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Elektromagnetisches Schaltgerät Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung
der durch Patent 876:273 geschützten Schaltgeräte mit einer Magnetspule, bei welcher
in der Spulenwicklung :eine Eisenhülse angeordnet ist, die mit -den in der Spulenhülse
verschiebebaren Eisenschlußteilen, welche das Öffnen und Schließen von Schaltkontakten
bewirken, keine magnetische Verbindung hat.
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Im Hauptpatent ist eine Ausführungsform .eines derartigen Schaltgerätes
mit Trockenkontakten enthalten, bei welchem in der Spulenhülse zwei Eisenkerne vorgesehen
sind, von denen der eine in seiner äußeren Endstellung die Schaltkontakte schließt
und dabei durch eine äußere, nur durch die magnetische Zugkraft überwindbare Kraft,
z. B. von federnden Schaltkontakten, gehalten wird. Hierbei ist die Spule senkrecht
angeordnet, und die Eisenhülse ,reicht von unten her bis auf eine solche Höhe, daß
die beiden in ihrer tiefsten Lage aufeinandersitzenden Eisenkerne bis in den eisenfreien
Teil hineinragen. Der obere Eisenkern bewirkt in seiner oberen Endlage das Schließen
von Schaltkontakten, wobei er, wie schon erwähnt, durch eine äußere Kraft festgehalten
wird. Bei dieser Gestaltung werden die beiden Eisenkerne, wenn sie in der unteren
Endlage aufeinandersitzen, beim Einschalten des Spulenstromes miteinander in die
Einschaltstellung hochbewegt, und nach Abschalten des S.pulenstromes fällt der untere
Eisenkern von dem in der Einschaltstellung festgehaltenen Eisenkern ab und befindet
sich dann ganz im Bereich der Eisenhülse. Wird der Spulenstrom erneut eingeschaltet,
so
wird der obere Eisenkern aus der Kontaktstellung heraus nach unten in den eisenfreien
Teil der Spule hineingezogen, während der untere Eisenkern in der unteren Endstellung
verbleibt, da die ihn oben überragende Eisenhülse auf ihn eine nach unten gerichtete
Kraft ausübt. Nach Abschalten des Spul'enstromes fällt der obere Eisenkern auf den
unteren ab.
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Bei einer anderen Ausführungsform des Hauptpatents taucht bei sonst
gleicher Anordnung zweier Eisenkerne und einer Eisenhülse in der Spulenwicklung
.der untere Eisenkern zum Schließen von Stromkreisen mit Kontaktspitzen in .sternförmig
angeordnete Zellen eines Quecksilbernapfes, und der obere Eisenkern hat eine Drallführung,
die beim gemeinsamen Hochbewegen der beiden Eisenkerne eine Verdrehung derselben
bewirkt und nach Abschalten des Spulenstromes das Herunterfallen des oberen Eisenkernes
verzögert, während der untere Eisenkern in .der verdrehten Lage frei abfällt und
mit seinen Kontaktspitzen andere Zellen des Quecksilbernapfes verbindet.
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Beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung werden, wie schon bei der
erstgenannten Ausführungsform des Hauptpatents, in der Spule zwei Eisenkerne vorgesehen,
von denen der eine in .seiner äußeren Endstellung die Schaltkontakte schließt und
dabei durch eine äußere, nur durch .die magnetische Zugkraft überwindbare Kraft
gehalten wird. Abweichend vom Hauptpatent wird nunmehr für jeden der - beiden Eisenkerne
in der Spulienwicklung eine Eisenhülse derart angeordnet, daß beim= Einschalten
des Spulens.tromes zum Öffnen der Schaltkontakte beide Eisenkerne getrennt -in Ausschaltrichtung
bewegt werden, nach Wiederausschalten des Spulenstromes der den Schaltkontakten
abgekehrte Eisenkern unter einer zum Wiedereinschaltennicht ausreichenden Kraft
an den kontaktschließenden Eisenkern angelegt wird und beim erneuten Einschalten
des Spulenstromes beide Eisenkerne gemeinsam zum Einschalten bewegt werden.
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Diese Ausführung hat den Vorteil, daß die beiden Eisenkerne ständig
unter dem Einfluß von Eisenhülsen stehen, deren abstoßende Wirkung die Schaltenergie
erhöht. Auch die Längenabmessungen der Spule lassen sich noch etwas zusammendrängen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei Verwendung von Trockenkontakten, z.
