DE9304197U1

DE9304197U1 - Verpackung für Kleinartikel

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Publication number: DE9304197U1
Application number: DE9304197U
Authority: DE
Original assignee: ALBERT FREY VERPACKUNGSENTWICKLUNGEN und VERTRIEBS-GMBH 8949 DIRLEWANG DE
Current assignee: ALBERT FREY VERPACKUNGSENTWICKLUNGEN und VERTRIEBS-GMBH 8949 DIRLEWANG DE
Priority date: 1993-03-20
Filing date: 1993-03-20
Publication date: 1993-05-19
Anticipated expiration: 2003-03-21

Description

Beschreibung Verpackung für Kleinartikel

Die Erfindung betrifft eine Verpackung für Kleinartikel mit wenigstens einem transparenten Sichtfenster und einer die Kleinartikel aufnehmenden Hülle aus Pappe, Papier oder Karton.

Derartige Verpackungen für Kleinartikel und Kleinwaren, wie Schrauben, Nieten, Knöpfe, Dichtungen usw. werden in Supermärkten und Heimwerkermärkten in großen Mengen zur Warenpräsentation benutzt. Das folienartige Sichtfenster ermöglicht hierbei dem Kunden die Kontrolle der Ware. Hierzu sind derartige Verpackungen, insbesondere in der Ausbildung als Blisterpackung oder als sog. SB-Verpackung mit einem Sichtfenster aus transparentem Kunststoff, beispielsweise PVC-Folie versehen, die mit einem Kleber auf Kunststoffbasis mit der Verpackungshülle verklebt ist.

Hierbei ist nachteilig, daß nach dem Gebrauch der Verpackung und Benutzung der darin enthaltenen Ware die Verpackung im allgemeinen mit in den Hausmüll gegeben wird, so daß das Sichtfenster aus Kunststoff bei der Zuführung und Verfeuerung in Müllverbrennungsanlagen zu schweren Umweltbelastungen, wie Dioxinentwicklung mitbeitragen kann.

Andererseits ist bekannt, die Sichtfenster aus Pergament oder aus Gelatine herzustellen, die bei der Müllverbrennung umweltfreundlicher sind. Es wurde auch bereits versucht, derartige Verpackungen mit Sichtfenster aus Pergament oder aus Gelatine dem Altpapier-Recycling durch die Wiederaufarbeitung in einem sog. Pulper ggfs. mit Zusatz von weiterem Altpapier und Zellstoff aufzulösen. Hierbei hat sich jedoch gezeigt, daß Pergament-Sichtfenster sich nur sehr schwer auflösen, während Sichtfenster aus Gelatine zur Klumpenbildung neigen und damit Filter und Leitungen verstopfen können.

Weiterhin ist aus der DE 92 15 009 Ul bekannt, das Sichtfenster aus pflanzlicher Stärke herzustellen. Obwohl sich diese

FR 23018 DE PA Kahler, Käck & Fiener 18. März 1993

Verpackung im Altpapier-Recycling bewährt hat, kann es bei Lagerung in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit dazu kommen, daß sich das Sichtfenster verzieht oder verwirft und sich die Verklebung lösen kann.

Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine vollständig wiederverwertbare Verpackung für Kleinartikel anzugeben, die beim Altpapier-Recycling rückstandsfrei abbaubar ist und eine hohe Langzeit-Beständigkeit auch bei ungünstigen Raumbedingungen aufweist.

Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Verpackung gemäß den Merkmalen des Anspruches 1.

Durch die Herstellung des Sichtfensters vollständig aus einem Film oder einer Folie auf Polyvinyl-Alkohol-Basis kann diese ähnlich wie der Papiergrundstoff beim Altpapier-Recycling verarbeitet werden. Insbesondere löst sich diese Polyvinyl-Alkohol-Folie ohne Klumpenbildung nahezu rückstandslos auf. Da zudem die Verklebung des Sichtfensters mit der Hülle bevorzugt auf Wasserbasis erfolgt, werden somit nicht-zusätzliche Schadstoffe, wie relativ giftige Klebstoffe bei der Verarbeitung von Kunststoffen in die Recyclinganlage eingebracht. Die Verklebung auf Wasserbasis bietet zudem erhebliche Vorteile in der Herstellung der Verpackung, da auf einfachste Weise der Rand des Sichtfensters mit Wasserdampf besprüht wird, so daß dieses angelöst wird und dann mit der Verpackungshülle auf Papierbasis eine ausreichende Verbindung eingeht. Somit sind bei der Herstellung der Verpackung keine gesonderten Klebstoffe oder nur geringe Mengen von ebenfalls biologisch abbaubarem Leim erforderlich, so daß sich eine besonders einfache und preiswerte Herstellung der Verpackung ergibt.

Von besonderem Vorteil ist hierbei, daß die Wasserlöslichkeit der Polyvinyl-Alkohol-Folie auf eine bestimmte Temperatur einstellbar ist z. B. auf 50"C, wie dies in Recycling-Reaktoren die übliche Temperatur ist. Erst bei dieser Temperatur beginnt sich die Folie aufzulösen, während bei Raumtemperaturen, selbst

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bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit in feuchten Lagerräumen die Folie des Sichtfensters absolut resistent und formstabil ist.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Verpackung anhand der Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:

Fig. l eine perspektivische Darstellung einer Verpackung als

sog. SB-Verpackung;
Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt durch die Verpackung

gem. Fig. 1; und
Fig. 3 eine Verpackung in der Ausführung als Blister-Packung.

