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Mehrfach-Kontaktanordnung
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an Mehrfach-Kontaktanordnungen.
Mehrfach-Kontaktanordnungen, wie beispielsweise das in der USA-Patentschrift Nr. 2,535, 400 be- schriebene magnetisch erregte Relais, bieten in Schaltnetzwerken zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten zum Öffnen bzw. Schliessen einer Vielzahl von Stromkreisen. Es hat sich nun gezeigt, dass bei solchen Relais im Erregungsfall keine vollkommene Sicherheit daiur besteht, dass tatsächlich alle Kontakte betätigt wor- den sind, weshalb häufig ein besonderer Prüfvorgang an den einzelnen Kontakten erforderlich ist, um ihren jeweiligen Zustand zu ermitteln. Dieser Mangel beruht teils auf unterschiedlichen Luftspalten zwischen den zusammenwirkenden Kontakten, die bei der Herstellung von Mehrfach-Kontakten kaum vermeidlich sind. Bei Erregung eines solchen Relais wird das Kontaktpaar mit dem kleinsten Luftspalt zuerst geschlossen.
Das Schliessen dieses ersten Kontaktpaares bewirkt bei dem bekannten Relais, dass über dieses Kontaktpaar ein erheblicher Teil des magnetischen Flusses einen Nebenschlussweg geringen magnetischen Widerstandes findet und daher für die Flusswege über die noch offenen Kontaktpaare, die höheren magnetischen Widerstand haben, verlorengeht. Dadurch kann es vorkommen, dass für die Betätigung der übrigen Kontaktpaare nicht mehr ein ausreichender magnetischer Fluss verfügbar ist. Es ist daher ohne wesentliche Erhöhung des auf das Relais wirkenden Erregerstromes keine Sicherheit dafür zu erzielen, dass alle Kontaktpaare tatsächlich geschlossen, werden, und aus diesem Grund muss jedes Kontaktpaar zur Ermittlung seines jeweiligen Betriebszustandes gesondert aufgeprüft werden.
Wenn der Erregerstrom erhöht wird, um ein Schliessen aller Kontaktpaare sicherzustellen, ergeben sich zahlreiche andere Schwierigkeiten, welche den auf diesem Wege erzielbaren Vorteil wieder vernichten. Beispielsweise wird auf diese Weise der Geräuschpegel erhöht und damit die Möglichkeit einer falschen Betätigung des Relais geschaffen. Selbst wenn aber eine Erhöhung des Erregerstromes in Betracht gezogen wird, müssten doch alle Kontaktpaare überprüft werden, weil weiterhin keine Sicherheit dafür besteht, dass das Schliessen eines Kontaktpaares als Zeichen für das Schliessen aller übrigen Kontaktpaare angesehen werden kann.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine verbesserte Mehrfach-Kontaktanordnung zu schaffen, bei welcher die beschriebenen Nachteile der bekannten Anordnungen vermieden sind. Insbesondere soll die erfindungsgemässe Mehrfach-Kontaktanordnung so beschaffen sein, dass das Schliessen aller Kontakte gesichert ist und dass die jeweiligen Kontaktzustände ermittelt werden können, ohne dass alle Kontakte einzeln aufgeprüft werden müssen. Dabei soll die zur Betätigung der Mehrfach-Kontaktanordnung erforderliche Leistung vermindert und so die Empfindlichkeit erhöht werden.
Auch soll die Gesamtanordnung durch Verminderung des erforderlichen Materialaufwandes im Betätigungskreis vereinfacht werden. Schliesslich zielt die Erfindung im Falle der Verwendung von elektrisch gesteuerten, magnetisch betätigten Mehrfach-Kontaktanordnungen noch darauf ab, den elektrischen Leistungsbedarf zu verringern, die Anforderungen an die Güte des verwendeten magnetischen Materials herabzusetzen und die Arbeitsweise und die Betriebsbedingungen der Anordnung zu vereinfachen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind mehrere magnetisierbare Kontaktzungen, die im wesentlichen gleiche Länge haben, in geeigneter Weise in eine Fassung aus magnetisierba-
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rem Kunststoff eingebettet. Die Zungen werden in dieser Fassung im wesentlichen parallel zueinander festgehalten, wobei die Fassung eine geschlossene mechanische Verbindung bzw. eine mechanische Kupp- lung unter den Zungen herstellt und zunehmend grösser werdende Längenabschnitte der aufeinanderfol- genden Zungen umschliesst. Die Fassung hat zu diesem Zweck einen Basisabschnitt, von dem sich stufen- weise länger werdende, die Zungen ummantelnde Teile weg erstrecken, so dass die freie Biegelänge der aufeinanderfolgenden Zungen immer kürzer wird.
