DE9108370U1 - Anordnung zur Verankerung von Meßgeräten in Wasserströmungen - Google Patents
Anordnung zur Verankerung von Meßgeräten in WasserströmungenInfo
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Description
2/0791 DE
STIFTUNG ALFRED-WEGENER-INSTITUT
FÜR POLAR-UND MEERESFORSCHUNG
FÜR POLAR-UND MEERESFORSCHUNG
Bezeichnung
Anordnung zur Verankerung von Meßgeräten in WasserStrömungen
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Verankerung von Meßgeräten in Wasserströmungen mit einem
Grundgewicht und einem vertikal straff gehaltenen Verankerungsseil,
mit dem die Meßgeräte und Auftriebskörper zur Gewichtsneutralisation der Meßgeräte und weiterer Verankerung
skomponenten verbunden sind.
Derartige vertikale Verankerungen werden beispielsweise in der Ozeanographie verwendet, um mit den eingesetzten
Meßgeräten die zeitlichen Veränderungen von Temperatur und WasserStrömungen im Ozean registrieren zu können. Für
genaue Messungen ist es erforderlich, daß das Verankerungsseil straff gespannt ist und sich in der Strömung
möglichst wenig neigt. Dieses erreicht man dadurch, daß man das Seil mit einem entsprechenden Auftrieb unter Beachtung
dessen Strömungswiderstands versieht, der das Gewicht der gesamten Verankerung und der Meßgeräte neutralisiert.
Aus dem Prospekt "Deep Sea Glass Spheres" der Firma Benthos Inc., USA, aus dem Jahre 1979 (Data sheet 204) ist es
bekannt, als Auftriebskörper beispielsweise hohle Glaskugeln in Kunststoffschalen einzusetzen. Diese werden entweder
in große Montagerahmen eingesetzt, die schwer und strömungstechnisch ungünstig sind, oder mit einzelnen
Gliedern einer schweren Kette fest verschraubt. Rahmen oder Kettenstück werden dann in das Verankerungsseil
eingebracht. Dabei ist jedoch zu beachten, daß zum einen die zusätzlichen Gewichte eine weitere Auftriebskompensation
erfordern. Zum anderen drehen sich die in die
Wasserströmung eingebrachten Auftriebskörper aufgrund ihrer
Asymmetrie. Wenn infolge einer veränderlichen Strömungsrichtung der Auftriebskörper stets in dieselbe Richtung
gedreht wird, führt dies zu einer Verdrillung des Verankerungsseils bzw. der Kette. Eine derartige
Verdrillung ist nach der Aufnahme der Verankerung kaum zu entflechten und macht das Seil für weitere Einsätze
unbrauchbar. Zusätzliche Nachteile der Kette sind die Beeinflussung des Gerätekompasses, Störung der Anströmung
und Bruchgefahr durch Korrosion.
Somit ergeben sich beim Einsatz von Verankerungen von Meßgeräten in Wasserströmungen mehrere Probleme. Alle
Komponenten einer Verankerung erhöhen das Gewicht und den Strömungswiderstand und tragen damit negativ zur Stabilität
der Verankerung bei. Diese Stabilitätsverringerung muß durch einen entsprechenden Auftrieb kompensiert werden. Ein
sehr groß ausgelegter Auftrieb setzt die Stabilität aber wieder herab. Deshalb fordert man einen großen Nettoauftrieb
mit einem geringen Anströmungswiderstand. Weiterhin sollen solche Verankerungen aufgrund der hohen Einsatzkosten
am Meßort einfach und schnell aus- und wieder einbringbar sein unter begrenztem Einsatz von Personal und
mechanischen Hilfsmitteln. Wegen der hohen Kosten muß jede Verankerung mehrfach einsetzbar sein. Aufwendige Instandsetzungen
und Wartungen beispielsweise bei verdrillten Verankerungsseilen sollten vermieden sein.
