DE9214741U1 - Schalungsmaterial - Google Patents
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Description
Schalungsmaterial
Die Neuerung bezieht sich auf ein Schalungsmaterial gemäß Oberbegriff Schutzanspruch 1.
Es ist bekannt, bei der Herstellung von Betonbauteilen (beispielsweise Sichtbeton), die eine besonders glatte und
harte Betonoberfläche aufweisen sollen, ein Schalungsmaterial bzw. Schalungs-Hilfs-Material zu verwenden, welches im
wesentlichen aus einem Gewebe besteht, das an einer Oberflächenseite glatt ausgebildet bzw. dort mit einer filtrierenden
Schicht versehen ist und mit der anderen Oberflächenseite gegen die Innenfläche einer Schalungswand
anliegend in der betreffenden Beton-Schalung vorgesehen ist. Es ist hierbei erforderlich, das Schalungsmaterial durch eine
besondere Spannvorrichtung im gespannten Zustand zu halten, was relativ umständlich ist.
Die Wirkungsweise des bekannten Schalungsmaterials beruht insbesondere darauf, daß überschüssiges Wasser aus dem
frischen, noch nicht ausgehärteten Beton im Bereich der Schalung durch die filtrierende Schicht hindurch abfließen
kann.
Aufgabe der Neuerung ist es, ein Schalungsmaterial aufzuzeigen, welches unter Beibehaltung der Vorteile des bekannten
Schalungsmaterials besonders einfach gehandhabt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Schalungsmaterial entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Schutzanspruches 1
ausgebildet.
Das neuerungsgemäße Schalungsmaterial wird entweder in der betreffenden Schalung derart angeordnet, daß die Trag- oder
Spannschicht mit ihrer der filtrierenden Schicht abgewandten Seite sich gegen die Innenfläche der Schalung abstützt, oder
aber die Trag- bzw. Spannschicht ist so stark ausgebildet, daß das Schalungsmaterial direkt als Schalhaut bzw.
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Schalungswand verwendet werden kann. Bei dem neuerungsgemäßen
Schalungsmaterial kann durch die filtrierende Schicht unter Zurückhaltung von Zement und anderen Stoffen des Betons
überschüssiges Wasser in den Sammel- und/oder Drainagebereich fließen, der von der Profilierung gebildet ist und in dem das
überschüssige Wasser teilweise abgeleitet, teilweise aber auch gespeichert wird, so daß dieses dann beim Abbinden des
Betons gegebenenfalls zur Verfügung steht.
Weiterbildungen der Neuerung sind Gegenstand der Unteransprüche .
Die Neuerung wird im folgenden anhand der Figur, die im Detailschnitt durch ein Schalungsmaterial gemäß der Neuerung
zeigt, näher erläutert.
In der Figur ist 1 eine Trag- oder Spannschicht, die von einem Zuschnitt eines plattenförmigen Materials gebildet ist
und an wenigstens einer Oberflächenseite mit einer Profilierung versehen ist, und zwar in der Weise, daß diese
Profilierung eine vielfache Abstützung für eine filtrierende Schicht 2 bildet mit zwischen den Abstützungen vorgesehenen
Hohlräumen oder Kanälen 4 usw. (Drainage) für die Aufnahme von Wasser. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die
Vielfach-Abstützung von einer Vielzahl von Noppen 3 gebildet,
die an der einen Oberflächenseite der Tragschicht 1 vorgesehen sind und zwischen sich die Hohlräume 4 zur Aufnahme
und/oder Ableitung von Wasser bilden.
Die filtrierende Schicht 2, die beispielsweise ein Vlies ist, ist in geeigneter Weise an der Tragschicht befestigt,
beispielsweise durch Befestigungselemente, wie Metallstifte oder Metallklammern, durch Kleben oder auf andere Weise. Die
Schicht 2 bildet mit ihrer der Tragschicht 1 abgewandten Seite die Innenfläche einer Betonschalung.
Zum Herstellen eines Betonbauteils wird das aus der Tragschicht 1 und der Schicht 2 bestehende Schalungsmaterial in
eine Schalung derart eingesetzt, daß die Schicht 2 der Innenseite der Schalung zugewandt ist und die Tragschicht
gegen die Schalung innen anliegt.
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Tragschicht 1 durch entsprechende Wahl ihrer Dicke und/oder durch entsprechende
Wahl des für die Tragschicht 1 verwendeten Materials so auszubilden, daß sie die Funktion einer Schalungswand bzw.
