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Anodenträger Zum Aufhängen von Anoden und zur Stromzuführung zu diesen
benutzt man vielfach sogenannte Anodenträger. Dies sind Traghaken, die am unteren
Ende ihres Schaftes einen quer dazu stehenden Gewindebolzen tragen, auf dem die
Anode aufgehängt und durch eine Mutter gehalten wird. Zum Schutze der stromleitenden
Metallteile gegen die Angriffe des Elektrolyts hat man -die in das Bad eintauchenden
Teile mit einer aus harten Isolierstoffen, z. B. Phenol- oder Kresolharzen, bestehenden
Umhüllung versehen. Ebenso hat man die Mutter durch Verwendung von Kunstharzen gegen
chemische Einflüsse widerstandsfähig zu machen versucht. Diese bekannten Anodenträger
haben sich jedoch nicht voll bewährt, insbesondere nicht für Anoden größeren Gewichtes.
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So hat man ganz aus Kunstharz bestehende Muttern mit eingeformtem
Gewinde verwendet. Da zur Erzielung eines guten Stromüberganges vom Traghaken auf
die Anode, namentlich bei Anwendung hoher Stromdichten, ein hoher Anpreßdruck durch
die Mutter erzeugt werden muß, reißt das nur wenig dauerhafte Innengewinde der Kunstharzmuttern
schnell aus. Man hat zur Vermeidung dieser vorzeitigen Zerstörung des Gewindes auch
schon versucht, in die Kunstharzmuttern eine metallische Gewindebüchse einzusetzen.
Auch dies hat nicht zu einem vollen Erfolg geführt, da der Kunstharzteil der Mutter
nicht fest genug ist, um die hohen Anpreßdrücke, die mittels der Mutter erzeugt
werden müssen, auszuhalten. Die Folge hiervon ist, daß bereits nach kurzer Zeit
der Kunststoffteil auf der Gewindehülse unbrauchbar wird, da der Kunstharzteil zu
stoß- und druckempfindlich ist. Da auch der das untere Ende des Traghakens und den.
Kopf des Tragbolzens umhüllende Mantel aus Kunstharz besteht, überträgt sich der
Anpreßdruck von der Mutter auf diese Hülle, so daß sowohl die Mutter
als
auch die Umhüllung des Bolzenkopfes leicht reißt und platzt, -wodurch der Anodenträger
unbrauchbar wird und ausgewechselt werden muß.
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Hier schafft .die Erfindung wirksam Abhilfe. Erfindungsgemäß ist die
Mutter aus wenigstens zwei Teilen zusammengesetzt, und zwar aus einer mit einem
Schlüsselangriff versehenden Mutter und aus einer diese umgreifenden, leicht abnehmbar
gehaltenen Schutzkappe. Durch diese Teilung der Mutter entsprechend ,den Funktionen
der Einzelteile läßt sich die metallische Mutter durch ein Werkzeug, z. B. einen
Schraubenzieher oder Schraubenschlüssel, außerordentlich fest anziehen, wodurch
auch bei hohen Stromdichten ein ausgezeichneter Stromübergang vom Haken auf die
Anode gewährleistet ist. Die Schutzkappe hat dann nur die Aufgabe, die metallische
Mutter vor dem Elektrolyt zu schützen.
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Es empfiehlt sich, die Schutzkappe aus einem elastisch nachgiebigen
Werkstoff, z. B. Natur- oder Kunstgummi, thermoplastischem Kunststoff in entsprechend
weicher Einstellung od. dgl., herzustellen. Man kann dann einerseits die natürliche
Elastizität des Werkstoffes ausnutzen, um die Schutzkappe über die Mutter zu streifen
oder sie von dieser abzuziehen. Macht man außerdem die die Mutter aufnehmende Aussparung
oder Höhlung der Gummischutzkappe etwas tiefer, als der Höhe oder Länge der Mutter
entspricht, so steht die Schutzkappe gegenüber der Stirnfläche der Mutter um einen
geringen Betrag vor. Diesen vorstehenden Ringteil kann man dann zugleich als Dichtring
gegenüber der Anode benutzen, so daß der bisher erforderliche lose Dichtring entbehrlich
wird. Es ist zweckmäßig, die abnehmbare Schutzkappe so an der Mutter zu halten,
daß die Mutter mit Außengewinde, die Kappe dagegen mit Innengewinde versehen ist.