Als Antwort auf diese technischen, ökonomischen und logistischen Probleme ist die Lehre gemäß der Erfindung
anzusehen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Auftriebskörper mittels Befestigungsblöcken rotatorisch und
translatorisch bezüglich der Seilachse bewegbar am Verankerungsseil angeordnet sind und daß die translatorische
Bewegbarkeit der Auftriebskörper durch zumindest einen, mit dem Verankerungsseil kraftschlüssig verbundenen Stopper-
block in Richtung des oberen Verankerungsendes begrenzt ist.
Einer der Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung liegt
damit in dem optimalen Anströmungsverhalten der Auftriebskörper. Diese können sich einfach durch ihre freie rotatorische
Bewegbarkeit reibungsarm in Strömungslee drehen. Eine Kraftübertragung auf das Verankerungsseil findet
hierbei nicht statt, folglich kann es durch die Auftriebskörper auch nicht verdrillt werden. Als weiterer Vorteil
ist zu nennen, daß durch die zusätzliche translatorische Bewegbarkeit entlang der Seilachse die Handhabbarkeit der
Auftriebskörper der gesamten Verankerung erheblich verbessert wird, und für die Handhabung kein Hebezeug erforderlich
ist. Unterstützt wird diese einfache Handhabbarkeit noch durch den weiteren Vorteil, daß die Befestigungsblöcke
nur eine relativ geringe Größe und damit ein geringes Gewicht aufweisen. Die Anordnung der Auftriebskörper über
die Befestigungsblöcke erfolgt direkt am Seil ("Am-Seil-Methode"),
Montagerahmen oder Ketten mit angefügten Verschraubungen ("Ketten-Methode") sind nicht erforderlich.
Dadurch kann man den vorhandenen Nettoauftrieb nahezu verlustfrei ausnutzen.
Durch den Einsatz von direkt mit dem Verankerungsseil kraftschlüssig verbundenen Stopperblöcken ist auf einfache Weise eine optimale Übertragung der Auftriebskraft auf das Seil gewährleistet. Da zur Kraftübertragung nur ein Stopperblock am oberen Ende der Verankerung benötigt wird, ist die translatorische Bewegbarkeit außerhalb des Wassers zum unteren Ende der Verankerung hin für die gute Handhabbarkeit nicht begrenzt. Auch die Stopperblöcke weisen einen geringen Strömungswiderstand und ein geringes Eigengewicht auf, so daß sie ebenfalls zur Optimierung des
Durch den Einsatz von direkt mit dem Verankerungsseil kraftschlüssig verbundenen Stopperblöcken ist auf einfache Weise eine optimale Übertragung der Auftriebskraft auf das Seil gewährleistet. Da zur Kraftübertragung nur ein Stopperblock am oberen Ende der Verankerung benötigt wird, ist die translatorische Bewegbarkeit außerhalb des Wassers zum unteren Ende der Verankerung hin für die gute Handhabbarkeit nicht begrenzt. Auch die Stopperblöcke weisen einen geringen Strömungswiderstand und ein geringes Eigengewicht auf, so daß sie ebenfalls zur Optimierung des
Nettoauftriebs beitragen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindungsidee
kann der Befestigungsblock aus einer Rohrhülse, die über das Verankerungsseil geschoben ist und zumindest eine
ebene, senkrecht zur Seilachse ausgerichtete Anschlagfläche
aufweist, und einem Flansch bestehen, der am Auftriebskörper befestigt ist. Mit einfachen konstruktiven Mitteln
ist so die optimale Funktionsfähigkeit des Befestigungsblocks
gewährleistet. Die Rohrhülse gleitet reibungsarm über das Verankerungsseil, es bestehen weder Kraft- noch
Formschluß zwischen beiden, Verdrillungen oder Abrieb sind ausgeschlossen. Durch ebene, gut ausgerichtete Anschlagflächen,
die ring- oder sogar linienförmig sein können, erfolgt eine Berührung beispielsweise zwischen benachbarten
Befestigungsblöcken in einem definierten, ebenfalls sehr reibungsarmen Ausmaß. Beschädigungen, wie Reibkorrosion
oder -verschleiß, sind so vermieden, zumal das Wasser zwischen den Anschlagflächen als Schmiermittel wirkt.