Die stufenweise veränderliche Steifigkeit der Fassung führt zu einer stufenweise veränderlichen Steifigkeit der untereinander mechanisch gekuppelten Zungen.
Demgemäss wird eine selektiv auf die erste Zunge einwirkende Kraft durch die Fassung zum Teil auf die benachbarte zweite und in weiterer Folge auf die übrigen Zungen übertragen. Analog werden Kräfte, die selektiv auf die zweite und die nachfolgenden Zungen wirken, durch die Fassung zum Teil zur benachbarten dritten bzw. zu den folgenden Zungen übertragen. Das Ergebnis davon ist, dass auf jede folgende
Zunge eine grössere mechanische Kraft einwirkt als auf die vorhergehenden Zungen. Diese übertragenen Kräfte unterstützen die Bewegung der Zungen. Durch die Übertragung dieser Kräfte begünstigt also die Fassung die Zungenbewegung. Da die Fassung aus magnetisierbarem Material besteht, ermöglicht sie auch eine magnetische Kopplung der Zungen mit einer Quelle magnetischen Flusses.
Bei einem andern Ausführungsbeispiel der Erfindung sind zwei solcher Mehrfach-Zungenanordnungen und Fassungen aus magnetisierbarem Kunststoff vorgesehen, wobei die Zungen einander überlappend angeordnet sind, so dass sie eine Vielzahl von Kontaktpaaren bilden ; die Luftspalte zwischen den beiden zusammengehörigen Kontakten derverschiedenen Kontaktpaare sollen dabei stufenweise grösser werden. Ferner ist die so erhaltene Einheit zum Anlegen von Kräften an die einzelnen Paare von Kontaktzungen zwischen zwei remanent magnetisierbaren Teilen angeordnet, die Erregerwicklungen tragen und mit den Kontaktzungen magnetisch gekoppelt sind, ähnlich wie dies in der USA-Patentschrift Nr. 2,995, 637 beschrieben ist.
Um die Vielzahl von Kontaktzungenpaaren zu betätigen, werden an die Erregerwicklungen elektronische Impulse kurzer Dauer angelegt, so dass in den magnetisierbarenTeilen geeignete remanente Magnetisierungszustände auftreten. Auf diese Weise werden die verschiedenen Zungenpaare in geeigneter Weise magnetisiert, so dass zwischen den einzelnen Zungen jedes Paares magnetische Anziehungskräfte entstehen, die das Bestreben haben, die Kontakte zu schliessen. Sobald das erste Kontaktzungenpaar mit dem kleinsten Luftspalt geschlossen worden ist, verläuft ein erheblicher Teil des wirksamen magnetischen Flusses über den vom geschlossenen ersten Zungenpaargebildeten Weg niedrigen magnetischen Widerstandes.
Demgemäss steht für das Schliessen des folgenden zweiten Zungenpaares mit dem etwas grösseren Luftspalt nur noch ein kleinerer Betrag des magnetischen Flusses zur Verfügung. Nach dem Prinzip der Erfindung wird jedoch ein Teil jener Kraft, welche die Bewegung des ersten Zungenpaares bewirkt, von der Fassung aus magnetisierbarem Kunststoff auf das zweite und die weiteren Zungenpaare übertragen, wodurch der verminderte Betrag des magnetischen Flusses kompensiert und die Betätigung des zweiten Zungenpaares und der übrigen Zungenpaare unterstützt wird.