Man kann dann nach dem festen Anziehen der Mutter die Schutzkappe aufschrauben und
einen wirksamen Dichtdruck an der Anode erzielen, so daß die Mutter zuverlässig
den unerwünschten Einflüssen des Elektrolyts entzogen ist.
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In Weiterentwicklung .des Erfindungsgedankens der Verwendung elastisch
nachgiebiger Werkstoffe für die Mutternschutzkappe schlägt die Erfindung ferner
vor, auch die Umhüllung des Traghakens und des Tragbolzenkopfes aus einem elastisch
nachgiebigen Werkstoff herzustellen. Auch hier kann man diesen Hüllenwerkstoff gegenüber
der kontaktgebenden Fläche des Bolzens unter Bildung eines mit der Hülle einstückigen
Dichtringes vorstehen lassen. Abgesehen von der Ersparnis an losen Dichtringen,
die leicht verlorengehen, wird auf diese Weise erreicht, daß auch die Hülle des
Hakenteiles in sich nachgiebig ist und deshalb dem Anpreßdruck der Mutter auszuweichen
imstande ist. Die bisher auftretenden Rißbildungen werden hierdurch in vorbildlich
einfacher Weise vermieden.
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Insgesamt ist so ein Anodenträger geschaffen, der sich in vorteilhafter
Weise von bekannten Einrichtungen dieser Art unterscheidet, dabei aber keineswegs
teurer in der Herstellung ist Im Gegenteil, es wird sogar eine Ersparnis insofern
erzielt, als durch die Verlängerung der Lebensdauer des Halters oder Trägers das
bisher häufige Auswechseln schadhafter Anodenträger entfällt. Ein weiterer Vorteil
ist noch darin zu sehen, daß die Gummihülle für den unteren Teil des Traghakens
für sich angefertigt werden kann, so daß man den Traghakenschaft und den Tragbolzenkopf
nachträglich in die fertige Hülle einsetzen kann. Dies ist bei Verwendung harter
Kunstharze nicht durchführbar, da dann die erforderliche Abdichtung nicht gewährleistet
sein würde, wohingegen bei der erfindungsgemäß elastisch ausgebildeten Hülle die
Dichtung durch die Elastizität des Hüllenwerkstoffes gesichert ist. Durch das nachträgliche
Einsetzen der Metallteile in die vorgefertigte Hülle werden auch Fehlpressungen
vermieden, die beim Ummanteln des Traghakens mit Kunstharz zuweilen auftreten, wenn
der Hakenschaft schief in der Form liegt, so daß die Wandstärke der Hülle ungleichmäßig
wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Anodenhalter in einer Seitenansicht, Fig.2 den
Halter in einer um 9o° verdrehten Seitenansicht bei abgenommener Mutterschutzkappe,
Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt durch das 'Tragende des Anodenhalters und Fig.-4
einen senkrechten Schnitt durch die Haltemutter.
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Der dargestellte Anodenhalter weist in an sich bekannter Weise einen
Tragschaft 5 auf, der an seinem oberen Ende 6 hakenförmig gebogen ist. Das untere
Ende 5' des Hakenschaftes 5 ist in den zylindrischen Kopf 7 eines Tragbolzens 7,
8, 9 eingeschraubt und so mit diesem verbunden, daß der Gewindezapfen 9 des Tragbolzens
7, 8, 9 im wesentlichen senkrecht zum Hakenschaft 5 steht. Zwischen Bolzenkopf 7
und Gewindezapfen 9 ist ein Bund-oder Halsteil 8 vorgesehen, dessen Durchmesser
geringer ist als der des Bolzenkopfes 7, jedoch größer als der des Gewindezapfens
9.
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Der untere Teil des Hakenschaftes 5 und der Kopf 7 sowie der Halsteil
8 des Tragbolzens 7, 8, 9 sind von einer Hülle io, i i aus einem elastisch nachgiebigen
Werkstoff, z. B. Naturgummi, Kunstgummi od. dgl., umgeben; um diese Teile vor den
Angriffen des Elektrolyts zu schützen. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß
der den Kopf 7 und Halsteil 8 des Tragbolzens umgebende trommelförmige Teil i i
der Hülle io; i i einen eingezogenen Rand 12 aufweist, der sich seitlich gegen den
Halsteil 8 des Tragbolzens legt. Außerdem ist die Wandstärke der Hülle an dieser
Stelle so bemessen, daß die Gummihülle axial etwas gegenüber der Stirnfläche 8`
des Halsteiles 8 vorsteht und so als Dichtung gegenüber der auf den Tragbolzen 9
aufzuhängende Anode x dient.
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Zur Befestigung der Anode x auf dem Tragbolzen 9 dient eine auf diesem
verschraubbare, metallische Mutter 13, die an ihrem einen Stirnende
mit
Schlüsselangriffsflächen, z. B. stirnseitigen Schlüsselschlitzen 1q., versehen ist.
Diese Mutter wird durch eine abnehmbare Schutzkappe 15 abgedeckt, die ebenfalls
aus einem elastisch nachgiebigen Werkstoff, z. B. Gummi, thermoplastischem Kunststoff
od. dgl., besteht. Sie ist im Ausführungsbeispiel mit Hilfe eines Innengewindes
16 auf ein entsprechendes Außengewinde 17 der Mutter 13 aufschraubbar, kann jedoch
auch in irgendeiner anderen Weise lösbar gehalten sein. Auch hier ist die Einrichtung
so getroffen, daß der elastische Werkstoff der Mutternkappe 15 über die Stirnfläche
13' der Mutter vorsteht, so daß der vorstehende Teil 18 als Dichtring gegenüber
der Anode x dient.
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Zum Zusammensetzen des Anodenhalters geht man so vor, daß man zunächst
den Tragbolzen 7, 8, 9 mit seinem Kopf 7 voran in den hinterschnittenen Hohlraum
des trommelförmigen Hüllenteiles i i einsetzt und dann vom schlauchförmigen Hüllenteil
io her den Schaft 5 des Traghakens 5, 6 einführt und diesen in dem Innengewinde
7' des Bolzenkopfes 7 verschraubt. Alsdann setzt man die Anode x auf den Bolzen
9 und die Mutter 13 hiergegen. Da die Mutter metallischen Werkstoff besitzt, läßt
sie sich scharf anziehen, so daß die der Mutter abgekehrte Stirnfläche der Anode
x unter Druck gegen die Stirnfläche 8' des Halsteiles 8 gedrückt wird. Man erhält
dadurch einen einwandfreien Stromübergang vom Traghaken in die Anode. Außerdem wird
beim Anziehen der Mutter die Anode gegen den vorstehenden Rand 12 des trommelförmigen
Hüllenteiles i i gedrückt, der elastisch nachgiebig ausweicht und dabei eine wirksame
Dichtung an der Fuge zwischen Anode x und Halsteil 8 herbeiführt. Erst nachdem die
Mutter 13 fest angezogen ist, wird über diese die Schutzkappe 15 geschraubt, die
die Mutter gegen den Elektrolyt abschirmt und zugleich durch elastisches Nachgeben
des vorstehenden Randteiles 18 eine zuverlässige Abdichtung gegenüber der Anode
herbeiführt.
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Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführung nur eine beispielsweise
Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt, vielmehr sind noch
mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich, insbesondere hinsichtlich
konstruktiver Maßnahmen, wie der Form des Traghakens 6, der Befestigung des Hakenschaftes
5 in dem Bolzenkopf 7 sowie des Schlüsselangriffes der Befestigungsmutter 13. Ferner
ließe sich die Schutzkappe in anderer Weise leicht lösbar bzw. abnehmbar an der
Mutter halten, jedoch hat die Verwendung eines Außengewindes den Vorteil, daß hierdurch
der Anpreßdruck der Kappenlippe 18 an der Anode mühelos verwirklicht werden kann.
Bei Verzicht auf den Fortschritt hinsichtlich der einfachen Abdichtung durch die
elastisch nachgiebige Kappe selbst könnte diese natürlich auch aus einem starren
Werkstoff gebildet werden. In diesem Falle müßte man jedoch zwischen der Kappe 15
und der Anode x einen zusätzlichen, elastisch zusammendrückbaren Dichtring vorsehen.