Am Flansch des Befestigungsblocks kann mit großer Stabilität
der Auftriebskörper angeschraubt werden, so daß sichergestellt ist, daß die auftretenden, teilweise enormen
Auftriebs- und Strömungskräfte sicher aufgenommen werden und nicht zu einem Abriß der Auftriebskörper führen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn entsprechend der folgenden erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Verankerungsanordnung der Befestigungsblock aus zwei spiegelsymmetrischen
Hälften aufgebaut ist. Hierbei liegt der erzielte Vorteil besonders im ökonomischen Bereich, da
derartige quasigleiche Teile mit niedrigem Fertigungsaufwand als Massenteile hergestellt werden können. Auch die
Montage und die Bereithaltung von Ersatzteilen erleichtert sich bedeutend.
Nach einer weiteren Fortbildung des Erfindungsgedankens
kann über die Verbindung der beiden Hälften des Befestigungsblocks auch die feste Verbindung mit dem
Auftriebskörper hergestellt werden. Durch die Vermeidung zusätzlicher Befestigungseinrichtungen wird der angestrebte
Auftrieb besser ausgenutzt. Auch ökonomisch und logistisch
ist eine Verringerung von Befestigungs-komponenten von
Vorteil. Das Entfernen eines Auftriebkörpers von dem
Verankerungsseil ist dabei unproblematisch, da durch ein Lösen der Verbindung der beiden Hälften des Befestigungsblocks sowohl das Seil als auch der Auftriebskörper
freigegeben werden. Nach der Entfernung kann der Befestigungsblock -falls erforderlich- dann schnell wieder mit dem
Auftriebskörper verbunden werden.
Eine gute Führung des Auftriebskörpers entlang des Verankerungsseils
bei reibungsarmer Ausrichtmöglichkeit in Strömungslee ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung dadurch
gewährleistet, daß jeder Auftriebskörper mittels zweier Befestigungsblöcke mit jeweils einer Anschlagfläche, die
vom Auftriebskörper wegweisen, am Verankerungsseil angeordnet ist. Werden dabei mehrere Auftriebskörper hintereinandergeschaltet
und durch den Auftrieb aneinandergedrückt, sorgen die vom jeweiligen Auftriebskörper wegweisenden
Anschlagflächen für den erforderlichen reibungsarmen Kontakt
zwischen den einzelnen Auftriebskörpern und ebenfalls
für eine gut ausgerichtete Führung.
Bei der Optimierung des Nettoauftriebs ist es wichtig, daß
alle Komponenten der Verankerung ein möglichst geringes Eigengewicht aufweisen, das durch den zu dimensionierenden
Auftrieb kompensiert werden muß. Besonders vorteilhaft ist es deshalb nach einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Verankerungsanordnung, wenn der Befestigungsblock aus einem Kunststoff besteht, dessen spezifisches
Gewicht kleiner ist als von Wasser. Damit ist keine Gewichtskompensation dieser Verankerungselemente durch zusätzlichen
Auftrieb erforderlich, der Befestigungsblock liefert bereits einen Auftriebsanteil.
Einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindungsidee ist zu entnehmen, daß der Stopperblock aus
einer Rohrhülse besteht, die über das Verankerungsseil schiebbar ist und eine ebene, im aufgeschobenen Zustand
senkrecht zur Seilachse ausgerichtete Anschlagfläche
aufweist. Eine derartige Rohrhülse stellt ein konstruktiv einfaches Teil dar, welches einfach herstellbar ist.
