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Einrichtung zur Ermittlung der Niederschlagstemperatur von elektrisch
nichtleitenden festen Stoffen aus Gasen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung
zur Ermittlung der Niederschlagstemperatur von elektrisch nichtleitenden festen
Stoffen aus Gasen, beispielsweise zur Ermittlung des sogenannten Eispunktes eines
Gases, d. h. derjenigen Temperatur, bei welcher Eis aus einem Gas ausgefällt wird,
welches Gas Wasserdampf von so niedrigerer Konzentration enthält, daß es bei einer
Temperatur unter o" C mit Wasserdampf gesättigt wird, so daß der Wasserdampf in
Form von Eis niedergeschlagen wird, sobald die Temperatur des Gases unter den Sättigungswert
fällt.
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Die Kenntnis des Eispunktes gestattet auf einfache Weise die Berechnung
der Gasfeuchtigkeit. Im Interesse einer klaren Darstellung wird die Erfindung nachstehend
durchweg im Zusammenhang mit der Ermittlung der Eisniederschlagstemperatur aus einem
Gas beschrieben; es wird jedoch bemerkt, daß dieselbe in gleicher Weis auch für
die Ermittlung der Niederschlagstemperatur irgendwelcher anderer elektrisch nichtleitender
fester Stoffe aus einem Gas Anwendung finden kann.
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Bei der Ermittlung des Eispunktes eines Gases war man bisher stets
von der visuellen oder fotoelektrischen Beobachtung der Bildung eines Eisbelages
auf einer geeigneten, von dem betreffenden Gas bestrichenen Fläche abhängig, welche
allmählich abgekühlt wurde. Wegen der durch die Notwendigkeit der Verwendung durchsichtigen
Materials bedingten Konstruktionsschwierigkeiten kann jedoch eine visuelle Beobachtung
bei unter hohem Druck stehenden Gasen nicht stattfinden; in solchen Fällen muß das
Gas also auf einen relativ niedrigen Druck expandiert
werden, bevor
die Messung durchgeführt werden kann, wodurch jedoch die Meßempfindlichkeit herabgemindert
wird.
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Eine weitere Fehlerquelle bei der Messung besteht darin, daß bestimmte
Gase, beispielsweise Luft, das Bestreben haben, bei Abkühlung unter den Kondensationspunkt
mit Wasser übersättigt zu werden, so daß die beobachtete Eisbildung bei einer Temperatur
unter dem wirklichen Eispunkt stattfindet.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung
zur Ermittlung der Niederschlagstemperatur von Eis oder anderen elektrisch nichtleitenden
festen Körpern aus Gasen, welche unmittelbar in Verbindung mit Gasen entweder von
hohem oder von niedrigem Druck angewandt werden können und welche in einem beträchtlichen
Niederschlagstemperaturbereich irgendwelchen Meßfehlern, die ihren Grund in der
Übersättigung des Gases bei der Kondensationstemperatur haben, nicht ausgesetzt
sind.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung,
die hinsichtlich ihrer Wirkungsweise vollautomatisch gemacht werden kann und die
für kontinuierlichen Betrieb geeignet ist.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal besteht eine Einrichtung zur
Ermittlung der Niederschlagstemperatur von Eis oder anderen elektrisch nichtleitenden
festen Stoffen aus Gasen aus einem elektrischen Leiter, welcher so angeordnet ist,
daß er einen Teil eines elektrischen Stromkreises bildet, ferner aus einer Einrichtung
zur Schließung und Unterbrechung dieses Stromkreises an der Oberfläche des betreffenden
Leiters in regelmäßigen Zeitintervallen, weiterhin aus einer Einrichtung, mit deren
Hilfe der Gasstrom über die genannte Oberfläche geleitet wird, weiterhin aus einer
Einrichtung, mit deren Hilfe die Temperatur dieses Leiters fortschreitend erniedrigt
wird, und endlich aus einer Einrichtung, mit deren Hilfe diejenige Temperatur der
dem Gasstrom ausgesetzten Oberfläche aufgezeichnet wird, bei welcher die Schließung
des elektrischen Stromkreises infolge der Bildung eines Niederschlages des elektrisch
nichtleitenden festen Stoffes auf der betreffenden Oberfläche aussetzt.