Wenn das zweite und die nachfolgenden Zungenpaare geschlossen worden sind, so werden in analoger Weise nach dem Erfindungsprinzip nichtproportional grösser werdende Beträge des magnetischen Flusses über die schon geschlossenen Zungenpaare im Nebenschluss abgeleitet, wodurch nur noch nichtproportional kleiner werdende Teile des magnetischen Flusses für die Betätigung der nachfolgenden Zungen zur Verfügung stehen. Die Kräfte, welche das Schlie- ssen des zweiten und der folgenden Zungenpaare bewirken, werden aber nach dem Erfindungsprinzip in analoger Weise von der Fassung aus magnetisierbarem Kunststoff mit zunehmend grösserem Anteil zum nächsten Zungenpaar bzw. den folgenden Zungenpaaren übertragen, wodurch die Flussverminderung kompensiert und die Betätigung aller Zungen unterstützt wird.
Wenn daher das Zungenpaar mit dem grössten Luftspalt geschlossen worden ist, so sind jedenfalls die vorhergehenden Zungenpaare mit den kleineren Luftspalten ebenfalls geschlossen. Eine Überprüfung des jeweiligen Zustandes des letzten Zungenpaares ermöglicht daher eine rasche Ermittlung des Zustandes aller vorhergehenden Zungenpaare.
Die Vielzahl von betätigten Zungenpaaren kann, wie in der USA-Patentschrift Nr. 2,995, 637 beschieben, durch Anlegen geeigneter elektronischer Impulse an die Erregerwicklungen der remanent magnetisierbaren Teile unter Änderung des Magnetisierungszustandes derselben und Umsteuerung des magnetischen Flusses über die Zungen wieder ausgelöst werden. Die einzelnen Zungen werden dabei entmagnetisiert und die natürliche Steifigkeit der Zungen bewirkt, dass die beiden Zungen eines jeden Paares zurückfedern und sich trennen. Die Fassung aus magnetisierbarem Kunststoff unterstützt auf mechanischem Wege die Auslösung aller Zungenpaare, falls diese aus irgendwelchen, nicht vorhergesehenen Gründen aneinander kleben sollten.
Ein allgemeines Merkmal der Erfindung ist demnach eine Mehrfach-Kontaktanordnung, bei der meh-
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rere Kontaktglieder mechanisch durch einen Bauteil miteinander verbunden sind, der die Eigenschaft ei- ner stufenweise veränderlichen Biegsamkeit hat. Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt darin, dass dieser Bauteil durch eine Fassung gebildet ist, die stufenweise grösser werdende Teile der aufeinanderfolgenden Kontaktglieder umschliesst. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die aufeinanderfol- genden Kontaktglieder um zunehmend grösser werdende Strecken beweglich und die Teile der Fassung, welche die einzelnen Kontaktglieder umschliessen, haben eine von den vorgesehenen Bewegungsstrecken der einzelnen Kontaktglieder abhängige Biegsamkeit.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die Mehrfach-Kontaktanordnung eine Vielzahl von Kontakten bildet und benachbarte Kontakte mechanisch durch einen Bauteil miteinander verbunden sind, wobei Mittel zum Anlegen von Kräften an die Kontakte vorgesehen sind und der erwähnte Bauteil in Abhängigkeit von den an die Kontakte angelegten Kräften zunehmende Anteile dieser Kräfte zum jeweils nächsten Kontakt überträgt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung umfasst die Mehrfach-Kontaktanordnung zwei Bänke von Zungen, die so angeordnet sind, dass sich eine Vielzahl von Paaren zusammenwirkender Kontaktzungen ergibt, wobei die beiden Zungen jedes Paares einen Luftspalt einschliessen, der jeweils grösser ist als der Luftspalt zwischen den beiden Zungen des vorhergehenden Paares, und wobei Mittel zum Anlegen von Kräften an die Zungenpaare und mechanische Kupplungsmittel vorgesehen sind, welche die Zungen wenigstens einer dieser Bänke so miteinander verbinden, dass die mechanische Kupplungseinrichtung in Abhängigkeit von den angelegten-Kräften zunehmend grösser werdende Anteile der angelegten Kräfte auf die nächsten Zungenpaare überträgt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung bestehen die Zungen der beiden Zungenbänke aus magnetisierbarem Material und die Einrichtung zum Anlegen einer