Bezüglich der Ausgestaltung der Anschlagfläche, die eine möglichst reibungsarme Berührung mit beispielsweise einem
Befestigungsblock zuläßt, gelten die bereits weiter oben stehenden Ausführungen.
Diese treffen auch auf die Ausführungsvarianten zu, nach
denen der Stopperblock aus zwei identischen, miteinander verbundenen Hälften aufgebaut ist, und über die Verbindung
der beiden Hälften des Stopperblocks auch die kraftschlüssige Verbindung mit dem Verankerungsseil hergestellt
wird. Durch die Identität der beiden Hälften verstärken sich die Vorteile der Massenteilfertigung, einfacher
Montage und Ersatzteil-Vorratshaltung. Eine Entfernung eines Stopperblocks ist durch die einfache Lösung der
Verbindung zu erreichen. Eine erneute Verbindung der Stopperblockhälften ist erst bei einem weiteren Einsatz
erforderlich. Auch ist wiederum eine weitere Optimierung des Nettoauftriebs daurch zu erreichen, daß gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindungsidee der Stopperblock aus einem Kunststoff besteht, dessen spezifisches Gewicht
kleiner ist als von Wasser. Damit können die Stopperblöcke bei der Dimensionierung des Auftriebs unberücksichtigt
bleiben. Im Gegenteil tragen auch diese durch ihr geringes spezifisches Gewicht zum Auftrieb bei.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Verankerungsanordnung ist es von Vorteil, wenn die Auftriebskörper
auf entsprechende Abschnitte des Verankerungsseils jeweils oberhalb eines Meßgerätes konzentriert
sind und durch eine Anordnung zumindest eines Stopperblocks festgelegt sind. Der Vorteil der direkten gegenüber der
konzentrierten Kompensation eines jeden Meßgeräts als schwerster Komponente in der Verankerung ist allgemein bekannt.
Vorteilhaft ist bei der Erfindung darüberhinaus, daß die Zuordnung der einzelnen Auftriebskörper zu den einzel-
nen Meßgeräten einfach durch eine entsprechende Festlegung von Stopperblöcken möglich ist. Schwere Ketten, deren
Nachteile bereits behandelt wurden, entfallen. Dadurch können die Auftriebskörper auch direkt oberhalb der
Meßgeräte angeordnet werden. Es sind keine Sicherheitsabstände für störungsfreie Messungen erforderlich. Zusammen
mit den Ketten entfallen auch zusätzliche Verbindungsstellen.
Für eine bessere Handhabung des Verankerungsseils mit den angebrachten Auftriebskörpern beim Auslegen und Aufnehmen der Verankerung außerhalb des Wassers kann direkt oberhalb jedes Meßgeräts jeweils ein zweiter Stopperblock vorgesehen sein, der einen schädlichen Kontakt der Auftriebskörper mit dem Meßgerät sicher vermeidet.
Für eine bessere Handhabung des Verankerungsseils mit den angebrachten Auftriebskörpern beim Auslegen und Aufnehmen der Verankerung außerhalb des Wassers kann direkt oberhalb jedes Meßgeräts jeweils ein zweiter Stopperblock vorgesehen sein, der einen schädlichen Kontakt der Auftriebskörper mit dem Meßgerät sicher vermeidet.
Günstig für eine besonders einfache Handhabung einer Verankerung mit allen Verankerungskomponenten ist ein
Einsatz von Auftriebselementen in "Modulbauweise". Diese liegt vor, wenn entsprechend einer nächsten erfinderischen
Weiterführung der Verankerungsanordnung die die Auftriebskörper tragenden Seilabschnitte über zusätzliche Verankerungskomponenten
mit dem Verankerungsseil lösbar verbunden sind. Diese an sich von der "Ketten-Methode" bekannte
"Modulbauweise" hat bei der Erfindung den wesentlichen Vorteil, daß keine Ketten zum Einsatz kommen. Die Vergrößerung
der Anzahl der Verbindungsstellen und Verankerungskomponenten kann dabei relativ leicht gegenüber den
Vorteilen der besonders leichten Handhabbarkeit durch das geringe Gewicht der Module, deren einfache Vorratshaltung
und schnelle Kombination zu Verankerungen nahezu beliebiger Länge in Kauf genommen werden.
