DE922963C

DE922963C - Relaispruefgeraet mit einer zur Anzeige dienenden Braunschen Roehre

Info

Publication number: DE922963C
Application number: DES25886D
Authority: DE
Inventors: Herbert Dipl-Ing Wilhelm
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1943-08-04
Filing date: 1943-08-04
Publication date: 1955-01-31

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Prüfgerät, das in einfacher Weise die Kennwerte von Relais, insbesondere die Anlauf- und Umschlagzeiten sowie Unsymmetrien von periodisch schaltenden Relais, zu messen gestattet.
Beispielsweise in Funkmeßanlagen werden häufig Relaisschaltungen benutzt, bei denen die einzelnen Relais periodisch erregt werden und in einer bestimmten Phasenlage zueinander arbeiten müssen.
Die Erfindung schafft die Möglichlçeit, derartige Relaisschaltungen einwandfrei und mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu prüfen und einzustellen.
Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck bei einem Relaisprüfgerät mit einer zur Anzeige dienenden BraunschenRöhre, bei der durch Anlegen sinusförmiger Wechselspannungen - gleicher Frequenz, jedoch mit um go0 gegeneinander verschobener Phase und solchen Amplituden, daß sich auf der x- und y-Achse gleiche Ausschläge ergeben, an die Ablenksysteme eine kreisförmige Bahn des Elektronenstrahles erzwungen ist, das zu prüfende Relais in einen der Ablenkkreise der Braunschen Röhre eingeschaltet.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele.
In Fig. I ist bei B die Braunsche Röhre angedeutet mit den in bekannter Weise senkrecht zueinander geordneten elektrostatischen Ablenksystemen x, y. Wenn man an das eine Plattenpaar eine sinusförmige Wechselspannung legt und über einen Phasendreher Ph eine um go0 phasenverschobene Spannung auf das andere Plattenpaar gibt und ferner durch einen Spannungsteiler Sp diese Spannungen so einstellt, daß die Ausschläge auf der x-Achse der Braunschen Röhre genau so groß sind wie auf der y Achse, so erhält man bekanntlich als Lissajousche Figur auf dem Bildschirm der Braunschen Röhre einen Kreis. Jeder Punkt des Kreises entspricht einer genau definierten Phasenlage der angelegten Spannung; so entsprechen z. B. die Schnittpunkte des Kreises mit der x-Achse den Nulldurcbgängen der an die y-Platten angelegten Spannung.
Um nun die Kennwerte eines Relais R zu messen, legt man ein Plattenpaar der Braunschen Röhre nicht direkt an die sinusförmige Netzspannung N, sondern über die zu untersuchenden Relaiskontakte, die alsdann mit der Frequenz der angelegten Wechselspannung den Ablenkkreis öffnen und schließen. Solange der Relaiskontakt und damit der Ablenkkreis geöffnet ist, wird der Kreis, den der Elektronenstrahl auf den Bildschirm der Braunschen Röhre schreibt, unterbrochen, der Elektronen strahl fällt in dieser Zeit mit der x- bzw. y-Achse zusammen, je nachdem ob man den x- oder den y-Kreis durch die Relaiskontakte unterbricht. Beim Schließen des Relaiskontaktes springt der Elektronenstrahl wieder auf den Kreisumfang K (Fig. 2) zurück.
Da der Elektronenstrahl während einer Periode genau einmal den Kreisumfang durchläuft, kann man dienen Kreis mit einer Zeitskala Z (Fig. 2) versehen. Der Verlauf dieser Skala Z ist linear, und es läßt sich auf ihr direkt ablesen, wie groß die Anlaufzeit des Relais, bezogen auf den Nulldurchgang der angelegten Wechselspannung, ist. Auch die anderen Kenngrößen des Relais, wie Umschlagzeit und Unsymmetrie, sind direkt etwa in Millisekunden ablesbar.
An Hand der Fig. 2 sei als Beispiel die Messung eines gepolten Relais mit einem Umschaltkontakt bei Erregung mit einem Wechselstrom von 50 Hz erläutert. An der Meßskala Z, die einen Gesamtbereich von 20 ms aufweist, kann folgendes abgelesen werden: Nach 2,7 ms, vom Spannungsnulldurchgang der an der Relaiswicklung liegenden Spannung ab gerechnet, öffnet sich der Kontakt auf der einen Seite, um sich nach 3,7 ms auf der anderen Seibe zu schließen. Die'Umschlagzeit beträgt also 3,7-2,7 = I,O ms. Von 3,7 bis I3 ms, also 9,3 ms, bleibt der Relaiskontakt geschlossen, um dann wieder von I3 bis I3,9 ms, also o,g ms, zu öffnen. Die Umschlagzeiten sind hier also unsymmetrisch. Das trifft auch für die Anlaufzeiten zu, da die Anlaufzeit nach der einen Seite von o bis 2,7 mm, also 2,7 ms beträgt, während sie nach der anderen Seite 3 ms (Io bis I3 ms) groß ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Relaisprüfgerät mit einer zur Anzeige dienenden Braunschen Röhre, bei der durch Anlegen sinusförmiger Wechselspannungen gleicher Frequenz, jedoch um go0 gegeneinander verschobener Phase und solchen Amplituden, daß sich auf der x- und y-Achse gleiche Ausschläge ergeben, an die Ablenksysteme eine kreisförmige Bahn des Elektronenstrahles erzwungen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das zu prüfende Relais in einen der Ablenkkreise der Braunschen Röhre eingeschaltet ist.
2. Relaisprüfgerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildschirm der Braunschen Röhre eine der benutzten Ablenkfrequenz angepaßte kreisförmige Zeitskala aufweist.