Kraft ist eine Wicklung, die wenigstens mit einer Zungenbank induktiv gekuppelt ist, um eine Magnetisierung der Zungenpaare zu ermöglichen, durch die an den Zungenpaaren magnetische Kräfte wirksam werden, die zur Folge haben, dass die mechanische Kupplungseinrichtung zunehmend grösser werdende Anteile dieser Kräfte auf das jeweils nachfolgende Zungenpaar überträgt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht'darin, dass die verschiedenen Zungenpaare bei entsprechender Speisung der Erregerwicklung nacheinander geschlossen werden, wobei die mechanische Kupplungseinrichtung auf die nachfolgenden Zungenpaare zunehmend grössere Anteile der auftretenden Kräfte überträgt und dadurch die abnehmenden Flussstärken kompensiert, die nach dem Schliessen eines oder mehrerer Zungenpaare zum Schliessen der nachfolgenden Zungenpaare noch zur Verfügung stehen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht die Einrichtung zum Anlegen der Betätigungskräfte aus einem remanent magnetisierbaren Bauteil, mit dem die beiden Zungenbänke magnetisch gekuppelt sind und der eine Wicklung trägt, die induktiv mit dem Bauteil gekoppelt ist, so dass bei Erregung dieser Wicklung ein bestimmter remanemer Magnetisierungszustand entsteht, der das Bestreben hat, die einzelnen Zungenpaare nacheinander in Bewegung zu setzen, wobei die mechanische Kupplungseinrichtung auf die Bewegung der Zungenpaare reagiert und die Betätigung der einzelnen Zungenpaare un- terstützt, indem sie zunehmend grösser werdende Anteile der mechanischen Kräfte, die durch die Bewegung der Zungenpaare verursacht werden, auf die nachfolgenden Zungenpaare überträgt.
Die Erfindung soll nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen an Ausführungsbeispielen genauer erläutert werden. Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Ansicht. Fig. 2 stellt in Draufsicht ein weiteres Ausführungsbeispiel dar, bei dem zwei Einheiten nach Fig. 1 zu einer MehrfachKontaktanordnung kombiniert sind. Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie 3-3 in Fig. 2, während Fig. 4 einen in grösserem Massstab gehaltenen Querschnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 2 darstellt. Fig. 5 zeigt perspektivisch und teilweise im Querschnitt das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 in Kombination mit zur Kontaktbetätigung dienenden magnetischen Kreisen. Fig. 6 erläutert an Hand eines Diagrammes die auf die einzelnen Kontakte des Ausführungsbeispieles nach Fig. 3 bei der Kontaktbetätigung einwirkenden Kräf- te.
In Fig. l ist eine Vielzahl von Kontaktzungen 1a - 1f erkennbar, die miteinander durch einen als Fassung dienenden Bauteil 2 verbunden sind. der einen verdickten Abschnitt 2a hat, welcher als Basisabschnitt zur starren Halterung der klemmenseitigen Enden der Kontaktzungen la-vif dient, und ferner einen Um- mantelungsabschnitt. 2b, der abgestuft ist und daher verschieden lange Teile der vom Basisabschnitt 2a vorstehenden Kontaktzungen umschliesst. Der Bauteil 2 besteht vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise aus magnetisierbarem Material, wie beispielsweise aus magnetisierbarem Kunststoff, so dass eine magnetische Kopplung dieses Bauteiles mit den einzelnen Kontaktzungen möglich ist.
Der Basisabschnitt 2a dient sowohl zur Abstützung der Kontaktzungen la-vif als auch als fester Bezugsteil, gegenüber welchem
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sich die Kontaktzungen unter der Einwirkung von Kräften relativ bewegen können. Der Ummantelungsab- schnitt 2b ist beim dargestellten Beispiel so ausgebildet, dass er Teile der Kontaktzungen la-vif umschliesst und lückenlos durch Festmaterial miteinander verbindet, kann aber auch als eine Ummantelung ausgeführt werden, welche die einzelnen Kontaktzungen miteinander verbindet und mechanisch kuppelt, ohne dass zwischen ihnen über die Kupplungsstrecken durchgehend Festmaterial liegt. In jedem Falle bil- "dender Ummantelungsabschnitt 2b langgestreckte benachbarte Zonen mit abgestufter Steifigkeit.
