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Handwaschanlage für Schlachthöfe, Schlachtereien u. dgl. Die immer
strengeren Forderungen nach noch größerer Hygiene in Schlachthöfen, Schlachtereien
od. dgl. verlangen ständig eine weitere Vervollkommnung der sanitären Einrichtungen.
Andererseits erfordert der rasche Ablauf des Betriebes in Schlachthöfen, Schlachtereien
usw. eine besonders zweckentsprechende, vor allem bequeme Anordnung der sanitären
Einrichtungen, namentlich für das häufig wechselnde Schlachtpersonal. Für dieses
fehlte bisher eine Anlage, die es erlaubt, daß sich der Schlachter vor und im besonderen
auch nach dem Schlachten die Hände reinigen und währenddessen möglichst dicht dabei
seine Schlachtgeräte, z. B. die Messer, abspülen und sterilisieren kann.
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Es wurde nun gefunden, daß sich dieses Ziel in einfacher Weise dadurch
erreichen läßt, daß die Handwaschanlage, z. B. ein mit Kalt- und Warmwassereinrichtung
ausgerüstetes Becken, mindestens mit einem Gefäß oder Behälter zum Sterilisieren
der Schlachtgeräte versehen ist. Das Handwaschbecken und die Sterilisiergefäße können
dabei zu einer baulichen Einheit vereinigt sein, z. B. indem sie mindestens teilweise
einen gemeinsamen Mantel, etwa aus Steinzeug oder vorteilhafterweise
aus
widerstandsfähigem Metall, wie Aluminium oder nichtrostendem Stahl, erhalten. Es
ist aber auch möglich, das Handwaschbecken so auszubilden, z. B. mit besonderen
Haltern auszurüsten, daß das oder die Sterilisiergefäße an das Becken angehängt
und von diesem nach Belieben einzeln oder insgesamt wieder abgenommen werden können.
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Um das Herantreten an das Becken sowie den Fortgang von diesem möglichst
störungsfrei zu gestalten, empfiehlt es sich, das oder die Sterilisiergefäße so
zu der Handwaschanlage, z. B. einem Becken, anzuordnen, daß mindestens an der Vorderseite
eine durchlaufende Fläche und Oberkante von Becken und Gefäßen besteht. Vorteilhafterweise
wird diese durchlaufende Fläche oder Kante, mit der irgendwelche störenden Vorsprünge
oder Aussparungen vermieden sind, auch an der Rückseite der Anlage vorgesehen, so
daß sich diese z. B. mit geringstmöglichem Abstand aller Teile des Beckens und der
Gefäße vor einer Wand anbringen läßt. Zweckmäßigerweise werden ferner die Sterilisiergefäße
an der einen, und zwar vorzugsweise rechten Seite des Handwaschbeckens vorgesehen,
so daß der Schlachter beim Herantreten seine Schlachtgeräte rasch und bequem in
das oder die Sterilisiergefäße hineinstecken kann, gegebenenfalls nachdem er sie
vorher unter den Kranen der Kalt- und Warmwasserleitung für das Handwaschbecken
von den groben Verunreinigungen durch Abspülen befreit hatte.
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Wie weiter gefunden wurde, werden das oder die Sterilisiergefäße vorteilhafterweise
als köcherartige Behälter ausgebildet, die sich von dem oberen Rand der Handwaschanlage,
z. B. von einer Randeinfassung des Handwaschbeckens, nach abwärts erstrecken und
in welche die Schlachtgeräte mit dem Handgriff nach oben ganz hineingesteckt werden
können. Zweckmäßig ist es bei mehreren Sterilisiergefäßen, diesen verschiedene Tiefe
zu geben, entsprechend der Länge der Geräte, z. B. Messer.
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Außerdem kann es vorteilhaft sein, das oder die Sterilisiergefäße
jeweils mit einem einzelnen oder auch alle Gefäße mit einem gemeinsamen Korb zur
Aufnahme der Schlachtgeräte auszurüsten, beispielsweise um die Geräte mit zum Schlachtstand
tragen, sie von dort alle zusammen wieder zurücknehmen, gemeinsam abspülen und gemeinsam
sterilisieren zu können, ohne jedesmal jedes einzelne Gerät für sich in das Sterilisiergefäß
stecken und mit sich herumtragen zu müssen. Der oder die Körbe werden vorzugsweise
mit durchbrochenen Wandungen versehen, damit der Umlauf der Sterilisierflüssigkeit
gewährleistet wird und überdies durch zwangsweises, gegebenenfalls rasches und kräftiges
Hineinstoßen und Herausziehen aus den Körben eine besonders intensive Durchwirbelung
der Sterilisierflüssigkeit entsteht.
