde. Die aus der Niederfrequenzquelle
548 durch den Phasenschieber 526 zum Ermittlungsgerät 524 abgegebene Spannung wird
durch den Phasenschieber 526 in Phase mit der 900 außer Phase liegenden Komponente
der Spannung in Phase gebracht, die dem Ermittlungsgerät 524 durch Verstärker 525
zugeführt wird. Die wo'0' verschobene Komponente der niederfrequenten Ausgangsspannung
der Brücke 520 ändert sich mit der Aufnahmefähigkeit der die Induktanzspule 52I
umgebenden Erdformationen, und so ist die Gleichstromausgangsleistung des Ermittlungsgerätes
524 proportional zu den Änderungen in der magnetischen Aufnahmefähigkeit der umgebenden
Erdformationen, und zwar entsprechend dem Einfluß dieser Änderungen der magnetischen
Aufnahmefähigkeit auf die Impedanz der Wicklung 521a. Der Ausgang des Ermittlungsgerätes
524 kann direkt mit einer Anzeige- und/oder Registriereinrichtung verbunden werden,
oder, wie in Fig. 20 gezeigt, über einenVerstärker 545 mit einer Registriereinrichtung
530.
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Wenn die Brücke 520a durch Änderungen in der Impedanz der Wicklung
52Ib zur Unbalanz kommt, wird von der Brücke 520a ein in Phase liegendes, hochfrequentes
Unbalanzsignal abgegeben, das proportional zu den Impedanzänderungen in der Wicklung
521t und den Änderungen in der elektrischen Leitfähigkeit der die Induktanzspule
52I umgebenden Erdformationen ist.
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Das Filter 531 leitet diese hochfrequente Ausgangsleistung von der
Brücke 520a zu einem Verstärker 532 und schließt die niederfrequente Spannung aus.
Die Ausgangsleistung des Verstärkers 532 wird zu einem Ermittlungsgerät 533 geleitet,
das im Aufbau und in der Wirkungsweise dem Ermittlungsgerät 524 entspricht und das
denselben Stromkreis hat wie das Ermittlungsgerät 533 in Fig. 20. Der Phasenschieber
535 leitet einige Spannung von der hochfrequenten Stromquelle 549 zum Ermittlungsgerät
533, wobei dieser Phasenschieber 535 so eingestellt ist, daß die zum Ermittlungsgerät
533 geleitete Spannung in Phase mit der In-Phase-Komponente der hochfrequenten Spannung
aus der Brücke 520a liegt. Da diese in Phase liegende hochfrequente Spannung die
Änderungen in der elektrischen Leitfähigkeit der die Induktanzspule umgebenden Erdformationen
und der daraus resultierenden Impedanzänderung in der Wicklung 521t wiedergibt,
gibt das Ermittlungsgerät 533 eine Gleichstromausgangsleistung ab, deren Größe sich
mit der induzierten Widerstandskomponente der Wicklung 521b ändert, die ihrerseits
wieder von der Leitfähigkeit der Erdformationen abhängt, mit der die Wicklung induktiv
gekoppelt ist.
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Obwohl der Ausgang des Ermittlungsgerätes 533 direkt mit einer Anzeige-
und/oder Registriereinrichtung verbunden sein kann, ist es möglich, ihn mit einem
Verstärker zu verbinden, um einen Schreibstift zu betätigen, der dieKurve53oc in
der Registriereinrichtung 530 aufzeichnet, wie es in Fig. 20 dargestellt ist. Wie
im Zusammenhang mit Fig. 20 beschrieben, stellen die Kurven 53°s und S30c die in
der Registriereinrichtung530 in Abhängigkeit von der Gleichstromausgangsleistung
der Ermittlungsgeräte 524 und 533 aufgezeichnet werden, die Änderungen in der magnetischen
Aufnahmefähigkeit und der elektrischen Leitfähigkeit der die Induktanzspule umgebenden
Erdformationen als Funktion der Lage der Spule in der Erde dar.