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Der elektrische Leiter besteht vorzugsweise aus einem Metall, welches
in genau geregeltem Maße abgekühlt werden kann, und ist so ausgebildet, daß er einen
Teil eines elektrischen Stromkreises bildet, der in regelmäßigen zeitlichen Intervallen
geschlossen wird, indem veranlaßt wird, daß das freie Ende eines auch in den Stromkreis
eingeschalteten elektrisch leitenden Fühlers, beispielsweise eines Metalldrahtes,
die dem Gasstrom ausgesetzte Oberfläche berührt.
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Diese Oberfläche ist vorzugsweise poliert oder mit einem entsprechenden
Belag versehen, um sicherzustellen, daß eine gute elektrische Kontaktbildung stattfindet.
Die Bewegung des Fühlers von und zur Oberfläche kann von Hand oder vorzugsweise
mechanisch erfolgen, beispielsweise vermittels eines durch einen Motor angetriebenen
Nockenmechanismus.
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Die Schließung des Stromkreises kann, falls gewünscht, mittels eines
in den Stromkreis geschalteten Milliamperemeters oder anderen empfindlichen elektrischen
Gerätes jedesmal dann angezeigt werden, wenn der Fühler die Oberfläche berührt,
wobei die Temperatur der Oberfläche vermittels eines Thermoelementes oder eines
anderen in unmittelbarer Berührung mit derselben befindlichen Temperaturmeßinstrumentes
fortgesetzt gemessen wird. Im Betrieb wird ein langsam strömendes Gas, dessen Eispunkt
ermittelt werden soll, über die Oberfläche des Leiters hinweggeführt und gleichzeitig
die Temperatur des letzteren fortschreitend vermindert. Sobald der Eispunkt des
Gases erreicht ist, beginnt das Eis sich auf der gekühlten Metalloberfläche niederzuschlagen
und bildet auf derselben einen Isolationsbelag, welcher die Schließung des elektrischen
Stromkreises, wenn der Fühler danach in Berührung mit der Oberfläche gebracht wird,
verhindert. Der Umstand, daß der Draht den Stromkreis nicht mehr schließt, wird
durch däs Ausbleiben der Reaktion des Milliamperemeters angezeigt, wodurch gleichzeitig
angezeigt wird, daß der Eispunkt erreicht wurde. Die in demjenigen Augenblick, in
welchem dieses Ausbleiben zum erstenmal auftritt, an der betreffenden Oberfläche
herrschende Temperatur wird als Eispunkttemperatur aufgezeichnet.
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Die Anordnung kann auch in einfacher Weise auf vollautomatischen
Betrieb eingerichtet sein, beispielsweise kann das Ausbleiben der Stromschließung
durch den Fühler vermittels eines geeigneten Relaissystems zur Betätigung eines
automatischen Temperaturschreibers benutzt werden. Weiterhin kann nach Aufzeichnung
der Temperatur das Relaissystem die Tätigkeit eines Heizgerätes auslösen, um die
Temperatur der Oberfläche so weit zu erhöhen, daß das darauf abgelagerte Eis entfernt
wird und danach die Anordnung in ihren Ausgangszustand zurückversetzt wird.
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Durch diese Einrichtung kann die Anordnung so automatisiert werden,
daß eine fortlaufende Folge von Ablesungen des Eispunktes des Gasstromes möglich
ist.
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Ein bequemes Verfahren zur Kühlung der Metalloberfläche in geregeltem
Maße besteht darin, die betreffende Oberfläche an einer Stirnseite eines Rohres
oder eines -Stabes aus Kupfer oder einem anderen Metall von hohem Wärmeleitungsvermögen
anzubringen, dessen andere Stirnseite in ein Kühlbad eintaucht, beispielsweise in
flüssigen Sauerstoff oder in flüssigen Stickstoff. Der Abkühlungsgrad kann dadurch
geregelt werden, daß die Eintauchtiefe des Stabes oder der Röhre in das Kühlbad
entsprechend verstellt wird oder daß ein dazwischenliegender Teil des Stabes oder
der Röhre in regelbarem Maße geheizt wird. Die Röhre oder der Stab kann auch aus
zwei Kupferstücken bestehen, die miteinander durch ein als Wärmewiderstand wirkendes
Stück, beispielsweise aus Messing, verbunden sind, in welchem Fall der Abkühlungsgrad
von der Eintauchtiefe des Stabes oder der Röhre in das Kühlmittel so lange unabhängig
sein wird, als nur der untere Kupferteil eingetaucht ist.