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Das oder die Sterilisiergefäße werden vorzugsweise mit einer eigenen
Heizeinrichtung, z. B. einer elektrischen oder einer Dampfheizeinrichtung, für die
Erwärmung der Sterilisierflüssigkeit, z. B. von mit sterilisierten Präparaten durchsetztem
Wasser, auf ständig etwa roo° C ausgerüstet. Hierbei ergibt sich eine sehr vorteilhafte
Wasserversorgungseinrichtung, wenn die Wasserspeiseanlage für die Sterilisiergefäße
an die Speiseanlage für das Handwaschbecken angeschlossen wird, so daß das Wasser
in das Sterilisiergefäß bereits vorgewärmt hineinströmt und von einer etwaigen zusätzlichen
Heizeinrichtung, z. B. einer elektrischen Widerstandsvorrichtung, sehr rasch auf
die gewünschte Temperatur erhitzt werden kann. Der Heizkörper wird zweckmäßigerweise
zugleich als Auflagerost ausgebildet, der gegebenenfalls lösbar in dem oder den
Becken angebracht wird. Zweckmäßigerweise wird außerdem der Speisekran, z. B. ein
über dem Handwaschbecken mündender Leitungsbogen, derart schwenkbar gelagert, daß
sich eine Mündung auch über das oder die Sterilisiergefäße einstellen läßt, so daß
das Sterilisiergefäß nach Entnahme der Schlachtgeräte und gegebenenfalls eines Einsatzkorbes
bequem und rasch durchgespült werden kann. Es ist aber auch möglich, die Speiseleitung
gleichsam als Rahmen auszubilden, welcher die Becken unten so-,vie seitlich eng
und oberhalb in einem gewissen Abstand, also bügelartig, umfaßt, wobei zweckmäßigerweise
an dem einen senkrechten Strang des Rohrrahmens ein Seifenspender und am oberen,
horizontal laufenden Rohrstrang ein Brausekopf od. dgl. vorteilhafterweise einstellbar
angebracht sind. Der Anschlußstrang an den Rahmen wird vorzugsweise durch den hohlen
Fuß der Becken geführt.
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Der Ablaufhahn, zweckmäßigerweise mit einem Ventil, kann entweder
am Boden jedes oder des tiefsten Sterilisiergefäßes so vorgesehen sein, daß die
verbrauchte Sterisilierflüssigkeit in eine unterhalb der Waschanlage befindliche
Rinne od. dgl. auslaufen kann. Es ist aber auch möglich, insbesondere bei fest mit
dem Handwaschbecken verbundenen Sterilisiergefäßen, die Ablaufleitung dieser Gefäße
mit der Ablaufleitung des Handwaschbeckens zu vereinigen. Für die Betätigung der
Zulaufleitungen, nämlich der Kalt- und Warmwasserleitungen des Handwaschbeckens,
wird zweckmäßigerweise und vor allem auch aus sanitären Gründen eine Fußbedienungsvorrichtung
vorgesehen; eine solche kann vorteilhafterweise auch für die Betätigung des Ablaufes
angeordnet werden.
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Das Handwaschbecken kann auf einem Fußfreistehend abgestützt oder
an eine Wandkonsole angehängt werden; in beiden Fällen empfiehlt es sich, das oder
die Sterisiliergefäße vom Becken tragen zu lassen.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind aus den schematischen Darstellungen
von Ausführungsbeispielen sowie aus ihrer folgenden Beschreibung zu entnehmen. Es
zeigt Fig. r die Vorderansicht eines Handwaschbeckens mit Sterilisierbehältern,
Fig. 2 den Grundriß des Beckens und der Gefäße, Fig. 3 die Seitenansicht zu Fig.
r und Fig. q. die Seitenansicht einer Waschanlage an einer Wandkonsole,
Auf
dem Boden i des Schlachthofes oder der Schlachterei ist der zweckmäßigerweise unten
etwas verbreiterte Fuß 2 einer Stütze 3 für das Handwaschbecken 4. mittels Schrauben
befestigt. Das etwa quadratische Handwaschbecken ist mit einer Ablauföffnung 5 versehen,
an die sich ein Ablaufrohr 6 anschließt, das z. B. in eine Sammelablaufleitung des
Schlachthofes mündet. Mittels einer verschließbaren vorderen Öffnung 7 kann die
Ablaufleitung 6 jederzeit gereinigt werden. Hinter dem Becken 4. ist, zweckmäßigerweise
schwenkbar, die Wasserzuleitung 8 gelagert, an welcher der Seifenbehälter 9, z.
