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Einbaumotor, insbesondere für Motorfahrräder Die Erfindung bezieht
sich auf einen Einbau-Motor, insbesondere für Motorfahrräder, vorzugsel weise mit
Tretkurbel- und Kettenantrieb, Überholungsfreilauf und Rücktrittbremse.
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Es ist bekannt, bei Motorfahrrädern die Tretkurhelachse in das Motorgehäuse
einzubauen. Ferner ist es bekannt, zur Übertragung der Motorkraft auf das Hinterrad
des Fahrzeuges die gleiche Kette zu verwenden, die auch zur Übertragung der Fußantriebskraft
dient. Der Motor ist dabei ein- und auskuppelbar. Zwischen Tretkurbelachse und
Ab-
triebs-, z, B. Kettenradachse ist ein Überholungsfreilauf vor-gesehen,
der die Aufgabe hat, einerseits bei '-Nlotorantrieb eine Bewegung der Tretkurbeln
zu verhindern und andererseits durch die Tretkurbelbewegung das Anlassen des Motors
zu ermöglichen. Bekannt ist außerdem, wie bei allen Fahrrädern, teilweise auch bei
Motorf ahrrädern mit eigener Übertragung der Motorkraf t auf das Hinterrad, die
zum Fußantrieb dienende Kette auch als Übertragungsglied für die Kraft zur Betätigung
einer in der Hinterradnabe angeordneten#Rücktrittbremse zu verwenden. Nicht möglich
war es jedoch bisher, bei Übertragung der Motorleistung und der Fußantriebskraft
ü-ber eine gemeinsame Kette auf das Hinterrad, mit der gleichen Kette auch die Rücktrittbremse
zu betätigen, da ein Zurückdrehen der Kette nicht möglich war. Deshal-b wurden alle
derart angetriebenen Fahrzeuge mit einem gesonderten Bremsgestänge od. dgl. ausgestattet.
Es konnte auch eine übliche Rücktrittbremse nicht verwendet werden, sondern es war
eine besondere
Brernstrommel-mit eigenen Betätigungselementen -erforderlich.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Einbaumotor, insbesondere für Motorfahrräder,
mit vorzugsweise Tretkurbel- und Kettenantrieb, Überholungsfreilauf und normalerweise
in der Treibradngbe angeordneter Rücktrittbremse, wobei das Übertragungsglied zwischen
Abtriebsa-chse, und Hinterrad, vorzugsweise die Kette, drei Funktionen erfüllt,
nämlich die Übertragung der Antriebsleistung des Motors und des Fußantriebes sowie
die Betätigung der Rücktrittbremse. Dies wird erreicht, indem Tretkurbelwelle und
Abtriebs- z. B. Kettenradwelle erfindun,gsgemäß in beiden Drehrichtungen kraftschlüssig
miteinander verhindbar ausgebildet sind, beispielsweise durch sperrbare Ausbildung
des zum Zwecke der Abschaltung der Tretkurbelbewegung bei Motorantrieb vorgesehenen
Überholungsfreilaufes.
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Nach der Erfindung wird die kraftschlüssige Verbindu-ng von Tretkurbel-
und Abtrde-bswelle bzw. die Sperrung des Überholungsfreilaufes durch eine Steuervorrichtung
bewirkt, die durch Rückwärtsdrehen der Tretkurbeln betätigt wird. Diese t' crleiche
Steuervorrichtung dient erfindungsgemäß auch zur automatischen Betätigung der Motorkupplung
beim Betätigen der Rücktrittbremse, um zu verhindern, daß das Bremsen unter Motorlast
erfolgen kann. Unabhängig von, dieser automatischen Betätigung der Motorkupplung
ist noch die übliche Kupplungsbedie-nung und -steuerung vorp gesehen. Die durch
ückwärtstreten der Tretkurbeln betätigte Steliervorrichtung ist so ausgebildet,
daß sie erfindungsgemäß zuerst die Motorkupplung ausrückt und dann die kraftschlüssige
Verbindung zwischen Tretkurbel- und Abtriebswelle, beispielsweise durch Sperrung
des Überholungsfreilaufes, herstellt. Es wird also vor Betätigung der Rücktrittbremse
selbsttätig zuerst die Obertragung der Motorleistung auf die Abtriebswelle und damit
auf das Hinterrad des Fahrzeuges abgeschaltet.