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Bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Ermittlung
des Eispunktes eines Gases hat sich gezeigt, daß, wenn der Eispunkt unter etwa 203
C liegt, der Eisbelag nicht gleichmäßig über die ganze Oberfläche des dem Gasstrom
ausgesetzten Leiters verteilt ist, sondern sich vorzugsweise an dem
Berührungspunkt
zwischen der betreffenden Oberfläche und der Kontaktstelle des Fühlergliedes bildet.
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Diese Wirkung erhöht die Empfindlichkeit wesentlich, indem die Bildung
des wirksamen Eisbelages auf einen sehr kleinen Bereich begrenzt wird. Weiterhin
hat der hin und her bewegliche Kontakt das Bestreben, die Bildung von Eiskristallen
aus dem Gas anzuregen, was wiederum verhindert, daß das Gas, wenn es unter den Kondensationspunkt
abgekühlt wird, mit Wasserdampf übersättigt wird.
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Da das Verfahren, nach dem die Einrichtung gemäß der Erfindung arbeitet,
nicht von irgendwelcher visueller oder fotoelektrischen Beobachtung zwecks Feststellung
des Eisbelages abhängig ist, kann, wenn der Eispunkt eines Gases unter hohem Druck
zu ermitteln ist, das Ermittlungsgerät vollständig innerhalb eines undurchlässigen
Behälters eingeschlossen sein, welcher aus einem Material bestehen kann, das dem
hohen Gasdruck standhält. Es ist infolgedessen nicht nötig, das Gas auf einen niedrigeren
Druck zu expandieren, bevor die Messung gemacht wird, so daß die Meßempfindlichkeit
des Verfahrens beibehalten wird.
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Bei atmosphärischem Druck hat sich gezeigt, daß der Eispunkt von
bei einer Temperatur von etwa I00° C gesättigter Luft bei Benutzung der erfindungsgemäßen
Einrichtung mit einer Genauigkeit von I oder 20 C ermittelt werden kann.
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Die Erfindung wird nunmehr mit Bezug auf die Zeichnungen im einzelnen
beschrieben, welche eine automatisch arbeitende Ausbildungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung zeigen, welche eine fortgesetzte Folge von Eispunktermittlungen bei
einem unter atmosphärischem Druck stehenden Gas liefert.
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In den Zeichnungen zeigt Fig. I eine schematische Seitenansicht der
eigentlichen Einrichtung und Fig. 2 das damit verbundene Relaissystem in schematischer
Darstellung.
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Es wird zunächst auf Fig. I Bezug genommen. Ein Fühler 1, welcher
aus einem dünnen und kurzen Stückchen Platindraht besteht, ist an einem Ende eines
dünnen Streifens 2 aus federndem Material angebracht, dessen anderes Ende verstellbar
am Ende eines durch einen Nocken betätigten Gliedes 3 befestigt ist; die gegenseitige
relative Lage des Streifens 2 und des durch den Nocken betätigten Gliedes 3 ist
vermittels einer Schraube 4 einstellbar. Das durch einen Nocken betätigte Glied
3 ist rechtwinklig abgebogen und so angebracht, daß es an seiner abgewinkelten Stelle
um einen festen horizontalen Zapfen 5 schwingen kann. Der Fühler I führt eine in
vertikaler Richtung hin und her gehende Bewegung aus, was durch einen Nocken 6 bewirkt
wird, welcher auf einer Welle 7 befestigt ist, die ihrerseits von einem (nicht dargestellten)
Synchronmotor entsprechender Drehzahl angetrieben wird, wobei ein Vorsprung 8 desjenigen
Endes des durch den Nocken angetriebenen Gliedes 3, an welchem der Fühler I befestigt
ist, auf dem Nocken 6 aufliegt.
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Am unteren Totpunkt seines Hubes bekommt das Fühlerglied I Kontakt
mit der Stirnfläche g eines Kupferstabes I0, wobei dieser Kontakt jeweils innerhalb
bestimmter Intervalle stattfindet und jeweils ungefähr 0,5 Sekunden andauert. Sowohl
der Fühler 1 als auch der Stab 10 bilden Teile eines elektrischen Stromkreises,
welcher seinerseits einen Teil des nachstehend näher beschriebenen Relaissystems
bildet.
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Die zwischen dem Fühler I und der Stirnseite g des Stabes 10 wirkende
Kraft kann mittels einer Schraube II eingestellt werden, die als Anschlag für das
von dem Fühler I abgelegene Ende des durch den Nocken betätigten Gliedes 3 wirkt.
Auf diese Weise wird also die Lage des unteren Totpunktes des Fühlerhubes eingestellt.
Die Zeitspanne, während welcher der Kontakt geschlossen ist, kann vermittels der
Schraube 4 eingestellt werden, welche die Lage des Fühlers I in bezug auf das durch
den Nocken betätigte Glied 3 regelt.
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Ein zweites, ebenfalls rechtwinklig abgebogenes, durch den Nocken
betätigtes Glied 12 ist an seiner abgewinkelten Stelle ebenfalls auf dem horizontalen
Zapfen 5 schwingend aufgehängt und an seinem dem Nocken 6 gegenüberliegenden Ende
mit einer mit Gewindegängen versehenen Verlängerung I3 versehen, auf welcher eine
Mutter 14 sitzt, die ebenfalls auf dem Nockenumfang aufliegt. Das andere Ende dieses
durch den Nocken betätigten Gliedes 12 trägt einen elektrischen Kontakt 15, welcher
durch die Bewegung dieses durch den Nocken betätigten Gliedes 12 jeweils veranlaßt
wird, kurzfristig eine Schraube 16 zu berühren, und zwar jeweils während der Zeitspanne,
während welcher der Fühler I die Oberfläche 9 des Stabes 10 berührt, d. h. der Kontakt
schließt, nachdem der Fühler I die Oberfläche 9 berührt hat, und der Kontakt unterbricht,
bevor der Fühler sich von der Oberfläche wieder abhebt. Die Betätigungszeit dieses
Kontaktes kann in bezug zu derjenigen des Fühlers I durch Veränderung der Stellung
der Mutter 14 auf der mit Gewindegängen versehenen Verlängerung 13 eingestellt werden.
Sowohl der Kontakt 15 als auch die Schraube I6 sind in einem elektrischen Stromkreis
einbezogen, welcher seinerseits einen Teil des im nachstehenden beschriebenen Relaissystems
bildet. Die durch den Nocken betätigten Glieder 3 und 12 werden vermittels von Federn
I7 und I8, die an den unteren Enden dieser Glieder angebracht sind, gezwungen, dem
Lauf der Nockenfläche zu folgen.
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Die Stirnfläche g des Kupferstabes 10 ist mit einem Rhodiumbelag
oder einem anderen elektrisch leitenden Schutzbelag versehen, der einerseits die
Korrosion verhindert und anderseits die Bildung eines guten elektrischen Kontaktes
gewährleistet; sie wirkt als Kühlfläche, auf welcher die Eisablagerung stattfindet.
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Durch den Stab 10 ist ein Thermoelement 19 hindurchgeführt, dessen
Verbindungsstelle unmittelbar unterhalb der Fläche 9 liegt. Das Thermoelement 19
ist an einen Punktmarkenschreiber üblicher Art (nicht dargestellt) angeschlossen,
welcher die Temperatur der Fläche 9 mittels eines durch das nachstehend beschriebene
Relaissystem betätigten Stoßhebelmechanismus auf einen fortlaufenden, mittels eines
Motors M bewegten Registrierstreifen aufzeichnet. Um den Stab 10 ist in der Nähe
der Stabspitze ein Heizkörper 20 gewickelt, der zur Beseitigung des Eisansatzes
dient.
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Das untere Ende des Stabes 10 ist mit einer Messingstange 2I verschraubt,
die ihrerseits mit einem weiteren Kupferstab 22 zusammengeschraubt ist, der seinerseits
in ein (nicht gezeigtes) Bad flüssigen Sauerstoffs eingetaucht ist. Der Messingstab
2I wirkt als Wärmewiderstand, so daß der Abkühlungsgrad der Oberfläche 9 unabhängig
von dem Spiegel des flüssigen Sauerstoffs ist, solange der untere kupferne Teil
22 allein eingetaucht ist.