Die folgenden Erläuterungen zu den Darstellungen in den Figuren dienen der weiteren Veranschaulichung der erfindungsgemäßen
Verankerungsanordnung. Schematisch dargestellt und teilweise zur besseren Betrachtungsweise in zueinander
verzerrte Maßstäbe gesetzt sind besonders bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
Es zeigt dabei im einzelnen
5
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- die Figur 1 eine Verankerungsanordnung mit einem Meßgerät und drei Auftriebskörpern,
- die Figur 2 einen Befestigungsblock im Detail,
- die Figur 3 einen Stopperblock im Detail und
- die Figur 4 eine Verankerungsanordnung in Modulbauweise für Tiefsee-Einsatz.
Eine in der Figur 1 dargestellte Verankerung 1 in einer Wasserströmung 2 weist ein Verankerungsseil 3 aus Kunststoff
(Handelsname Kevlar) auf, an dessen oberen Ende eine Boje 4 und an dessen unteren Ende über eine Stange 3a ein
Grundgewicht 5 befestigt sind. Die Verbindungen erfolgen über Schäkel 6, die jeweils in eine Seilkausch 7 und in
einen Ring 8 an der Boje 4 bzw. an dem Grundgewicht 5 eingehakt sind. Zwischen der Boje 4 und dem Grundgewicht 5 ist
das Verankerungsseil 3 vertikal straff in der Wasserstömung 2 gespannt. Im gewählten Ausführungsbeispiel ist die
Wasserströmung 2 relativ schwach, so daß eine geringe Auslenkung der gesamten Verankerung 1 nicht dargestellt
ist. In ihrer Mitte trägt die Stange 3a an einem stabilen Drehlager 9 ein Meßgerät 10. Dieses besteht aus einem
Gehäuse 11, in dem das eigentliche Meßgerät - hier ein Strömungsmesser 12 - angeordnet ist. Durch eine entsprechend
angeordnete Richtungsfahne 13 dreht sich das Meßgerät 10 in Strömungsrichtung.
Im Bereich eines oberen Endes 14 des Verankerungsseils 3 befinden sich drei Auftriebskörper 15. Diese werden durch
die im Wasser wirkende Auftriebskraft in Pfeilrichtung 16
nach oben gedrückt. Die dargestellten Auftriebskörper 15 bestehen jeweils aus einer hohlen Kugel 17 (in der Figur
gestrichelt angedeutet) und zwei spiegelsymmetrischen Kunststoffhalbschalen 18 zum Schutz und zur Befestigung der
Kugeln 17. Die Teilungsebene der Kunststoffhalbschalen 18
liegt in der Zeichnungsebene.
Durch Befestigungsblöcke 19 sind die Auftriebskörper 15
derart mit dem Verankerungsseil 3 verbunden, daß sie rotatorisch und translatorisch bezüglich der Seilachse
bewegbar sind. Zur guten Führung verbinden im gewählten Ausführungsbeispiel immer zwei Befestigungsblöcke 19 den
Auftriebskörper 15 mit dem Verankerungsseil 3. Durch die Rotationsfreiheit wird eine optimale Ausrichtung der
Auftriebskörper 15 in der Wasserströmung 2 und damit eine Minimierung des erforderlichen Nettoauftriebs erreicht. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel soll die Stärke der Wasserströmung 2 zwar nicht ausreichen, das Verankerungsseil
3 deutlich zu neigen, aufgrund der reibungsarmen Verbindung zwischen dem Verankerungsseil 3 und den Auftriebskörpern 15 durch die Befestigungsblöcke 19 ist die Wasserströmung
2 jedoch in der Lage, die Auftriebskörper 15 in Strömungslee zu drehen. Bei einer paar- oder mehrweisen
Anordnung von Auftriebskörpern in einer Ebene senkrecht zur Seilachse könnte dies nicht geschehen. Die auf alle
Auftriebskörper gleichmäßig wirkende Strömungskraft würde dazu führen, daß sich die Auftriebskörpergruppen mit einem
maximalen Strömungswiderstand ausrichten würden.
