DE9308971U1 - Handbedientes Gerät zum Freimachen von verstopften Rohren - Google Patents

Description

Anmelder: Kurt Goldammer
Jeßstraße 22
W-2300 Kiel

Handbedientes Gerät zum Freimachen von verstopften Rohren
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Freimachen von verstopften Rohren, insbesondere von verstopften Krümmern von Abwasserrohren, Siphonen o.dgl.

Ein bekanntes Gerät der vorgenannten Art ist eine Reinigungsglocke aus Gummi oder Weichplastik. Ihre Anwendung ist vorgesehen zum Freimachen von Abflußrohren von Spül- und Waschbecken, insbesondere im privaten Haushalt, und besteht darin, daß die Glocke über den Abfluß gestülpt wird und durch manuelle Stoßbelastung des Glockenbodens im Wechsel mit dessen Entlastung ein Pumpeffekt zustandekommt. Nachteilig dabei ist, daß hierzu ein erheblicher manueller Kraftaufwand erforderlich ist und daß bei nicht vollständiger Verstopfung des Rohres oder Rohrbogens ein ausreichender Druckaufbau nicht erreicht wird.

Ein anderes bekanntes Gerät nutzt den Wasserstoß-Effekt. Es besteht aus einem durch eine Handpumpe mit Preßluft füllbaren Druckluftzylinder mit einem Abzughahn für die Betätigung eines Ablaßventils in einem Ablaßrohr, an dessen distalem Ende austauschbare Dichtkörper aus Gummi anbringbar sind. Das Gerät wird mit dem passenden Dichtkörper in den freizumachenden Rohrabschnitt, z.B. in Toiletten oder einem Beckenabfluß, eingesetzt und durch Freigeben

der Preßluft ein Druckstoß erzeugt, der die Verstopfung "freischießt". Ein Wasseranschluß distalseitig hinter dem Ablaßventil kann benutzt werden, um eine Wassersäule aufzubauen, in die der Druckstoß direkt einleitbar ist. Dieses Gerät ist sehr bau- und fertigungsaufwendig und wird daher wegen des hohen Kaufpreises für den häuslichen Bedarf kaum eingesetzt.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein einleitend angeführtes Gerät so zu verbessern, daß es sehr kostengünstig herstellbar und insbesondere bei verstopften Siphonen sehr wirksam und praktisch ohne Kraftanwendung einsetzbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine mit dem Wasserleitungsnetz verbindbare Durchfluß-Armatur vorgesehen ist, die ein Absperrorgan und ein lanzettförmiges und distalseitig an den Absperrvorgang ansetzbares Spülrohr umfaßt. Das Spülrohr besteht aus einem biegsamen Werkstoff, beispielsweise aus Weichkupfer, dessen Biegsamkeit es erlaubt, das freie Ende des Spülrohres auch durch Krümmungen hindurch an weiter hintenliegende Verstopfungsstellen heranzuführen, so daß ein dort austretender Wasserstrahl direkt vor Ort wirksam werden kann. Dieses Gerät ist sehr einfach und leicht zu bedienen, wobei der scharfe Wasserstrahl sehr wirksam ist.

Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine seitliche Gesamtansicht des Gerätes,

Figur 2 eine auseinandergezogene Darstellung des Gerätes nach

Figur 1,

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Figur 3 einen Endabschnitt eines Anschlußschlauches.