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Die Oberfläche 9 des Stabes IO ist in einem Gehäuse 23 aus durchsichtigem
Material eingeschlossen, welches mit einer Gaseintrittsöffnung 24 und einer Gasaustrittsöffnung
25 ausgestattet ist, welch letztere bei dem dargestellten Beispiel außerdem als
Eintrittsöffnung für den Fühler I dient. Das Gehäuse 23 hat die doppelte Funktion,
einerseits den Strom des zu untersuchenden Gases gegen die Oberfläche 9 zu richten
und andererseits die atmosphärische Luft abzuhalten.
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Im Betrieb wird der Strom des zu untersuchenden Gases durch das Gehäuse
23 hindurchgeführt und die Fläche 9 fortschreitend gekühlt, während der Fühler I
mit der Oberfläche 9 in regelmäßigen Intervallen in Kontakt kommt, so daß dadurch
der elektrische Stromkreis regelmäßig geschlossen und unterbrochen wird. Sobald
bei Erreichung des Eispunktes die Eisbildung auf der Oberfläche 9 einsetzt, kann
der Fühler den Stromkreis nicht mehr länger schließen, und das Relaissystem wird
in der nachstehend beschriebenen Weise so betätigt, daß folgende Folge einzelner
Tätigkeiten bewirkt wird: I. Temperaturaufzeichnung, 2. Wegtauen der Eisschicht
und 3. erneute Abkühlung des Stabes 10.
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Diese Folge wird vermittels der in Fig. 2 dargestellten Schaltung
automatisch und fortgesetzt eingehalten.
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Die in dieser Zeichnung dargestellten Relais sind jeweils in einer
Stellung dargestellt, die derjenigen Phase der Folge entspricht, während welcher
der Stab IO abgekühlt ist und bevor die Eisbildung eingesetzt hat. Das Relais R3
ist das Arbeitsrelais eines üblichen Posthebdrehwählers mit sechs Umlaufkontakten
CI bis C 6, die, wie in der Figur gezeigt, jeweils vier Schaltstellungen einnehmen
können. Diese Kontakte sind wie folgt geschaltet: CI schließt in der vierten Schaltstellung
einen Stromkreis, welcher ein Relais R 3 und einen normalerweise geschlossenen Schalter
S3 umfaßt; C2 schließt in der zweiten Schaltstellung einen Stromkreis, welcher den
Stoßhebelmotor St des Temperaturaufzeichnungsgerätes umfaßt, welch letzterer unmittelbar
mit einer Hauptwechselstromquelle von 230 Volt zusammenhängt; C3 schließt in der
zweiten Schaltstellung einen das Relais R 3 und einen Schalter S5 umfassenden Stromkreis,
wobei dieser Schalter von dem Stoßhebel des Instruments betätigt wird, welches die
Temperatur des Stabes IO in der nachstehend beschriebenen Weise aufzeichnet; C4
schließt in der dritten Schaltstellung einen Stromkreis, der das Relais R 3 und
außerdem, über einen mit A innerhalb der angedeuteten Schalttafel bezeichneten üblichen
Verstärker, einen Schalter S6 umfaßt, der vom Zeiger des die Temperatur des Stabes
10 in der nachstehend beschriebenen Weise aufzeichnenden Instruments betätigt wird;
Cs schließt in der ersten Schaltstellung einen, einen Schalter S4, ein Relais R2
und die Kontakte I5 und 16 umfassenden Stromkreis, und C 6 schließt in der zweiten
und dritten Schaltstellung einen die Heizspirale 20 und eine parallel dazu geschaltete
Alarmlampe L umfassenden Stromkreis.
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Jeder dieser Stromkreise enthält die jeweils erforderliche Wechselstrom-
oder Gleichstromquelle mit der entsprechenden Spannung, wobei der Strom von der
Hauptspannungsquelle über die jeweils erforderlichen Transformatoren und Gleichrichter
geliefert wird.