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Eine besonders zweckmäßige Ausbildung der Steuervorrichtung zur Herstellungder
kraftschlüssigen Verbindung zwischen Tretkurbel- und Abtriebswelle und damit zur
gemeinsamen, Ermöglichung aller drei an-gegebenen Funktionen wird erfindungsgemäß
dadurch gebildet, daß diese S teuervorrichtung aus einem Kurvenkörperpaar
besteht, das auf einer vorzugsweise auf der Abtriebswelle (Kettenradwelle) drehbeweglich-angeordn--ten
Hülse vorgesehen ist. Während der eine Körper des Kurvenkörperpaares frei drehbar
aufder Hülse angeordnet ist, wird der andere axial verschiebbar auf diese gelagert.
Der drehbare Kurvenkörper wird mittels einer Sperrvorrichtung, z. B. eines üblichen.
Klinkengesperres, beim Rückwärtstreten der Tretkurbeln gegen Verdrehung gegenüber
dem Gehäuse gesperrt, während die Drehung der Hülse auf der Abtriebswelle weiter
möglich bleibt. Der andere auf der Hülse axial verschiebbare Kurvenkörper wirkt
mit dem ersten Kurvenkörper der.g.rt zusammen, daß er beim Zurücktreten der Tretkurbeln
mit der Hülsendrehung verschoben wird und dabei mit einer mit der Abtriebswelle
verbundenen Klaue in Eingriff gebracht wird, wodurch die kraftschlüssige Verbindung
zwischen Tretkurbel- und Abtriebswelle hergestellt ist.
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Die kraftschlüssige Verbindung von Tretkurbel-und Abtriebswelle kann
jedoch auch auf andere Weise ausgeführt sein, z. B. durch. Anordnung eines Kugelgesperres
zwischen der Hülse und der Abtriebswelle. Dieses G--sp--rxe wird durch Rückwärtstreten
der Tretkurbeln be ' tätigt, indem z. B. ein auf der Hülse frei drehbar angeordneter
Ring od. dgl. vexdreht wird und dabei das Kugelgiesperre betätigt, das die kraftschlüssige
Verbindung zwischen Tretkurbel- und Abtriebswelle herstellt.
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Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung wird in das Motorgehäuse eingebautund
kann als geschlossene Einheit montiert sein.
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Der nach der Erfindung ausgebildete Einbaumotor ist neben seinem Hauptanwendungsgebiet
für Motorfahrräder auch z. B. für Krankenf ahrzeuge aller Art, die mit Motorkraft
und Fuß- oder Handantrieb ausgestattet sind, anwendbar.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Prinzip
dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Gesamtansicht des Einbaumotors, teilweise im Querschnitt,
-und Fig. 2 das Klinkengesperre.
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Der normale Fußantrieb des Motorfahrrades erfolgt durch die auf der
Tretkurbelwelle 6 angeordneten Kurbeln 4. Auf der Tretkurbelwelle
6
ist das Kettenrad 18 vorgesehen, das über die Kette ig die Füßantriebsleistung
auf -die Hülse 9 überträgt, die auf der Abtriehs-Nvellc 7 angeordnet
ist. Die auf die Hülse 9 übertragene Drehbewegung wird durch den Überholungsfreilauf
i über das Zahnrad-:27 auf die Abtriebswelle 7 weitergeleitet. Von der Abtriebswelle
7 erfolgt die Übertragung auf das Hinterrad 15 über das Kettenabtriebsritzel
21 und die Kette:2 auf das Kettenrad 22. Zugleich wird die Bewegung des Zahnrades
27 aUf die KuPP-lungswelle 26 übertragen, wodurch. bei eingeschalteter
Motorkupplung 8 der Motor 3 über das Kettenrad 2,5, die Kette:24
und das Kettenritzel 23
durchgedreht wird un-d so angelassen werden kann.