Die translatorische Bewegungsfreiheit trägt zu einer
wesentlich verbesserten Handhabbarkeit der Verankerung 1 mit den Auftriebskörpern 15 außerhalb der Wasserströmung 2
bei. Zum oberen Ende 14 des Verankerungsseils 3 hin wird die translatorische Bewegungsfreiheit der Auftriebskörper
14 hingegen durch einen Stopperblock 20 begrenzt. Dieser ist mit dem Verankerungsseil 3 kraftschlüssig verbunden.
Dadurch wird die Auftriebskraft in Pfeilrichtung 15 der
Auftriebskörper 14 auf das Verankerungsseil 3 übertragen und das Verankerungsseil 3 in der Wasserströmung 2 vertikal
straff gespannt.
Die in der Figur 1 gezeigten Auftriebskörper 15 in Form von
hohlen Kugeln 17 in Kunststoffhalbschalen 18 sind allgemein bekannt, besonders stabil und dabei relativ unproblematisch
herstellbar. Denkbar ist aber auch jede andere günstige Form eines Auftriebskörpers, beispielsweise eine längliche
Form ohne Kunststoffschutz. Möglich sind auch strömungsgünstigere
Formen der Kunststoffhalbschalen, beispielsweise in Tropfenform. Durch Verwendung solcher Formen, die
allerdings wesentlich schwerer herstellbar sind, kann der Nettoauftrieb weiter minimiert werden. Form und Anzahl von
Befestigungs- und Stopperblöcken sind entsprechend anpaßbar.
In Figur 2 ist der Befestigungsblock 19, der den Auftriebskörper 15 mit dem Verankerungsseil 3 (beides in
der Figur nur angedeutet) verbindet, detailliert perspektivisch in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
dargestellt. Er besteht aus zwei spiegelsymmetrischen Hälften 30,31, die im gezeigten zusammengeschraubten
Zustand eine Rohrhülse 32 und einen Flansch 33 bilden. Die Rohrhülse 32 greift nahezu reibungsfrei über das
Verankerungsseil 3. Sie weist eine ebene, senkrecht zur Seilachse ausgerichtete Anschlagfläche 34 auf, durch die
eine reibungsarme Berührung mit benachbarten Befestigungs- oder Stopperblöcken gewährleistet ist. Der Flansch 33 ist
am Auftriebskörper 15 befestigt und dementsprechend in seiner Form und in der Anordnung von Bohrungen 35 diesem
angepaßt. Die feste Verbindung des Befestigungsblocks 19 mit dem Auftriebskörper 15 wird direkt über die feste
Verbindung der beiden Hälften 30,31 miteinander mittels Bolzen 36 (in der Figur angedeutet) hergestellt. Zusätzliche
Verbindungselemente entfallen. Als Material für den Befestigungsblock 19 wurde im Ausführungsbeispiel ein
Kunststoff verwendet, dessen spezifisches Gewicht unter dem von Wasser liegt, so daß bereits der Befestigungsblock 19
zum Auftrieb beiträgt. Bei dem Material handelt es sich um einen RCH 1000-Kunststoff. Dieser ist seewasserfest und
verfügt über eine hohe mechanische Festigkeit, um die teilweise enormen Zug- und Druckkräfte des Auftriebs aufnehmen
und übertragen zu können.