Wie später im Zusammenhang mit der Arbeitsweise des Austuhrungsbeispiele !. nach i-ig. nocti genauer erläutert wird, werden Betätigungskräfte, die auf die frei biegsamen Enden der Kontaktzungen la-If einwirken, über den Ummantelungsabschnitt 2b mit zunehmenden Anteilen auf die jeweils nachfolgenden Kontakt- zungen übertragen. Die für den Ummantelungsabschnitt 2b typische Eigenschaft einer stufenweise zuneh- menden Steifigkeit kann auch mit andern geometrischen Formgebungen erreicht werden. Beispielsweise kann ein im wesentlichen dreieckiger Abschnitt verwendet werden, bei dem die Ummantelungsstrecke von einem Minimalwert bei der Kontaktzunge la auf einen Maximalwert bei der Kontaktzunge 1f zunimmt.
In Fig. 2 ist eine dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 entsprechende erste Einheit mit einer Vielzahl von Kontaktzungen la-vif dargestellt, die untereinander durch einen Bauteil 2 mit einem Basisabschnitt 2a und einem Ummantelungsabschnitt 2b verbunden sind, und ferner eine zweite, ebenfalls dem Ausführungsbeispiel nach Fig. l ähnliche Einheit mit einer Vielzahl von Kontaktzungen 3a - 3f aufweist, die untereinander durch einen Bauteil 4 mit einem Basisabschnitt 4a und einem Ummantelungsabschnitt 4b verbunden sind. Diese beiden Einheiten sind in ein Hüllgefäss 6 eingeschlossen, das in der Zeichnung teilweise weggebrochen ist, um den Innenaufbau freizulegen.
Die beiden Einheiten sind so angeordnet, dass die einander überlappenden frei biegsamen Endteile der Zungen la-vif und 3a - 3f eine Vielzahl von Paaren zusammenwirkender Kontakte bilden.
Die Relativlage der Kontaktzungen ist am besten aus Fig. 3 erkennbar, wo die Zunge 1 die Zunge 3 teilweise überlappt und mit dieser ein Kontaktpaar 5 bildet, während die Bauteile 2 und 4 die Zungen 1 bzw. 3 halten und zugleich das Hüllgefäss 6 abstützen. Dieses Gefäss 6 kann aus beliebigem Material, vorzugsweise aus Glas, bestehen und ist in bekannter Weise mit den Bauteilen 2 und 3 verschweisst bzw. verschmolzen, so dass die Kontakte innerhalb des Gefässes luftdicht eingeschlossen und geschützt liegen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 bilden das Hüllgefäss und die Bauteile 2 und 4 einen starren Tragteil für die Kontaktzungen und ein Bezugssystem, gegenüber welchen die Zungen relativ beweglich sind. Die Ummantelungsabschnitte 2b und 4b sind in der dargestellten Weise symmetrisch angeordnet, wobei jene Zonen dieser Abschnitte, welche die geringste Steifigkeit haben, bei den Zungen la und 3a liegen und die Steifigkeit der Zonen in Richtung zu den Zungen 1f und 3f hin anwächst und dort den Maximalwert erreicht.
Die beiden Einheiten sind vorzugsweise so angeordnet, dass die Luftspalte zwischen den Kontaktpaaren 5 stufenweise grösser werden. Dieses Merkmal ist am besten aus Fig. 4 erkennbar, wo die Kontaktpaare 5a - 5f in das Hüllgefäss 6 eingeschlossen im Querschnitt dargestellt sind. Man erkennt, dass die von den
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gibt. Die Luftspaltgrössen stehen somit in einer bestimmten Beziehung zu der Steifigkeit der Zonen der Ummantelungsabschnitte, in denen die zugeordneten Kontaktzungen liegen. Betrachtet man die Fig. 2 und 4, so ist ersichtlich, dass das Kontaktpaar 5a mit dem kleinsten Luftspalt jenen Zonen der Ummantelungsabschnitte 2b und 4b zugeordnet ist, welche die geringste Steifigkeit haben, wogegen das Kontaktpaar 5f mit dem grössten Luftspalt den Zonen mit der grössten Steifigkeit zugeordnet ist.
Zuweilen kann es auch erwünscht sein, alle Luftspalte gleich gross zu bemessen. Auch diese Ausführung ist im Rahmen der Erfindung möglich, wenngleich sich besondere Vorteile ergeben, wenn die Luftspaltgrössen in der beschriebenen Weise abgestuft werden.
