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Einrichtung zur Verbindung des Fernsehaufnahmegerätes mit dem Verstärkergestell
Die Erzeugung von Fernsehbildern innerhalb eines Aufnahmestudios oder im Freien
erfolgt in sogenannten Fernsehbildfängeranlagen. Es ist üblich, diese in zwei Teile
zu trennen. Im Studio oder an der Aufnahmestelle befindet sich auf einem Stativ
das Fernsehaufnahmegerät. Es enthält die optische Einrichtung zur Projektion der
Szene auf die lichtempfindliche Schicht beispielsweise der Speicherröhre und ganz
oder teilweise die zum Betrieb dieser Röhre erforderlichen Schaltelemente. Dieses
Fernsehaufnahmegerät wird über ein Bündel von Kabeln, die im allgemeinen zu einer
einzelnen Einheit mechanisch verbunden sind, an ein Verstärkergestell angeschlossen,
das sich in den technischen Betriebsräumen des Studios oder bei Außenaufnahmen beispielsweise
in einem Kraftwagen befindet. Über die zwischen Aufnahmegerät und Verstärkergestell
liegenden Kabel ist eine Reihe von Signalen zu übertragen. Da sich die Netzgeräte
im allgemeinen im Verstärkergestelt befinden und die Regelung der elektrischen Einstellung
von diesen erfolgt, sind zunächst über eine Reihe von Adern des Kabels Stromversorgungs-Spannungen,
Regelspannungen usw. zu führen. Diese können als normale Gummiadern ausgeführt und
gegebenenfalls mit Abschirmung gegen das Hereinstreuen von Fremdspannungen versehen
sein. Über diese Adern werden Bildsignale, Gleich-Laufsignale und Ablenksignale
nicht geführt. Diese Signale enthalten Schwingungen hoher Frequenz, und für sie
müssen daher Kabeladern vorgesehen werden, die sehr breite Bänder übertragen können.
Solche
Kabel sind unter der Bezeichnung Hochfrequenzkabel allgemein bekannt. Es sind dieses
z. B. Vollkabel, bei denen hochwertige Isolierstoffe als Dielektrikum verwendet
werden oder auch Hohlkabel. Mehrere dieser Kabel werden im allgemeinen mit den Netzversorgungs-
und Regelleitungen in einem Bündel verlegt und dieses Bündel mit einem Aderschutzmantel
versehen. Die zum Teil räumlich starken Höchfrequenzkabel bedingen ein dickes Kamerakabel
und machen dieses verhältnismäßig wenig beweglich. Diese Beweglichkeit wird mit
Vergrößern der Zahl der Hochfrequenzkabel immer geringer. Gleichzeitig kommt hinzu,
daß ein solches Kabel sehr stark an mechanischer Festigkeit verliert.
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Es war bisher üblich, die Hochfrequenzsignale auf mehrere Kabel zu
verteilen. Beispielsweise wird ein Kabel zur Belieferung des Fernsehaufnahmegerätes
(im folgenden auch kurz Bildfänger genannt) mit Zeilen- und Bildgleichlaufsignalen
vorn Verstärk ergest.ell und werden weitere Kabel für die Belieferung mit den sägezahnförmigen
Ablenkspannungen vorgesehen, um die entsprechenden Trennorgane im Bildfänger zu
sparen. Vom Bildfänger rückwärts wird zum Verstärkergestell das den Helligkeitswerten
entsprechende Signalgemisch übertragen. Es ist auch bekannt, statt einer Mehrzahl
von Kabeln nur zwei zu verwenden, eines zur Übertragung einer mit Bild- und Zeilengleichlaufsignalen
modulierten Trägerfrequenzschwingung vom Verstärkergestell zum Bildfänger und das
zweite zur Übertragung der Helligkeitssignale, die der gleichen Trägerschwingung
aufmoduliert werden, vom Bildfänger zum Verstärkergestell.
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Dieses Verfahren bedingt dicke und unbewegliche Kabel, die verhältnismäßig
störanfällig sind. Erfindungsgemäß wird eine Einrichtung zur Verbindung des Fernsehaufnahmegerätes
mit dem Verstärkergestell vorgeschlagen, die darin besteht, daß die vom Fernsehaufnahmegerät
gelieferten niederfrequenten Helligkeitssignale und die vom Verstärkergestell zum
Fernsehaufnahmegerät laufenden niederfrequenten Gleichlaufsignale auf der gleichen;
als Hochfrequenzkabel ausgebildeten Leitung übertragen werden und daß Anfang und
Ende dieser Leitung je an einem Punkt angeschlossen sind; der Ausgang eines das
abgehende Signal liefernden Verstärkers und zugleich Eingang eines weiteren Verstärkers
ist, der das am Anschlußpunkt ankommende Signal zusammen mit dem abgehenden Signal
verstärkt, und, daß hinter dein zuletzt genannten Verstärker eine Trennung der beiden
Signale erfolgt.
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Der Vorteil der Erfindung liegt in der Verbilligung der Kamerakabel,
die dem Verschleiß stark unterworfen sind, und einer Gewichtsverminderung dieser
Kabel, Zweckmäßig ist für die Hochfrequenzsignalübertragung ein besonderes, von
den anderen, nicht Hochfreqenz führenden Leitungen getrenntes Kabel vorgesehen,
so daß die Verbindung des Bildfängers mit dem Verstärkergestell über ein mehrere
Adern enthaltendes, keine Hochfrequenz führendes Kabelbündel und eine davon getrennte
einadrige Leitung, die Hochfrequent führt, erfolgt.
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Die Erfindung wird an Ha.id eines Beispiels (s. Abb. i) erläutert:
Der Bildfänger i enthält das optische System zur Abbildung der Szene auf dem Zerlegerrohr
mit den für dessen Betrieb erforderlichen Einrichtungen sowie einen Vorverstärker
3, einen Nachverstärker 5 und eine Einrichtung .1 .. auf deren Funktionsweise später
eingegangen wird. An die Verbindungsleitung zwischen dem in 3 enthaltenen Vorverstärker
und dem Nachverstärker 5 wird die Hochfrequenzleitung 6 zu bzw. von dem Verstärkergeste112
angeschlossen. Neben dieser einadrigen Hochfreqenzleitung 6 ist ein Kabelbündel
7 vorgesehen, welches die Spannungen für die Stromversorgung und die Signale für
die Regelung der im Bildfänger i untergebrachten elektrischen Teile enthält. Dem
Verstärkergestell werden über das ein- oder mehradrige Kabel 8 die Gleichlaufsignale
zur Steuerung der Anlage von einem Zentraltaktgeber und über ein Kabel 9 die zu
diesem Betrieb erforderliche Energie übertragen. Es liefert über eine Leitung io
das der Helligkeit des übertragenen Bildes entsprechende Gemisch an eine Mischeinrichtung
oder,den, ,drahtlosen Sender ab.
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Die über das Kabel 8 an das Verstärkergestell 2 gelieferten Gleichlaufsignale
können die Signale zur Steuerung der Zeilen- und Bildablenkung gemeinsam enthalten.
Sofern dieses nicht der Fall ist, können sie in 2 zusammengefaßt -werden. Diese
Signale steuern beispielsweise nach Abb.2 das Gitter i i einer Pentode 12, die entweder
ihren niedrigohmigen Arbeitswiderstand 13 im Anodenkreis (Abt. 2 a) oder von der
Kathode (Abt. 2 b) hat. An den Arbeitswiderstand 13 ist ein Kabel 1,:l angeschlossen,
das zum Bildfänger i führt. An diesem ist ein Abschlußwiderstand 15 vorgesehen,
der ebenso wie der Arbeitswiderstand 13 ungefähr dem Wellenwiderstand des verwendeten
Kabels entspricht. Die dem Gitter i i der Röhre 12 zugeführten Gleichlaufsignale
werden also an dem Abschlußwiderstand 15 für den Bildfänger abgenommen. Sie werden
in den Bildfänger an der Stelle 16 eingeführt und in dem Nachverstärker 5 verstärkt,
während sie in den Vorverstärker 3 nicht eintreten können. Der Vorverstärker 3 liefert
die den Bildhelligkeiten entsprechenden Signale, die den Nachverstärker 5 gemeinsam
mit den Gleichlaufsignalen steuern und außerdem über die Hochfrequenzleitung 6 in
entgegengesetzter Richtung wie die Gleichlauf signale zum Verstärkergestell2 geführt
werden. Die Hochfrequenzleitung 6 überträgt also die Gleichlaufsignale vom Verstärkergestell
2 zum Bildfänger i und die Bildsignale vom Bildfänger i zum Verstärkergestell2.
Im Nachverstärker 5 werden Bildhelligkeitssignale und Gleichlaufsignale gemeinsam
verstärkt. Der Ausgang des Nachverstärkers 5 enthält also beides. Werden, wie üblich,
nach Abb. 3 a die Gleichlaufsignale in Form von Rechteckimpulsen 17 gegeben und
diese im Nachverstärker 5 (Abt. i) so eingeführt,
daß an seinem
Ausgang Signale entstehen (Abb.3b), die amplitudenmäßig Helligkeitswerte 18 und
Gleichlaufsignale in entgegengesetzter Polarität enthalten, so können diese am Ausgang
des -Machverstärkers 5 in einem Sieb 4 amplitudenmäßig voneinander getrennt und
aus dem gewonnenen Gleichlaufsignalgemisch Bild- und Zeilensignale zur Steuerung
der Ablenkorgane der Bildspeicherröhre ausgesiebt werden. Es ist außerdem möglich,
an den Ausgang des Nachverstärkers 5 eine Bildwiedergaberöhre anzuschalten, die
dem Aufnahmeoperateur als Bildsucher dient. In gleicher Weise wird im ''erstärkergestell
2 verfahren. Hier werden wiederum die vom Bildfänger i gelieferten Helligkeitssignale,
die auf der Hochfrequenzleitung 6 mit den Bild- und Zeilengleichlaufsignalen vermischt
werden, im Verstärkergestell2 nachverstärkt und am Ausgang zur Steuerung der Helligkeit
einer Bildröhre benutzt. Es ist möglich, nach diesem Prüfbild die Einstellung des
Bildfängers i und der Verstärkeranlage 2 vorzunehmen. Damit wird dem Kameraoperateur
tatsächlich das Bild gezeigt, das er zur Einstellung der Kamera benötigt, und der
Techniker am Verstärkergestell 2 kann damit das Vorgehen des Operateurs verfolgen.
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Bei der Durchführung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß einige Besonderheiten
zu beachten. Bei kurzen Längen der Hochfrequenzleitung 6 zwischen Bildfänger i und
Verstärkergestell 2 ist die Dämpfung auf der Hochfrequenzleitung vernachlässigbar
klein, so daß die vom Bildfänger i gelieferten Signale im Verstärkergestell 2 mit
der gleichen Amplitude ankommen. Die Größe der den Helligkeitswerten entsprechenden
Signale kann daher praktisch gleich in dem richtigen Verhältnis zu den Gleichlaufsignalen
gewählt werden. Bei längeren Hochfrequenzleitungen, bei welchen beachtliche Dämpfungen
längs der Leitung auftreten können, werden die Verhältnisse der Bildsignale mit
denen der Gleichlaufsignale hinter dem Nachverstärker 5 des Bildfängers i und der
Verstärkeranlage 2 nicht immer übereinstimmen. Durch geeignete Bemessung der verschiedenen
Verstärker läßt sich erreichen, daß Störungen hierdurch nicht auftreten. Gegebenenfalls
können die Gleichlauf-Signale hinter dem Nachverstärker 5 der Bildfängeranlage i
oder dem Verstärkergestell 2 auf die geforderten Werte, beispielsweise durch Beschneidung,
gebracht werden.