Der Figur 3 ist eine genaue perspektivische Darstellung des Stopperblocks 20 zu entnehmen. Er besteht aus weiteren zwei
identischen Hälften 40,41, die im gewählten Ausführungsbeispiel konisch verlaufen und im verschraubten Zustand
eine weitere Rohrhülse 42 bilden, die das angedeutete Verankerungsseil 3 kraftschlüssig umfaßt. Die weitere
Rohrhülse 42 weist ebenfalls eine weitere Anschlagfläche 43 für eine reibungsarme Berührung mit anstoßenden Befestigungsblöcken
auf. Durch die Verbindung der weiteren beiden Hälften 40,41 über Schraubbolzen 44 (in der Figur
angedeutet) wird gleichzeitig der feste Sitz des Stopperblocks 20 auf dem Verankerungsseil 3 bewirkt. An seinem
weiteren oberen Ende 45 weist der Stopperblock 20 eine Schlitzöffnung 46 auf, die im Innern in die weitere
Rohrhülse 42 übergeht. In der Schlitzöfnung 46 wird beim Verschrauben der beiden Hälften 40,41 eine weitere
Seilkausch 47 (in der Figur angedeutet) eingespannt, so daß ein zusätzlicher Formschluß in der Verbindung Stopperblock
20 und Verankerungsseil 3 gegeben ist. Durch die Verwendung eines Kunststoffs für den Stopperblock 20, dessen
spezifisches Gewicht wiederum unter dem des Wasssers liegt (RCH 1000), kann der Nettoauftrieb ein weiteres Mal - wenn
auch nur gering - verkleinert werden.
In der Figur 4 ist der Einsatzfall einer zweiten Verankerung 50 in Modulbauweise mit einem anderen Grundgewicht
51 und einer anderen Boje 52, an der ein Schwimmer 53 befestigt ist, dargestellt. Bei dieser Verankerung 50 sind
zwei einzelne Auftriebsmodule 54 verwendet. Ein Auftriebsmodul 54 besteht aus einem Seilabschnitt 55, beispielsweise
5 m lang, das an beiden Seiten mit einer nächsten Seilkausch 56 und dem Stopperblock 20 abschließt. Auf den
Seilabschnitt 55 sind drei Auftriebskörper 15 über sechs,
paarweise zugeordnete Befestigungskörper 19 aufgereiht. Der
obere Stopperblock 20 dient der Kraftübertragung, der
untere dem Schutz darunterliegender Meßgeräte und der besseren Handhabbarkeit im aufgenommenen Zustand der
zweiten Verankerung 50. In der dargestellten Verankerung 50 befinden sich zwei weitere Meßgeräte 57, die an anderen
Stangen 58 befestigt sind. Zum Erreichen der erforderlichen Länge der Verankerung 50 ist ein neutraler Seilabschnitt
59, der in seiner Länge angepaßt ist und nichts trägt, eingefügt. Da zur Einbringung der Auftriebskörper 15 keine
Ketten mehr erforderlich sind, können die Auftriebsmodule 54 direkt oberhalb der weiteren Meßgeräte 57 eingefügt
werden. Es entfallen eine Reihe von Verbindungselementen, wie Kauschen, Ringe und Schäkel. Durch den Wegfall der
Ketten veringert sich das Eigengewicht der Verankerung noch weiter, so daß Auftriebskörper eingespart werden können.
Besonders gilt dies bei Verankerungen von mehreren tausend Metern Länge. Dieses alles bedeutet eine große Kostenverringerung,
da Material und Arbeitszeit und damit Staufläche und Standzeit auf kostenintensiven Forschungsschiffen
mit ihrer Mannschaft und ihrem Equipment minimiert werden können.