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Bei Antrieb durch den Motor 3 wird dessen Leistung von der
Motorwelle 16 Über das "#,btriebsritze1:23, die kurze Kette 24 auf das Kettenrad
25
und damit über die eingeschaltete Motorkupplung 8
auf die Kupplungswelle
26 und das Zahnr-ad:27 auf die Abtriebswelle 7 übertragen -und von
dieser auf dem bereits beschriebenen Weg auf das Hinterra-d 15. Das
Stillstehen der Tretkurbeln 4 wird bei Motorantriebdurch den Überhülungsfreilauuf
i gewährleistet.
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Auf der Abtriebswelle 7 befindet sich drehbar die Hülse
9, auf der die- beiden Kurven-körper io und ii angeordnet sind. Der Kurvenkörper
io ist auf der Hülse 9 drehbar, während der zweite Kurvenkörper ii axial
auf dieser verschiebbar ist. Der Kurvenkörper ii trägt auf seiner einen Stirnseite
Klauen 2o, die bei axialer Verschiebung des Körpers ii mit den Gegenklauen 14 des
Zahnrades
27, welches mit der Abtriebswelle 7 fest
verbunden ist, in Eingriff kommen. Der Kurvenkörper i i ist mit dem Bund
28 versehen, auf dem der Kupplungshe,bel, 29 zur Betätigung der Motorkupplung
8
anfliegt. Der Kurvenkörper io träg el gt die Sperrzähnie 17 auf seinem Umfang,
in die beim Rückwärtsdrehen des Kurvenkörpers io die Klinke 12 sperrend eingreift,
während sie beim Vorwärtsdrehen darüberratscht.
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Die Wirkungsweise der Betätigung der Rücktrittbremse 5 ist
wie folgt: Durch Rückwärtstreten der Tretkurbeln 4 wird über die Tretkurbelwelle
6,
das Kettenrad 18 und die Kette ig die Hülse 9 nach rückwärts auf
der Abtriebs,-,velle 7 verdreht. Dabei wird der axial verschlebbare Kurven-körper
ii durch die in, die Nut30 eingreifenden Klauen2o mitgenommen. Der Kurvenkörper
io w-ird in dieser Drehrichtung durch die Klinke 12, die in einen der Sperrzähne
17 eingreift, festgehalten. Dadurch läuft der Kurvenkörper i i auf der Kurve
3 1 des Körpers io auf und wird in Richtung auf das Zahnrad 27 verschoben,
wodurch die Klauen 20 und 14 miteinander in Eingriff kommen. Damit ist die ge Verbindung
zwischen ,ewünschte kraftschlüssi, Tretkurbelwelle6 und Abtriebs-,velle7 hergestellt,
und es wird in üblicher Weise die Rücktrittbremse 5 beim weiteren Zurücktreten
der Kurbeln 4 betätigt.
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Erfolgt das Bremsen bei eingekuppeltem Motor 3,
so wird beim
Zurücktreten der Tretkurbeln 4 über den Kurvenkörper ii und, dessen Bund
28 der Kupplungshebel29 bewegt, der damit die Motorkupplung 8 ausschaltet,
bevor die Klauen 2o und 14 in Eingriff gelangen und die Rücktrittbremse
5
betätigt wird.
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Es können also durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Einbaumotors
alle drei FunIktionen, nämlich Fußantrieb, Motorantrieb und Betätigung der üblichen
Rücktrittbremse 5 über die Kettc:2 durchgeführt werden.
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Die Abtriebswelle 7 und die auf ihr angeordnete gesamte Sperreinrichtung
ist im Motorgehäuse 13 eingebaut.