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Vorrichtung zum Unterfüllen von Bahnschwellen mit Splitt mittels eines
mit Druckluft betriebenen Blasgerätes Nach dem bekannten Verfahren zum Höherlegen
eingesunkener Schienenträger bzw. Eisenbahnschwellen wird die Schwelle zunächst
auf die gewünschte Höhe gehoben und in dieser Stellung zeitweise unterstützt. Die
unterhalb der Schwelle entstandene Aushöhlung wird sodann durch mit Druckluft betriebene
Blasgeräte mit Splitt ausgefüllt und gleichzeitig gestopft.
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Damit es nicht mehr nötig ist, das Einbettungsmaterial an den Seiten
oder Enden der Schwelle abzugraben, um mit dem Druckluftblasgerät die Aushöhlungen
mit Splitt vollblasen zu können, wird nach dem bekannten Verfahren vorgeschlagen,
z. B. bei Stahlquerschwellen, die Bolzenlöcher in der Oberplatte oder beliebige
andere Löcher zum Einsetzen des Blasgerätes zu benutzen. Zum Beispiel bei Holzschwellen
ist es notwendig, solche Löcher vor dem Kopf der Schwelle in der Bettung, z. B.
durch Einschlagen eines spitzen Gegenstandes, anzubringen. Wurde die Holzschwelle
dann angehoben, so kam es vor, daß hierbei das Loch ganz oder teilweise wieder zugeschüttet
wurde. Aber selbst wenn das Einsatzloch erhalten blieb, gewährleistete es doch nicht
den richtigen Stand des Druckluftblasgerätes zur Holzschwelle. Hierauf kommt es
indessen entscheidend an, wenn eine sachgemäße Unterfüllung mit dem eingeblasenen
Splitt und dessen einwandfreie Verdichtung gewährleistet sein soll.
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Es ist bereits versucht worden, die Freihaltung eines Einsatzloches
durch Einschlagen einer Einsatzhülse zu bewirken, in die der Ausblasstutzen
des
Gerätes höhenverstellbar und festlegbar eingesetzt wird.
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Durch die Vorrichtung nach der Erfindung und das mit dieser ausgeübte
und daher mit der Vorrichtung verbundene Verfahren wird augenblicklich und sicher
der richtige Stand des Druckluftblasgerätes zur Holz- bzw. Bahnschwelle herbeigeführt
und für die Dauer des Hebens der Holz- bzw. Bahnschwelle und für die Dauer der Unterfüllung
beibehalten.
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Nach der Erfindung wird als Vorrichtung zum Unterfüllen von Bahnschwellen
mit Splitt ein mit Druckluft betriebenes Gerät in Kombination mit einer in die Gleisbettung
eintreibbaren Hülse verwendet, die zusammen mit dem in sie eingesetzten Blasgerät
durch beliebige Befestigungsorgane an der Schwelle festgeklemmt wird und das Blasgerät
in der richtigen Arbeitsstellung an der Schwelle hält.
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So kann man sowohl das Blasgerät als auch die Geräteführungshülse
mit Greif-, Krall- oder Klemmorganen versehen, die zur Erfassung der Bahnschwelle
zur gegebenen Zeit dienen.
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Ist z. B. der Kopf einer Holzschwelle von diesen Organen erfaßt, so
übt die Holzschwelle die Funktion aus, Splittblasgeräte und Geräteführungshülse
zusammen mit sich selbst zeitweise zu einem starren Ganzen zu verbinden, das nach
Erledigung der Arbeiten durch seine leichte Lösbarkeit wieder in seine einzelnen
Elemente zerfällt.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einer
Holzschwelle im Schema dar. Es zeigt Abb. i die Seitenansicht der Splittblaseinrichtung
mit Holzschwelle im Arbeitszustand, Abb.2 die Seitenansicht einer anderen Ausführungsart,
Abb.3 die Seitenansicht der Geräteführungshülse, Abb. 3 a die Vorderansicht der
Geräteführungshülse, Abb. .4 die Draufsicht auf Abb. 3, Abb. 5 die Draufsicht auf
eine halbkreisförmige Ausbildung der Geräteführungshülse.
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In den Abbildungen ist i die Geräteführungshülse. Im Querschnitt ist
sie eckig, wie z. B. in Abb. i bis 4, oder halbkreisförmig (s. Abb. 5). Diese Führungshülse
ist vorn offen. Ihr unteres Ende ist pflock- bzw. nagelartig ausgebildet: Die Oberkante
der Hülse ist verstärkt, wie die Abb. 3 bis 5 zeigen. Diese Verstärkung dient zum
Einschlagen der Hülse in die Bettung. An dem Oberteil der Hülse ist der mit Kralle
9 versehene Haltebügel 2 angeordnet. Die Länge der Hülse i wird nach der stärksten
der vorkommenden Schwellenstärken entsprechend bemessen.
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Das Einschlagen der Geräteführungshülse in die Bettung erfolgt erfindungsgemäß
vor dem Heben der Schienen vor der Holzschwelle 6.
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Das Druckluftblasgerät ist insgesamt mit 3 bezeichnet. Aus dem Vorratsbehälter
i2; der an den Armen ii angelenkt ist, wird dem Trichter io der Splitt zugeführt.