Claims (13)
1. Anordnung zur Verankerung von Meßgeräten in Wasserströmungen
mit einem Grundgewicht und einem vertikal straff gehaltenen Verankerungsseil, mit dem die Meßgeräte und Auftriebskörper
zur Gewichtsneutralisation der Meßgeräte und weiterer Verankerungskomponenten verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auftriebskörper (15) mittels Befestigungsblöcken (19)
rotatorisch und translatorisch bezüglich der Seilachse bewegbar am Verankerungsseil (3) angeordnet sind und daß
die translatorische Bewegbarkeit der Auftriebskörper (15) durch zumindest einen, mit dem Verankerungsseil (3) kraftschlüssig
verbundenen Stopperblock (20) in Richtung des oberen Verankerungsendes (14) begrenzt ist (Fig.l).
2. Verankerungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Befestigungsblock (19) aus einer Rohrhülse (32), die über das Verankerungsseil (3) geschoben ist und zumindest
eine ebene, senkrecht zur Seilachse ausgerichtete Anschlagfläche (34) aufweist, und einem Flansch (33) besteht, der
am Auftriebskörper (15) befestigt ist (Fig.2).
3. Verankerungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Befestigungsblock (19) aus zwei spiegelsymmetrischen, miteinander verbundenen Hälften (30,31) aufgebaut ist
(Fig.2).
4. Verankerungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
über die Verbindung der beiden Hälften (30,31) des Befestigungsblocks (19) auch die feste Verbindung mit dem
Auftriebskörper (15) hergestellt ist (Fig.2).
5. Verankerungsanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Auftriebskörper (15) mittels zweier Befestigungsblöcke (19), mit jeweils einer Anschlagfläche (34), die vom Auftriebskörper (15) wegweisen, am Verankerungsseil (3) angeordnet ist (Fig.l).
jeder Auftriebskörper (15) mittels zweier Befestigungsblöcke (19), mit jeweils einer Anschlagfläche (34), die vom Auftriebskörper (15) wegweisen, am Verankerungsseil (3) angeordnet ist (Fig.l).
6. Verankerungsanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Befestigungsblock (19) aus einem Kunststoff besteht, dessen spezifisches Gewicht kleiner als von Wasser ist.
7. Verankerungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stopperblock (20) aus einer Rohrhülse (42) besteht, die über das Verankerungsseil (3) geschoben ist und eine ebene, senkrecht zur Seilachse ausgerichtete Anschlagfläche (43) aufweist (Fig.3).
der Stopperblock (20) aus einer Rohrhülse (42) besteht, die über das Verankerungsseil (3) geschoben ist und eine ebene, senkrecht zur Seilachse ausgerichtete Anschlagfläche (43) aufweist (Fig.3).
8. Verankerungsanordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stopperblock (20) aus zwei identischen, miteinander
verbundenen Hälften (40,41) aufgebaut ist (Fig.3).
9. Verankerungsanordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
über die Verbindung der beiden Hälften (40,41) des Stopperblocks (20) auch die kraftschlüssige Verbindung mit
dem Verankerungsseil (3) hergestellt ist (Fig.3).
10. Verankerungsanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stopperblock (20) aus einem Kunststoff besteht, dessen spezifisches Gewicht kleiner als von Wasser ist .
5
11. Verankerungsanordnung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auftriebskörper (15) auf entsprechende Abschnitte des
Verankerungsseils (3) jeweils oberhalb eines Meßgerätes (10) konzentriert und durch die Befestigung zumindest eines
Stopperblocks (20) am Verankerungsseil (3) festgelegt sind (Fig.l).
12. Verankerungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Auftriebskörper (15) tragenden Seilabschnitte (55) über zusätzliche Verankerungskomponenten mit dem Verankerungsseil
(3) lösbar verbunden sind (Fig.4).
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9108370U DE9108370U1 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Anordnung zur Verankerung von Meßgeräten in Wasserströmungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9108370U DE9108370U1 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Anordnung zur Verankerung von Meßgeräten in Wasserströmungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9108370U1 true DE9108370U1 (de) | 1992-11-05 |
Family
ID=6869053
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9108370U Expired - Lifetime DE9108370U1 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Anordnung zur Verankerung von Meßgeräten in Wasserströmungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9108370U1 (de) |
Cited By (1)
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