Gemäss Fig. 5 ist die Kontaktanordnung nach Fig. 5 zwischen zwei remanent magnetisierbaren Teilen 7a und 7b angeordnet und mit diesen Teilen magnetisch gekoppelt. Mit den magnetisierbaren Teilen 7a, 7b sind induktiv zugeordnete Wicklungen 8a und 8b gekoppelt. In Fig. 5 ist ein Teilschnitt durch die remanent magnetisierbaren Teile 7a und 7b und durch die Kontaktanordnung dargestellt, wodurch der Ge- samtaufbau verdeutlicht wird. Die Pfeile 9a und 9b deuten geeignete remanente Magnetisierungszustände der magnetisierbaren Teile 7a und 7b an. Auf diese Pfeile wird später bei der Erläuterung der Betätigung der Kontaktpaare 5 verwiesen. Die Bauteile 2 und 4, die mit den remanent magnetisierbaren Teilen 7a. 7b magnetisch gekoppelt sind, bilden einen Weg niedrigen Widerstandes für den magnetischen Fluss, der zur Betätigung der Kontaktpaare 5 verwendet wird.
Die remanent magnetisierbaren Teile 7a und 7b dienen
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dazu, an den frei biegsamen Endteilen der Kontaktzungen durch den über die Kontaktpaare 5 verlaufenden magnetischen Fluss Kräfte zu erzeugen, die zu einer magnetischen Anziehung der freien Zungenenden führen. Es können aber auch andere Einrichtungen zum Aufbringen von Betätigungskräften an den freien Zungenenden angewendet werden. Beispielsweise kann zu diesem Zweck in bekannter Weise über die gesamte Anordnung nach Fig. 2 eine Spule geschoben werden und ebenso können mechanische Mittel zur Erzeugung der Betätigungskräfte angewendet werden.
Die Arbeitsweise des Ausführungsbeispieles nach Fig. 2 lässt sich gut an Hand des magnetischen Kreises nach Fig. 5 erläutern, wobei auf das Diagramm nach Fig. 6 verwiesen werden soll, in dem auf der Ordinate die Betätigungskraft und auf der Abszisse der Ordnungsindex des betrachteten Kontaktpaares aufge-
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Verlauf5a - 5f übertragen wird. Die Resultierende aus magnetischer Kraft A und mechanischer Kraft B, die auf die einzelnen Kontaktpaare 5a - 5f wirkt, wird von der Linie C angegeben. Der Gesamtbetrag der resultierenden Kraft C an den Kontaktpaaren ist stets ausreichend, um ein Schliessen der Kontaktpaare zu bewirken.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 können die Kontaktpaare 5a - 5f durch Anlegen eines geeigneten, im vorliegenden Falle positiven Impulses an die Plus-Klemmen der Wicklungen 8a und 8b und durch Erdung ihrer Minus-Klemmen betätigt werden. Auf diese Weise entsteht innerhalb der Wicklungen 8a und 8b ein magnetisches Feld, das in den beiden ramanent magnetisierbaren Teilen 7a und 7b remanente Magnetisierungszustände in den durch die Pfeile 9a und 9b angedeuteten Richtungen hervorruft. An den frei biegsamen Endteilen der Kontaktzungen 1 und 3 ergeben sich dabei gegensinnige remanente Magnetpole, so dass sich die Zungen anziehen und die Kontaktpaare 5a - 5f schliessen. Zunächst muss ein hinreichend starker magnetischer Fluss verfügbar sein, um ein Schliessen des ersten Kontaktpaares 5a mit dem kleinsten Luftspalt (vgl. Fig. 4) zu bewirken.
Die Betätigung dieses ersten Kontaktpaares 5a hat zwei Auswirkungen : Erstens wird dadurch der magnetische Widerstand zwischen den Kontaktzungen la und 3a vermindert und zweitens werden die Ummantelungsabschnitte 2b und 4b gezwungen, einen Teil der durch die magnetische Anziehung erzeugten mechanischen Kraft auf die restlichen Kontaktzungen 1b - 1f und 3b bis 3f zu ubertragen.