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Bei der vorstehenden Beschreibung der Arbeitsweise der Einrichtung
nach Fig. 22 wurde stillschweigend angenommen, daß die auszugleichenden Stromkreise
520 und 520a auf richtige Wirkungsweise eingestellt worden sind. Das Ausgleichen
der Brücke 520 ist verhältnismäßig leicht durch genaue Einstellung der Werte des
regulierbaren Widerstandes 520d und des regulierbaren Kondensators 520e zu erreichen.
Die Brücke 520a wird in gleicher Weise ausgeglichen durch Einstellung der Werte
des regulierbaren Widerstandes 520f und des regulierbaren Kondensators 520g.
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Da die Wicklungen 521« und 521t gemeinsam mit dem magnetischen Kern
52If gekoppelt sind, ist es für den Fachmann klar, daß die Belastung. die die Wicklung
52Ia zwischen den Leitern 53I und 532 vorfindet, d. h. die Impedanz des Filters
522 in Reihe liegend mit dem Widerstand 520!, der Brücke 520 durch die Trausformatorwirkung
in die Wicklung 52Ib reflektiert wird. In gleicher
Weise wird die
Belastung, die die Wicklung 52Io zwischen den Leitern 533 und 534 vorfindet, d.
h. die Impedanz des Filters 53I, in Reihe liegend mit dem Widerstand 520 der Brücke
520a durch die Transformatorwirkung in die Wicklung 521« reflektiert. Demgemäß ist
es höchst wünschenswert, daß beide Filter 522 und 53I diese Frequenzen abdrosseln,
die nachteilig sind.
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Die Anordnung nach Fig. 20, wobei Oszillatoren 548 und 549 die niederfrequenten
und hochfrequenten Spannungen von der Erdoberfläche aus der Untersuchungseinheit
im Bohrloch durch die Leitungen 542 und 543 zuführen, können nach Wunsch auch für
die Ausführung nach Fig. 22 benutzt werden. Bei der dargestellten Anordnung ist
jedoch vorgesehen, daß die Erzeugerquellen für die niederfrequente und die hochfrequente
Spannung innerhalb der Untersuchungsbombe enthalten sind und die Leitungen 542 und
543 nur zur Speisung dieser Oszillatoren mit Kraftspannung dienen.
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Bei in freier Luft aufgehängter Induktanzspule wird in der Induktanz
der Wicklungen 521 « und 52Ib durch Anbringung einer zwei- oder dreifach gewundenen
Leiterschleife aus Kupfer um die Induktanzspule 52I herum mit einem in Reihe geschalteten
Widerstand, dessen Ohmwert hoch im Vergleich zur Reaktanz der Schleife bei der benutzten
Frequenz ist, eine Widerstandskomponente erzeugt. Die Impedanz dieses Sekundärteils
wird vorherrschend widerstandsmäßig sein, und mithin wird die Impedanzänderung,
die in den Windungen der Induktanzspule induziert wird, ebenfalls vorherrschend
widerstandsmäßig sein. Da diese Impedanzänderung die Brücke 520 und 520a in Unbalanz
bringt, wird ein Ausgangssignal erscheinen. Der hochfrequente Teil des Signals aus
der Brücke 520a geht durch das Filter 53I hindurch, wird durch den Verstärker 532
verstärkt und dem phasenempfindlichen Ermittlungsgerät 533 zugeführt. Da dies das
in Phase liegende Signal ist, für das das Ermittlungsgerät 533 einen Gleichstrom
abgeben soll, wird der Phasenschieber 535 so eingestellt, bis die Ausgangsleistung
des Ermittlungsgeräts 533 ein Maximum ist.