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Die Kontakte CI bis C6 werden im Betrieb, solange der Stab IO gekühlt
wird, sich in der in dem Schaltbild gezeigten Schaltstellung befinden. Wenn der
Fühler I mit der Oberfläche g des Stabes IO Kontakt bekommt, schließt er einen Stromkreis,
welcher das Schaltwicklungsrelais MMCR enthält, welches den Schalter S4 in Serie
mit dem Kontakt 15 öffnet, so daß, wenn die Kontakte 15 und I6 während der Zeitspanne,
während welcher der Fühler I und die Oberfläche g sich in der oben beschriebenen
Weise im Kontaktzustand befinden, miteinander in Berührung stehen, kein Strom durch
den den Kontakt C5 enthaltenden Stromkreis fließt. Wenn der Eisbelag zum erstenmal
auf der Oberfläche g auftritt, bekommt der Fühler I mit der Oberfläche g keinen
elektrischen Kontakt mehr, so daß der Schalter S4 geschlossen bleibt; infolgedessen
wird, wenn der Kontakt I5 mit der Schraube 16 in Berührung kommt, der den Kontakt
C 5 enthaltende Stromkreis geschlossen und das Relais A2 erregt.
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Das Relais R2 schließt den Schalter S2, wodurch wiederum das Relais
R 3 erregt wird, welches die Kontakte CI bis C 6 in ihre zweite Schaltstellung bringt
und gleichzeitig den Schalter S3 öffnet, welch letzterer das Relais R 3 entregt.
Die Kontakte C 6 und C2 schalten den Heizkörper 20 bzw. den Stoßhebelmotor ein.
Wenn ein der auf der Oberfläche 9 herrschenden Temperatur entsprechender Punkt aufgezeichnet
wurde, dann schließt die Bewegung des Stoßhebels St den damit gekoppelten Schalter
S5 und schließt den Stromkreis durch den Kontakt C3 erneut, wodurch das Relais R
3 erneut erregt wird und die Kontakte CI bis C 6 in die dritte Schaltstellung kommen.
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Während dieser Zeitspanne bleibt der Heizkörper so lange eingeschaltet,
bis die Temperatur des Stabes 10 auf einen bestimmten Wert angestiegen ist, bei
welcher der auf der Oberfläche g befindliche Eisbelag von der Oberfläche völlig
verdampft wurde, in welchem Augenblick der mit der Spitze des Zeigers des Temperaturaufzeichnungsinstrumentes
verbundene Schalter S6 geschlossen wird und über den Verstärker A und Kontakt 3
von C4 das Relais R 3 in Tätigkeit setzt. Die Kontakte CI bis C6 werden sodann in
die vierte Schaltstellung bewegt, worauf der Kontakt CI seinen Stromkreis wieder
schließt, welcher das Relais R 3 erneut erregt und auf diese Weise die Kontal;te
CI bis C6 in die erste Schaltstellung und die
gesamte Anordnung
in ihren ursprünglichen Schaltzustand zurückversetzt.
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Durch die Anwendung dieses Instrumentes kann auf die Dauer jeder
gewünschten Zeitspanne eine Folge von Eispunktablesungen von dem Gasstrom automatisch
erhalten werden.
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PATENTANSPR0CHE: 1. Einrichtung zur Ermittlung der Niederschlagstemperatur
von elektrisch nichtleitenden Stoffen aus Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß ein
elektrischer Leiter (IO) vorgesehen ist, welcher einen Teil eines elektrischen Stromkreises
bildet, daß ferner eine Einrichtung (7, 6, 8, 3, I, I2, I5, I6) vorgesehen ist,
mit deren Hilfe der Stromkreis an der Oberfläche (g) des genannten Leiters (IO)
in regelmäßigen Zeitintervallen geschlossen und unterbrochen wird, daß weiterhin
eine Einrichtung (23) vorhanden ist, mit deren Hilfe der Gasstrom über die genannte
Oberfläche geführt wird, daß fernerhin Einrichtungen vorgesehen sind, mit deren
Hilfe die Temperatur dieser Oberfläche fortschreitend erniedrigt wird und daß endlich
Einrichtungen (Fig. 2) vorgesehen sind, mit deren Hilfe diejenige Temperatur aufgezeichnet
wird, bei welcher die Schließung des elektrischen Stromkreises infolge der Bildung
eines Niederschlages des elektrisch nichtleitenden Stoffes auf der genannten Oberfläche
aussetzt.