DE922095C

DE922095C - Spindeltrieb zur Umwandlung eines Drehmomentes in einen axialen Schub

Info

Publication number: DE922095C
Application number: DESCH9169A
Authority: DE
Inventors: Reinhold Schulze
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-03-29
Filing date: 1953-03-29
Publication date: 1955-01-07

Description

Bekannt sind Spindeltriebe, bestehend aus Spindeln mit ein- oder mehrgängigem Rechts- oder Linksgewinde und mit einer oder mehreren Muttern oder mutterartigen Vorrichtungen, welche dazu dienen, eine Drehbewegung in eine lineare Bewegung umzuwandeln, deren Größe eine Funktion der Drehzahl und der Gewindesteigung ist. Da diese Steigung mit Rücksicht auf - die Gewindemuttern bisher stets gleichbleibend war, so konnte die Größe der linearen Geschwindigkeit nur durch die antreibende Drehzahl beeinflußt werden. Diese Drehzahl kann aber bei Handantrieb wie bei mechanischen Antrieben nicht immer genügend verändert werden. Die Praxis aber verlangt sehr oft eine lineare Bewegung, die dem jeweiligen Zweck angepaßt werden muß, und der Konstrukteur hatte sich bisher nur für eine größere oder kleinere Steigung des Gewindes auf der Spindel und in der Mutter zu entscheiden..
Bekannt sind zwar auch Spindel- oder Schraubengetriebe, in denen Spindeln oder Schrauben mit veränderlicher Steigung mitwirken, in deren Gewindegängen etwa Steuernocken oder Führungsrollen laufen und irgendwelche Bewegungsvorrichtungen, Geschwindigkeiten oder Drehbewegungen zweckdienlich beeinflussen, wie beispielsweise im Patent 7I2 235; aber solche Getriebe sind: bisher nur als Regler oder Steuermechanismen benutzt worden.
Nach der Erfindung wird die lineare Bewegung erzeugt durch einen Spindeltrieb, dessen Spindel ein Gewinde mit wechselnder Steigung trägt und deren Gewindemutter aus :einer ein- oder mehrgängigen Spiralfeder besteht, deren Windungen. in die Gänge des Spindelgewindes eingreifen und sich so der wechselnden Steigung derselben anpassen. Diese Mutter kann aus dem Gewindegange entsprechend profiliertem Federstahl oder aus gebündelten Stahlblechen bestehen und unten oder oben oder an beiden Enden in kräftige Ringköpfe eingelassen werden, welche die Axialkräfte aufnehmen können.
Solche Spindeltriebe können beispielsweise Verwendung finden in Rohrleitungsarmaturen, wie Schiebern und Ventilen, bei denen ein schnelles Öffnen und Schließen des Durchflußquerschnittes, aber auch ein langsames und sicheres. Aufsetzen und Anheben des Verschlußkeiles oder des Kegels wünschenswert ist. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei Schottüren an Bord von Schiffen, bei Schleusentoren, bei sogenannten eisernen Bühnenvorhängen usw., die alle möglichst schnell und sicher geschlossen und geöffnet werden müssen. Ferner können solche Spindeltriebe vorteilhaft verwendet werden in Spindelpressen, mit denen z. B. Heu, Torf oder Abfallstoffe komprimiert werden sollen und bei denen der wachsende Gegendruck durch kleinere Steigung des Spindelgewindes ausgeglichen werden kann, um eine Überlastung des Antriebes zu vermeiden. Gerade hierin liegt der erzielbare, patentbegründende Fortschritt der Erfindung, daß mit einer wechselnden Spindelsteigung ein in beliebiger Stellung erforderlicher axialer Gegendruck erzeugt werden kann und hierzu stets nur das gleiche Drehmoment benötigt wird.
Auch im Kranbau dürfte die Erfindung zweckmäßige Anwendung finden, wenn es darauf ankommt, die Arbeitsweise durch geschickte Bewegungen z. B. eines Auslegers zu verbessern. Ferner ist die Erfindung anwendbar an Textilmaschinen mit ihren vielseitigen Bewegungsmechanismen sowie an manchen Werkzeugmaschinen und an den Steuerungseinrichtungen von Kraft- und Arbeitsmaschinen. Sogar im Spielzeugbau wären solche Spindeltriebe sinngemäß und mit überraschenden Wirkungen denkbar.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und grundsätzlich dargestellt. Nach Abb. I hat die Spindel a oben eine kleine Steigung h, die nach unten zu allmählich in eine größere Steigung hl übergeht. Nach Abb. 2 hat die Spindel a oben eine große Steigung h1, die nach unten zu allmählich in eine kleinere Steigung h übergeht. Nach Abb.3 geht auf der Spindel a die große Steigung h1 nach unten zu vorübergehend in eine kleinere Steigung h und dann wieder in die größere Steigung h1 über. So können die Steigungsänderungen beliebig angeordnet werden, die federnde Mutter b wird über alle Schwankungen der Gewindesteigung hinweglaufen, sofern natürlich für allmähliche Übergänge gesorgt wird.
Die Abb. q. versinnbildlicht die Umsetzung der Umdrehungen za der Spindeln zu Abb. r, 2 und 3 in die jeweils gewünschte lineare Bewegung mit der Geschwindigkeit v.

Claims

PATENTANSPRUCH: Spindeltrieb zur Umwandlung eines Drehmomentes in einen axialen Schub, bestehend aus einer Gewindespindel und einer zugehörigen Gewindemutter, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel mit einem Gewinde von wechselnder Steigung versehen ist und dieGewindemutter aus einer sich der wechselnden Steigung anpassenden Spiralfeder od. dgl. besteht. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 712:235.