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Der niederfrequente Teil aus der Brücke 520 geht durch das Filter
522, wird durch den Verstärker 523 verstärkt und dem phasenempfindlichen Ermittlungsgerät
524 zugeführt. Da dieses niederfrequente Signal die in Phase liegende Komponente
ist, soll das Ermilttlungsgerät 524 keinen Gleichstrom für diese Phase des Signals
abgeben.
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Demgemäß wird der Phasenschieber 536 so eingestellt, daß ein Minimum
an Ausgangsleistung des Ermittlungsgeräts 524 vorliegt.
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Ein um go'° phasenverschobenes Signal wird erzeugt, indem der Widerstand
in der Leiterschleife durch eine Kapazität ersetzt wird. Der Kondensator soll eine
Reaktanz haben, die ungefähr gleich dem Ohmwert des Widerstandes ist, den er ersetzt.
Dieser Sekundärteil wird in den Windungen der Induktanzspule 52I eine Rückwirkungskomponente
induzieren und verursacht das Erscheinen eines Unbalanzsignals am Ausgang der Brücken520
und 520au Dies ist das um go0' phasenverschobene Signal, das beim richtigen Meßvorgang
eine Anderung in der magnetischen Aufnahmefähigkeit darstellt. Es ist festzustellen,
daß das hochfrequente Signal, das dem Ermittlungsgerät 535 zugeführt wird, im wesentlichen
außer Phase mit dem Signal liegt, das durch den Phasenschieber 535 zugeleitet wird,
so daß eine kleine oder keine Einstellung des Phasenschiebers 535 benötigt wird,
um ein Minimum an Gleichstromausgangsleistung am Ermittlungsgerät für diese um go'
phasenverschobene Signalkomponente vorzusehen.
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Phasenempfindliche Geräte 524 und 533 sind in der Technik bekannt.
Ihre Arbeitsweise ist in dem Buch »Servomechanism Fundamentals« von Lauer, Lesnick
und Matson (McGraw-Hill), S. 206 bis 209, beschrieben. Kurz erläutert umfaßt das
Gerät 524 Gleichrichter 524a und 524t und den Ausgangswiderstand 524cm Die Gleichrichter
sind gleichpolig zur Bezugsspannung geschaltet, die vom Transformator 524d geliefert
wird, und entgegengesetzt zur Signalspannung durch den Ausgang des Phasenschiebers
gepolt.
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Die Wirkungsweise der Gleichrichter ist derart, daß der Gleichstromausgang
durch Widerstand 524c proportional der Größe des Signals ist, das dem Transformator
524d zugeführt wird und in Phase mit der Bezugs spannung aus dem Phasenschieber
526 liegt.
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Der Stromkreis des Geräts 533 ist im Aufbau und Wirkung gleich dem
des Geräts 524. Der Gleichstromausgang durch Widerstand 533c ist proportional der
Größe des Signals, das dem Transformator 533a zugeführt wird und in Phase mit der
Bezugsspannung vom Phasenschieber 535 liegt.
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Wenn die Grundeinstellungen der Phasenschieber 526 und 535 vorgenommen
sind, wobei also die Induktanzspule 52I frei in der Luft aufgehängt wurde, ist die
Bohrlochuntersuchungseinheit fertig zum Absenken in ein Bohrloch zur Untersuchung.
Beim Einlassen in das Bohrloch wird die Induktanzspule 521 magnetisch mit den umgebenden
Stoffen gekoppelt. Die Änderungen in ihrer Impedanz, hervorgerufen durch in der
Spule induzierte Widerstands- und rückwirkende Komponenten infolge der Kopplung
mit dem umgebenden Medium, werden getrennt, ermittelt und als Funktion der Lage
der Untersuchungseinheit im Bohrloch aufgezeichnet.
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Obwohl besondere Ausführungen der verschiedenen Gedankengänge der
Erfindung dar gestellt und beschrieben wurden, können andere Ausführungen von Fachleuten
vorgeschlagen werden.
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Solche Abänderungen sollen im Rahmen der Ansprüche zum Schutzbereich
des Patents gehören.