Schalhaut einer Betonschalung übernimmt, so daß das Schalungsmaterial dann direkt als Schalungswand eingesetzt
werden kann.
Durch das von der Tragschicht 1 und der Schicht 2 gebildete Schalungsmaterial wird erreicht, daß beim Herstellen eines
Betonbauteils, beispielsweise einer Betonwand überschüssiges im Bereich der späteren Außenfläche des Betonbauteils
vorhandenes Wasser durch die filtrierende Schicht 2 hindurch in die Hohlräume 4 gelangen kann. Dieses Wasser wird dann
über die Hohlräume 4 teilweise abgeführt, teilweise aber auch in den Hohlräumen 4 zurückgehalten, so daß es als Wasser-Vorrat
beim Abbinden des Betons zur Verfügung steht. Weiterhin können auch evtl. beim Befüllen der Betonschalung
insbesondere am Übergang zwischen Beton und Schalungsfläche eingeschlossene Luft- oder Gasblasen durch die Schicht 2
hindurch in die Hohlräume 2 gelangen. Unter Verwendung des Schalungsmaterials ergibt sich somit eine besonders glatte
und auch harte Außenfläche für das hergestellte Betonbauteil.
Für die Herstellung der Tragschicht 1 bzw. des diese Tragschicht bildenden Plattenmaterials eignet sich beispielsweise
eine breiartige Masse, die Wasser, verkleinertes Altpapier sowie ein mineralisches Bindemittel enthält, welches beispielsweise
von Zement und/oder Löschkalk und/oder Gips gebildet ist. Diese Masse enthält dann beispielsweise noch
weitere Zusätze, wie z.B. Faser- und/oder Zellulosezusätze und/oder Zusätze in Form von Quarzmehl oder Silika-Fume.
— f —
Bevorzugt ist die Tragschicht 1 so hergestellt, daß sie im Querschnitt Querschnittsbereiche mit unterschiedlich hoher
Dichte aufweist, beispielsweise einen Kern mit geringerer Dichte und außen liegenden, die Oberflächenseiten bildenden
Bereichen höherer Dichte, wobei eine stufenförmig, linear oder auf andere Weise ansteigende Dichte vom Kern bzw. von
der Mitte nach außen möglich ist. Die geringere Dichte wird durch entsprechende Zuschlagstoffe erreicht. Hergestellt wird
die Tragschicht 1 bzw. das entsprechende Plattenmaterial bevorzugt auf einer sogenannten "Hatschek"-Maschine, bei der
über wenigstens einen Siebzylinder und ein umlaufendes Transportelement (umlaufender Filz) auf eine Formatwalze mit
der breiartigen Masse eine in ihrer Dicke stetig wachsende Beschichtung aufgebracht wird. Diese Beschichtung wird dann
nach dem Trennen entlang einer Mantellinie der Formatwalze auf einen weiteren Transporteur als plattenförmiger Rohling
abgeworfen.
Insbesondere dann, wenn die Tragschicht 1 aus Altpapier hergestellt ist, sind auch andere Bindemittel und/oder
Zusätze, beispielsweise Polyvinylazetate, organische Bindemittel, Zwei-Komponenten-Epoxylharze und/oder andere Zwei-Komponenten-Binder
möglich. Bei Zwei-Komponenten-Bindern ist es insbesondere auch möglich, eine der beiden Komponenten bei
der Fertigung der Tragschicht 1 bzw. des diese Tragschicht bildenden Flachmaterials auf die auf den Vlies der Hatschek-Maschine
gebildete Materialschicht aufzuspritzen. Grundsätzlich ist es auch möglich, als Bindemittel beispielsweise
Magnesit zu verwenden. Hierbei wird dann die MgO-Phase der breiartigen Mischung beigegeben. Der Beschleuniger MgCl wird
auf die auf dem Filz der Hatschek-Maschine gebildete Materialschicht aufgespritzt.
Die Tragschicht 1 kann auch aus einem Zuschnitt einer Venolharzplatte bestehen, die unter Verwendung von Altpapier
und/oder Zellulose als Füller hergestellt ist.
Die Profilierung bzw. die Noppen 3 werden bei der Herstellung der Tragschicht 1 bzw. des Plattenmaterials eingebracht, und
zwar beispielsweise durch eine oder mehrere spezielle Präge-bzw. Formwalzen oder aber dadurch, daß beispielsweise
das Transportelement oder Vlies der verwendeten Hatschek-Maschine eine entsprechende Profilierung bewirkt.
Hat die Tragschicht 1 die Funktion einer Schalhaut bzw. Schalungswand, so besitzt sie beispielsweise eine Dicke in
der Größenordnung von 24 mm.
Hat die Tragschicht 1 nicht die Funktion einer Schalhaut, so ist sie wesentlich dünner ausgebildet und besitzt beispielsweise
eine Dicke in der Größenordnung von etwa 4 -5 mm. Speziell in diesem Fall kann die Tragschicht 1 auch ein
Karton sein.
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Tragschicht 1 mehrlagig auszubilden, beispielsweise in der Form, daß die
Tragschicht aus einem relativ dicken plattenförmigen Träger besteht, an der an wenigstens einer Oberflächenseite eine
dünnere zusätzliche Schicht, beispielsweise eine Schicht aus Karton vorgesehen ist, die die Hohlräume zum Aufnehmen bzw.
zum Ableiten von überschüssigem Wasser bildet und an der die filtrierende Schicht vorgesehen ist.
Claims (10)
1. Schalungsmaterial zur Verwendung bei Betonschalungen, mit einer filtrierenden Schicht und einem an einer Seite
dieser Schicht gebildeten, Wasser aufnehmenden und/oder ableitenden Sammel- und/oder Drainage-Bereich, dadurch
gekennzeichnet, daß die filtrierende Schicht (2) an einer Oberflächenseite einer Trag- und/oder Spannschicht (1)
befestigt ist, und daß die Trag- und/oder Spannschicht
(1) an dieser Oberflächenseite eine Profilierung aufweist,
die eine Vielzahl von Anlage- bzw. Abstützbereichen für die filtrierende Schicht (2) und dazwischen
liegende Ausnehmungen (4) zum Sammeln und/oder Abführen des Wassers bildet.
2. Schalungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilierung von einer Vielzahl von Noppen (3) und/oder leistenartigen Vorsprüngen gebildet
ist.
3. Schalungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die filtrierende Schicht (2) von
wenigstens einem Zuschnitt eines wasserdurchlässigen oder saugfähigen Materials, beispielsweise von einem Vlies
und/oder einem saugfähigen Karton gebildet ist.
4. Schalungsmaterial nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die filtrierende Schicht einlagig
ausgebildet ist.
5. Schalungsmaterial nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die filtrierende Schicht (2) mehrlagig
ausgebildet ist.
6. Schalungsmaterial nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- oder Spannschicht (1) als
tragende Platte oder Schalhaut ausgebildet ist.
7. Schalungsmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- oder Spannschicht (1) eine Dicke
in der Größenordnung von etwa 24 mm aufweist.
8- Schalungsmaterial nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trag- bzw. Spannschicht (1) eine Dicke von etwa 4-5 mm aufweist.
9. Schalungsmaterial nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- oder Spannschicht aus
Karton besteht.
10. Schalungsmaterial nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- oder Spannschicht (1) aus
einer Masse hergestellt ist, die zumindest Papier in zerkleinerter Form, Wasser sowie ein Bindemittel enthält.
Priority Applications (1)
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DE9214741U DE9214741U1 (de) | 1992-10-30 | 1992-10-30 | Schalungsmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
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DE9214741U DE9214741U1 (de) | 1992-10-30 | 1992-10-30 | Schalungsmaterial |
Publications (1)
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DE9214741U1 true DE9214741U1 (de) | 1993-01-14 |
Family
ID=6885461
Family Applications (1)
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DE9214741U Expired - Lifetime DE9214741U1 (de) | 1992-10-30 | 1992-10-30 | Schalungsmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE9214741U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19616743C1 (de) * | 1996-04-26 | 1997-11-20 | Reent Obernolte Gmbh & Co Kg | Schaltafel |
DE19653287A1 (de) * | 1996-12-07 | 1998-06-18 | Hiendl Heribert | Schalungs-Hilfsmaterial |
-
1992
- 1992-10-30 DE DE9214741U patent/DE9214741U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19616743C1 (de) * | 1996-04-26 | 1997-11-20 | Reent Obernolte Gmbh & Co Kg | Schaltafel |
DE19653287A1 (de) * | 1996-12-07 | 1998-06-18 | Hiendl Heribert | Schalungs-Hilfsmaterial |
DE19653287C2 (de) * | 1996-12-07 | 2001-02-08 | Hiendl Heribert | Schalungs-Hilfsmaterial |
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