DE914573C

DE914573C - Lagerungseinrichtung

Info

Publication number: DE914573C
Application number: DEA16132A
Authority: DE
Original assignee: Fritz Studer AG
Current assignee: Fritz Studer AG
Priority date: 1951-07-07
Filing date: 1952-07-06
Publication date: 1954-07-05
Also published as: FR1059527A; GB724018A; US2714537A

Description

AUSGEGEBEN AM 5. JULI 1954

Λ 16132 XII147 b

Lagerungseinrichtung

Lagerfingseinrichtungen mit konischer Lagerbüchse und dem Lagerkonus angepaßtem kegeligem Spindellagerstück werden speziell bei Werkzeugmaschinen angewendet, wobei die Einstellung des Lagerspiels in der Hauptsache durch einseitiges Zusammenklemmen des Lagerkonus bei stillstehender Spindel geschieht. Dies hat den Nachteil, daß das Zentrum der Spindelachse mehr oder weniger radial versetzt wird.

Bei einem anderen Lager mit konischer Lagerbüchse und kegeligem Spindelstück wird eine unter Druck stehende Schmiermittelschicht angewendet, deren Axialkomponente derart auf die Spindel einwirkt, daß die letztgenannte die Tendenz hat, sich axial aus dem Lager heraus zu verschieben, was durch die Anwendung von dieser Komponente entgegenwirkenden federnden Druckmitteln innerhalb geringer Grenzen gehalten wird. Ein bei Stillstand der Spindel einstellbarer und wirksamer Anschlag verhindert dabei das Festziehen des Spindelkegels im Lagerkonus bei Wegfallen des Schmiermitteldruckes. Auch bei diesem Lager besteht keine Möglichkeit, von außen bei rotierender Spindel das Lagerspiel verändern zu können, was speziell bei Präzisionswerkzeugmaschinen erwünscht ist.

Die Erfindung betrifft nun eine Lagerungseinrichtung, bei welcher dieser Nachteil ausgeschaltet ist. Sie enthält eine konische Lagerbüchse und ein dem Lagerkonus angepaßtes Spindellagerstück, wobei Federelemente derart wirksam angeordnet sind, daß sie das Spindellagerstück in den Konus hineinzuziehen trachten.

Die Erfindung besteht darin, daß die. Lagerungseinrichtung eine von außen zugängliche, am Gehäuse der Einrichtung abgestützte Einstellmutter

aufweist, deren eine Stirnseite über Druckstifte mit der Spindel verbunden ist, das Ganze derart, daß durch Verdrehen der Mutter über die Druckstifte eine axiale Verschiebung der Spindel im einen Sinne entgegen der Druckwirkungsrichtung und im anderen Sinne in der Druckwirkungsrichtung der Federelemente bewirkt wird, wodurch das Lagerspiel sowohl bei rotierender als auch bei stillstehender Spindel nach Wunsch eingestellt ίο werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lagerungseinrichtung ist in der Zeichnung im Schnitt dargestellt.

ι bezeichnet die Spindel des Werkstückspindel-Stockes einer Präzisionsschleifmaschine, deren dem Werkstück zugekehrtes Ende einen Lagerkonus 2 aufweist, mit welchem die Spindel in der konischen Lagerbüchse 3 des Spindelstockgehäuses gelagert ist. Das andere Ende der Spindel ι ist mit einem im Gehäuse befestigten, Axialverschiebungen der Spindel ermöglichenden Zylinderrollenlager 4 abgestützt.

Zwischen den beiden Lagern 3 und 4 ist auf der Spindel 1 ein Flansch 5 aufgesetzt und mittels einer Ringmutter 6 über eine Distanzbüchse 7 in axialer Richtung gegen eine Schulter der Spindel festgezogen. Gegen Verdrehen des Flansches auf der Spindel dient eine in der Nabe des Flansches befindliche Nut 8, in welche eine in der Spindel angeordnete Feder 9 eingreift. Dieser Flansch 5 weist an seinem Umfang eine Ausnehmung 10 auf für den Eingriff eines im Gehäuse längs verschiebbaren Arretierbolzens 11 bei stillgesetzter Spindel. Die dem Flansch 5 zugekehrte Stirnfläche der Lagerbuchse 3 ist mit auf ihrem Umfang gleichmäßig verteilten achsparallelen Bohrungen 12 versehen, in welchen je eine Schraubenfeder 13 eingesetzt ist. Die freien Enden der Federn 13 stützen sich gegen die Stirnfläche eines lose auf die Spindel aufgeschobenen Druckringes 14, dessen andere Stirnfläche gegen ein Axialdrucklager 15 gedrückt wird, das seinerseits an der Stirnfläche 16 des Flansches 5 anliegt.