Der verminderte magnetische Widerstand zwischen den Kontaktzungen la und 3a bildet für den magnetischen Fluss einen bevorzugten Nebenschlussweg, der über das geschlossene Kontaktpaar 5a verläuft, so dass für die restlichen Kontaktpaare 5b - 5f nur noch nichtproportionale kleinere Beträge des magneti-
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luste, so sollte zur Betätigung eines jeden der sechs Kontaktpaare 1/6 des Gesamtflusses zur Verfügung stehen. Infolge des verminderten magnetischen Widerstandes des bereits geschlossenen Kontaktpaares 5a wird über dieses Kontaktpaar jedoch mehr als 1/6 des Gesamtflusses im Nebenschluss geleitet, so dass für das Schliessen der restlichen Kontaktpaare 5b - 5f nur noch weniger als 5/6 des Gesamtflusses zur Verfügung stehen. Ausgedrückt durch die wirksamen Kräfte lässt z.
B. die Linie A in Fig. 6 erkennen, dass die magnetische Kraft, die auf die Zungen des Kontaktpaares 5a wirkt, 18 Einheiten aufweist, dass aber durch den Nebenschluss des magnetischen Flusses nach dem Schliessen des Kontaktpaares 5a die zum Schliessen
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folgenden Kontaktpaare 5c, 5d, 5e bzw. 5f abnehmende magnetische Kräfte von 14, 111/2, 8 1/2 bzw.
5 Einheiten einwirken (vgl. die Linie A in Fig. 6). In weiterer Analogie werden die mechanischen Kräfte, die von den durch die magnetischen Kräfte erzwungenen Bewegungen der Kontaktzungen erzeugt werden, zum Teil von den Ummantelungsabschnitten 2b und 4b der Kontaktzungen auf die jeweils nachfolgenden Zungen 1c - lf und 3c - 3f übertragen, so dass auf die entsprechenden Kontaktpaare immer stärkere mechanische Kräfte von 4, 6 1/2, 9 1/2 bzw. 13 Einheiten (vgl. Linie B in Fig. 6) ausgeübt werden, wodurch die nachfolgenden Kontakte um immer grösser werdende Strecken bewegt werden. An jedem Kontaktpaar ergibt sich somit eine Gesamtkraft von 18 Einheiten (vgl. Linie C in Fig. 6), die zum Schliessen aller Kontaktpaare ausreicht. Auf diese Weise wird auch'das letzte Kontaktpaar 5f mit dem grössten Luftspalt sicher geschlossen.
Da die Kontaktzungen 1 bzw. 3 durch die Ummantelungsabschnitte 2b bzw. 4b miteinander verbunden und gekuppelt sind, wird durch das Schliessen des letzten Kontaktpaares 5f mit dem grössten Luftspalt eindeutig angezeigt, dass alle vorhergehenden Kontaktpaare 5a - 5e, die kleinere Luftspalte haben, bereits geschlossen worden sind. Demgemäss kann durch Aufprüfen des Zustandes des Kontaktpaares 5f mit Sicherheit festgestellt werden, ob alle Kontaktpaare 5a - 5f geschlossen sind oder nicht.
Wenn alle Kontaktpaare geschlossen sind, kann durch Anlegen geeigneter Impulse, im vorliegenden Falle eines positiven Impulses an die Plus-Klemme der Wicklung 9a und eines negativen Impulses an die Plus-Klemme der Wicklung 9b unter Erdung der Minus-Klemmen dieser Wicklungen, ein Abfallen der Kontaktanordnung bewirkt werden. Durch diese Impulsgabe wird der remanente Magnetisierungszustand des remanent magnetisierbaren Teiles 7b umgekehrt (entgegen dem Pfeil 9b), während der remanente Magnetisierungszustand des Teiles 7a gleich bleibt wie in Fig. 5 (vgl. Pfeil 9a). Dadurch verschwinden die remanenten Magnetpole an den Enden der einzelnen Kontaktzungen 1 und 3, so dass diese Zungen infolge ihrer natürlichen Steifigkeit zurückfedern und die Kontakte öffnen.
Die Ummantelungsabschnitte 2b und 4b stören dieses Zurückfedern der Zungen nicht, sondern können dieses sogar unterstützen, weil sie die Steifigkeit der Zungen erhöhen und zwischen den einzelnen Zungen Kräfte übertragen, durch die auch aneinander haftende Zungen getrennt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrfach-Kontaktanordnung mit einer Vielzahl von nachgiebigen Kontaktgliedern, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktglieder durch einen Bauteil mit stufenweise veränderlicher Biegsamkeit zu gegenseitiger Abhängigkeit miteinander verbunden sind.
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