B. federnden Kontakten, die Spule in jeder beliebigen Lage eingebaut werden kann,
wenn der den Schaltkontakten abgekehrte Eisenkern unter die Kraft einer in Einschaltrichtung
wirkenden Rückholfedergebracht wird.
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Nach der neuen Anweisung können auch Quecksilberschalter hergestellt
werden, wobei selbstverständlich die Spule nur in senkrechter Lage eingebaut werden
kann. Hierbei sind die beiden Eisenkerne als Hohlzylinder ausgebildet; sie schwimmen
in der Ausschaltstellung, aufeinandersitzend; auf dem im Spulenkörper vorgesehenen
Quecksilbervorrat und werden in diesen beim Einschalten des Spulenstrom,es gemeinsam
hineingezogen, so daß das Quecksilber in dem Hohlraum der beiden Eisenkerne, die
Schaltkontakte schließend, ansteigt. Der untere Eisenkern erhält eine .das selbsttätige
Hochschwimmen im Quecksilber verhindernde, z. B. durch Querbohrungen zerklüftete
Gestalt, so daß beim Wiederei.nschalten des Spulenstromes der im Quecksilber frei
schwimmende obere Eisenkern in Ausschaltrichtung voreilen kann, um erst nach Wiederabschalten
des Spulenstromes auf den in der Ausschaltstellung wieder auf dem Quecksilber schwimmenden
unteren Eisenkern abzufallen. Gegenüber den im Hauptpatent angegebenen Quecksilberschaltern
ist eine erhebliche Vereinfachung erzielt, weil Mittel, wie Drallführungen od. dgl.,
zur Erzielung einer Drehung der Eisenkerne wegfallen. ' Bei Schaltern mit Trockenkontakten
wird der kontaktschließende Eisenkern, wie .schon bei der ersterwähnten Ausführungsform
des Hauptpatents in seiner äußeren Endstellung zwischen federnden Schaltkontakten
in der Einschaltstellung festgehalten und bei stromloser Spule der den Schaltkontakten
abgekehrte Eisenkern unter einer ständig in Ausschaltrichtung wirkenden Kraft, z.
B. einer Feder, von dem kontaktschließenden Eisenkern in einer solchen Gleichgewichtslage
getrennt gehalten, daß beim Wiedereinschalten des Spulenstromes beide Eisenkerne
getrennt in Ausschaltrichtung bewegt werden und nach Wiederausschalten des Spulenstromes
der in die Gleichgewichtlage zurückkehrende Eisenkern den in der Ausschaltstellung
befindlichen kontaktschließenden Eisenkern berührt, so daß bei erneutem Einschalten
des Spulenstromes beide Eisenkerne gemeinsam in die Einschaltstellung bewegt werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform mit Trockenkontakten, bei welcher
ebenfalls der kontaktschließende Eisenkern in .seiner äußeren Endstellung zwischen
federnden Schaltkontakten in .der Einschaltstellung gehalten wird, ist die nur bei
ausgeschaltetem Spulenstrom mögliche, durch eine Rückholfeder oder freien Fall erzeugte
Bewegung des zweiten Eisenkernes in Einschaltrichtung durch Anschlag so begrenzt,
daß dieser Eisenkern nur den in die Ausschaltstellung bewegten kontaktschließenden
Eisenkern nach Abschalten des Spulenstromes berühren kann, ferner sind die beiden
Eisenhülsen in der Spulenwicklung derart angeordnet, daß bei Einschalten des Spulenstromes
die Eisenkerne, einerlei, ob in der Einschaltstellung getrennt oder in der Ausschaltstellung
miteinander in Berührung, stets nur in Ausschaltrichtung bewegt werden. Außerdem
ist im Bewegungsbereich des kontaktschließenden Eisenkerns eine Feder angebracht,
die bei der gemeinsamen Bewegung der beiden in der Ausschaltstellung miteinander
in Berührung gelangten Eisenkerne über die Ausschaltstellung hinaus gespannt wird
und nach Abschalten des Spulenstromes den kontaktschließenden Eisenkern in die Einschaltstellung
schleudert.
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Das letzterwähnte Schaltgerät hat .die Eigenschaft, daß das Schließen
der Schaltkontakte nur bei ausgeschaltetem Spulenstrom erfolgen kann, wie
es
auch schon bei dem an zweiter Stelle genannten Quecksilberschalter des Hauptpatents
der Fall ist. Infolgedessen kann die Spule mit einer Hauptstromwicklung versehen
werden, die so bemessen ist, daß sie nur bei Überschreiten eines bestimmten Stromes
ein zum Herbeiführen der Ausschaltstellung der Eisenkerne ausreichendes Magnetfeld
erzeugt. Der Schalter bildet dann gleichzeitig einen Überlastungsschutz. Bei den
Schaltern, die unter Spurenstrom einschalten, ist die Anordnung der Hauptstromwicklung
deswegen nicht zu empfehlen, weil die Hauptstromwicklung, solange der Spurenstrom
eingeschaltet ist, die Abschaltung nicht bewirken könnte und daher unter Umständen
doch eine Überlastung zu lange aufrechterhalten würde.
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In .der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele von Schaltgeräten
nach der Erfindung in acht Figuren dargestellt, es zeigt Fig. i den Längsschnitt
eines Quecksilberschaltgerätes in der Ausschaltstellung, Fig.2 den Längsschnitt
des gleichen Schaltgerätes in der Einschaltstellung, Fig.3 den Längsschnitt eines
Schaltgerätes mit Trockenkontakten in der Einschaltstellung, Fig. q. die Stellung
der beiden Eisenkerne in der Ausschaltstellung, Fig.5 den Längsschnitt eines weiteren
Schaltgerätes mit Trockenkontakten in der Einschaltstellung, Fig. 6 die Stellung
der Eisenkerne dieses Schaltgerätes bei zum Öffnen der Schaltkontakte eingeschaltetem
Spurenstrom, Fig. 7 bei anschließend wieder ausgeschaltetem Spurenstrom, Fig. 8
bei zum Schließen der Schaltkontakte eingeschaltetem Spurenstrom, im Längsschnitt.
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In allen Ausführungsbeispielen ist die Spurenwicklung mit i, die nicht
magnetisierbare Hülse des Spurenkörpers mit 2, der kontaktschließende Eisenkern
mit 3, der andere Eisenkern mit q., die zum Eisenkern 3 gehörende Eisenhülse mit
5 und die zum Eisenkern 4 gehörende Eisenhülse mit 6 bezeichnet.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. i und 2 ist in der als
geschlossene Röhre, z. B. als Glasröhre, ausgebildeten Spurenhülse 2 ein Quecksilbervorrat
7 untergebracht. Die Spule muß aus diesem Grunde senkrecht eingebaut werden, und
zwar so, daß der kontaktschließende Eisenkern 3 unten liegt. Die beiden Eisenkerne
3 und q. ,sind Hohlzylinder. Der eine Schaltkontakt 8 ist am unteren Ende der Spurenhülse
2 vorgesehen und :ragt ständig in das Quecksilber 7 hinein. Von oben her sticht
der zweite Schaltkontakt 9 in den Hohlraum der Eisenkerne 3 und q. hinein. Er berührt
das Quecksilber nur dann, wenn, wie Fig. 2 zeigt, die Eisenkerne in die untere Endstellung
bewegt worden sind und das OOuecksilber in den Hohlräumen der beiden Eisenkerne
hochgestiegen ist. Der untere, in der tiefsten Stellung ,ganz in das Quecksilber
tauchende Eisenkern 3 ist, beispielsweise durch Querbohrungen io, stark zerklüftet.
Dadurch wird .dem Auftrieb des Eisenkernes im Quecksilber ein Widerstand entgegengesetzt,
der ein selbsttätiges Hochschwimmen des Eisenkernes 3 im Quecksilber aus der unteren
Endstellung heraus nicht zuläßt. An dem Eisenkern q. sind Maßnahmen, die das freie
Hochschwimmen im Quecksilber verhindern, nicht getroffen.
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Das Schaltgerät wirkt wie folgt: In der in Fig. i gezeigten Ausschaltstellung,
bei welcher der den ganzen Hülsenquerschnitt füllende Quecksilbervorrat 7 nicht
bis zum Kontakt 9 hinaufreicht, schwimmen die beiden bei stromloser Spulenwicklung
aufeinandersitzenden Eisenkerne 3 und q. auf dem Quecksilber, ohne in. dieses erheblich
einzutauchen. Die Eisenhülsen 5 und 6 sind so bemessen, daß die beiden Eisenkerne
3 und q. zusammen in der Ausschaltstellung aus der Eisenhülse 6 vorwiegend nach
unten herausragen. Beim Einschalten des Spulenstromes wirkt also die Hülse 6 auf
die beiden miteinander in Berührung befindlichen Eisenkerne nach unten abstoßend.
Daher werden die beiden Eisenkerne beim Einschalten des Spulenstromes kräftig nach
unten bewegt und in das Quecksilber bis auf den Grund der Spurenhülse hineingedrückt.
Die nach oben wirkende Abstoßkraft der unteren Eisenhülse 5 wird dabei überwunden.
Das von den Eisenkernen verdrängte Quecksilber steigt in den Hohlräumen der Eisenkerne
hoch, und stellt, wie oben beschrieben, die stromleitende Verbindung zwischen den
beiden Kontakten 8 und 9 her. Nach Ausschalten des Spurenstromes bleibt der untere
Eisenkern .infolge seiner das selbsttätige Hochschwimmen verhindernden Gestalt in
dem Quecksilber liegen, während der obere Eisenkern q., da er @in dem Quecksilber
7 frei schwimmen kann, sich etwas von dem unteren Eisenkern 3 abhebt. Er gelangt
dann zu der ihm zugeordneten Eisenhülse 6 in eine Lage (s. Fig. 2, strichpunktiert
gezeichnete Lage), in der er über diese vorwiegend nach oben heraussteht. Der untere,
in der Einschaltstellung festgehaltene Eisenkern 3 überragt ebenfalls .die zu ihm
gehörende Eisenhülse 5. Bei dem jetzt erreichten Zustand bewirkt ein Wiedereinschalten
des Spurenstromes, daß beide Eisenkerne getrennt nach oben, also in Ausschaltrichtung,
bewegt werden, wobei der lediglich unter seinem Eigengewicht stehende obere Eisenkern
q. voreilt. Der untere Eisenkern 3 schwimmt in der Ausschaltstellung wieder auf
dem Quecksilber, und der obere Eisenkern q. hängt am oberen Ende der Spurenhülse.
Wenn nun der Spurenstrom wieder ausgeschaltet wird, so fällt der obere Eisenkern
q. auf den unteren Eisenkern 3 ab, so daß die in Fig. i gezeigte Stellung wieder
erreicht wird. Die hierbei auftretende Belastung des unteren Eisenkernes 3 reicht
aber nicht aus, um diesen erheblich in das Quecksilber hineinzudrücken. Die Ausschaltstellung
bleibt also erhalten.
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Das Einscha-Iten des Spurenstromes erfolgt vorzugsweise mittels eines
Drückers. Dabei kann die Spurenwicklung mit einem vorgeschalteten Widerstand an
das Starkstromnetz oder unmittelbar an eine Schwachstromquelle angeschlossen sein.
Diese schon im Patent 876273 vorgesehenen Schaltanordnungen gelten auch für die
übrigen Ausführungsbeispiele.
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform
hat Trockenkontakte, und zwar sind federnde Schaltkontakte 11, 12 vorgesehen, die
mit einem in den kontaktschließenden Eisenkern 3 eingesetzten Kontaktring 13 zusammenwirken.
Das freie Ende des Eisenkernes 3 nach dem Kontaktring 13 ist mit einer Isolierschicht
14 umgeben, so daß es nicht kontaktschließend wirken kann. Der den Kontakten abgekehrte
Eisenkern 4 steht unter einer ständigen Kraft, z. B. der Kraft einer Feder 15, die
ihn von dem kontaktschließenden Eisenkern 3 wegzubewegen versucht. Entgegen der
Kraft .der Feder 15 kann. auf den Eisenkern 4 eine schwache Rückholfeder 15d wirken.
