DE918531C

DE918531C - Verbindungsvorrichtung fuer gelenknahe Knochenbrueche

Info

Publication number: DE918531C
Application number: DEP6712A
Authority: DE
Inventors: Dr Med H C Ernst Pohl
Original assignee: H C ERNST POHL DR MED
Current assignee: H C ERNST POHL DR MED
Priority date: 1951-12-07
Filing date: 1951-12-07
Publication date: 1954-09-30

Description

Verbindungsvorrichtung für gelenlçnahe Kno dienbrüche Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Verbindung der Knochenteile bei gelenknahen Brüchen, die besonders für Oberschenkelbrüche in der Nähe des Hüft- und Kniegelenks von Bedentung ist. Diese Verbindungsvorrichtung besteht aus einem Satz von zueinander passenden, auswechselbaren Teilen, die in verschiedenen Größen und Ausführungen vorrätig gehalten werden können und so dem Chirurgen die Möglichkeit geben, noch während der Operation die für den jeweiligen Fall bestgeeignete Kombination von Teilen zusammenzustellen. Dieser Aufbau der Verbindungsvorrichtung aus Einzelteilen führt zu einer besonders großen Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Größen- und Bruchverhältnisse bei relativ kleiner Gesamtzahl der vorrätig zu haltenden Einzelteile.
Darüber hinaus wird Bedacht genommen auf die Erzielung so großer Stabilität der Verbindung, daß in einem sehr großen Prozentsatz der Fälle eine Belastung des gebrochenen Gliedes schon vor dem Zusammenheilen der Bruchflächen statthaft ist, wobei aber zusätzlich dafür gesorgt wird, daß trotzdem bei dem regelmäßig im Heilungsprozeß stattfindenden Abbau der Bruchenden die Brudhflächen in Berührung bleiben. Letzterer Zweck kann dadurch erfüllt werden, daß man die Verbindung in der Weise herstellt, daß ohne Beeinträchtigung der Stabilität ein gegenseitiges Verschieben der Knochenteile im Sinn eines Aneinanderpressens der Bruchflächen möglich ist. Dieses Verschieben kann in vielen Fällen schon unter der Wirkung des Muskelzuges vor sich gehen. InFällen, in denen der Muskelzug nicht ausgenutzt werden kann, etwa weil die Muskulatur des Patienten zu schwach ist oder aus irgendwelchen Gründen ein längeres Liegen des Patienten notwendig ist, kann man Federn anwenden, die unter entsprechende Spannung gesetzt sind und ein sicheres Zusammenpressen der Bruchflächen bis zur Heilung gewährleisten.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung an verschiedenen Ausführungsbeispielen; Fig. I zeigt eine Vorrichtung zum Schienen eines Oberschenkelknochens, der einen Bruch unterhalb des Schenkelhalses und einen doppelten Bruch durch den Schenkelhals und den Trochanter aufweist; Fig. 2 stellt einen Querschnitt durch eine zu der Vorrichtung gehörende Lasche dar; Fig. 3 zeigt ein eventuell anzuwenldendes Klinkengesperre; Fig. 4 und 5 zeigen Teildarstellungen von weiteren Ausführungsmöglichkeiten.
Gemäß Fig. I weist der Oberschenkelknochen drei Bruchstellenlg, h, i zwischen den Knochenteilen a, b, c, d auf. Die Bruchstelle g ist durch eine Lasche 6 überbrückt, die mit dem Knochen,stück b durch eine an ihrem oberen Ende schräg, etwa in der Achse des Scbenkelhalses e, angebrachte, in eine entsprechende Knochenbohrung eingesetzte Büchse 1 verbunden ist. Die Lasche 6, die zur Erzielung allseitiger Stabilität die Form eines U hat, dessen Steg zur Anpassung an die Knochenoberfläche einwärts gewölbt ist (Fig. 2), ist längs beweglich zwischen dem Knochenstück a und einer mit diesem durch Schrauben g und IO fest verbundenen Deckplatte 8 geführt. Sie weist Schlitze 7 auf, durch die die Schrauben g gehen. Die Deckplatte 8 hat am unteren Ende eine einwärts gebogene Verlängerung, die durch die Schraube IO mit dem Knochenstück fest verbunden ist. An Ansatzknöpfen I2 und 13 der Büchse II und der Platte 8 greift eine Zugfeder 14 an, die die Büchse II und damit den Knochenteil b an der Bruchstelle g dicht an den Knochenteil a heranzieht. Durch die Platte 8 wird der Federzug auf die Schrauben 9, IO verteilt.
Von der Büchse 11 aus ist eine Schraube 15 durch den Schenkelhals e in die Gelenkkugel d geschraubt. In der Büchse II ist zwischen ihrem Boden IIa und dem Kopf Iga der Schraube 15 eine diese umgebende Schraubenfeder I6 angeordnet.
Diese übt auf die Schraube 15 einen ständigen Längszug aus, durch den, da der außerhalb der Gelenkkugel d liegende Teil der Schraube glatt ist, die Teile der Bruchstellenh und i dauernd dicht zusammengezogen gehalten werden.
Durch solche Bemessung der Teile, daß die Schraube 15 sich möglichst dicht in der Durchgangsöffnung des Büchsenbodens 112 und mittels des Kopfes 152 bzw. der Feder I6 in der Büchsenbohrung führt, kann man erreichen, daß die Schraube 15 und die Büchse 11 bei freier gegenseitiger Längsverschiebbarkeit eine im wesentlichen starre Winkellage zueinander haben, so daß, da die Lasche 6 ebenfalls mit der Büchse II starr verhunden ist, auch die einzelnen Knochenstücke nicht durch eine Knickbeanspruchung aus ihrer gegenseitigen Lage gebracht werden können.
Mit einer oder jeder der Schrauben g kann man, wie in Fig. 3 dargestellt, eine Sperrklinke 17 verbinden, die ein Zusammenschieben der Knochenenden durch eine Bewegung des Knochenstückes a mit der Lasche 6 in Richtung des Pfeiles gestattet, aber einem Auseinanderbewegen durch Sperrung entgegenwirkt. Die dargestellte Klinke I7 besteht aus einem schrägen Rohrabschnitt, der etwas lose auf dem Schraubenbolzen sitzt und bei einer Bewegung entgegen der Pfeilrichtung durch eine minimale Kippbewegung in scharfen Eingriff mit der Lasche 6 kommt.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist das äußere Ende der Schraube 15 mit Gewinde 1 5b versehen, auf das eine Mutter I8a geschraubt ist. Diese Mutter bildet den Boden einer Büchse I8, die in die Büchse II eingesetzt ist und eine den Gewindeteil I5> umgebende Schraubenfeder 19 aufnimmt. Die Schraubenfeder 19 greift mit dem axial abgebogenen inneren Ende Igß in eine axiale Bohrung oder Innennut 20 der Mutter 182 ein und ist mit dem radial abgebogenen oberen Ende 19b in einen diametralen Schlitz 2I am äußeren Ende der Schraube eingelegt. Der Feder 19 wird vor dem Einlegen des Endes Igb in den Schlitz 21 eine solche Drehspannung gegeben, daß sie im Sinn eines Anziehens der Mutter I8a, also eines Herausziehens der Schraube 15 wirkt. Dadurch erfolgt bei einem Abbau der Bruchenden im Schenkelhals bei fit und i ein selbsttätiges Nachziehen, durch das die Bruchflächen ständig in Anlage gehalten werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5, bei dem keine Einsatzbüchse II mit Feder 16 vorgesehen ist, greift die an den Knopf I3 der Lasche 8 angehängte Zugfeder 14 unmittelbar am Kopf I5a der Schraube 15 an, so daß sie gleichzeitig die Bruchstelle g zusammenzieht und einen Längszug auf die Schraube 15 ausübt, durch den die Bruchflächen bei Ii und i in Anlage gehalten werden.
Natürlich sind, um allen vorkommenden Größen-und Bruchverhältnissen gerecht werden zu können, die einzelnen Teile, wie Schenkelhalsschrauben, Laschen mit Büchsen und Federn, in verschiedenen Größen und Formen bzw. Stärken auf Vorrat zu halten, so daß der Chirurg bei der Durchführung der Operation die jeweils passenden Teile auswählen kann, wie dies auch bisher bereits z. B. bei Schenkelhalsnägeln der Fall war, die in verschiedenen Längen für verschieden lange Schenkelhälse bereit gehalten wurden.
PÄTENTANSPRÜCHE: I. Verbindungsvorrichtung für gelenknabe Knochenbrüche, insbesondere für Brüche des OberschenkeIs, bestehend aus einem Satz von zueinander passenden auswechselbaren Verbindungsteilen.