Durch das Fallrohr 17, dessen Länge der größten Schwellenstärke angepaßt ist, fällt
der Splitt vor die Düse der Ausblaseöffnung B. Unter dem Bund i9 des Trichters io
befindet sich die Druckfeder ¢. Sie liegt auf dem mit Anschlag versehenen Ring 2o
auf. Unten am Splittfallrohr 17 befindet sich der mit Kralle versehene Anschlag
5.
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Durch die Wirkung der Druckfeder 4 ist die Kralle des Anschlages 5
in die Holzschwelle 6 eingedrungen.
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Durch die Holzschwelle 6, in die oben die Kralle 9 der Führungshülse
i eingreift und unten die Kralle des Anschlages 5 des Blasgerätes 3, sind jetzt
alle drei Elemente in der Arbeitsstellung zu einem starren Ganzen verbunden. , Wie
stark die Holzschwelle auch sein mag, durch die Druckfeder 4 in Verbindung mit dem
Anschlag 5 am Splitterfallrohr 17, wird die Ausblaseöffnung 8 stets in die richtige
Lage zur Holzschwelle 6 gebracht und dort für die Arbeitsdauer festgehalten.
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Wie Abb. 2 zeigt, kann man die Feder 4 auch durch einen Exzenter 16
ersetzen, der vermittels des Handgriffes 15 gedreht werden kann. Dieser Exzenter
16 stützt sich auf die Hülse i ab. Wird der Handgriff 15 in Pfeilrichtung bewegt,
so wird das Splittblasgerät mit seinem Fallrohr 17 und der daran angebrachten Kralle
5 angehoben, so daß sich die Kralle 5 in die Schwelle 6 hineindrückt.
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Statt der Krallen 9 und 5 kann auch irgendeine Klemmvorrichtung Verwendung
finden.
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Die Splittblaseinrichtung arbeitet z. B. bei einer Holzbahnschwelle
nach folgendem Verfahren: Die Geräteführungshülsen i werden vor dem Heben vor Kopf
der Holzschwellen 6 in die Bettung eingetrieben. Sie legen sich mit ihren Haltebügeln
2 auf die Holzschwellen 6 auf. Dabei dringen die Krallen 9 in die Holzschwellen
6 ein. Holzschwellen 6 und Geräteführungshülsen i sind nunmehr fest verbunden. Zunächst
erfolgt ein geringes Anheben und dabei Klopfen auf die Schwellen, damit Schottersteine,
die sich in das Schwellenholz eingedrückt haben, nicht unter den Schwellen hängenbleiben,
sondern möglichst in ihre alte Lage in die Bettung zurückfallen. Würden die Schottersteine
hängenbleiben, so könnte das beim Einblasen des Splittes zu Riegelbildungen an unerwünschter
Stelle führen. Sodann wird der Gleisabschnitt mit den Schwellen und den daran befestigten
Geräteführungshülsen i auf das gewünschte Niveau gehoben. Die Geräteführungshülsen
stützen sich an der Kopfseite über die ganze Kopfhöhe der Schwellen ab.
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Die Einführung des oder der Blasgeräte 3 in die fest an den Schwellen
hängenden Geräteführungshülsen i erfolgt darauf unter Schräglage des Blasgerätes
3 etwa in der gestrichelten Pfeilrichtung.
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Gegen die Wirkung der Federn q. wird das Blasgerät 3 weiter in die
Hülse i hineingestoßen. Das Blasgerät 3 wird dann im ausgezogenen Pfeilsinn der
Abb. i in die senkrechte Lage gebracht. Dabei hakt Anschlag 5 mit seiner Kralle
unten in die Schwelle 6 ein. Der Anschlag 7 des Blasgerätes 3 verhindert seine Falschstellung.
Die Auswurföffnung 8 befindet sich jetzt unmittelbar unter der Schwellenunterkante.
Das Gerät 3 stützt sich auf die Oberkante der Geräteführungshülse i ab, die
Feder
4 drückt das Gerät nach oben und gewährleistet in Verbindung mit dem mit Kralle
versehenen Anschlag 5 die richtige Lage der Auswurföffnung 8 unter der Schwellenunterkante.
Durch die Holzschwelle 6 bilden jetzt, während des nun folgenden Blasvorganges,
das Blasgerät 3, die Geräteführungshülse i und die dazwischengeklemmte Holzschwelle
6 ein starres Ganzes. Die Wirkung der Druckfeder 4 oder des Exzenters 16 kann man
noch erhöhen, wenn man das Gerät 3 während des Blasvorganges etwas im Kreisbogensinn
drückt, um ein zufälliges Ausklinken des Anschlages 5 auf alle Fälle zu verhindern.
Das Gerät liegt hierbei gegen den Anschlag 7 an. Die Federung .4 kann beliebig gestaltet
sein.
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Nach Unterfüllung wird das Blasgerät 3 ausgeklinkt und aus der Geräteführungshülse
i herausgehoben. Beim Gleisablassen löst sich die Geräteführungshülse i mit ihrer
Halterung 2 allein von der Holzschwelle ab.