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In der in Fig. 3 gezeichneten Einschaltstellung und bei stromloser
Spule hält die Feder 15 den Eisenkern 4, von dem durch die Kontakte i i, 12 festgehaltenen
Eisenkern 3 getrennt, in einer solchen Gleichgewichtslage, daß er .in Ausschaltrichtung
etwas aus seiner Eisenhülse 6 herausragt. Der kontaktschließende Eisenkern 3 ragt
in .der gleichen Richtung aus seiner Eisenhülse 5 heraus. Beim Einschalten .des
Spulenstromes werden daher beide Eisenkerne getrennt in Ausschaltrichtung bewegt
und nehmen dann die in Fig. 4 ausgezogen .gezeichnete Lage ein. Der Eisenkern 3
befindet sich jetzt in der Ausschaltstellung, bei welcher die Schaltkontakte ix
und 12 den Isoliermantel 14 berühren und dem Wiedereinschalten einen ,gewissen Bewegungswiderstand
entgegensetzen. Wird nun :der Spulenstrom ausgeschaltet, so bewegt "sich der Eisenkern
4 in die Gleichgewichtslage zurück, wobei er den in der Ausschaltstellung befindlichen
Eisenkern 3 berührt (s. Fig. 4, strichpunktiert gezeichnete Lage). Beide Eisenkerne
wirken nun wie ein einziger und nehmen eine solche Lage zur Eisenhülse 6 ein, daß
sie bei erneutem Einschalten des Spulenstromes gemeinsam in Einschaltrichtung bewegt
werden. Nach Abschalten des Spulenstromes wird der Eisenkern 4 durch die sich entspannende
Feder 15 von dem durch seine Kontakte 11, 12 festgehaltenen Eisenkern 3 wegbewegt,
bis er die in Fig. 3 gezeigte Gleichgewichtslage wieder einnimmt.
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An Stelle der Feder 15 kann auch eine Flüssigkeitsfüllung der Spulenhülse
2 treten, in welcher bei stromloser Spule der hohle Eisenkern 4 zur Trennung von
dem in der Einschaltstellung befindlichen Eisenkern 3 hochs.chwimmen kann. In diesem
Falle muß natürlich die Spule senkrecht eingebaut werden. In der Fig. 3 ist noch
angedeutet, daß außerhalb der Spule ein Eisenschluß zwischen den beiden Enden der
Spulenhülse vorgesehen werden kann, was übrigens auch bei allen Ausführungsbeispielen
möglich ist und eine Verstärkung der magnetischen Zugkräfte bewirkt.
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In der Fig. 5 ist ebenfalls ein mit Trockenkontakten ausgerüstetes
Schaltgerät gezeigt. Der kontaktschließende Eisenkern 3 ist ganz ähnlich wie bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ausgebildet und angeordnet. Er hat auch einen
mit federnden Schaltkontakten i i und 12 zusammenwirkenden Kontaktring 13 und ist
im Anschluß an den Kontaktring mit einer Isolierschicht 14 umgeben. Er wird also
auch in seiner äußeren Endstellung zwischen federnden Schaltkontakten in der Einschaltstellung
gehalten. In der Achse der aus Isoliermaterial bestehenden Spulenhülse 2 ist eine
Führungsstange für die beiden als mit einem Boden versehene Hohlkörper ausgebildeten
Eisenkerne 3 und 4 vorgesehen. Diese Führungsstange setzt sich aus zwei im Bereich
der Eisenhülsen 5 und 6 liegenden Eisenteilen 16 und 17, einem zwischen diesen angeordneten
schwächeren Verbindungsstück 18 aus einem nicht magnetisierbaren Werkstoff und einem
aus dem gleichen Werkstoff bestehenden Endstück ig zusammen. Der eine Eisenteil
16, welcher das auf der Kontaktseite befindliche Endstück der Führungsstange bildet,,
greift durch eine Bohrung des aus Isoliermaterial bestehenden Bodens .des kontaktschließenden
Eisenkernes 3 und führt diesen. Das andere aus einem nicht magnetisierbarern Werkstoff
bestehende Endstück ig der Führungsstange greift durch eine Bohrung des Bodens des
Eisenkernes 4. Die Bewegungsfreiheit des letzteren in Richtung nach den Schaltkontakten
hin ist durch einen Anschlag 2o der Führungstange begrenzt. Die Anordnung ist so
getroffen, daß der Eisenkern 4 in Richtung von .den Schaltkontakten i i, 12 weg
in jedem Falle über die zu .ihm gehörende Eisenhülse 6 hinausragt. Der Eisenkern
4 kann also bei eingeschaltetem Spulenstrom nur in Ausschaltrichtung bewegt werden.