Das gezeigte Gerät ist vorzugsweise aus handelsüblichen Installationsteilen aus dem Bereich Rohrleitungsinstallation zusammengesetzt und weist als Kernstück eine mit einem Absperrorgan versehene Durchfluß-Armatur 1 (Hauptventil) auf, die an ihrem rückwärtigen Ende mit einem Schlauchanschlußteil 2 und an ihrem vorderen Ende mit einem Spülrohr 3 versehen ist. Das innere Absperrorgan der Armatur 1 ist mit einem äußeren Betätigungshebel 4 verbunden, der zwischen Anschlägen um 90° drehbar ist und in den Endstellungen das Absperrorgan in Öffnungs- oder in Schließstellung hält. Der Anschluß der Elemente 2 bzw. 3 an die Armatur 1 erfolgt mittels Gewindeanschlußteilen 5 bzw. 6, die auf entsprechende Gewindezapfen 7 bzw. 8 der Armatur 1 aufschraubbar sind. Dabei kann das Teil 6 ein Reduzierstück sein, an welches koaxial das Spülrohr 3 in Form eines Rohres aus beispielsweise Weichkupfer auf geeignete Weise, beispielsweise durch Löten, angesetzt ist. Um den wasserrechtlichen Anforderungen zu genügen, kann dem Spülrohr 3 ein bekanntes Rückschlagventil 9 in Wasserdurchströmrichtung vorgeschaltet sein.

Dieses Ventil 9 ist im geschlossenen Zustand betriebsbereit und öffnet sich, wenn das Hauptventil 1 geöffnet wird und Wasserdruck ansteht. Steht kein Wasserdruck an trotz geöffnetem Hauptventil 1, schließt sich das Ventil 9 automatisch.

Um das Gerät in Betrieb zu nehmen, ist es mit einem Wasserhahn eines z.B. häuslichen Wasserversorgungsnetzes zu verbinden. Dies erfolgt durch einen Wasserleitungsschlauch 10 geeigneter Länge, der an beiden Enden ein mittels einer Schlauchklemme 11 festgeklemmten Schlauchanschlußteil 2 und ein Gewindeanschlußteil 5 aufweist. Die Verbindungen können selbstverständlich auch durch Steckanschlüsse hergestellt werden. Alsdann wird der Betätigungshebel 4 in die Sperrstellung gebracht und das Spülrohr 3 in die verstopfte Rohrlei-

tung oder Rohrbogen eingeführt. Die vorgesehene kleine Durchmesser-Dimension des Spülrohres 3 ermöglicht dessen Einführung durch die Ablauflöcher eines Becken-Ablaufsiebest. Jetzt kann der Wasserhahn des Wasserversorgungsnetzes geöffnet werden, wodurch das unter Leitungsdruck stehende Wasser in den Schlauch 10 einströmt. Wird nun die Armatur 1 geöffnet, so nimmt das Druckwasser aus der Wasserleitung seinen Weg durch das Spülrohr 3 und kann durch dieses bis an die Verstopfungsstelle herangeführt werden, wo es mit einem scharfen Strahl austritt und die Verstopfung freimacht.

In den meisten Fällen läßt sich so durch "Stochern" und seitliches Bewegen des Spülrohres 3 während des Wasserflusses die Verstopfung sehr schnell auflösen. Vorteilhaft ist dabei, daß dies ohne jede Demontage des verstopften Abflußsystems erfolgen kann.

Claims (6)

Anmelder: Kurt Goldammer Jeßstraße 22 W-2300 Kiel Schutzansprüche 10

1. Handbedientes Gerät zum Freimachen von verstopften Rohren, insbesondere von verstopften Krümmern von Abwasserrohren, Siphonen o.dgl., gekennzeichnet durch eine mit einem Wasserleitungsnetz verbindbare Durchfluß-Armatur (1) mit einem handbetätigbaren Absperrorgan und durch ein lanzettförmiges, mit der Armatur (1) lösbar oder unlösbar verbundenes Spülrohr (3).

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Armaturenteile (1,2,5,6,9) des Gerätes aus handelsüblichen Installationsteilen bestehen.

3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Armatur (1) und dem Anschlußteil (6) des Spülrohres (3) ein durch Ansetzen des Anschlußteiles (6) sich öffnendes Rückschlagventil (9) angeordnet ist.

4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß alle Geräteteile durch Gewindeverbindungen mit einander verbunden sind.

5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Spülrohr (3) aus einem biegsamen Werkstoff, beispielsweise Weichkupfer, besteht.

6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welcher der Anschluß an das Wasserleitungsnetz über ein flexibles Schlauchstück (10) erfolgt.