B. für flüssige Seife, lösbar angebracht ist; er weist einen federbelasteten Drücker
io auf, welcher die Entnahme abgeteilter Mengen an Seife ermöglicht. Das Leitungsrohr
8 setzt sich nach oben in einen Bogen i i mit abwärts gerichteter Mündung 12 fort,
wobei diese Mündung mit einem Brausekopf od. dgl. versehen werden kann. Zur Bedienung
der Kalt- und Warmwasserleitung, die zweckmäßigerweise über eine Mischbatterie an
das Leitungsrohr 8 angeschlossen werden, sind zwei Fußhebel 13, 14 im Fuß 2 der
Stütze 3 so gelagert, daß sie von der Vorderseite der Anlage aus betätigt werden
können. Eine Rückstellfeder 15 sorgt für die selbsttätige Rückführung des Fußhebels,
z. B. 13, in die Sperrlage der Wasserzuführeinrichtung.
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An der rechten Seite des Handwaschbeckens sind die beiden Sterilisiergefäße
16, 17, wobei das Gefäß 16 tiefer ist als das Gefäß 17. Die beiden Gefäße sind an
das Handwaschbecken 4. fest angebaut. Das Becken und die Gefäße haben einen gemeinsamen
Randwulst 18. Zwischen den Gefäßen ist eine Trennwand i9, zwischen dem Becken q.
und denGefäßen eine weitere Trennwand 2o vorgesehen. In die Gefäße werden passende
Drahtkörbe od. dgl. eingesetzt, die aus den Fig. i bis 3 nur mit strichpunktierten
Linien zu entnehmen sind. Aus der Fig. i ist ein oberer Bügel 21, z. B. des Korbes
für das vordere Sterilisiergefäß 16, ersichtlich.
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Die Sterilisiergefäße können mittels des schwenkbaren Leitungsbogens
8, 11, 12 mit heißem Wasser gefüllt werden, wobei, wenn der Bogen z. B. nur über
das Gefäß 17 schwenkbar ist, beide Gefäße so miteinander verbunden sein sollen,
daß das heiße Wasser auch in das nicht unmittelbar versorgte Gefäß gelangt. Bei
leichter Neigung des Bodens des weniger tiefen Gefäßes zum tieferen Gefäß hin und
bei einer Öffnung von dem einen zum anderen Gefäß an dieser Stelle lassen sich beide
Gefäße mittels eines einzigen Ablaufhahnes 22 am Boden des tieferen Gefäßes entleeren
(Fig. i). Jedoch kann auch jedes Gefäß mit einem Ablaufhahn versehen sein, indem
z. B. noch für das flachere Gefäß 17 ein Ablaufhahn 23 vorgesehen wird.
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Das Waschbecken und die Sterilisiergefäße können aus Steinzeug bestehen.
Empfehlenswert sind Aluminium- oder korrosionsfeste Stähle.
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Die Sterilisierflüssigkeitwird mittels eines nicht veranschaulichten
elektrischen oder Dampfheizkörpers konstant auf ioo° C gehalten.
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Die Schlachtmesser werden mittels eines entsprechend kleineren Korbes
in das kleinere Sterilisiergefäß, die Hackmesser mittels eines größeren Korbes in
das größere Sterilisiergefäß eingetaucht oder aus diesen Gefäßen wieder herausgenommen.
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Durch gleichzeitige Betätigung der beiden Fußhebel 13, 14 lassen sich
beliebige Temperaturen des Wasch-und Spülwassers aus dem Zulaufbogen 8 bis i2 einregeln.
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Bei der Ausführungsform nach der Fig. 4 ruht das Handwaschbecken 4.,
welches die Sterilisiergefäße 16, 17 trägt, auf zwei Konsolen, z. B. 2q., die mittels
starker Maueranker 25 in der Wand 26 des Schlachthofes od. dgl. verankert sind;
ein kleiner Stützsockel 27 in dieser Wand fängt das untere Ende der dreieckförmigen
Konsole 2¢ ab. Die Wasserversorgungsanlage sowie die Ablaufleitungen können genau
so ausgebildet sein wie bei der Ausführungsform nach den Fig. i bis 3. Die Fußhebel,
z. B. 28, zur Betätigung der Zulaufanlage sind an einem in der Mauer 26 verankerten
Lager 29 angebracht, durch welches z. B. die mit Ventil versehenen Zulaufleitungen
geführt sind und welches auch die Rückstellfeder für den Fußhebel trägt.