Seine Rückkehr bis zum Anschlag 2o bei stromloser Spule besorgt eine schwache Feder
21. Bei senkrechter Anordnung der Spule genügt für die Rückbewegung des Eisenkernes
4 bis zum Anschlag 2o das Eigengewicht des Eisenkernes. Auch der kontaktschließende
Eisenkern 3 ragt in jedem Falle aus seiner Eisenhülse 5 heraus und kann sich .daher
beim Einschalten des Spulenstromes ebenfalls nur in Ausschaltrichtung bewegen. Um
das aus einem nicht magnetisizrbaren Werkstoff bestehende Verbindungsstück 18 der
Führungsstange herum ist eine Schraubendruckfeder 22 angeordnet, die sich im Bereich
des Eisenkernes 4 an einem feststehenden Teller 23 der Führungsstange und im Bereich
des kontaktschließenden Eisenkernes 3 an einem auf dem Verbindungsstück 18 verschiebbaren
Teller 24 abstützt, der durch Anlegen an die innere Stirnfläche des Eisenteiles
16 das Entspannen der Feder 22 begrenzt.
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In .der in Fig. 5 gezeigten Einschaltstellung sind die beiden Eisenkerne
3 und 4 durch die Wirkung des Anschlages 2o in Abstand gehalten. Wird der Spulenstrom
eingeschaltet, so bewegen sich die beiden Eisenkerne, und zwar der durch die federnden
Schaltkontakte i i und 12 gebremste kontaktschließende Eisenkern 3 langsamer, in
Ausschaltrichtung. Die Endstellung dieser Bewegung der Eisenkerne zeigt die Fig.
6. Nach Ausschalten des Spulenstromes bleibt der Eisenkern 3 in .der erreichten
Stellung, und der Eisenkern 4 bewegt sich unter der Kraft der Feder 2i in Richtung
auf den Anschlag 2o zurück und legt sich dabei an den Eisenkern 3 an, ohne dessen
Ausschaltstellung aufheben zu können (s. Stellung der Eisenkerne in
Fig.7).
In dieser Lage stehen die beiden Eisenkerne 3 und 4 in bezug auf ihre Eisenhülsen
5 und 6 immer noch so, daß sie bei Einschalten des Spulenstromes in Ausschaltrichtung
bewegt werden. Ein erneutes Einschalten des Spulenstromes hat also zur Folge, daß
sich beide Eisenkerne gemeinsam in Ausschaltrichtung weiter über die vorher erreichte
Ausschaltstellung hinaus bewegen. Bei dieser Bewegung trifft der Boden des kontaktschließenden
Eisenkernes 3 gegen der Federteller 24 und nimmt diesen unter Spannen der Feder
22 mit. Die Endstellung dieser Bewegung der Eisenkerne 3 und 4 zeigt die Fig.8.
Nach Abschalten des Spulenstromes schleudert die Feder 22 den kontaktschließenden
Eisenkern 3 in die Einschaltstellung, und der Eisenkern 4 kehrt unter der Wirkung
der Feder 2i an seinen Anschlag 20 zurück. Damit ist die Stellung nach Fig. 5 wieder
erreicht und der Einschaltvorgang beendet.
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Während bei den Geräten nach Fig. i bis 4 das Schließen der Schaltkontakte
bei eingeschaltetem Spulenstrom erfolgt, findet bei .dem Gerät nach den Fig. 5 bis
8 das Schließen der Schaltkontakte 11, 12 erst nach Ausschalten des Spulenstromes
statt. Solange die Spule unter Strom steht, ist der kontaktschließende Eisenkern
3 immer in der Ausschaltstellung. Beim Einschalten des Spulenstrom-es zum Schließen
der Schaltkontakte werden die Eisenkerne lediglich in eine Stellung (Fig. 8) bewegt,
aus der heraus bei stromloser. Spule die Schließbewegung stattfindet.
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Bei dem Gerät nach den Fig. 5 bis 8 kann die Spule mit einer Hauptstromwicklung
ausgerüstet werden, die bei unzulässigem Ansteigen des Hauptstromes ein zum Bewegen
der Eisenkerne ausreichendes Magnetfeld erzeugt und dann die Ausschaltung bewirkt,
also eine Überlastung verhindert. Wenn die Spulenwicklung über einen Widerstand
an das Starkstromnetz angeschlossen ist, kann die Hauptstromwicklung einen Teil
der Zugwicklung bilden. Wenn aber die Spule aus einer Schwachstromquelle gespeist
wird, so ist eine besondere Hauptstromwicklung erforderlich.