In Fig. 1 ist eine Verpackung 1 in der Form einer sog. SB-Verpackung dargestellt, wie sie vor allem für Kleinteile wie Schrauben, Nieten und dgl. Verwendung finden. An der Oberseite der Verpackung 1 ist ein Sichtfenster 2 vorgesehen, so daß der Kunde die Ware begutachten und ggfs. vergleichen kann. Die Ware selbst ist in der Hülle 3 mitaufgenommen, die hier quaderförmig ausgebildet ist und am oberen Ende eine Aufhängelasche 5 zum Befestigen der Verpackung an den entsprechenden Verkaufsregalen aufweist.

Die Hülle 3 und ggfs. die Aufhängungslasche 5 sind auf Papierbasis, insbesondere Pappe oder Karton hergestellt, während das folienartige Sichtfenster 2 vollständig auf Polyvinyl-Alkohol-Basis hergestellt ist. Der Grundstoff (Granulat) für eine derartige Folie oder Film ist beispielsweise unter dem Handelsnamen "Mowiol" erhältlich. Dieses Granulat wird dann durch Extrudieren, Kalandrieren oder dgl. zu der gewünschten dünnen Folie bzw. dem transparenten Film für das Sichtfenster verarbeitet.

In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Verpackung 1 gemäß Fig. 1 dargestellt. Hieraus ist ersichtlich, daß das Sichtfenster von unten her an die entsprechend ausgestanzte Oberwand 3' der

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Hülle 3 angeklebt ist und zwar mit einer Verklebung 4 auf Wasserbasis oder Leim. Hierzu wird lediglich der Rand des Sichtfensters 2 mit Wasser oder Wasserdampf ggfs. mit weiteren Zusätzen zur verbesserten Anlösung des Sichtfensters 2 benetzt und das Sichtfenster 2 auf die Hülle 3 aufgedrückt, so daß die Sichtfenster-Folie mit der Pappe oder dem Karton der Verpackungshülle 3 eine intensive Verbindung eingeht, wie dies durch die Wellenlinie für die Verklebung 4 angedeutet ist. Bevorzugt ist hierbei der Folienzuschnitt des Sichtfensters 2 etwa flächengleich mit der Oberwand 3', so daß das Sichtfenster 2 exakt in die Hülle 3 eingepaßt ist.

In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, wobei die Verpackungshülle 3 hier sehr flach ausgebildet ist und das Sichtfenster 2 in Art einer Folie über die flache Hülle 3 und den hier scheibenförmigen Kleinartikel, z. B. eine Dichtung oder eine Beilegscheibe oder dgl. übergestülpt ist, so daß sich eine Ausbauchung der Sichtfenster-Folie 2 über dem verpackten Gegenstand ergibt. Die Verklebung 4, die hier punktiert dargestellt ist, verläuft am Rand des Sichtfensters 2. Anstatt der hier gezeigten Verklebung 4 auf der Oberseite der Verpackungshülle 3 kann das Sichtfenster auch um die flache Hülle 3 umgeschlagen sein und an der Unterseite verklebt sein. Bevorzugt ist der Folienzuschnitt des Sichtfensters 2 flächengleich mit dem Kartonzuschnitt der Hülle 3.

Nach öffnen der Verpackung und Entnahme der Ware kann die Verpackung 1 komplett in den für Altpapier vorgesehenen Container gegeben werden, so daß die Verpackung zusammen mit sonstigem Altpapier, wie Zeitungen ohne weitere Separierung der Wiederaufbereitung zugeführt werden kann. Das Sichtfenster 2 löst sich in der Recyclinganlage vollständig in Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff auf. Da für die Verklebung des Sichtfensters keine zusätzlichen Kunststoffkleber, sondern nur Wasser ggfs. mit geringen Leimzusätzen verwendet wird, werden keine Schadstoffe in den Papierbrei miteingebracht, so daß auch ohne weitere Reinigungsmaßnahmen die Qualität des

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Recyclingpapiers bzw. der Recyclingpappe relativ hoch ist.

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Claims

-1 -

Ansprüche

1. Verpackung für Kleinartikel, mit wenigstens einem transparenten Sichtfenster und einer die Kleinartikel aufnehmenden Hülle aus Pappe, Papier oder Karton, wobei das Sichtfenster an seinem Randbereich mit der Hülle verklebt ist,

dadurch gekennzeichnet, daß das Sichtfenster (2) aus einer Folie auf Polyvinyl-Alkohol-Basis besteht.

. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sichtfenster (2) mit einer Verklebung (4) auf Wasserbasis, insbesondere Wasserdampf mit der Hülle (3) verklebt ist.

3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackung (1) als Blisterpackung ausgebildet ist.

4. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackung (1) als standardisierte SB-Verpackung mit einer Aufhängelasche (5) ausgebildet ist.

5. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungshülle (3) eine Oberwand (3') mit einer Ausstanzung aufweist, an die von der Innenseite der Verpackung (1) her das Sichtfenster (2) angeklebt ist.

6. Verpackung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sichtfenster (2) flächengleich mit der Oberwand (3') ist.

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2-

7. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das auf die Oberseite der Verpackungshülle (3) der Blisterpackung aufgeklebte Sichtfenster (2) in etwa flächengleich mit dem Kartonzuschnitt ist.

8. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Loslichkeitstemperatur des Sichtfensters (2) an die Betriebstemperatur einer Altpapier-Recyclinganlage angepaßt ist.

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