Am rückwärtigen Ende des Gehäuses ist eine von außen zugängliche Ringmutter 17 angeordnet, welche auf ihrem Umfang mit einer verstellbaren Skalenscheibe 18 versehen ist. Ein an der rückwärtigen Stirnseite der Mutter 17 mittels Schrauben 19 befestigter Haltering 20 fixiert die Skalenscheibe 18 bei festgezogenen Schrauben 19. Zur Verdrehung der Mutter 17 besitzt die auf ihr fixierte Skalenscheibe 18 einen an ihr befestigten, radial abstehenden Handgriff 21. Dieser Handgriff könnte auch direkt an der Mutter 17 befestigt sein. Ein zweiter Druckring 22 und ein Axialdrucklager 23 sind zwischen dem Flansch 5 und der Mutter 6 auf der Distanzbüchse 7 derart angeordnet, daß das Drucklager 23 ähnlich dem Lager 15 zwischen Druckring 22 und Flansch 5 liegt. Schließlich sind zwischen der Mutter 17 und dem Druckring 22 im Lagerungsgehäuse längs verschiebbar, parallel zur Spindelachse liegende und um die Spindel herum gleichmäßig verteilte Druckstifte 24 gelagert, die mit der einen Stirnseite an der freien Stirnfläche des Druckringes 22 und mit der andern Stirnseite an der dem Flansch 5 zugekehrten Stirnfläche der Mutter 17 anliegen.

Die permanent wirkende Druckkraft der Federn 13 erzeugt einen in der Figur nach links gerichteten Axialdruck der Spindel 1 und ist bestrebt, die letztgenannte nach links zu verschieben und dabei den Lagerkonus 2 in die Lagerbüchse 3 hineinzuziehen, bis der Druckring 22 an den andernends sich an der Mutter 17 abstützenden Stiften 24 anliegt. Diesem Druck entgegen wirkt die Mutter 17 über die Stifte 24 auf die Spindel. Bei mit Rechtsgewinde versehener Mutter 17 bewirkt eine Verdrehung der letzteren nach rechts eine Axialverschiebung der Spindel 1 entgegen der Kraft der Federn 13 nach rechts, bei Verdrehung der Mutter 17 nach links eine solche nach links.

Es ist nun leicht einzusehen, daß auf die beschriebene Art und Weise die Wirkung des durch die Kraft der Federn 13 bewirkten Axialdruckes der Spindel auf den Lagerteil 3 und somit das Spiel zwischen den konischen Lagerflächen der Teile 2 und 3 durch Verdrehen der zweckmäßig mit einem feinen Gewinde versehenen Mutter 17 sehr fein sowohl bei ruhender als auch bei rotie- go render Spindel eingestellt werden kann. Durch diese Feineinstellung erst ist es möglich, das während des Betriebes durch die Viskositätsänderung des Schmiermittels sich verändernde Lagerspiel durch Nachstellen der Mutter 17 in der gewünschten Größe konstant zu halten, wodurch, wie Versuche ergeben haben, Bearbeitungsgenauigkeiten auf einige Tausendstelmillimeter eingehalten werden können.

Zufolge des relativ großen Verstellbereiches der Mutter 17 ist es auch möglich, die Spindel 1 axial so weit nach rechts zu verschieben, daß der Lagerkonus 2 im Lager 3 sich festklemmt, welcher Zustand bei der Bearbeitung von Werkstücken zwischen feststehenden Spitzen erforderlich ist. Auf diese Art und Weise ist jegliche Verschiebung der Spitze 25 aus der Spindellängsachse, wie dies z. B. bei seitlichem Festspannen der Spindel oder Zusammenklemmen der Spindelführurig oder -lagerung undAnwendung ähnlicher Spannvorrichtungen der Fall ist, verunmöglicht.

Bei der gezeichneten und beschriebenen Lagerungseinrichtung ist die Einstellmutter am Gehäuse abgestützt, und die Stifte 24 sind in einem Teil des feststehenden Gehäuses geführt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Lagerungseinrichtung mit einer konischen Lagerbüchse und einem dem Lagerkonus angepaßten Spindellagerstück, wobei Federelemente derart wirksam angeordnet sind, daß sie das Spindellagerstück in den Lagerkonus hineinzuziehen trachten, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine von außen zugängliche, am Gehäuse der Einrichtung abgestützte Einstellmutter aufweist, deren eine Stirnseite über

Druckstifte mit der Spindel verbunden ist, das Ganze derart, daß durch Verdrehen der Mutter über die Druckstifte eine axiale Verschiebung der Spindel in einem Sinne entgegen der Druckwirkungsrichtung und im anderen Sinne in der Druckwirkungsrichtung der Federelemente bewirkt wird, wodurch das Lagerspiel sowohl bei rotierender als auch bei stillstehender Spindel nach Wunsch eingestellt werden kann.
2. Lagerungseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Einstellmutter ein so großer Verstellbereich vorgesehen ist und die Federelemente mit so großer Druckkraft wirksam sind, daß in der einen Endstellung der Einstellmutter die Spindel im sie lagernden konischen Lagerteil zentrisch festgespannt ist.
3. Lagerungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellmutter mit einer verstellbaren Skalenscheibe versehen ist.
4. Lagerungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellmutter am Gehäuse abgestützt ist und die Druckstifte in einem feststehenden Teil der Einrichtung geführt sind.

Angezogene Druckschriften:
■Schweizerische Patentschrift Nr. 234 637.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen