DE911066C

DE911066C - Verfahren zum Kuehlen von Gussbloecken

Info

Publication number: DE911066C
Application number: DEI5294A
Authority: DE
Inventors: Dr Rer Nat Hans Klein
Original assignee: E H SIEGFRIED JUNGHANS DR ING
Current assignee: E H SIEGFRIED JUNGHANS DR ING
Priority date: 1951-12-14
Filing date: 1951-12-14
Publication date: 1954-05-10

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von Gußblöcken, insbesondere von Stranggußblöcken. Vor allem beim Gießen von Metallen, die schlechte Wärmeleiter sind, und besonders beim Gießen von Platten bildet sich ein tiefer und spitz zulaufender Sumpf aus, mit der Folge, daß es zwischen den von beiden Seiten fortschreitenden Erstarrungsfronten zu sog. Brückenbildungen kommen kann; dadurch werden Teile der flüssigen Schmelze vom eigentlichen Sumpf abgetrennt, und es bilden sich bei der Erstarrung Schwindungshohlräume in der Blockachse, die bei der weiteren Verarbeitung des Materials einen hohen Verformungsgrad notwendig machen, wenn sie vollständig beseitigt werden sollen.
Diese nachteilige Erscheinung kann mit Hilfe des Kühlverfahrens gemäß der Erfindung vermieden oder wenigstens erheblich vermindert werden, indem der Gußblock auf einer Seite zunächst schwächer und dann in der Höhe der durch Brückenbildung gefährdeten Zone stärker gekühlt wird als die andere gegenüberliegende Blockseite.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es auch bei :Metallen, die schlechte Wärmeleiter sind, z. B. Eisen und Eisenlegierungen, die Sumpfspitze erheblich abzuflachen, ein Erfolg, der sich mit den bisherigen Kühlverfahren, wenn überhaupt, dann nur unter der Gefahr einer Schädigung des Gußgefüges durch die notwendige, überaus schroffe Kühlung würde erreichen lassen.
Die schematische Zeichnung veranschaulicht das Wesen der Erfindung. Mit A T wird die Temperaturdifferenz zwischen dem Schmelzpunkt und der Strangoberfläche bezeichnet. Es bezeichnet K eine Stranggießkokille, in der ein Gußstrang io mit länglich rechteckigem Querschnitt gegossen wird. ioa und iob seien die Breitseiten des Stranges. Die Seite iod wird stärker (d T1) gekühlt als die Seite iob (4 T2) mit der Folge, daß die Erstarrungsfront ioal weniger steil abfällt als die Erstarrungsfront iobl. Die (gedachte) Sumpfspitze io, käme demnach dicht vor die Blockseite iob zu liegen.
Gemäß der Erfindung wird nun die Blockseite iobu in der Höhe ii schroff (d T3) gekühlt, beispielsweise durch Anspritzen mittels einer Düse d. d. h. wird stärker als an der Seite zob und vorzugsweise auch stärker als an der Seite ioa gekühlt (d T3>dT,>dT2).
Die der Kühlung in der Höhe ii zukommende Erstarrungsfront würde etwa gemäß der Linie iia verlaufen; sie schneidet vom Sumpf das in unterbrochenen Linien gezeichnete Stück io,1 ab.
Zur einfacheren Darstellung ist an der Strangseite lob zwischen der milden Kühlung mit der Temperatur d T2 und d T, ein schroffer Übergang angenommen. Das ist indessen nicht Voraussetzung für die Wirksamkeit der Erfindung, vielmehr ist auch ein allmählicher Übergang möglich.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Kühlen von Gußblöcken, insbesondere Stranggußblöcken, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seite des Blockes zunächst schwächer und dann in der durch Brückenbildung gefährdeten Zone an der Sumpfspitze stärker gekühlt wird als die andere gegenüberliegende.