Claims

2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsteile so an- geordnet und gekuppelt sind, daß sie eine relative Bewegung im Sinn eines dichten Zusammenschließens der Bruchflächen gestatten.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens ein federndes Glied enthält, das im Sinn eines Zusammendrückens der Bruchflächen wirkt.

4. Vorrichtung nach jedem der Ansprüche I bis 3, bestehend aus einer von der Seite in den Gelenkkopf einzudrehenden Schraube (i5) und einer sie längs beweglich führenden Einsatzbüchse, die starr an einem am angrenzenden Knochenstück zu befestigenden Tragteil (6) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Büchsenträgers (6) am Knochen eine Längsverschiebung zuläßt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Büchse eine Druckfeder (I6) untergebracht ist, die auf die Schraube (I5) eine Zugwirkung ausübt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 4 für den Fall eines subtrochanteren Schenkelbruches und eines Schenkelhalsbruches, dadurch gekennzeichnet, daß für die Befestigung der die Schenkelhalsschraube aufnehmenden Einsatzbüchse mit dem Oberschenkelknochen eine beweglich geführte Lasche (6) vorgesehen ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lasche (6) eine Zugfeder (I4) angreift, die auf die Lasche und die mit ihr verbundene Büchse (II) einen abwärts gerichteten Zug ausübt.

9. Vorrichtung nach Anspruch 4 für den Fall eines subtrochanteren oder Schenkelhalsbruches oder beider, gekennzeichnet durch eine von außen durch den Schenkelhals in den Gelenkkopf eingedreshte Schraube (I5, Fig. 5), durch eine am Schenkelknochen befestigte Haltevorrichtung (8) und durch eine den Kopf (liga) der Schraube mit der Haltevorrichtung verbindende Zugfeder (14).

IO. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem die Lasche (6) führenden Teil eine Sperrklinke (I7, Fig. 3) gelagert ist, die, auf der Lasche gleitend, ein Zusammenschieben der Bruchenden gestattet, aber deren Auseinanderbewegung durch eine auf die Lasche ausgeübte Sperrwirkung verhindert.

11. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkkopfschraube (I5, Fig.4) am äußeren Ende mit einem Gewindeansatz (I5b) versehen ist, auf den eine in der Hülse untergebrachte Mutter (i8, I8a) geschraubt ist, und daß die Mutter und die Schraube durch eine Torsionsfeder (I9) gekuppelt sind, die so vorgespannt ist, daß sie im Sinn eines Anziehens der Mutter und damit eines dichten Zusammenschließens der Bruchflächen im Schenkelhals durch einen Zug an der Schraube wirkt.